Not-Aus Schalter für Drehstrom

fpaulus

ww-kirsche
Registriert
18. März 2009
Beiträge
154
Ort
Niederkassel
Hallo Zusammen,

ich habe von meinem Schwiegervater eine große Industrie-Standbohrmaschine geerbt. Das Teil hat Kraft ohne Ende und bohrt auch ohne Probleme nen Stahlträger durch.

Und gerade deshalb würde ich die Maschine gerne an einen Not-Aus-Schalter hängen, denn wenn sich mal ein Werkstück löst hat man von vorne keine Chance mehr die Maschine auszuschalten.

Gefunden habe ich bisher nur diese Lösung:

Start/Stop Schalter 3 Phasen für Drehbank, direkt von Myford | eBay

Habe aber die stille Hoffnung, dass es vielleicht etwas preiswerter geht :emoji_grin:
Meine absolute Lieblingslösung wäre, die Maschine über einen Fußschalter zu bedienen, aber da habe ich gar nichts gefunden :emoji_frowning2:

Gruß Franz
 

leinich

ww-pappel
Registriert
3. Oktober 2011
Beiträge
3
Wenn es dir nur um ein Notaus geht, könntest du aus dem Heizungsbereich einen Notschalter 3 Phasen 380V nehmen. Sind sowohl für 16A als auch für 25A sehr günstig (ca. 30-40€) zu haben.
Alternativ kannst du sich einen 1 Reihigen AP Kleinverteiler für 3 Module (4-10€) kaufen und eine 3poligen Sicherungsautomaten.

Gruß
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
FI-Schalter einbauen und den Notauspilz mit Widerstand zwischen Phase und Schutzleiter. Wirkt dann wie die Prüftaste vom FI.

Nein, war natürlich ein Scherz. Auch wenn es geht, darf man das nicht. Hatte mal eine Werkstatt gesehen, wo das so gelöst war und dachte nur Au weia.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.400
Alter
50
Ort
Saarlouis
Ein üblicher Heizungsnotschalter schaltet zweipolig, sprich Außenleiter und Neutralleiter. Das wären dann 230 Volt. Zudem hat er keinen Pilzkopf, sondern ist ein normaler Feuchtraum-Aufputz-Schalter mit Aufdruck, teilweise hinter Glas. Eine schnelle Notbedienung kann so nicht gewährleistet werden.

Noch ungünstiger ist die Idee mit dem Sicherungsautomaten, da hier die Bedienung noch fummeliger ist.

Im Übrigen haben wir beim Dreiphasen-Wechselstrom in Deutschland seit 1987 keine 380 Volt mehr, sondern 400 Volt.

Ich würde hier auch eine Schützschaltung aufbauen. Man kann ja auch alle Steckdosen in der Werkstatt über ein solches Schütz freischalten.

Wenn die Maschine über einen Festanschluss verfügt, könnte man auch einen Motorschutzschalter vorsehen. Der löst dann automatisch aus, wenn die Maschine z.B. durch Überbeanspruchung oder Verklemmen einen übermäßigen Strom zieht.
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Muss bei der Maschine ein Riemengetriebe umgelegt werden, um die Geschwindigkeit zu verändern?
Falls ja, würde ich in diesem Zusammenhang gleich mal darüber nachdenken, einen Frequenzumrichter anzubauen.

Dieser gibt dann noch zusätzliche Sicherheit durch Sanftanlauf und Schnellbremsung.
 

koala

ww-robinie
Registriert
16. April 2009
Beiträge
1.335
Ort
Im "hohen Norden"
Guten Morgen,
ein gutes Stichwort kam hier:
Das war mein erster Gedanke bei so einer Maschine...
Ich kann mich noch gut an meine Lehrzeit erinnern, in der Ausbildungswerkstatt gab es eine sehr große Ständerbohrmaschine von Alzmetall, wenn die erstmal auf Touren war half auch ausschalten nicht so wirklich, bei hohen Drehzahlen dauerte das schon etwas länger bis die zum Stillstand gekommen war...
Oder hat deine Maschine eine Schnellbremse? Dann wäre ein Not-Aus kontra-produktiv. (weil kein Strom mehr da zum Bremsen...)
 

wolgos

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2004
Beiträge
648
Ort
Ruhrpott
Hi
Pilzkopfschalter als NotAus sind an fast allen Maschinen vorhanden. Ich würde aber zusätzlich einen Fußschalter in Erwägung ziehen. Wenn sich dein Werkstück verkantet und der Schraubstock das drehen anfängt, wirst du nicht mehr an den NotAus denken sondern machst einen Satz nach hinten. Kommst du jetzt noch an den NotAus? Wenn du aber den Fußschalter verlässt und die Maschine dadurch ausschaltet ist mehr Sicherheit gegeben.
Wolfgang
 

fpaulus

ww-kirsche
Registriert
18. März 2009
Beiträge
154
Ort
Niederkassel
Hallo Wolfgang,

den Notschalter kann ich so anbringen, dass ich ihn auch in diesem Fall gut betätigen kann. Die Maschine steht in einer Art Nische und ich würde den Schalter an der Wand und nicht an der Maschine montieren lassen. Fußschalter wäre auch meine Lieblingslösung, aber die ich bisher gefunden habe, sind laut Auskunft eines Bekannten unbrauchbar, da sie nur eine Phase haben und dies dazu führen kann, dass die Wicklungen des Motors durchbrennen.

Wenn ihr noch ne Quelle für einen geeigneten Fußschalter habe, wäre ich aber mehr als happy :emoji_slight_smile:

Gruß Franz
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.318
Ort
Dortmund
Ich glaub, der Ansatz ist falsch: Der Schalter muss doch die 3 Phasen nicht direkt schalten, er schaltet einen Schütz, der dann die 3 Phasen schaltet. So wird das in der Regel gemacht.
 

Tyler

ww-kirsche
Registriert
28. Dezember 2009
Beiträge
146
Ort
Nordhessen
Ich glaub, der Ansatz ist falsch: Der Schalter muss doch die 3 Phasen nicht direkt schalten, er schaltet einen Schütz, der dann die 3 Phasen schaltet. So wird das in der Regel gemacht.

Genau, der von mir vorgeschlagene Schalter hat einen Anschluß für einen Thermokontakt im Motor.
Daran ließe sich ein Fußschalter anschließen, quasi ein Doppelnotaus. :emoji_slight_smile:

Ebay auf, Fussschalter eingeben, et Viola, ergibt als erstes dieses Exemplar.

Edith meint in der Beschreibung der Schalter Steckdosenkombi sei ein Fehler, sowohl in der Beschreibung als auch im Schaltbild. Wenn die beiden Anschlüsse der Haltespule an der gleichen Phase hängen wird das nix. :rolleyes:
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Ich glaub, der Ansatz ist falsch: Der Schalter muss doch die 3 Phasen nicht direkt schalten, er schaltet einen Schütz, der dann die 3 Phasen schaltet. So wird das in der Regel gemacht.
Richtig. Man muss auf jeden Fall noch einen Schalter vor den Fußschalter bauen, um die Maschine "scharf" zu schalten. Man stelle sich vor, man würde den normalen Ein/Ausschalter nur durch den Fußschalter ersetzen. Das wäre höchst gefährlich. Stell dir vor, du kommst beim Bohrer wechseln an den Schalter. Oder dir fällt beim Bohren ein Werkstück vom Bohrtisch auf den Schalter.
Da würde die Maschine ja jedes mal losdrehen.
 
Oben Unten