Oberfräse zwischen 50,- € und 1.200,- €

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Die Preisunterschiede von Oberfräsen sind ja wirklich dramatisch. Vom billigen Gerät weit unter 100,- € (Billig-Schrott) bis über 1.200,- € (für Profianwender).

Nach welchen Kriterien kann ich hier eine Entscheidung treffen, bzw. auf was ist überhaupt bei den Oberfräsen zu achten. Was sind vielleicht die Kriterien, welche den Preis "nach oben drücken", aber in der Praxis gar nicht so entscheident sind.

Ich will natürlich als Einsteiger ein vernünftiges Gerät mir zulegen. Aber wie vermutlich bei allen, will man sich ja noch mehr leisten und nicht gleich das Geld am Anfang komplett ausgeben :emoji_wink:

Danke

Sven
 

carsten

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Hallo

schon mal gut das du VOR dem Kauf fragst.
fangen wir mal beid en Herstellern an die man aus meiner Sicht empfehlen kann ( in Bezug auf Oberfräsen). Aus persönlicher Erfahrung und aus dem was man so im Forum erfährt.
Nennung ohne damit eine Wertung abgeben zu wollen.
Metabo, Dewalt, Mafell, Festool, Scheer.
Metabo: solide dank Messuhr gut einzustellen.
dewalt, ehemals ELU dürfte fast jeder Schreiner schon in der Hand gehabt haben.
MOF 96 und 97 sind fast ein Synonym für Handoberfräsen.
Mafell und Festool sind sich sehr ähnlich und absolute Profitaugliche Geräte.
Scheer könnte mit 1200 € schon knapp werden, nahezu unverwüstlich und ordentlich Power.

Power: das ist das deutlichste Unterscheidungsmerkmal was man auch beachten sollte.
Die notwendige Power richtet sich nach deinem Anwendungszweck.
grob unterteilen kann man 4 Klassen. Kantenfräsen ca 700 Watt. Klein handlich meist Stabförmig. Wie der NAme schon sagt zum Kanten profilieren bis ca R4 und Fase in ähnlicher Größe, bündig fräsen von Furnier.
ca 1000 Watt die allrounder in der Werkstatt
8 mm Spannzange dadurch große Auswahl an Fräsern gutes Gewichts- Leistungsverhältnis, größere Profile oder Nuttiefen in mehreren Zustellungen fräsen. Viel Zubehör erhältlich.
Je nach Bauform 1 Hand Bedienung mgl.
1400 Watt Klasse: meist 12 mm Spannzange dadurch auch größere Fräser nutzbar.höheres Gewicht Machst Sinn wenn die Leistung gefordert wird.
Gut wenn auch mit passender 8 mm Sapnnzange zu bekommen
2000 Watt und mehr: 12 Schaft oder gar M10 - M16 Gewindeaufnahme
Ich kenne diese Leistungsklasse aus dem Treppenbau. Hoher Leistungsbedarf bei großen Fräsern. schwere Maschinen
 

Georg L.

ww-robinie
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Wenn du dir eine Fräse anschaffen willst, solltest du dir zuerst einmal über den Verwendungszweck klar werden. Daraus ergibt sich u.a. die benötigte Leistung. Ein weiteres Kriterium ist auch noch die zu verwendendenten Fräser. Manche Profile sind nämlich nur mit 12mm Schaft erhältlich, was eine leistungsstarke Fräse mit 12mm Spannzangé voraussetzt. Des weiteren solltest du auf gute Einstellmöglichkeiten, guten Rundlauf gute Bedienbarkeit und Stabilität des Fräskorbes achten. Wenn dir diese Kriterien wirklich wichtig sind, fallen schon einmal ein Großteil der Angebote weg. Sicherlich ist auch das Geld für viele ein Kriterium. Man sollte aber bedenken, mit welchen Drehzahlen eine Fräse arbeitet, da wird bei unrundem Lauf schnell mal ein Fräser zum Geschoss. Dehalb lautet meine Empfehlung in etwas Solides investieren. Mit den von Carsten genannten Marken wirst du sicher nichts falsch machen. Ich würde vielleicht noch Bosch blau, Makita, Felisatti und eventuell noch Hitachi mit in die engere Wahl nehmen.
Zu Power mal noch eine Anmerkung:
Es wird immer die aufgenommene Leistung angegeben. Wieviel dieser Leistung letztendlich auf der Fräswelle ankommen hat mit dieser Angabe nur bedingt zu tun, weil sie vom Wirkungsgrad des Motors abhängt. So können die meisten Markenfräsen um 1000 W, was die Durchzugskraft angeht locker mit einer Discounterfräse die 1500 W Aufnahmeleistung hat mithalten. So geben z.B. DeWalt für die DW621 bei 1100 W Aufnahmeleistung 620 W Abgabeleistung, Metabo für die OFE 1229 bei 1200W eine Abgabeleistung von 780 W an. Das bedeutet einen Wirkungsgrad von ca 57% (DeWalt) bzw 65 % (Metabo). Billige Geräte liegen häufig nur bei 40-45%, der ganze Rest wird als Wärme in die Umgebung geblasen.
 

Torsten.E

ww-pappel
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Erst mal Dank

Das mit der Anwendung ist mir schon klar. Aber wie bei vielen anderen Dingen auch, ist man erst mal auf den Geschmack gekommen, wird es automatisch mehr.
Das mit dem 12mm Schaft leuchtet mir ein. Währe ja schade, wenn der Wunschfräser dann nicht paßt. Und genug Power kann natürlich nie schaden.

Aber wie erfährt z.B. ein Laie, ob ein Gerät einen guten Rundlauf hat.
Die Bedienungsunterschiede tauchen vermutlich auch erst nach gewissen Erfahrungen auf.

Was ist von Gebrauchtgeräten/Vorführgeräten zu halten ? Damit könnte ich in einer höheren Klasse einsteigen und trotzdem finanziell noch auf dem Teppich bleiben ?

Torsten
 

Georg L.

ww-robinie
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Und genug Power kann natürlich nie schaden.
Dabei ist aber zu beachten, daß mit zunehmender Leistung auch das Gewicht drastisch ansteigt. Eine Festool OF10120 oder eine DeWalt DW621 wiegen etwa 3kg eine Mafell LO65 etwa 5,5 und eine Festool OF2200 etwa 7,5kg. Damit dann feine Profile mit einer kleinen Auflagefläche zu profilieren dürfte schwierig werden.
Was Gebrauchtmaschinen angeht, würde ich keine nehmen, die professionell benutzt wurden. Die sind dann meistens ziemlich abgenudelt und ihr Geld nicht wert. SChnäppchen kannst du vielleicht bei Konkursversteigerungen machen.
Manchmal werden solche Maschinen auch aus den Nachlässen verstorbener Rentner veräußert. Diese Maschinen waren oftmals Prestigeobjekte und daher wenig oder garnicht gebraucht. Die Erben können damit oft nichts anfangen und sind froh, wenn sie noch etwas für die Maschinen kriegen.
Beste Quelle für gebrauchte Maschinen sind im allgemeinen die lokalen Anzeigeblätter. Die haben auch den Vorteil, daß die Angebote aus der Region sind, so daß man sich die Geräte relativ problemlos vor dem Kauf anschauen kann, ohne eine halbe Weltreise zu unternehmen.
 

Torsten.E

ww-pappel
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Guten Morgen,

das mit dem Gewicht ist natürlich ein gutes Argument für "feine" Profile. Daran hätte ich jetzt so gar nicht gedacht.

Ich hab mal so rumgegoogelt und herausgefunden, dass Geräte in England oder auch Schweden gekauft wesentlich billiger sind, als in Deutschland.
Ist solchen "Händlern" zu trauen, oder welche Erfahrungen gibt es hierbei ?

Torsten
 

Torbhen

ww-nussbaum
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Hallo Torsten

was das Gewicht betrifft, da kann ich Georg nur zustimmen.
Ich habe eine alte blaue Bosch mit 1700 Watt. Mit der bin ich im Handbetrieb nicht gut zurecht gekommen. Ich habe allerdings auch nicht gerade die Masse an Muckis in den Armen und bin ja auch nur Laie. Vielleicht sähe das bei täglichem Einsatz anders aus. Die Fräse leistet jetzt gute Dienste im frästisch, ihr Vorteil ist, dass ich die 12 mm und die 8 mm Spannzange habe.

Für den Einsatz ausserhalb des Frästisches habe ich eine OF 1010 von Festool. Schön handlich, damit macht das Arbeiten Spass.
Ich habe sie neu gekauft. Gebraucht werden sie bei Ebay sehr teuer gehandelt. Und was gebrauchtes würde ich nur kaufen, wenn ich es vorher sehen kann.

Zu deiner anderen Frage: Im anderen Forum haben einige bei Axminster in GB bestellt, die bisherigen Rückmeldungen waren positiv.
Es ist nur zu beachten, dass im allgemeinen wohl der Austausch des Steckers zum Verlust der Garantie führt. Bei Festool wäre das nicht das Problem, da dort das plug-it-System beim Kabel eingesetzt wird. Wie das bei den anderen Herstellern ist, weiss ich nicht.

Gruss
Torbhen
 

CaRi

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Hallo,

auch wenn ich jetzt vielleicht von manchen belächelt werde, kann ich dir für den Einstieg eine Maschine aus dem Hornbach Sortiment MAC Allister empfehlen.
Die Fräse hat 1.400 Watt, ist sehr gut einzustellen, hat Spannzangenvon 6, 8, und 12 mm dabei und verfügt über 5 Jahre Garantie. Nebenbei auch noch eine geregelte Elektronik, welche, wenn Power benötigt wird die Drehzahl erhöht. Das alles für EURO 100,00.

Der Vorteil ist, dass Du für relativ kleines Geld eine Maschine hast, welche recht vielseitig ist. Irgenwann wirst Du Dir sowieso einen Frästisch bauen, dann kannst Du diese Maschine dort fest stationieren. Ich habe diese Maschine in meinem Frästisch (Eigenbau Guido Henn) fest verbaut, da mir der ständige Ein- und Ausbau auf den Geist ging :emoji_wink:.


Gruß
Carsten
 

TimS

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Also aus eigener Erfahrung würde ich mir eine kleine Maschine aus der 1000W Klasse kaufen. Mitpreisiges Modell (~200 € -300€ Freud/Trend oä) Ich habe mir eine Festo OF1400 gekauft, die ist für filigrane Arbeiten bereits zu schwer ! Für einen Frästischkann man sich immer noch eine 2000er später hinzukaufen

viele Grüße
Tim
 

Torsten.E

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So verstehe ich es in der Zwischenzeit auch.
Kleinere Fräse für Handgebrauch und eine robustere für den Tisch.

Sagen wir mal so, für 100,- € ist nix kaputt.

Wenn ich in GB mir eine besorge steht dort 240 Volt, laufen die Teile dann bei uns auch ?

Nur mal so einen Preisvergleich:
Festool OF 2200 E/B-Set bei Festool direkt 1116,- € und über Axmister (779 Britisches Pfund) = 831.173 €

Das ist für mich schon ein großer Unterschied.

Torsten.E
 

TimS

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Also von den Dingern um 100€ würde ich nen Bogen machen.
Wenn du aus UK importierst, denk dran das du noch eine metrische Spannzange benötigst !
 

Torsten.E

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Ahhhhhhhhh, wieder was gelernt mit der Spannzange. Aber bei dem Preisunterschied, ist ne Spannzange locker noch drin.

Wie schaut es mit der Volt-Angabe aus, weil dort 240 Volt angegeben sind.

Torsten.E
 

Torbhen

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Hallo Torsten

die 240 Volt sind kein Problem. Wir haben in D 230 allerdings steht den Energieversorgern eine gewisse Toleranz zu.

Als OF für den Tisch solltest du mal die trend T11 mit 2000 Watt anschauen. Preis in GB 262 €,
Im Tisch kann man dort die Höhenverstellung elegant von oben machen. Zum Preis kommt da ggf noch die Spannhülse in 12 mm dazu
 

TimS

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Hi,

ich hatte mir in GB Tische und Fräsen angeschaut. Beim aktuellen Stand des Pfund mag es besser sein, aber die Spannzange zu einer Freud lag bei 30Pfund, als ich würde rechnen, ob sich der Stress lohnt. Zumal man Trend und Freud auch zu passablen Preisenin D bekommt.
 

Hobla

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Hey,

also für den Anfang würde ich auch sagen eine 100€ Fräse (Macallister, Bosch grün...) genügt um mal eine gewisse Erfahrung zu sammeln. Wenn es dann echt Spaß machr kann man sich ja eine der "Profi" Klasse zulegen und die "billige" als Reserve, Tischfräse oder so nehmen. Aber Gusto und Ohrfeigen sind ja verschieden.

Als Anmerkung: 100€ waren umgerechnet in DM, ÖS mal ganz viel Geld:rolleyes: Die kleine ELU hat vor fast 30 Jahren mal umgerechnet ca. 70€ gekostet.
 

t.ost

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Hallo

Die kleine Mof 96 hat vor 30 Jahren 298 DM gekostet
genau soviel wie die AEG OF 50,war ja auch baugleich.

Gruss Thomas
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe jetzt im Urlaub mal ne Flex gebraucht (Jaa! so geht Urlaub!!) Wegen des guten Preises habe ich mir eine Makita gekauft und hinterher in D festgestellt, dass ich sie im Urlaub für ca. die Hälfte geschossen habe. Die andere Seite der Sache ist, dass ich die Flex wohl so "halb-absichtlich" geschmuggelt habe... Diesbezüglich weiß ich nicht, wie es sich mit Zöllen und Großbritannien verhält....

Eine andere Frage in diesem Zusammenhang: hat jemand von Euch Erfahrungen mit OFs von Makita??

Off-topic:
weder der österreichische Schilling noch die gute alte DM unterlagen in den letzten Jahren einer Inflation. Ich neige auch dazu mir DM-Preise auszurechnen, aber was sagt uns der Vergleich mit einer nicht mehr existenten Währung??
In einem antiquarisch gekauften Tischler-Lehrbuch (von 1952 - jetzt ca. 10€) habe ich feststellen dürfen, dass das Buch DAMALS 4DM kostete....

Gruß

Heiko
 

katze.wei

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Habe die RP1110C, und kann nicht negatives dazu sagen. Habe sie bissher hauptsächlich zum Küchenbau eingesetzt (Buche). Die Maschine ist kräftig, die absaugung ist effektiv (Absaugstutzen wird über der Maschine abgeführt, das finde ich praktischer). Die Frästiefe läßt sich meines Erachtens gut einstellen. Dessweitern ist sie sehr kompakt und handlich. Hatte vorher ne POF von Bosch, das Händling kann man nicht vergleichen.
Ich muß dazu sage, das ich die Makita als Restposten für 100 Euros bekommen habe, dafür war kein Parallelanschlag dabei, deswegen mußte ich den einfachen von der Bosch nehmen. Ich konnte trotzdem nicht nein sagen.
 
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