Nussbaumtisch mit 9mx5m

elmgi

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Hallo miteinander,

beim Stöbern bin ich über diesen Beitrag gestolpert und habe nicht schlecht
gestaunt.

1o m³ Nussbaumholz wurden für diesen Tisch verarbeitet, der laut Angaben (in einem anderen Beitrag) 2,6 Tonnen wiegt.

Über die Sinnhaftigkeit eines solchen Projektes kann man sich sicherlich streiten, auch in
der Alpenrepublik. Aber nun gut...

Hat hier jemand eine seriöse Vorstellung bzgl. der Kosten eines solchen Tisches?


https://www.youtube.com/watch?v=7VRHRXdPuxE
 

moto4631

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Das Making Off ist interessanter, da gehts ums Tischlern.

Den Tisch find ich schon imposant, und wenn die Eugendorfer Gemeindebüger das gemeinsam so entschieden haben dann solls wohl recht sein.
Bezahlt haben sie ihn ja auch.
 

Tom70

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Geiles Teil, und alle Daumen hoch für die Tischler....und natürlich für den Thread-Starter :emoji_wink:
 

tirogast_2018

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Die Tischlerei von welcher ich meine gebrauchte CNC Fräse erstanden
habe hat diese ausgetauscht weil sie für eben diesen Auftrag die CNC Arbeiten
übernommen, und darum auf eine 5- Achs Maschine aufgerüstet hat.
Über den genauen Preis möchte ich mich ausschweigen, ich sage nur soviel
dass er ein paar 10.000 Euro gekostet hat:emoji_grin:
 

Mitglied 30872

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Auf dem Video sieht man ja auch kirchliche Würdenträger. Den ehemaligen Bischof von Limburg hab' ich aber vermisst. :rolleyes:
 

Sägenbremser

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Hallo Stefan

wenn sich die Gemeinde Eugendorf solch einen
Tisch in ihr schönes Gemeindezentrum stellen
möchte, wird sie es auch auch ohne Mittel aus
Kirchensteueraufkommen stemmen können.

Denke das die Damen und Herren auch einer
etwas stärkerer Kontrolle durch ihre Gemeinde
unterworfen sind, als es in der kath. Kirche hier
üblich zu seien scheint. Schlichter gesagt leisten
die sich etwas was sie auch selber mit bezahlen.

In Berlin stehen einige grosse Konferenztische
die wirklich deutlich kostspieliger gewesen sind,
ohne das sich da ein späterer Benützer wirklich
eingehend mit der Kostenseite beschäftigt hätte.
Muss er auch nicht, da ja eine knappe Mehrheit
für diese exklusivere Lösung votiert hatte.

Was wir hier aber sehen ist eine selbstbewusste
und auch schöne Form alpenländischen Begriffs
von Eigenverantwortung und Selbstdarstellung.

Gruss Harald
 

ChrisOL

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Hallo,

schöner Tisch! Wenn man das noch Tisch nennen kann. Das Design mit der Anspielung an die Gemeindegrenzen gefällt mir ausgenommen gut. Passt auch gut zu einem großen Ratszimmer. Nur musste das wirklich durch und durch aus massiven Nussbaum sein?

Da war dann wohl jede Menge Verschnitt mit drin bei 10m³ zu 2,6 to Endgewicht.

Auf den Bildern sieht es so aus, als ob der Tisch im 1. OG steht, wie haben die den da nur hoch bekommen?

Preis, naja wenn ich mir überlege was 10m³ Nussbaum kosten plus die Arbeitszeit, dann bekommt der Bürgermeister wohl so schnell keinen neuen Dienstwagen :emoji_grin:

Grüße
Christoph
 

Macchia

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Auf den Bildern sieht es so aus, als ob der Tisch im 1. OG steht, wie haben die den da nur hoch bekommen?

Preis, naja wenn ich mir überlege was 10m³ Nussbaum kosten plus die Arbeitszeit, dann bekommt der Bürgermeister wohl so schnell keinen neuen Dienstwagen :emoji_grin:

Grüße
Christoph

den haben die da oben zusammengebaut:eek:
Wenn es nach mir ginge, müsste der Bürgermeister zukünftig mit dem Fahrrad fahren:mad:

Gruß
Martin

der zwar Gefallen und Respekt vor schönen, guten Arbeiten hat aber Verschwendung vor allem in/an öffentlichen Gebäuden ablehnt.
 

Mitglied 30872

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...der zwar Gefallen und Respekt vor schönen, guten Arbeiten hat aber Verschwendung vor allem in/an öffentlichen Gebäuden ablehnt.

Ja, Martin, das geht mir ja auch so. Harald hat es ja schon angedeutet. Wenn diese Gemeinde das kann und auch möchte, dann zeigt sich bei der nächsten Ratswahl, ob der Unterbau, also der Bürger, das auch so sieht. Aber es gibt, natürlich, auch Kritik: http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Sitzungszimmer_der_Gemeinde_Eugendorf
Hier gibt's auch noch was: DER Tisch - Flachgau - meinbezirk.at
70.000 sind schon 'ne Menge Holz. Und da wird dieser Gemeindetisch nicht alleine stehen, hinsichtlich der Steuergelder.

@Harald
Irgendwelche Zuschüsse seitens der Kirche hatte ich garnicht im Sinn. Ein solches Möbel, das über die Verschwendung von öffentlichen Geldern angeschafft wird, hat mich eben sehr an van Elst erinnert, der da ja auch recht schmerzfrei agiert hat. Aber wohl relativ alleine, im Gegensatz zur Tisch-Gemeinde.
 

elmgi

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Danke für die verlinkten Beiträge, Stefan. Beide waren mir unbekannt.

Damit sind meine Fragen endgültig beantwortet.

Nicht auszudenken, was ich in meinem Haus mit 10 m³ Schwarznuss alles hätte bauen können... :emoji_wink:
 

Sägenbremser

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Kann die Einwände gut nachvollziehen, aber ich
weiss auch welche Anschaffungskosten heute bei
den üblichen, hochwertigen Konferenztischen im
Raum stehen. Denke das fast jedes Ministerium
in Berlin mindestens eine grosse Konferenzanlage
stehen hat die deutlich höhere Summen aus dem
Bundeshaushalt gefordert hat und da rede ich noch
nicht einmal von mindestens genauso kostspieliger
Technik, die dazu auch noch verbaut worden ist.

Der Fussbodenbelag in Eugendorf ist auch noch ein
schönes Werk des Bodenlegerbetriebs. Selbst die im
Umfeld des Tisches sichtbaren Bänke haben schon
eine sehr anmutige Optik, die Türen, Schränke und
sonstigen Einbauten sind von hoher Qualität.

In diesen Räumen werden nicht nur Gemeinderats-
mitglieder eine Erfahrung mit heutigen Möglichkeiten
der Holzverarbeitung machen, da werden auch viele
junge Menschen sehen können was im Handwerk in
moderner Form heute möglich ist und damit zu einem
höheren Anspruch aufgefordert, als es die Möbelhäuser
jemals liefern könnten. Das Ganze nicht in einer dem
schnöden Publikum meistens verschlossenen Welt der
Superreichen/Mächtigen, nein das steht im für jeden
zugänglichen Gemeindezentrum ihres Dorfes.

Dieser Tisch wird nur im Gesamtvolumen des Ausbaus
für diesen Preis erstellbar gewesen sein. Da hat sich der
Tischler bestimmt keine "goldene Nase" dran verdient.

Gruss Harald
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Ich habe lange überlegt, ob ich was zu dem Tisch sagen soll, da ich ihn im Gegensatz zu allen bisherigen Schreibern ganz schrecklich misslungen und hässlich finde. Seht meine Äußerung als die Kritik eines Stilpuristen und Minimalisten an, der seine ganz persönliche Meinung äußert.

Ich finde diesen Tisch hässlich, unzweckmäßig und unpraktisch- und dazu noch aus sehr schmalen Kanteln Aminuss gebaut, da hätte man auch gleich fertiges Leimholz nehmen können.

Die Form des Ausschnitts in der Mitte ist doch eine reine Kopfgeburt, die außer dem "Aha- so sieht also der Umriss der Gemeinde Eugendorf aus"- absolut keinen Nutzen und erst recht keine andere Funktion oder Anmutung hat- das Loch ist einfach nur unpraktisch und teuerst erkauft.

Eine andere Nutzung des als Veranstaltungsorts geplanten Raumes ist jetzt nicht mehr möglich, da das Trumm nicht mehr bewegt oder zur Seite gestellt werden kann.

Was unbedachte Zeitgenossen immer schwer beeindruckt, sind die schieren Mengen von verbrauchtem/vergeigtem Holz, Größe, Gewicht, Kosten und Arbeitsstunden solch eines Armtszeugnisses an Gestaltungskraft.

Auch finde ich eine solche in der Mitte plumpe und schwulstige Konstruktion aus so schmalen spargelähnlichen Latten aus dem ohnehin nicht sehr attraktiven Aminussbaum gar nicht schön, dieser Klotz hätte genausogut aus braun eingefärbtem Kunststoff gefräst werden können- schönes Holz sieht für mich ganz anders aus.

Ein aus mehreren großen und breiten massiven Platten einheimischem Nussbaums gebaute und zu einem großen und doch filigranen Tisch zusammenstellbare Konstruktion wäre sicher sehr viel preiswerter, beweglicher und vielseitiger gewesen, die Konturen der Gemeinde Eugendorf hätte man immer noch einlegen oder wie ein Loch ausschneiden können, aber das wäre wohl nicht prätentiös genug gewesen.

Insgesamt eine dumme Verschwendung von 10 m3 Aminuss, 1000 Arbeitsstunden, 70.000 Euro Geld, das man in einer kleinen Gemeinde sicher wesentlich besser hätte ausgeben können, sowie 2,5 Tonnen verarbeiteten Holzes, bei der der Bürgermeister Strasser aber schon jetzt das baldige Ende des Tisches als Brennholz ins Auge fasst:
Zitat Strasser: "Der Tisch hat einen langfristigen Wert. Und wenn wir ihn einmal nicht mehr wollen, dann muss er nicht auf den Sondermüll, sondern kann zum Heizen verwendet werden, weil er ja nicht lackiert ist."

Da kommt er sicher auch nach 10 Jahren hin, wenn man ihn sich leidgesehen hat und bemerkt, wie unpraktisch der Klotz wirklich ist.
 

Sägenbremser

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Hallo Mathis

ob das jetzt deinen/meinen Vorstellungen von
Objekt.-Möbelbau entspricht ist dabei wohl kaum
die Frage. Wir haben das Ding nicht entworfen,
nicht gebaut und auch nicht bezahlen müssen.

Es bleibt eine für den ausführenden Tischler doch
recht komplexe Herausforderung dieses Trum in
den fertigen Bau hineinstellen zu müssen. Diese
Tischlerei hat die Herausforderung angenommen
und mit einfachen Mitteln auch sicher bewältigt.

Wenn ich mir hier in Köln so anschaue welche so
recht kostspieligeren Aufzugsanlagen an älteren
Gebäuden "angedockt" worden sind um auch die
etwas grösseren Bauteile ins Gebäude bringen zu
können, ich spreche hier vom Gürzenichgebäude,
scheint mir diese gewählte Form doch noch recht
kostenbewusst zu sein. Schön für das Umfeld ist
da wirklich auch anders.

Ob da nun 10 cbm Aminuss für dieses Bauteil in
der Form wirklich dem Ort angemessen sind, wird
wohl eher der Verfügbarkeit/Optik geschuldet sein.
Habe in meinem Tischlerleben bestimmt schon mehr
von dem Zeugs für deutlich trivialere Objekte über
die Säge/Hobel/Fräsmaschinen verarbeitet. Auch das
Material muss ja mal weg und beim Holzhändler ist
das auch nur ein liegender Wert:rolleyes:

Gruss Harald
 

flo20xe

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Die Form des Tisches ist jedenfalls mal was ganz Anderes. Warum gerade Ami-Nuss verwendet wurde kann ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht ganz nachvollziehen aber die werden sich schon was dabei gedacht haben.

Rein wirtschaftlich betrachtet ist der Tisch vermutlich wirklich Unsinn. Aber darum gehts in dem Fall wohl auch nicht. Der ausführende Schreiner hat, wie Harald schon geschrieben hat, da bestimmt auch nicht den Wahnsinns-Gewinn damit gemacht. Aber dafür hat er gezeigt, dass er´s kann. Wenn ich die Möglichkeit bekommen würde etwas in der Art zu bauen, ich würd´s sofort tun.

Die ganze Geschichte zeigt aber etwas, was mir immer wieder auffällt: bei unseren Nachbarn in Ö wird das Schreiner- bzw. das Handwerk im Ganzen großteils noch viel mehr geschätzt wie hierzulande. Und auch viel mehr Wert auf die lokale Wirtschaft gelegt. Siehe auch das Interview mit Bgm. Strasser.
 

moto4631

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Ihr könnt mich ja jetzt gerne online steinigen aber wer deutscher Bürger ist und sich über einen 70K-Tisch in Österreich aufregt als Verschwendung der hat schon lange keine Zeitung mehr gelesen.

Wenn ich da nur so an diverse deutsche Projekte denke die keine einzige Sekunde funktionieren, niemals eröffnet wurden oder einfach für niemanden Nutzen bringen, dafür aber nicht 70K sondern Millionen oder Milliarden verschlungen haben.

Glashaus? Steine? :emoji_wink:
 

uli2003

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Eben. Wenn so einen Tisch jemand haben möchte und bezahlt, mache ich ihm so viele davon wie er möchte.
Da spiele ich doch keinen Moralapostel. Sonst macht es halt wer anders.

Mir muss nicht alles gefallen was ich anfertige, nein, ich lebe davon.

Grüße
Uli
 

Sägenbremser

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Ja mich@el
da ist die Sicht über den Nachbarzaun schon
mal ein Hineindenken wert:emoji_slight_smile:

Wenn sich hier der örtliche Energieversorger
ein zwar hübsches, aber doch kostspieliges
Gebäude hinstellen mag, freut das aber schon
die beteiligten Handwerksbetriebe. Als Park-
fläche wird da mal so eben der alte Praktiker
aufgekauft, spielt bei dem Investitionsrahmen
auch wirkliche keine Rolle mehr. Wenn dabei
die Kostenstruktur etwas durcheinander gerät
müssen halt die Versorgungspreise um ein paar
Cent angehoben werden und schon stimmt es.

Im kommunalen Bereich ist die Kostenkontrolle
heute schon sehr umfassend, aber was bei den
Betrieben mit rein politisch besetzen Kontrollen
so alles möglich ist kostet mehr als was wir alle
noch stemmen könnten, vor allem was unsere
Kinder dafür noch bezahlen werden müssen.

Ob es dabei nur um die paar Milliarden beim
Bau eines "Hauptstadt" Flughafen geht, was
für ein schräges Wort, oder nur um knappe
500 Mil. für eine Oper, wirklich aufregen tut
sich das schon keinen mehr in Deutschland.

Glaube auch das sich das aus alpenländischer
Sicht kaum noch für eine gerechte/ungerechte
Kritik an kommunalen Bauvorhaben eignet.

Gruss Harald
 

ChrisOL

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Ob es dabei nur um die paar Milliarden beim
Bau eines "Hauptstadt" Flughafen geht, was
für ein schräges Wort, oder nur um knappe
500 Mil. für eine Oper, wirklich aufregen tut
sich das schon keinen mehr in Deutschland.

Ich bin ein Freund davon die Dinge greifbarer zu machen.

Als Beispiel für die Elbphilharmonie sollten die Politiker
den Wählern schmackhaft machen warum jeder Einwohner
der Hansestadt ca. 450 Euro auf den Tisch legen soll für
ein neues extravagantes Gebäude am Wasser.
Die Zahlen in Mio Euro sind doch für viele zu abstrakt.

Enttäuschend ist die fehlende Verantwortung der verantwortlichen
Personen. Persönliche Haftung bei grobem Fehlverhalten - Fehlanzeige.

Soviel zu meiner sachlichen Meinung.

Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass nur durch
diese Verschwendung und den Großenwahn viele große bleibende
Gebäude entstanden sind. Neuschwanstein ist wohl ein gutes
Beispiel dafür. Der Dom in Köln war damals wohl auch nicht nur ein
sachlich richtiges Gebäude.

Grüße
Christoph
 

Sägenbremser

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Hat schon Recht Christoph in der Grundansicht,
aber sowohl Neuschwanstein, wie auch der hier
in Köln stehende Dom konnten nur durch einen
tiefen Griff in die preussische Staatskasse in der
üppigen Form fertiggestellt werden. Der Bau von
der Märchenburg war da aber eher ein kleineres,
politisch motiviertes Eingreifen. Der Kölner Dom
wurde wie das Eulenburger Amtszimmer aber in
striktem Einvernehmen mit dem Willen der hier
ansässigen Bürger vollendet. Die waren sich im
vollem Umfang bewußt was das Spektakel kosten
würde und haben das mit einer Lotterie gestützt.

So im Nachhinein eine wirklich kluge Entscheidung.
Hat sich über die Jahre wirklich mehr als rentiert,
wenn ich mir die Busse auf der Komödienstrasse
an fast jedem Wochentag anschauen mag. Ob das
in Eulenburg auch so funktionieren kann, glaube
ich eher nicht, aber eine klare Haltung zum Hand-
werk haben die Gemeinderäte damit schon in der
schöneren Form abgegeben.

Gruss Harald
 

gleiter

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Grüßt Euch!

Interessanter Thread. :emoji_grin:

Den Tisch kenne ich schon länger, neu ist mir ein hier verlinktes Zitat des offensichtlich größenwahnsinnigen BM, der sich schicht ein Denkmal setzen wollte (auf Steuerkosten natürlich, aus eigener Tasche hätte er das trotz vermutlich auch in Salzburg üppiger "Aufwandsentschädigung" nie finanziert):
Und wenn wir ihn einmal nicht mehr wollen, dann muss er nicht auf den Sondermüll, sondern kann zum Heizen verwendet werden, weil er ja nicht lackiert ist."

Diese Aussage ist schlicht eine Verachtung des Handwerkes, da kommt mir die Galle hoch. :mad:

Über Geschmack läßt sich trefflich streiten - das Trum ist interessant, für ein paar Minuten. Ansonst eine völlig unnötige Verschwendung in jeder Sicht - wertvolles Material, wertvolle Arbeitszeit, wertvolles Steuergeld.

Das Geld hätte sich auch viel effizienter einsetzen lassen, mehr zum Nutzen der BürgerInnen. Und ein wenig aufwändigerer Tisch wäre immer noch drinnen gewesen.

Zumal es in Sitzungen des Gemeinderates eher kaum darum geht das Sitzungsmöbel zu streicheln sondern um das Entscheiden über den Weg den die Gemeinde in Zukunft gehen soll...

...und da wär's mir aber so was von egal an was für einem Tisch ich sitze.

Nur mal so am Rande angemerkt.

Gruß aus dem Wein/4, André.

P.S.: Sollte eine/r am Bau des Tisches beteiligten KollegInnen hier mitlesen - Hut ab vor der Leistung, schon alleine vom Bewegen der mit jedem Arbeitsschritt unhandlicher und schwerer werdenden Trümer.

P.P.S.: "Unser" Bürgermeister hat sich auch ein Denkmal gesetzt - mitten in eine der schönsten Landschaften im Ösiland mit hohem touristischen Potential für die Zukunft. Eine Müllverbrennungsanlage. Weit ab von Ballungsräumen in einem Dreiländereck...

...dann doch lieber Tisch. :rolleyes:
 

tirogast_2018

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Wenn ich da nur so an diverse deutsche Projekte denke die keine einzige Sekunde funktionieren, niemals eröffnet wurden oder einfach für niemanden Nutzen bringen, dafür aber nicht 70K sondern Millionen oder Milliarden verschlungen haben.

Glashaus? Steine? :emoji_wink:
nett formuliert:emoji_wink: Gruß nach Oö!:emoji_grin:
 

Macchia

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Guten Morgen,

ich kann einige wenige Pro-Argumente eingeschränkt ja auch nachvollziehen, doch ist es nicht auch Aufgabe des Architekten und Tischlers, aufzuzeigen, wie man bei gleichwertigen Ergebnissen Ressourcen schont?
Gerade wenn einem so eine Technik zu Verfügung steht, sollte das kein Problem sein.

Die Kunst, den Spagat zu machen, Traditionen des Handwerkes in alter Form zu kombinieren mit den heute zur Verfügung stehenden Materialien und Maschinen und dem Produkt noch eine Symbolkraft zu verleihen, Symbole die auch Zeichen setzen für verantwortungsvollem Umgang mit Ressourcen und öffentlichen Geldern, dass wäre meiner Ansicht nach die große Aufgabe der Beteiligten gewesen.

So meine ich, dass junge Architekten oft gar nicht wissen und sich vorstellen können was mit Holz alles möglich ist. Hier wäre mehr beratender Einfluss von Seiten des Schreiners hilfreich gewesen.

Nicht ganz so heftig wie Mathis das schreibt aber in weiten Teilen bin ich gleicher Meinung.
Hier überwältigt einem (mich) nur die schiere Masse des Objekts.
Beim näheren betrachten vermisse ich die Handwerkskunst.
Wobei ich in keiner Form die Leistung der Schreiner hier kritisieren möchte. (steht mir auch nicht zu)

Gruß Martin
 

Mitglied 59145

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Wenn das gute Stück der Brennholzverwertung tatsächlich zugeführt werden sollte, wird aber jmd. aufgrund der ganzen eingeleimten und verdeckten Schrauben ordentlich fluchen.

Das mit den Umrissen der Gemeinde finde ich auch recht weit hergeholt.

Trotzdem habe ich das Video gern gesehen, es ist halt eine Aufgabenstellung angenommen und umgesetzt worden.

Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Diese Metallschrauben sind wirklich ein Frevel, wo man doch heute immer auch an die Entsorgung denken sollte. Das macht ja selbst schon der Bürgermeister. Wenn er so weitsichtig ist, hätte er da einschreiten müssen. :emoji_wink:

Die hätte man übrigens alle nach der Verleimung wieder rausdrehen können. Nun ist es zu spät, Projekt "Brennholz" gescheitert. :emoji_slight_smile:

Interessant wirds auch, wenn der Fußboden nach 10 Jahren mal erneuert werden muss. Auch wieder eine handwerkliche Herausforderung.
 
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