Neue Griffe für ein Zugmesser

Mitch

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Hallo zusammen,

ich habe dieses schöne alte Eisen auf dem Trödelmarkt gefunden. Ich möchte nun die, nicht mehr vorhandenen Griffe, selbst herstellen und anbringen.
Nur: Die Kraft, die ich beim Schnitzen aufbringe würden doch die Griffe vom Messer ziehen.
Wie befestige ich die Griffe unlösbar ans Zugmesser?
Vielen Dank im voraus
Mitch
 

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Mitch

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Danke Mark,
Aha, ne Scheibe und (ich sag' mal, krumm gekloppt (oder wie heißt das??))
Deswegen fehlt bei meinem rechten Griff auch ca. 15 mm Stahl.
 

pedder

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Hallo Mitch,

die Rostnarben sind so tief, dass ich nicht viel Kraft in dieses Messer investieren würde. Da gibt es bessere für kleines Geld.

Die Angeln sind nicht gehärtet und so wird der neue Griff aufgenietet.

Liebe Grüße
Pedder
 

Mitch

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Danke Pedder,
ich stehe nun mal auf altes Eisen und möchte dem Messer eine neue Chance geben, meine uralte Axt, die nie rostet, ist auch das schärfste Pferdchen im Stall .
Nichtsdestotrotz, neues Material ist auch nicht unbedingt schlecht. Gibt es Hersteller, nachdem man Ausschau halten sollte?
 

Friederich

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ich stehe nun mal auf altes Eisen und möchte dem Messer eine neue Chance geben, meine uralte Axt, die nie rostet, ist auch das schärfste Pferdchen im Stall .
Nichtsdestotrotz, neues Material ist auch nicht unbedingt schlecht. Gibt es Hersteller, nachdem man Ausschau halten sollte?
Rostende Stähle (Carbonstähle) sind grundsätzlich besser als "Edelstähle".
Ich seh keinen Grund, warum das Messer nicht noch hervorragende Arbeit leisten sollte. Die Rostnarben spielen keine Rolle.

Mein neues Ziehmesser ist auch aus rostendem Stahl.
Mein Schärfen darauf achten, daß Du keinen Hohlschliff anbringst. Leicht balliger Schliff ist bei einem Zugmesser viel besser. Also von Hand schärfen.
 

fahe

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...ich hab' mal eins vom Flohmarkt mitgenommen, das sah ähnlich aus, hatte noch einen Griff. Am Ende ein Gewinde... mit dem war der Griff befestigt. Auf der anderen Seite war das Gewinde abgerissen. Die Lösung sah dann so aus: Beide Angeln wurden aufs gleiche Maß gekürzt, zwei neue etwas kürzere Griffe gedrechselt, die Angeln halbwegs rund geschhliffen und mit einem Gewinde versehen. Die Griffe bekamen zwei Sacklöcher, in denen die Muttern nebst Unterlegscheiben verschwanden.

Leider habe ich das Ding später wegen dauerhaften Nichtgebrauchs verschenkt.

Ich kenne die Schälmesser schon von Opa allerdings nur mit rostanfälligem Kohlenstoffstahl. Hat den Vorteil, dass sie sich sehr leicht wieder scharfkriegen lassen.

Und da man die zum Entrinden und so meist ausserhalb der Werkstatt nutzt, ist das sicher wichtiger als das Aussehen mit ein paar Rostnarben.
 

Clemens J.

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Hallo,

theoretisch kann man die Griffangeln auch abschneiden und auf jeder Seite ein Stück Gewindestange aufschweißen. Holzgriffe passend durchbohren. Am Ende ein Sackloch wo die Unterlegscheibe und Mutter verschwindet, oder eine Hutmutter verwenden.

Gruß Clemens
 

pedder

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Die Rostnarben spielen keine Rolle.

Auch so ein Eisen braucht eine Spiegelseite und eine Fase. Die Fase zeigt ebenfalls Rostnarben und ist total verschliffen. Bis man dieses Eisen an der Schneide wieder ohne Rost hat, vergehen ein paar Stunden am Schruppstein. Wer das mag, gern. Ich würde mir das nicht antun. Weil man guten Ersatz für wenige Euro bekommt.


Liebe Grüße
Pedder
 

AhornBay

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Hallo Mitch,

das ist wie so oft ein Abwägen. Auch Schleifen kostet (Zeit, Nerven, Schleifutensilien...). Bei einem Stück mit persönlicher Erfahrung würde die Sache anders aussehen. Aber völlig aussichtslos halte ich das hier nicht. Ich würd's - trotzdem - machen.

- Schärfen
An ein solches Werkzeug werden ja nicht die Anforderung wie z. B. an ein Hobeleisen oder ein Stemmeisen gestellt. Schneiden sollte es halt halbwegs brauchbar. Es sind Rostnarben erkennbar, aber augenscheinlich nicht unbezwingbar. Wie die andere Seite aussieht, kann man auf dem Bild nicht sehen.
Ich würde mit einem Doppelschleifer rangehen oder eben einem groben Stein. Sicher aber keine "Stunden". Die sollten hier auch nicht notwendig sein

- Griffe
Vielleicht funktioniert hier ein wenig unkonventioneller Eingriff. Man könnte an einer möglichst breiten Stelle ein senkrechtes Loch bohren, den Griff auftreiben und dann durch das Loch (Griff & Metall) einen Stift / Schraube stecken. Könnte funktionieren.

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom
 

Friederich

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Auch so ein Eisen braucht eine Spiegelseite und eine Fase. Die Fase zeigt ebenfalls Rostnarben und ist total verschliffen. Bis man dieses Eisen an der Schneide wieder ohne Rost hat, vergehen ein paar Stunden am Schruppstein. Wer das mag, gern. Ich würde mir das nicht antun. Weil man guten Ersatz für wenige Euro bekommt.
Weder Fase noch Spiegel brauchen auf ganzer Fläche blitzblank zu sein. Entscheidend sind ja nur die vordersten Zehntelmillimeter der Schneide. Man raucht nicht lange, um das Eisen wieder brauchbar herzurichten. sowas wirft man doch nicht weg!

Und Vorsicht mit Elektroschleifstein und evtl. Schweißarbeiten bez. Wärmeentwicklung. Sonst ist das Eisen im wesentlichen Punkt, nämlich der Stahlqualität, entwertet.
 

Friederich

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- Griffe
Vielleicht funktioniert hier ein wenig unkonventioneller Eingriff. Man könnte an einer möglichst breiten Stelle ein senkrechtes Loch bohren, den Griff auftreiben und dann durch das Loch (Griff & Metall) einen Stift / Schraube stecken. Könnte funktionieren.
Ja, das wär eine Möglchkeit. Wobei ich wohl bohren würde, nachdem der Griff aufgesetzt ist. Also Griff und Angel gleichzeitig durchbohren.

Oder Griff nur auftreiben ohne jegliche Sicherung, und bei der Arbeit auch noch die Angel vor dem Griff umgreifen, mit je einem Finger, damit man nicht übermäßig am Holzgriff zieht.
 

Mitglied 59145

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...also die von Ochsenkopf kosten über 30€!

Wir schärfen die ganz frevelhaft mit der Flex oder dem Bandschleifer. Reicht für unsere Zwecke hin, mehr Aufwand wäre zu schade.

Wenn jmd. welche verschenken möchte findet er unsere Anschrift in dem link unten!:emoji_wink:
Über einen Einkaufsgutschein in Höhe der Versandkosten können wir reden:cool:....

Gruss
Ben
 

pedder

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Weder Fase noch Spiegel brauchen auf ganzer Fläche blitzblank zu sein.

Arbeitest Du mit Fasen auch auf der Spiegelseite?

Ansonsten muss man wohl unterscheiden, wofür das Eisen verwendet werden soll. Zum Möbelbau muss es natürlich genauso scharf sein wie entsprechende Hobel oder das Stecheisen.

Feine Arbeiten funktionieren einfach nicht ohne rattenscharfe Schneiden.

Wenn man das Ziehmesser benutzt, um Rinde zu entfernen oder als "Schrupphobel " für alte Eichenbalken, wird man natürlich niedrigere Anforderungen an die Schärfe stellen als wenn man die Oberfläche eines Stuhls bearbeitet.

Liebe Grüße
Pedder
 

Mitglied 30872

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Ganz ironiefrei: Was könnte es im Möbelbau geben, für das so'n Ding - bei uns heissen die folgerichtig auch nur SCHÄLmesser - taugen könnte?

Mit der von Pedder empfohlenen Herrichtung lassen sich damit bspw. sehr gut geschwungene Stuhlteile ausarbeiten. Und wer den handmade-Axtstiel mag: dafür ist ein solches Eisen das Mittel der Wahl.
 

fahe

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...dafür bin selbst ich wohl zu jung...:emoji_wink:

Die Stuhlbeine kämen über die Bandsäge.
 

pedder

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Falk, wie machst Du denn sowas auf der Bandsäge?
P6250074_2.jpg


Zum Stöbern: Peter Galbert Chair Notes, Windsor Chairs
 

pedder

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Mit der von Pedder empfohlenen Herrichtung lassen sich damit

Hei Stefan,

ich "empfehle" das nicht, das ist nur das erste an was ich denke, wenn ich Ziehmesser denke. Falk denkt als erstes an Schäleisen. Das sind einfach ganz andere Voraussetzungen. Und so lernen wir beide was. Das Forum hat seinen Sinn erfüllt.

Liebe Grüße
Pedder
 

v8yunkie

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Griffe

Ich hatte das mal irgendwo gelesen, wie man die Griffe aufbringt: Dazu wird der Holzgriff so ausgesucht, dass er ca. 5mm kürzer ist als das Eisen, wo er drausteckt.

Dann wird das spitze Ende des Eisens erhitzt und zum Glühen gebracht. Man steckt dann den Griff auf, der brennt sich dabei auch etwas ein, was aber durchaus beabsichtigt ist.
Dann legt man eine Unterlegscheibe auf und verformt das noch glühende Ende des Eisen so, dass es so aussieht wie im Bild vom Vorredner oben gezeigt.

Das Ganze sollte man selbstredend in einem guten Schraubstock machen.

Griffe bekommt man bei Dictum oder den feinen Werkzeugen.

Gruss,
Thomas
 

pedder

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Hallo Falk,

was willst Du mir sagen?

Immer noch, dass Ziehmesser nicht sauscharf sein müssen? Dann kann ich Dir nicht helfen.

Oder möchtest Du sie weiter Schälmesser nennen? Gern, ich soll mich ja mit Begriffen nicht so haben. :rolleyes:

Aber das ändert nichts daran, dass sie in der Möbelherstellung eingesetzt und dafür sauscharf gemacht werden.

Übrigens ist das das Ende: http://3.bp.blogspot.com/-RwWcvi5Rc3w/UVxiisUQzII/AAAAAAAADOU/5vX8e4lTGeQ/s1600/IMG_2579.jpg

Liebe Grüße
Pedder
 
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