Mit welchem Gerät schleift man Holzleisten?

Teetasse

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Hallo,

ich darf/muss/möchte Bilderrahmen aus einfachen rechteckigen Holzleisten für eine Ausstellung bauen (Prototyp s. Anhang). Die Kanten der Leisten sind 30...50 mm breit und müssen noch geschliffen werden. Bisher habe ich das von Hand gemacht. Für Prototypen ist das Ok, bei einer größeren Anzahl fällt mir allerdings der Arm ab :emoji_frowning2:

Mit welchem Gerät schleift man die Leisten am besten? Geht ein Exzenterschleifer (den möchte ich mir ohnehin demnächst anschaffen)?

Danke und schönen Sonntag noch
Steffen
 

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rafikus

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Hallo,

wenn Du das tatsächlich schleifen und nicht hobeln möchtest, hobeln wäre mein Favorit, dann wohl eher an einer Bandschleifmaschine.
Ob das mit einem preiswerteren Handbanschleifer hinzukriegen ist, hängt von deinen Fähigkeiten ab. Die Maschinen sind aber nicht gerade leise und Du wirst wahrscheinlich Probleme mit der Dicke der Leisten bekommen.
Nach dem Zusammensetzen der Rahmen würden minimale Dickenunterschiede unangenehm ins Auge fallen.

Rafikus
 

Teetasse

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Ich bin nicht aufs Schleifen festgenagelt. Die Prototypen habe ich mit Schmirgelpapier geschliffen und das Ergebnis sieht gut aus.

Meinst Du hobeln mit einem elektrischen Handhobel?
Die Leisten sind schon beim Kauf gehobelt, heißt das dann Du würdest sie gar nicht weiter verarbeiten?

Zu einer Bandschleifmaschine habe ich gelesen, dass sie nur "fürs Grobe" geeignet sei, daher bin ich von ihr abgerückt. An die hatte ich nämlich als erstes gedacht (müsste ich auch noch kaufen, kanns also nicht einfach ausprobieren).
 

gleiter

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Grüße Dich!

Ich baue recht viele Rahmen, Leistenstärke 25 x 45 - also recht ähnlich zu Deiner Dimension.

Die gut ausgehobelten Leisten schleife ich erst mal an der Innenseite, verleime den Rahmen und schleife die restlichen Flächen auf dem Tisch liegend.

Für diesen Zweck habe ich nach einigem Testen verschiedener Excenterschleifer den da gekauft: https://www.festool.at/Produkte/Pag...571871&name=Exzenterschleifer-ETS-EC-150-3-EQ

Kriterien waren geringes Gewicht sowie auch über einen längeren Zeitraum ermüdungsarmes Arbeiten im Einhandbetrieb. Erfüllt diese Maschine ausgezeichnet, zudem ist sie ausgesprochen leise, der Sauger ist deutlich lauter.

Für so einen Einsatzzweck das ideale Gerät, ich habe übrigens bewußt den Schleifer mit dem geringeren Hub genommen (es gibt eine Baugleiche mit 5 mm gegenüber den 3 mm meines Gerätes), das Schleifbild ist top.

Wenn da nicht der Preis wäre, das ist aber auch das einzige Manko dieser Maschine.

Ein Handbandschleifer ist für diesen Zweck eher ungeeignet. Für die schmalen Kanten ginge das noch, bei der Fläche kannst Du Dir ganz leicht Querstreifen an den Enden rein arbeiten, das wieder weg bekommen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Teetasse

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Hi André!

Danke!!! So ähnlich stelle ich mir das auch vor.

Der Festool-Schleifer ist mir tatsächlich etwas teuer, zumal ich auch noch den Sauger bräuchte. Das wären dann zusammen 800€.......später vielleicht mal :emoji_grin:

Das hieße also, ich bräuchte
  • einen Exzenterschleifer
  • mit 3mm Hub
  • der möglichst leise ist (das fände ich schön)
  • nicht exorbitant viel kostet
  • und möglichst mit einer Hand bedienbar ist

Welche kämen denn da in Frage? Hub und Preis finde ich selber heraus, aber zur Geräuschentwicklung schweigen alle...

Einen Zielpreis nenne ich bewusst nicht. Den Bosch PEX 400 AE z.B. würde ich auf jeden Fall kaufen (wie laut ist der?), wenns aber einen geeigneteren gibt, der mehr kostet, ist es auch Ok.
 

gleiter

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Hi!

Mit einer PEX habe ich früher gearbeitet, das ging relativ gut. Einhandbedienung etwas krampfiger, und der halbe Kilo Mehrgewicht gegenüber der Festool macht sich auch schnell bemerkbar.

Hatte allerdings eine mit Schleifteller 150 - was ich Dir auch empfehlen würde.

Der Hub ist zweitrangig, eigentlich, das brauchst Du nicht als Kriterium aufnehmen.

Detto Lärmentwicklung, i.d.R. hat mensch beim Arbeiten am Holz einen Gehörschutz auf.

Betreffs Sauger würde ich mal die SuFu nutzen - das Thema ist hier immer wieder präsent, es muß ja nicht unbedingt ein Festool sein...

Beim eigentlichen Arbeitsgerät allerdings gehe ich persönlich keine Kompromisse ein, es sind meine Gelenke & Gesundheit.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Teetasse

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Ok, dann streiche ich den Hub :emoji_slight_smile:

Beim Lärm geht es mir um meine lieben Mitmenschen, die ich mehr als nötig unnötig nerven möchte. Wenn es also zwei ähnlich gute Schleifgeräte gibt, nehme ich klar die Leisere.

Auch wenn es billigere Sauger gibt, 450 EUR + Sauger sind mir für meinen Zweck zu viel. Wenn ich wüsste, dass ich damit 1000 Bilderrahmen machen werde, würde ich das sofort ausgeben. Jetzt muss ich erstmal eine überschaubare Anzahl herstellen und dann sieht man weiter. Daher habe ich den Bosch genannt, der kostet etwas über 100 EUR. Darf natürlich gerne auch ein anderes Fabrikat sein.
 

michaelhild

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Wenn es wirklich nur um das schleifen von solchen Leisten geht, wäre eigentlich der Festool Duplex LS 130 das ideale Gerät.

Der schleift immer schön in Faserrichtung und auch ein Verschleifen der Kanten ist eher selten.
 

holz-wurmmm

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Grundsätzlich kannst du jeden billig Schleifer nehmen. Der Gesundheit zu Liebe mit Filtermaske arbeiten, besonders bei Hartholz.

Persönlich bin ich aber auch bei Festool gelandet. Nahezu staubfreies Arbeiten und ein Sauger der anständig filtert sind eine grosse Erleichterung wenn man die Maschine öfter braucht.

Gehörschutz brauchts aber auch bei Festool :emoji_frowning2: .


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Sägenbremser

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Sehe ich genau so wie der Hamburger.

Warum der Rutscher heute noch so wenig Beachtung
findet, verstehe ich wirklich nicht. Gerade wenn es nicht
um das Topergebnis und hohen Durchsatz geht sind die
bewährten Geräte doch sehr sicher in der Anwendung.

Ein leistungsfähiger Exenterschleifer in unkundiger Hand
kann schon üble Macken hinterlassen. Die billigen Geräte
ziehen dir keinen Hering vom Tisch und verbrauchen als
erstes viel teueres Schleifmittel.

Wenn du dir einen neuen/gebrauchten Rutscher von den
marktgängigen Firmen zulegst ist das wirklich nicht sehr
kostspielig und das Schleifmittel ist immer günstiger. Nur
an der Stelle ist Sparsamkeit wirklich falsch. Nur wirklich
hochwertiges Schleifmittel schafft auch ordentlichen Ab-
trag mit guter Oberfläche und erträglicher Standzeit.

Gruss Harald
 

schorsch

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Hallo,
ich würde mit den ganzen Leisten zum nächsten Schreiner gehen. Der soll sie durch die Breitbandschleifmaschine schieben. Mit Handschleifmaschinen wird das nichts.
Eine gute und schnelle Möglichkeit für eine Privatanwendung wäre auch das Hobeln von Hand.
Gruß Georg
 

Holzrad09

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Warum der Rutscher heute noch so wenig Beachtung
findet, verstehe ich wirklich nicht.

Gruss Harald
Im gewerblichen Bereich findet man ihn überall, bei den Hobbyisten mag das anders sein.
Ob es nun bei der Menge das Werkzeug der Wahl ist :rolleyes:
Für die Kanten wäre die Kantenschleifmaschine wohl die erste Wahl, zur Not ein seitlich gekippter stationärer Bandschleifer mit Auflagetisch, nach dem verleimen die Fläche dann nochmal rutschern .
Wie man sowas realisiert kann man hier gucken.
https://www.youtube.com/watch?v=nZQy147k3Aw&list=PL2n0x8Gx2bNGWgpW1f1ofkY8kOstTSSUP
 

4runner

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Ich werfe mal den Metabo SXE 3125 bzw. 3150 ins Rennen, beide etwas über 100€

Seit ich den 3125 habe (ein paar Monate) liegt die Festool Rotex in der Ecke :emoji_wink:
 

Hamburger Jung

Gäste
Warum sollte das mit einer händischen Schleifmaschine nicht funktionieren?
Und warum sollte man die Leisten durch den Kaliber schieben wenn die Leisten schon fein gehobelt sind?
Nach dem verleimen müssen die Ecken doch sowieso noch mal verschliffen werden, insbesondere wenn das ein nicht so erfahrener Hobbyist macht.
Mit dem Rutscher geht das ganze recht Flott und ist auch recht sicher in der Anwendung, da man nicht so leicht verkippt. Mit einer Rotex würde ich das einen unerfahrenen Lehrling nich machen lassen, da ich davon ausgehen kann das er einen Teil der Rahmen verschleifen würde.
Außerdem hat Harald ja schon erwähnt das, das Verbrauchs,steril beim Rutscher nicht so kostspielig ist.
 

gleiter

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Wenn es wirklich nur um das schleifen von solchen Leisten geht, wäre eigentlich der Festool Duplex LS 130 das ideale Gerät.

Der schleift immer schön in Faserrichtung und auch ein Verschleifen der Kanten ist eher selten.

Hab' ich auch in der Hand gehabt - viel zu schwer und unhandlich für den Zweck. Einhandbedienung eine Quälerei.

Genau so wie der Rotex, da schleife ich lieber mit dem Handpackl.

Rutscher wäre durchaus eine Alternative.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Teetasse

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Vielen lieben Dank für die vielen tollen Argumente!!!

Ich habe jetzt viel abgewogen und recherchiert und bin nun bei einem Exzenterschleifer von Metabo hängen geblieben. Festool ist mir eindeutig zu teuer (wenn ich mal täglich Rahmen bauen sollte, dann gerne!) und Metabo hat, wie man liest, sehr gute Geräte für einen moderaten Preis.

Eigentlich fiele die Wahl auf Metabo SXE 450 TurboTec (ca. 160€), oder gibt es gute Argumente für den Metabo SXE 3150 (130€)?
 

gleiter

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Metabo SXE 450 TurboTec

Einhandbedienung scheint gut möglich, 2,4 Kilo sind brutal viel - zu viel für Deinen Zweck. Das bringt auch der Rotex auf die Waage, ist allerdings deutlich unhandlicher.


Einhandbedienung scheint auch hier gut möglich, das Gewicht ist im brauchbaren Bereich.

1,6 Kilo hatte auch meine PEX, da kannst schon zwei, drei Stündchen recht entspannt arbeiten.

Wobei ich jetzt nur nach zwei Deiner Kriterien geschaut habe und den Vergleich zu den mir bekannten Geräten gezogen habe.

Bei Festool selbst verständlich, dass mensch ein Gerät vor Erwerb testen kann - falls Du bei Metabo ebenfalls diese Möglichkeit hast, nutze sie unbedingt!

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Teetasse

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@gleiter:
Du sprichst das Gewicht an. Das von mir favorisierte Gerät (SEX 450) ist recht schwer, das habe ich gesehen. So wie ich es verstanden habe, spielt das Gewicht jedoch nur eine Rolle, wenn man senkrecht oder über dem Kopf arbeitet, was bei mir ja nicht der Fall ist?

Ja, ich schau mal, ob ich die Geräte mal in die Hand bekommt...
 

gleiter

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Grüße Dich, Steffen!

Wie schon erwähnt schleife ich "meine" Rahmen auf Grund ihrer Größe liegend - ergo ist senkrechtes Arbeiten ein Thema. Über kurz oder lang wirst Du das ebenfalls machen weils schlicht viel ökonomischer ist als für jede Seite den Rahmen herum zu wuchten.

Ach ja, ich schleife auch noch eine Fase rein, also noch mal eine andere Haltung als waagrecht.

Und selbst wenn Du tatsächlich nur waagrecht arbeitest - 2,4 Kilo mit einer Hand stemmen - weißt Du was? Such Dir im Haus irgend ein vergleichbar schweres Trum mit ähnlichem Handling und simuliere eine halbe Stunde lang Deine Arbeitsabläufe.

Dann das Gleiche mit einem halb so schweren Trum - über das Ergebnis dieses Experimentes brauchst Du gar nicht berichten, ich kenne es jetzt schon... :emoji_wink:

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Teetasse

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Hi André,

weißt Du was? Such Dir im Haus irgend ein vergleichbar schweres Trum mit ähnlichem Handling und simuliere eine halbe Stunde lang Deine Arbeitsabläufe.

Mein Fotoapparat, mit dem ich die Fotos gemacht habe, für die ich die Rahmen baue :emoji_grin:

Aber ich will das nicht ins Lächerliche ziehen, sondern denke mal über die Abläufe bei mir nach. Danke für den Hinweis!
 

Geru

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Ich schleife Rahmen (und Kleinteile) immer mit dieser Kombination:
Bandschleifer Makita 9404 und so ein Belt Sander Stand
Sehr einfach nachzubauen und die Pläne bekommst Du für ein paar Euronen!
Materialkosten max. 30 EUR.

Für mich eindeutig die beste Lösung.

Gruss
Geru
 

uglyripper

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Eigentlich fiele die Wahl auf Metabo SXE 450 TurboTec (ca. 160€), oder gibt es gute Argumente für den Metabo SXE 3150 (130€)?

Das mögen brauchbare Schleifer sein, aber für den von dir genannten Zweck sind beide die ungeeignetsten hier im Thread genannten Geräte.
Versuche mal mit so einem unhandlichen Klotz eine schmale Leiste oder Kante zu schleifen.
Der Rutscher wurde hier mehrfach genannt. Sollte dir ein solcher abseits der Leisten zu wenig universal sein würde ich persönlich nochmal über den ETS EC (würde den 5er nehmen) oder Mirka Ceros nachdenken.

Gruß, ugly
 

Haui57

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Ich nutze für feine Schleifarbeiten eine Bohrmaschine mit einem 125ziger Schleifteller, auf dem ich 150ziger Schleifpapier einsetze. Die Bohrmaschine ist fest eingespannt und ich habe mir davor einen Schleiftisch gebaut. Durch die Drehzahlregelung und die Wahl der Körnung erziele ich hiermit für mich vernünftige Ergebnisse. Wenn du möchtest, kann ich hier ja mal ein Foto davon einstellen.
Ist im Prinzip ein ähnliches Konstrukt wie es Geru geschrieben hat.
 
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