Multiplex-Stirnseiten nach Lasur total unregelmäßig

enibas5

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Hallo,

ich bin ja kein Neuling, aber bleibe einfach absoluter Laie in der Holzbearbeitung, weil ich immer nur alle Jubeljahre mal wieder handwerklich tätig werde bzw. sich dann eben Probleme auftun.

Daher mal wieder eine Anfängerfrage von mir:

Ich habe eine großen Katzenkratzbaum mit Multiplex-Grundplatte und entsprechenden Ebenen gekauft. Das Holz war unbehandelt und ich wollte es gerne passend zu den Farben des späteren Standortes färben.

Habe dafür Clou Aqua Combi Lack-Lasur gekauft und es nach den ersten Pinselstrichen auch schon bereut. :emoji_grin:
Der Farbton "Nussdunkelbraun" passt zwar sehr gut, aber die Verarbeitung auf Birke-Multiplex ist eine Herausforderung für sich. Na ja, auf den ebenen Flächen komme ich schon irgendwie mit dem ein oder anderem Trick klar, aber ich habe den Fehler gemacht, auch die Stirnseiten einzupinseln. Bisher ist alles 1x lasiert, aber ich weiß jetzt schon, dass ich die Stirnseiten niemals gleichmäßig eingefärbt bekomme. Da hilft auch der 2. Anstrich nicht. Die Farbei zieht einfach zu unregelmäßig ins Holz ein.

Ich dachte mir jetzt, dass eine "Rettung" ja eigentlich nur in der Verwendung eines anderen, fett deckenden Lackes für die Stirnseiten (damit meine ich halt alle Kanten) liegen kann.

Seht Ihr das ähnlich? Und wenn ja - welchen könnte ich denn da nehmen, der sich dann mit der wasserbasierten Lacklasur von Clou "verträgt"?

Ich habe mir so eine PDF-Datei von Clou runtergeladen - und echt jetzt - das ist mir alles zu hoch. Diese zig verschiedenen Produkte zum Lackieren überfordern mich einfach. Wichtig ist einfach, dass es gut meine bisherigen Stümper-Lasierungen abdeckt und auch DIN für Kinderspielzeug erfüllt - so ungiftig wie möglich soll es eben sein.
 

Melanie

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Stirnseiten unregelmäßig

Also ehrlich gesagt, da ist guter Rat teuer. Entweder taugt die Lasur nichts, oder du hast sie ungleichmäßig aufgetragen oder du hast Leim oder sonstiges, was die Lasur abstösst, auf die Stirnseiten gebracht. Ich würde wahrscheinlich die Stirnseiten nochmal abschleifen und mit der Prozedur von Neuem beginnen.
Ich weiß nicht, wie die Zusammensetzung der Lasur ist, aber vielleicht hilft es, die Stirnseiten nach dem Abschleifen mit möglichst viel Farbpigmenten aus deiner Lasur zu bestreichen. Also falls sich da etwas in der Dose abgesetzt hat, holst du am besten vom Boden der Dose die verstärkte Farbkonzentration und streichst damit.
 

enibas5

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Danke, Melanie.

Aber da lässt sich nichts effektiv abschleifen. Die Stirnseiten sind ja Schichtholz, in das die Lasur tief eingezogen ist - nur eben nicht gleichmäßig. Dieser Effekt ist auch nicht ungewöhnlich. Ich war nur so blöd und habe die Erfahrungen diesbezüglich irgendwie verdrängt gehabt.

Die Konsistenz dieser Lacklasur ist wie Pudding und ich bräuchte davon noch zig Anstriche, damit sie komplett deckt, wobei ich jedes Mal auch wieder die Ebenen an den Rändern "beklecksen" würde. Also ne - das geht einfach nicht mit dieser Lasur.

Ich brauche wirklich einen gut deckenden Lack. Nur weiß ich eben nicht welchen. :confused:
 

derdad

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Hallo enibas!
Beschreib mal kurz wie du gearbeitet hast: Multiplex geschliffen? Kanten geschliffen? womit aufgetragen? wie gleichmäßig aufgetragen?
Ich nehme die Clou Lacklasur bei Rattan Sitgeflechten. Dieses Material ist sehr ungleichmäßig im Aufnehmen von Farbe, und die Lacklasur ist das einzige durchscheinende Mittel, das mir bis jetzt in die Hände fiel, das ein gleichmäßiges Bild ergibt. Egal ob auf der glatten Seite, oder auf der rauen Seite.
Meine Vorgehensweise auf der rauen Seite des Geflechts (ähnliches Verhalten wie Hirnholz) ist, dass ich die Lasur mit einem Pinsel mit relativ kurzen Borsten sehr trocken streiche. Das Ganze kommt schon beinahe einem Einmasieren gleich. Die Lasur verdünne ich ganz wenig in einem Extrabehälter. Gerade so, dass die Lasur nach dem Aufrühren eine gleichmäßige Konsistenz hat.
Auf der glatten Seite des Geflechts, verdünne ich die Lasur etwas mehr, und trage sie mit einem weichen Pinsel, schön Strich neben Strich, auf.
Falls du die Lasur mit einer anderen Farbe überstreichen möchtest, verwende Acrylfarbe auf Wasserbasis. Die Lasur soll aber gut durchgetrocknet sein.

lg
gerhard
 

WinfriedM

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Ein Bild von der Kante wäre gut, um das mal beurteilen zu können. Auch wenn die Kante viel saugt, sollte doch ein gleichmäßig gefärbtes Bild hinzubekommen sein, wo man natürlich die Schichten noch sieht. Ist ja eine Lasur und das heißt Untergrund durchscheinend. Ich finde das aber vollkommen passend, die Schichten der Kante zu sehen. Aber vielleicht hast du ja ganz andere Ungleichmäßigkeiten...

Wenn du unbedingt da was deckend haben willst, sollte die meisten wasserbasierten Lacke funktionieren. Glanzgrad vermutlich so seidenmatt bis seidenglanz. Im Baumarkt gibt es z.B. Alpina 2in1 Buntlack, der recht tauglich ist.

Das die Lackierung für einen Katzenkratzbaum vermutlich eh nicht lange hält, wird dir vermutlich klar sein.
 

simmu

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Servus,

ich hab eine Tischplatte mit genau dieser Lasur bearbeitet. Entweder es ist gewollt, oder die Lasur is nix. Meine Platte hat jetzt eine Maserung - was in meinem Falle - hervorragend zum Rest der Küche passt.

Sie Thread 'Holzölkatastrophe'.

:emoji_slight_smile:
simmu
 

Gast aus Belgien

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Dass eigentlich jede Lasur auf den Stirnseiten von MPX ein uneinheitliches Bild gibt ist doch völlig normal, man muss sich ja nur den Aufbau anschauen. Jede 2. Lage ist Hirnholz :emoji_grin:
 

enibas5

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Hol dir im Baumarkt einen x-beliebigen Decklack in der passenden Farbe. Ich würde wasserverdünnbar nehmen, trocknet schneller und riecht nicht.

Mit "x-beliebig" habe ich halt so meine Probleme, bei einem Holz, welches bereits lasiert wurde mit einer Lacklasur. Ich würde mir das jetzt ungern durch falsche Auswahl vollends ruinieren.

Hallo enibas!
Beschreib mal kurz wie du gearbeitet hast: Multiplex geschliffen? Kanten geschliffen? womit aufgetragen? wie gleichmäßig aufgetragen?

Die ebenen Flächen waren beim Kauf bereits sehr glatt geschliffen. Über die Kanten bin ich nur grob mit Schleifpapier rübergegangen - an den Stellen, wo sie offensichtlich sehr rau waren.

Ansonsten vielen Dank für die ausführliche Beschreibung Deiner Vorgehensweise. So hätte es wahrscheinlich besser geklappt, wenn ich ebenfalls mit einem fast trockenen Pinsel gearbeitet hätte. Ich habe alle Teile mit Kunststoffpinseln gestrichten. So wird es von Clou für diese Lacklasur empfohlen. Die Kanten dann eben mit ein paar Nummern kleineren Pinsel. Die Farbe war ca. 8% verdünnt.

Ein Bild von der Kante wäre gut, um das mal beurteilen zu können.

Ihr Wunsch sei mir Befehl. Bin gerade noch mal schnell in den Keller und hab' Fotos gemacht.

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Ich finde das aber vollkommen passend, die Schichten der Kante zu sehen. Aber vielleicht hast du ja ganz andere Ungleichmäßigkeiten...

Ja, durchscheinend sollte es auch sein. Nur "gleichmäßig" wäre nett gewesen und nicht dass das dann ein paar Zentimeter daneben alles viel dicker und dunkler aussieht. Die ganz hellen punktuellen Stellen sind einem ungenügendem Schliff vor dem 1. Anstrich geschuldet und da hoffe ich, dass ich die mit einem sehr feinen Pinsel ausgebessert bekomme.

Wenn du unbedingt da was deckend haben willst, sollte die meisten wasserbasierten Lacke funktionieren. Glanzgrad vermutlich so seidenmatt bis seidenglanz. Im Baumarkt gibt es z.B. Alpina 2in1 Buntlack, der recht tauglich ist.

Ne, "unbedingt" ja nicht. Fände es schöner, wenn die Kanten auch nur lasiert wären - nur eben gleichmäßig. Aber vielen Dank für die Produktempfehlung. Das hilft sehr, falls ich zwangsläufig doch deckend drüber lackieren muss.

Das die Lackierung für einen Katzenkratzbaum vermutlich eh nicht lange hält, wird dir vermutlich klar sein.

Na, ich hoffe doch, dass dies nicht so ist. :emoji_wink:
Die Lackierung betriff ja nur die Holzteile, die zwar anschließend irgendwie sichtbar sind, aber keiner direkt Nutzung unterliegen. Nur die Bodenplatte bleibt so "offen". Auf die anderen Bretter werden Bettchen mit Klett befestigt, etc.

Servus,

ich hab eine Tischplatte mit genau dieser Lasur bearbeitet. Entweder es ist gewollt, oder die Lasur is nix. Meine Platte hat jetzt eine Maserung - was in meinem Falle - hervorragend zum Rest der Küche passt.

Zumindest das Nussdunkelbraun dieser Lasur hat diesen Effekt, sobald man den Pinsel nochmal über die gleiche Stelle zurückführt. Außerdem ergeben die Pinselfasern selbst auch noch "Struktur". Daher ist es hier total wichtig nicht im geringsten von der Streichrichtung der ursprünglichen Holzmaserung abzuweichen. So habe ich die Verarbeitung jedenfalls bisher empfunden. Auf ebenen gut geschliffenen Flächen kann man aber wirklich sehr schöne Ergebnisse erreichen. Die Bodenplatte im Foto ist z.B. auch jetzt 1x gestrichen und nachdem ich die Tücken überwunden hatte, bringt bereits dieser 1. Anstrich sehr schön die Ursprungsmaserung hervor und ist auch nicht fleckig. Dazu muss man aber wirklich sehr schnell mit großem Pinsel sofort möglichst optimal "einpinseln". Korrekturen werden sofort mit "Ungleichmäßigkeiten" bestraft. Wobei gerade diese Ungleichmäßigkeiten einen gewollten Effekt ausüben können, wenn das Ursprungsholz z.B. keine sichtbare Maserung aufweist und man diese dann imitieren will. Wie man sieht, ist mir das auf der runden Fläche nicht so gut gelungen, diese "Extra-Maserung" durch den Anstrich zu vermeiden.

Dass eigentlich jede Lasur auf den Stirnseiten von MPX ein uneinheitliches Bild gibt ist doch völlig normal, man muss sich ja nur den Aufbau anschauen. Jede 2. Lage ist Hirnholz :emoji_grin:

Stimmt, aber diese Unregelmäßigkeit meine ich gar nicht. Du sprichst jetzt von den Schichten der Vertikalen. Die wird dann immer unregelmäßig eingefärbt. Das ist auch für mich Ok. Mir missfällt, dass das Erscheinungsbild direkt links oder rechts daneben ein komplett anderes (dunkler oder heller) ist.
 

Melanie

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Man sieht deutlich auch auf der Fläche, dass Du wahrscheinlich ungleichmäßig gepinselt hast. Dadurch entstehen meiner Meinung nach die Flecken und die Ansätze. Auch auf den Stirnseiten ist es abwechselnd dunkel und hell, je nachdem, wo der Pinsel aufgesetzt und dann ausgestrichen wurde. Ich würde nächstens empfehlen, gefärbte Lasur oder Lack mit einer Schaumstoffwalze, die gleichmäßig in eine Farbwanne eingetaucht und dann auf der Ablauffläche etwas abgewalzt wurde, zu verarbeiten. Und dann immer von Anfang der Platte bis zum Ende entlangzuwalzen, ohne abzusetzen. Den Bildern nach zu urteilen handelt es sich bei Deinen Schwierigkeiten um ein Auftragsproblem. Vermutlich lässt sich aber auch diese Lasur nicht optimal verarbeiten.
Lackieren würde ich an deiner Stelle nicht mehr, die Katzen würden den Lack schnell wieder abarbeiten.
Nächstens würde ich für so eine Arbeit eher eine pigmentiert Lasur auf Ölbasis empfehlen, z.B. von Natural oder Osmo.
In deinem Fall würde ich das Ganze einfach so lassen, die Kratzspuren der Katzen werden bald schon die Flecken eingeebnet haben.
 

WinfriedM

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Ich würde sagen, es ist eine Kombination aus schlecht geschliffenen Kanten und nicht gleichmäßigem Pinseln, was an den Kanten auch nicht so leicht ist. Ich arbeite bei sowas gerne mit feinhaarigen Kunststoffpinseln aus dem Künstlerbedarf. Mit den orangenen Borsten.

Bei diesen Wasserlasuren ist es günstig, nach kurzer Einzugszeit nochmal mit fast trockenem Pinsel zu verschlichten.

Wenn du ein Reststück Holz hast, schleif doch mal eine Kante sauber (Korn 60 - 80 - 120) und teste es nochmal an. Evtl. testweise auch nochmal bis Korn 180 schleifen. Und hochwertiges Schleifpapier verwenden, da gibt es viel unbrauchbaren Mist.

Mit Schaumstoffwalze, wie Melanie schrieb, wird es vermutlich noch besser gelingen.
 

enibas5

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@Melanie und Winfried

Ihr habt da wohl beide Recht. Es ist unter anderem auch ein Auftragsproblem. Meine Pinsel sind da wohl auch nicht optimal. Zuvor war ich hin und hergerissen zwischen Pinseln und Rollen. Dann las ich, wie fürchterlich es teilweise bei dieser Lasur aussieht, wenn man nicht die optimale Rolle verwendet und entschied mich zu pinseln. Von den Pinseln aus dem Künstlerbedarf hatte ich von Dir auch schon vorher gelesen, Winfried. Nur hatte ich bereits andere hier und dachte, dass es schon klappen wird. :rolleyes:

Bei einem Auftrag kann es ja eh nicht bleiben. Ich werde jetzt erst mal die Flächen ein 2. Mal behandeln und vorher nochmal fein zwischenschleifen. Die Kanten schleife ich dann jetzt nochmal alle gröber nach, um Farbe mit abzutragen und steigere dann auch auf 220er Korn. Erst wenn alle Flächen komplett fertig sind, werde ich dann nochmal die Kanten bearbeiten. Denn dann kann ich Kleckse, die beim Kantenstreichen auf den Flächen entstehen, sofort wegwischen.

Ich setze dann nochmal Bilder rein, die zeigen, ob es dann am Ende hingehauen hat. Für ähnliche Projekte werde ich jedenfalls Melanies Rat beherzigen und eher auf Lasuren auf Ölbasis umsteigen. Ich hatte mich für die Clou Lack-Lasur entschieden, da ich die Einfärbung des Holzes in Kombination mit der Ausbildung eines Schutzfilms für einen Kratzbaum für recht optimal hielt. Damit eben auch leichte Kratzattacken überstanden werden. Die Kratzbaumhersteller verwenden diese Lasur auch zum Teil. Aber die haben dann wohl auch die Leute, die damit umgehen können. :emoji_wink:
 

derdad

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Die ebenen Flächen waren beim Kauf bereits sehr glatt geschliffen. Über die Kanten bin ich nur grob mit Schleifpapier rübergegangen - an den Stellen, wo sie offensichtlich sehr rau waren.

(dunkler oder heller) ist.

Hallo!

oben beschrieben liegt die Hauptursache deiner Probleme.
Auch wenn die Fläche glatt war, war sie ungleichmäßig.
Und über die Kanten brauchen wir nicht zu sprechen. Bei solchen vorarbeiten ist es beinahe unmöglich ein sauberes Finish zu bekommen. Leider.

lg
gerhard
 

WinfriedM

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Mach erstmal ein Muster, es kann sein, dass Korn 220 schlechter wird, als Korn 120. Das hat was damit zu tun, dass man bei manchen Lasuren tiefere Kratzer im Holz braucht, damit sich dort eine gewisse Schichtdicke aufbaut.

Was sich schlussendlich besser verarbeitet, ob wasserbasierte Lasuren oder ölbasierte Lasuren, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Beide brauchen einiges an Erfahrung, um gute Ergebnisse zu erzielen. Als ich das erste mal mit der Clou Lacklasur bzw. mit Gori 33 (fast gleich) gearbeitet habe, war ich eher positiv überrascht, wie gut das geht. Der Hauptunterschied ist wohl, dass bei wasserbasierten Systemen recht schnell alles sitzen muss, bei ölbasierten Lasuren hat man mehr Zeit, zu verschlichten.

Worauf du auch gerade bei wasserbasierten Lasuren aufpassen musst: Wenn du zuerst die Fläche machst und versehentlich Lasur schon auf den Rand kommt, hast du dort garantiert einen Fleck, der später nicht mehr ausgeglichen werden kann. Wenn du später die Kante machst und versehentlich die bereits beschichtete Fläche triffst, dann dort sofort mit Lappen wegwischen.
 

enibas5

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Hallo!

oben beschrieben liegt die Hauptursache deiner Probleme.
Auch wenn die Fläche glatt war, war sie ungleichmäßig.
Und über die Kanten brauchen wir nicht zu sprechen. Bei solchen vorarbeiten ist es beinahe unmöglich ein sauberes Finish zu bekommen. Leider.

Ganz ehrlich - wie beschissen die Kanten sind, habe ich jetzt zum ersten Mal richtig durch die Makroaufnahmen am PC gesehen. Auf mich wirkten per Tasttest nur gewisse Stellen extrem rau, die ich dann abgeschliffen habe. Aber ich hätte sie insgesamt noch viel glatter schleifen müssen, da hast Du sicher Recht. Ich bin, was so etwas angeht, normalerweise total gründlich und penibel. Jetzt habe ich mich wohl einfach durch die Tatsache, dass ich ja eigentlich ein gebrauchsfertiges Objekt vor mir habe, bei dem eine weitere Bearbeitung eigentlich gar nicht vorgesehen ist, blenden lassen. Dies, in Verbindung mit meiner beschi..Gleitsichtbrille, mit der ich nicht klarkomme, und eine nicht ganz leicht zu verarbeitenden Lasur hat nun dieses magere Resultat hervorgebracht. :emoji_open_mouth:

Ich bin gerade dabei, die Kanten glatt zu schleifen. Hoffentlich wird es dann besser.
 

enibas5

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Der Hauptunterschied ist wohl, dass bei wasserbasierten Systemen recht schnell alles sitzen muss, bei ölbasierten Lasuren hat man mehr Zeit, zu verschlichten.

Das habe ich mit dieser Lasur irgendwie gar nicht hinbekommen. Die Lasur "steht" auf der Stelle, auf der sie aufgetragen wurde. Nachdem ich anfangs versucht habe, dann noch etwas diagonal zu gehen, habe ich das dann schnell aufgegeben, weil ich vielleicht noch gerade so einen diagonalen "Ausläufer" hinbekam, der dann aber "stand", dass jede weitere Überpinselung - dann wieder in Richtung Holzmaserung - die Diagonale nicht mehr aufheben konnte.

Worauf du auch gerade bei wasserbasierten Lasuren aufpassen musst: Wenn du zuerst die Fläche machst und versehentlich Lasur schon auf den Rand kommt, hast du dort garantiert einen Fleck, der später nicht mehr ausgeglichen werden kann. Wenn du später die Kante machst und versehentlich die bereits beschichtete Fläche triffst, dann dort sofort mit Lappen wegwischen.

Ja, darum habe ich die Kanten zwar jetzt nachgeschliffen. Aber ich werde erst die Flächen komplett fertig machen. Die Kanten habe ich jetzt zu diesem Zweck mit Malerkrepp abgeklebt. Sonst habe ich die Kanten immer direkt mit der Fläche verarbeitet. Es ist also dann am Rand was runterlaufen und ich bin direkt an der Katen mit dem Pinsel hinterher, so dass Fläche und Kante ein Abwasch waren. Hier geht das nicht. Wie Du schon sagst, da ist dann direkt ein fetter Fleck auf der Kante, den man nicht mehr korrigieren kann.


Gerne möchte ich an dieser Stelle mal ganz allgemein "herzlichen Dank" sagen. Immer mal wieder schlage ich hier mit absoluten Laien-Fragen auf - ich glaube, erstmalig vor ca. 10 Jahren, als es um die Behandlung meiner Buchen-Arbeitsplatte ging. Und immer bekommt man hier freundliche, hilfreiche und gutgemeinte Ratschläge. Keine Häme oder Spott ob der offensichtlichen eigenen Unzulänglichkeiten. Selten habe ich das so in einem Forum erlebt. Auch die Profis untereinander scheinen klar zu kommen und beschweren die Threads nicht mit gegenseitigen Anfeindungen und Ego-Manieren. Ne, das habe ich nicht selten erlebt, sondern ich kenne eigentlich kein Forum, wo es dermaßen gesittet und sachorientiert zugeht. Wie Ihr das schafft, weiß ich zwar nicht - aber ich find's toll. :emoji_slight_smile:
 
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