natürlichen Farbton von Buchenholz erhalten, aber wie?

Luci

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Hallo,

bin gerade völlig ratlos und hoffe mit eurer Hilfe einen Weg zu finden.

Folgendes Problem gilt es zu lösen:
wir möchten in unserer neuen Küche die Arbeitsplatte aus Buchenholz (stabverleimt) gestalten. Um diese schmutz- und wasserabweisend zu machen, wurde Arbeitsplatten-Öl farblos und testweise auch von PNZ die Variante mit weißen Pigmenten besorgt.

Da wir alles drumherum in der Küche farblich nun so abgestimmt haben,
dass der natürliche Farbton (hell und rötlich) von Buche perfekt passt, soll
dieser möglichst erhalten bleiben.

Jetzt trat bei unseren Tests mit den Ölen aber der Effekt des zu starken anfeuerns auf! Das Holz ist dunkelrot/braun fast wie mahagoni.
Das passt nun gar nicht mehr zum Rest... WAS TUN??

Hat irgendjemand einen Tipp? Was kann ich tun, wie die Platte behandeln, damit die Farbe der Buche erhalten bleibt und die Platte dennoch für eine Küche tauglich ist. Ich würde dem Farbton zuliebe auch Abstriche in der Nutzung machen. Nur Wasser und Fettspritzer vom Herd müsste sie abkönnen, ohne fleckig zu werden.

Gestern rannte ich nochmals los und habe von AURO Hartgrundierung Nr. 127 besorgt, da dieser eben weniger anfeuert. Dies war auch der Fall, aber spätestens beim Auftragen des Arbeitsplattenöles nahezu der gleiche Effekt: das Holz wurde wieder extrem angefeuert mit farblicher Tendenz ins gelbliche.

Würde beizen oder bleichen zuvor helfen? Wenn ja, wie?
Oder würde Hartgrundierung mehrmals hintereinander aufgetragen, jeweils mit Zwischenschliff, ausreichen für eine Arbeitsplatte in der Küche?

Wer kann helfen?? Wie ist diese Nuss zu knacken?
DANKE für Tipps und Ratschläge! Beste Grüße, Luci
 

WinfriedM

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Für wenig Anfeuerung hab ich nach der Auro Hartgrundierung nur noch mit Auro Hartwachs gearbeitet. Für eine Küchenarbeitsplatte sicherlich nicht optimal, aber evtl. hinreichend. Deine Anforderung ist nur schwer mit Öl und Buche zu erreichen. Den Rotton kannst du eh vergessen, der ist bei Buche recht schnell durch Sonneneinstrahlung weg.

Grundsätzlich gilt, je tiefer Öle einziehen, um so dunkler wird die Buche. Öle, die nicht tief einziehen (z.B. Osmo Topoil) und Öle auf Wasserbasis feuern weniger an. Alternative sind noch Weißpigmente, wobei die meisten Produkte bei Buche nur schlecht funktionieren. Einziges Produkt, was ich kenne, ist Natural Parkettöl mit Weißpigment, was bei meinen Versuchen recht gut funktionierte.

Nur Auro Hartgrund finde ich nicht ausreichend.

Ich hänge mal ein Bild an, oben Buche mit Natural Parkettöl mit Weißpigment, unten ein typisch anfeuerndes Öl - Clou Hartöl.
 

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MichiMichbeck

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Ich habe das selbe Problem: Ich baue privat eine Küchenzeile und habe die Fronten aus Buche-Leimholz (18mm keilverzinkt aus dem Baumarkt) gebaut. Das Clou Hartöl hat den hellen Farbton stark verändert wie oben beschrieben (starkes anfeuern).
Ich werde die Kombination aus Auro Hartgrundierung und Auro Hartwachs ebenfalls ausprobieren!

Hat außerdem jemand Erfahrungen mit IKEA Behandla Holzöl bzgl. der Erhaltung eines hellen Holzfarbtons gemacht?

Viele Grüße
Michibeck
 

Luci

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Für wenig Anfeuerung hab ich nach der Auro Hartgrundierung nur noch mit Auro Hartwachs gearbeitet. Für eine Küchenarbeitsplatte sicherlich nicht optimal, aber evtl. hinreichend. Deine Anforderung ist nur schwer mit Öl und Buche zu erreichen. Den Rotton kannst du eh vergessen, der ist bei Buche recht schnell durch Sonneneinstrahlung weg.

Grundsätzlich gilt, je tiefer Öle einziehen, um so dunkler wird die Buche. Öle, die nicht tief einziehen (z.B. Osmo Topoil) und Öle auf Wasserbasis feuern weniger an. Alternative sind noch Weißpigmente, wobei die meisten Produkte bei Buche nur schlecht funktionieren. Einziges Produkt, was ich kenne, ist Natural Parkettöl mit Weißpigment, was bei meinen Versuchen recht gut funktionierte.

Nur Auro Hartgrund finde ich nicht ausreichend.

Ich hänge mal ein Bild an, oben Buche mit Natural Parkettöl mit Weißpigment, unten ein typisch anfeuerndes Öl - Clou Hartöl.

Danke Winfried für dein Feedback! Das Farbergebnis auf deinem Bild schaut wirklich gut aus, Bedenken habe ich bei uns betreffend Wachs als letzte Schicht wegen der Temperaturempfindlichkeit. Und auch teile ich deine Meinung, dass wohl Auro Hartgrund alleine nicht ausreicht. Da haben wir uns wohl die falsche Holzsorte ausgesucht... :emoji_frowning2:

Wenn es tatsächlich keine Lösung gibt, um die Anforderungen an eine Küchenarbeitsplatte einigermassen zu erfüllen und die Farbe BUCHENHOLZ zu erhalten, dann noch diese Fragen:

1. Wie verändert sich das geölte Holz im Laufe der Zeit? Wird dieses noch dunkler? Oder verliert es diesen roten Mahagoni-Farbton und wird eher braun?

2. Wie pflegt ihr eure geölten Platten? Macht ihr noch eine Schicht Hartwachs drauf? Oder ölt ihr einfach von Zeit zu Zeit? Und sollte ich dann immer vorschleifen vor dem nächsten ölen? Und muss dann wieder die Schon- und Trockenzeit einhalten?
 

WinfriedM

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Buche verliert das rot und geht dann eher in Richtung ocker-gelb. Farben lassen sich aber schwer beschreiben und Buche ist nicht gleich Buche. Pflege: Mir erscheint es das Beste, auf Wachs zu verzichten und einfach alle paar Monate mal nachzuölen. Anfangs öfters, später immer seltener. Man sieht es der Platte an, wann sie mal wieder Öl braucht. Schleifen ist nicht nötig, aber ich würde die zuvor ordentlich mit Spüli schrubben. Dann am besten 2 Tage trocknen lassen und dann ölen. Nach 24 Stunden kann man schon wieder vorsichtig belasten. Ist aber alles nicht kritisch.

2 Dinge sollte man im Auge behalten:
- Ölüberstand nach Einwirkzeit ordentlich entfernen.
- Ölige Lappen, Schwämme etc. können sich selbst entzünden, diese sicher entsorgen.
 

Luci

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Gibt es die Möglichkeit Buche im gewünschten Farbton zu beizen und danach mit Arbeitsplatten-Öl zu behandeln? Wenn ja, wie gehen wir da vor? Oder ist beizen und dann ölen absolut nicht empfehlenswert? Um ein schönes Nussbaum/Schokobraun zu erreichen, welche Beize nehmen??

Die zweite Frage: Um den Effekt "wenig anfeuern" zu erzielen, wäre es möglich den ersten Auftrag mit Arbeitsplatten-Öl nur kurz einwirken zu lassen, etwa wie bei Top Oil. Und die nächsten Ölaufträge ebenfalls nur etwa 3-4 Minuten. Was würde passieren? Wird das Buchenholz dann sowieso jedesmal erneut angefeuert, bis zur Sättigung?? Oder wäre das Holz weil nicht ausreichend gesättigt, dann viel weniger wasserabweisend?

DANKE für eure Antworten und Tipps!
 

WinfriedM

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Das PNZ Arbeitsplattenöl ist für geringe Anfeuerung bei Buche nicht geeignet. Es bringt ein wenig, nicht so lange einziehen zu lassen, aber da sind andere Öle besser. Probieren kannst du es natürlich trotzdem, der Schutz wird hinreichend gut sein.

Beizen und Ölen auf einer Arbeitsplatte: Würde ich keinesfalls machen, das gibt nur jede Menge Probleme. Du siehst z.B. bei kleinsten Kratzern schon wieder die normale Holzfarbe. Auch können die Farben ausbluten. Und Flecken bekommst du auch ganz schnell.
 

frankundfrei

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Arbeitsplatte Buche hell erhalten

... Abstriche in der Nutzung machen. Nur Wasser und Fettspritzer vom Herd müsste sie abkönnen, ohne fleckig zu werden

Hallo Luci,

eine Küchenarbeitsplatte wird stark beansprucht. Da lassen sich kaum Abstriche in der Nutzung machen. Gerade Buche ist da leider ein Holz, das sehr schnell fleckig wird, wenn die Holzfaser noch Feuchte oder Fett ziehen kann.

Wenn Du nun Öle nimmst, die nicht tief eindringen, dann brauchst Du eine sehr rasche Nachpflege - sobald Du eine Stelle hast, wo der Schutzfilm abgenutzt oder verletzt ist.

Deshalb würde ich das Parkettöl - Fußbodenöl mit UV-Blocker konsequent nass in nass bis zur Sättigung auftragen. Das Weißpigment zieht auch mit in die Holzfaser - so dürfte die Anfeuerung nicht so schlimm werden.

Optimal wäre nach der Sättigung noch ein Finish. Bei Deiner Anwendung wäre das für mich ein tropfenweises Aufpolieren des gleichen Öles nach wenigstens 24 Stunden.

Wichtig wäre mir auch der gleichmäßige Schliff. Hier würde ich bei der Baumarktqualität mit 180er Korn und 240er Korn nachschleifen. Dann Öl sättigen und vor dem Finish mit 320er Korn zwischenschleifen.

Ich halte bei Buche jedoch nichts davon, nur eine Oberflächenschicht mit schwach einziehenden oder schnell trocknenden Ölen zu erstellen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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