diebel

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Hallo,

hab echt Mist gebaut. Beim kopierfräsen (18mm Multiplex) hats mir die Spindel meiner OF verbogen. Hat ca. 0,15mm Schlag.
Wer von Euch hat schon selbst eine Spindel getauscht bzw. tauschen lassen?
Wie hoch sind die Kosten dafür? Notfalls, wo bekomme ich günstigen Ersatz?

Was habe ich falsch gemacht?
Frästisch, Fräserdurchmesser 12mm Kugellager oben, Aufmass max. 2mm.
Jetzt nachdem das Malheur passiert ist glaube ich es wäre besser gewesen, einen Spiralfräser zu verwenden. Vermute mal dass der sich, wenn überhaupt dann nicht so leicht verhakt hätte.
Für jegliche Tips in Sachen kopierfräsen wäre ich euch dankbar.

schöne Weihnachten (meine Bescherung habe ich ja schon:mad:)
wünscht euch allen

diebel
 

WinfriedM

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Welches Modell an OF hast du denn?

Vielleicht lässt der Weihnachtsmann sich noch auf einen Lastminute-Gutschein ein :emoji_wink:
 

WinfriedM

ww-robinie
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Die haben mit Sicherheit einen guten Reparaturservice, ich schätze mal 100-150 Euro wird der Spaß kosten.
 

derstraubi

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Hallo zusammen,

Die Spindel bei einer Oberfäse ist in der Regel der Anker des Motors. Bei meinen ELU (die ja nun DeWalt heissen) ist das ein Stück. Die Lager kann man relativ leicht auswechseln aber diesen Anker wird man komplett neu brauchen. Wer ein bisschen geschickt ist kann das auch selber machen. Frage ist, ob man das Ersatzteil so einfach bekommt. Tip: bei der Gelegenheit auch gleich die Lager erneuern, kostet nicht viel und rentiert sich. Besonders das dicke untere Hauptlager. Verbogene Welle habe ich übrigens noch nie gehört.
 

diebel

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hab etwa 1 cm unter der Spannzange ca. 0,75mm Schlag. Bei einer Fräserlänge von 5cm kommt man da schnell auf 1,2-1,5mm

Wer ein bisschen geschickt ist kann das auch selber machen.
Derstraubi, hast das schon mal gemacht?

Wenns nach dieser Blamage auch niemand mehr glauben mag - ich hab mal Werkzeugmacher gelernt und auch vom Maschinenbau bisschen was mitbekommen. Müßte halt irgendwie die Ankerwelle besorgen. Allerdings vor dem Lager abziehen und wieder draufklopfen habe ich einen heiden Bammel. Hab nur so einen 0815- Universalabzieher der dem Aussehen nach von Westfalien stammen könnte!

Hatte geschrieben
glaube ich es wäre besser gewesen, einen Spiralfräser zu verwenden. Vermute mal dass der sich, wenn überhaupt dann nicht so leicht verhakt hätte.
Einen Spiralfräser mit Anlaufring scheint es überhaupt nicht zu geben:confused: Wäre ja echt ne Marktlücke.

Wäre schön, wenn ihr mir über die Feiertage mal was zu euren Erfahrungen in Sachen Kopierfräsen nach Schablone schreiben könntet. Z.B. mit Kopierhülse, Anlaufring, Anlauflager, Zuführhilfe usw. Schließlich möchte ich aus diesem Mißgeschick wenigstens noch was lernen.

Für heute Abend wünsche ich euch allen zufriedene Gesichter bei der Bescherung:emoji_slight_smile:

diebel
 

WinfriedM

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Meine Erfahrung ist: Wenn man versucht, sowas selber zu machen, fummelt man 1-2 Tage dran rum und macht dann doch irgendwas kaputt. Der Reparaturservice macht das jeden Tag und die können das so schnell, dass es sich kaum lohnt, da selber was zu versuchen.
 

derstraubi

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Hallo diebel,

Also Lager auswechseln mach ich regelmäßig.
Die Fräse mal aufmachen, d.h. den Plastikhut abbauen. Evtl. geht da das hintere Lager schon raus. Dann hängt der Rest an dem unteren Gussteil. Das dann auf die Hobelbankhinterzange ins Loch hängen und mit dem Kunststoffhammer zart auf die Welle klopfen. Die geht dann mitsamt dem Lager raus. Wenn das Lager im Lagersitz drinbleibt: da mit einem Dübel rausklopfen. Wenn das Lager an der Welle hängt: mit irgendwelchen Holzklötzen eine Auflage für das Lager machen und die Welle mit dem Kunststoffhammer aus dem Lager klopfen. Oder sonst habe ich auch so einen Westfälischen Abzieher aus Obingen. Wenn Du sowieso eine neue Welle bekommst, dann nimmst Du auch ein neues Lager und hast den Stress nicht. Lager auf Welle geht so: Lager mit Heißluftföhn, Welle in Gefrierfach, Welle raus, abwischen (kondenswasser) wd40, abwischen, Welle über Bankhakenloch mit Kunststoffhammer ins Lager klopfen. Dann wieder alles ins (geputzte) Gehäuse: Welle mit Lager kalt, Gehäuse warm und zack wie oben. Manchmal muß man die Lager auch mit einem Rohr drauftreiben. Alles unter Vorbehalt, weil ich die Bauweise Deiner Maschine nicht kenne. "Wer viel Angst hat muss viel zittern", "Dem mutigen gehört die Welt".
Also, das ist die "russische" Methode. Hat aber bisher funktioniert. Klopfen heisst nicht draufhauen wie irr, sondern mehr tätscheln. Wenn Du einen (KFZ) Mechaniker kennst, der so eine Presse hat ist es besser.

Aber: Wenn die Maschine noch neuer ist und Du auch nur die Spur eines Zweifels hast, dann hat Winfried recht

Was das Kopierfräsen angeht nehme ich an, daß Du da einen Fräserrückschlag gehabt hast. Sonst hättest Du das wohl nicht geschafft. Da nützt aber der schönste Spiralfräser nur wenig. Entweder bist Du direkt von der verkehrten Seite reingefahren (Vorsicht Drehrichtung, Maschine steht auf dem Kopf) oder in einer Innenecke hat es Dich "gefangen" oder es ist schlicht ein Stück Material rausgefetzt. Ansonsten ist es manchmal auch so, daß (selbst gesunde) Angst einem Menschen übermenschliche Kräfte verleiht.

Frohe Weihnachten!
 

diebel

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also zum nächsten Dewalt-Reparaturservice. Die Maschine ist noch keine 2 Jahre alt.

Ein Teil hatte ich ohne Probleme bereits fertiggefräst. Dann das 2. Teil. Beim außen um die Schablone entlang fräsen, eine Ecke 90° - der Rest ging sehr schnell ...
Alles im Gegenlauf, d.h. entgegen der Drehrichtung des Fräsers. Eigentlich hätte es das Werkstück ja eher wegdrücken müssen :confused:
Der Unterschied zwischen Gleichlauf und Gegenlauf ist mir wohl bekannt.

Hätte mich vielleicht ein Zuführholz, Zuführschiene o.ä. wie es beim Bogenfräsen eingesetzt wird vor diesem Malheur bewahren können?
Wie schon erwähnt würde mich brennend interessieren, wie ihr sowas macht, bzw. wie ich künftig solchen Stress vermeiden kann.

weihnachtliche Grüße
diebel
 

diebel

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Hallo Holzpaul,
Da hatte ich geschrieben:
Beim kopierfräsen (18mm Multiplex) hats mir die Spindel meiner OF verbogen. Hat ca. 0,15mm Schlag.
Diese Messerei bezog sich allerdings auf die Spindelverlängerung ohne die beim Frästisch ja bekanntlich nix läuft. Mit einer exakteren Messuhr meines Nachbarn habe ich nun nochmals so gut es eben ging die Innenspannfläche der Frässpindel nachgemessen. Hier beträgt der Schlag noch 0,05 - 0,07mm. Wäre nun interessant zu wissen wie diese Messung an deiner Fräse ausfallen würde.
Die Spindelverlängerung werde ich mal auf eine Drehbank nehmen und den Rundlauf messen. Wenn ich einen 8mm Passstift einspanne und so im Futter der Drehbank spanne könnte ich ggf. den Schaft der Spindelverlängerung ganz zart überdrehen.

Bin selber gespannt wie das noch endet.
Diebel
 

holzpaul

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@ diebel
Diese Messerei bezog sich allerdings auf die Spindelverlängerung ohne die beim Frästisch ja bekanntlich nix läuft.
Hallo diebel,
meinst Du eine Fräserverlängerung, wie zum Beispiel sie bei Sauter erhältlich ist. Eine Spannzange mit 8mm Schaft. Wenn ja, so ein Ding habe ich auch, aber eigentlich nur einmal gebraucht. Dieses Ding stellt eigentlich nur eine Notlösung dar. Durch die Verlängerung entsteht eine überproportinale Hebelwirkung auf Spindel und Lager der OF. Besser ist natürlich sich eine 12mm Spannzange und dazu einen langen Kopierfräser zu besorgen. Ansonsten musst Du sehr behutsam mit der Notlösung umgehen (geringerer Materialabtrag in mehreren Schritten etc.). Aber das hast Du schon selbst gemerkt, oder?
Gruß Holzpaul
 
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