Hallo Nicolas,
solche »Wissenschafts«-Meldungen sind fast immer fragwürdig und problematisch, da bin ich ganz bei dir. Von den meisten Ergebnissen hört man nie wieder was.
Der Ursprungsartikel sagt, dass sie auf der Suche nach harten Materialen sind und das in Brinell messen. Das ist ein Härteprüfverfahren, bei dem eine Hartmetallkugel ins Material eingepresst wird und dann grob gesagt die Größe der Delle gemessen wird.
Das veränderte Lindenholz kommt auf eine Brinellhärte von ca. 30. Gewöhnliches Laubholz wie Walnuss, Eiche und Ahorn liegt so bei 3-4. Stahl im dreistelligen Bereich (100-600), geglühtes Kupfer wohl so bei 40. Achtung, alle Vergleichszahlen zusammengegoogelt!
Ein bisschen habe ich den Eindruck, dass das ihr Ergebnis ist: Ein extrem weiches Holz hart machen. Der ganze Rest, wie »3x schärfer als ein gekauftes Edelstahlmesser!« klingt eher nach Marketingabteilung. Hat hier ja funktioniert, die Meldung ging einmal um die Welt und die Finanzierung fürs nächste Forschungsprojekt ist spätestens jetzt gesichert.
Es gibt ja schon lange diese Keramikmesser, die man angeblich nicht zu schärfen braucht, dummerweise ist Keramik halt sehr bruchgefährdet, wie schaut es mit dem Holz aus?
Das soll glaube ich der Holznagel zeigen, der da eingeschlagen wird, dass es sich jetzt nicht um ein ganz sprödes Material handelt.
Christian