Ochsenblut-Dielen: was daraus machen?

Ekempf

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Hallo, ich bin völlig neu hier und hoffe dass mir jemand mit meinem Problem helfen kann:

Ich ziehe demnächst in eine Altbauwohnung, in der in einem Zimmer ein alter Dielenboden liegt, der mit Ochsenblut-Farbe versiegelt und mit einem Teppich überklebt ist. Ich habe den ganzen Boden noch nie gesehen, weil das Zimmer noch eingerichtet ist, weiß also auch nicht, ob der Teppich nur am Rand verklebt ist und in welchem Zustand die Dielen sind.

Zuerst hatte ich vor, den Boden abzuziehen und mit Lack auf Wasserbasis zu versiegeln. Dann haben mir aber viele Leute davon abgeraten, weil das jede Menge Arbeit sein soll, gar nicht soooo billig und für mich als Laien relativ lange dauern soll.

Nun hatte ich die Idee, die Dielen vielleicht in einer helleren Farbe (weiß oder hellgrau) neu zu versiegeln, weiß aber nicht, ob das nicht genausoviel Arbeit ist (besondern wenn man keine Schleifgeräte besitzt und die irgendwo herleihen müsste). Kann mir jemand sagen, was ich tun müsste, um am Ende weiß versiegelte Dielen zu haben. Welche Farbe brauche ich, ist neu Versiegeln wirklich billiger und weniger arbeitsaufwendig als Dielen abziehen?
Ich bin echt ein bisschen ratlos, auch weil ich nach Möglichkeit kein Vermögen ausgeben und am Ende trotzdem einen schönen Boden haben möchte.

Ich hoffe, jemand kann mir helfen, und ich bedanke mich schon mal im voraus!
 

Frank77

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Hallo,

Um das abschleifen der Dielen wirst du nicht herum kommen. Da kannst du dir ein Gerät aus dem Fachhandel ausleihen. Für stark genutzte Flächen ist ein Wasserlack als Versiegelung des Holzbodens ideal. Er ist leicht zu verarbeiten, schadstoff- und lösemittelarm.

Viel Spaß dabei

Frank77
 

Ekempf

ww-pappel
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Erstmal danke! Meinst du mit "dem Gerät" einen Schwingschleifer oder so was kleines handliches? Damit kann ich problemlos umgehen, bei einer Abziehmaschine wäre es dann problematisch geworden.
Noch eine Frage: habe ich das richtig verstanden, dass man Wasserlack mit einer Extra-Farbe dann auch in der gewünschten Farbe abtönen kann? Womit trägt man den Lack denn dann auf? Und ist so ein Lack teuer (ich habe ein 19qm-Zimmer). Ich nehme an, man muss eh mehrere Schichten auftragen, oder?
 

yoghurt

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Hallo Ekempf,
zunächst die Begriffe:

ABSCHLEIFEN bedeutet den gesamten alten Lack herunterzuschleifen. Das geht nur mit "schwerem Gerät" wie man es sich in Berlin bei diesen ganzen Bodenschleifern ausleihen kann. Das ist sehr arbeitsaufwendig, teuer und die Maschinen sind schwer und teilweise nicht ganz ungefährlich (Große Flex für die Kanten).... Die Arbeit lohnt sich, wenn man einen schönen Holzboden haben will. Ich würde den Holzboden dann ölen, aber das ist Geschmackssache.
(Mich persönlich wundert, dass nach Jahren der Sisiphusarbeit es immer noch nicht-geschliffene Dielenböden in Berlin gibt! Ich glaube ja, dass da jeder mal ran muss. Es ist aber eine elendige Drecksarbeit und ich habe meine letzte Wohnung schon geschliffen, bin daher aus dem Schneider!)

ANSCHLEIFEN bedeutet den alten Lack anzurauen. Das geht mit der Hand, dem Schwingschleifer oder Excenterschleifer und ist deutlich weniger Arbeit. Wenn der Boden dann angeraut ist und (WICHTIG!!) sich nicht einzelne "Lackplacken" abblätternderweise lösen (und hier sind wir an der Stelle, wo Du den Fußboden komplett sehen musst!), dann kannst Du ihn neu lackieren. Das geht gut mit Rolle und Pinsel. Den entsprechenden Lack solltest Du im Farbenfachhandel kaufen, dort mischt man Dir auch jeden beliebiegen Ton. Dabei solltest Du berücksichtigen, dass es Farben gibt auf denen Du den Dreck immer und sofort siehst. (z.B. Farben-Kacza Ecke Oranien und Adalbert) Ich habe auch schonmal die Bauhaus-eigene Fußbodenfarbe verarbeitet und war auch damit sehr zufrieden, die gab es aber nur in Ochsenblut und grau.

Gruß

Heiko
 

Ekempf

ww-pappel
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Vielen Dank...

...das war sehr hilfreich! Ich werde jetzt erstmal abwarten wie der Boden ohne Möbel und Teppich aussieht. Gerade kann ich mir eher vorstellen, ihn anzuschleifen und neu zu lackieren.
Werde mich dann eventuell mit neuen Fragen melden.
 

Ekempf

ww-pappel
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Neue Idee...

Hallo wieder mal. Ich habe gestern mit meinem Vermieter geredet und der hat zu der Fußboden-Geschichte noch eine neue Idee gehabt (ich habe den Boden immer noch nicht ohne Möbel und Teppich gesehen, deshalb ist das alles nur vorläufige Spekulation): er meinte, man könnte vielleicht auch über die Dielen ein Laminat verlegen, mit Trittschalldämpfung, aus der mittleren Preisklasse. Er würde mir die Hälfte der Kosten erstatten. Nun wollte ich mal fragen, wie ihr das einschätzt. Was kommt billiger: ein 19qm-Zimmer anschleifen und neu versiegeln lassen oder ein Laminat mittlerer Preisklasse verlegen lassen?

Vielen Dank schon mal für Antworten.
 

fraenkin

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Hallo,

das haben wir auch gemacht, da uns das Abschleifen zu aufwendig war und wir das Haus vermietet haben. Laminat für 4 €/qm, Trittschalldämmung. Für die Randleisten haben wir Bretter geschnitten, angefast und weiß lackiert da uns die Randleisten ein Vielfaches vom Laminat gekostet hätten. Das ganze für 6 Zimmer mit je 16 bis 20 qm.

Es kann Dir aber passieren, daß beim Klicklaminat die Querfugen wieder aufgehen da der Dielenboden darunter ja auch nachgibt. Die haben wir inzwischen teilweise verleimt.

Wenn ich selber drin wohnen würde, würde ich abschleifen und lackieren.

Von den Kosten her: Wenn Du allerdings nur die Hälfte der Kosten selber trägst, könnte sich das ziemlich die Waage halten. Immer vorausgesetzt, Du machst das selber und musst keine Handwerker bezahlen.

Gruss, Doris
 
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