henrik3344

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Moin!

Ich bin gerade bei der Planung meines Meisterstückes:

Es wird ein Schreibtisch. Die Platte besteht aus einer ganzen Bohle welche einen leichten Schwung hat ca. 60mm auf 1600mm. Darunter eine Zarge mit 4 Pfosten welche den selben Schwung hat wie die Bohle. Rechts und links aus der Zarge entnommen jeweils ein Schubkasten mit Vollauszügen aus Massivholz.


Die Bohle:

- Eiche 52mm, unter 10% Holzfeuchte, wird auf 45mm gehobelt
- Schreibtischplatte 1600 x 700 bzw 600 ist etwas konisch
- stehende Jahresringe


Meine Frage wäre ob es sinnvoll oder eher zwingend notwenig ist eine Gratleiste oder ähnliches gegen das verziehen in die Bohle einzuarbeiten?

Vielen Dank für jede Antwort!!!

Lg Henrik
 

wasmachen

ww-robinie
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Äääähh...

Lernt man heutzutage nichts über das Arbeiten von Holz??:confused:
Zum Meisterniveau sollte man doch erwarten, dass eine solche Frage sich erübrigt....

Je nach Oberflächenbeschichtung baust Du alleine schon damit eine Banane:emoji_wink::emoji_grin:
 

henrik3344

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sonst hätte ich die Frage ja wohl kaum gestellt????

das Holz darf ja auch ruhig arbeiten... aber wie hoch ist das Risiko das sich die Bohle verzieht?
 

Mathis

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...das Holz darf ja auch ruhig arbeiten... aber wie hoch ist das Risiko das sich die Bohle verzieht?

Moin, als angehender Meister sollte man sich solch eine Frage doch wohl nach einem Blick aufs Hirnholz der Bohle selbst beantworten können: Kernbohle, Mittelbrett oder Seitenbrett? Überwiegend stehende oder liegende Jahresringe?

Allein damit kannst du dir deine Frage weitestgehend selbst beantworten.

Selbst im optimalen Fall eines Bretts mit stehnden Ringen würde ich bei einem Meisterstück doch wohl ein winziges bisschen Ehrgeiz haben und eine konstruktiv immer zu empfehlende Maßnahme wie eine Gratleiste einbauen! Zumal ein paar Gratleisten einzufräsen und sauber einzupassen doch wohl eher ein Klacks ist....gib dir wenigsten beim Meisterstück etwas Mühe!
 

henrik3344

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danke für die schnelle Antwort! Steht oben!! Stehende Jahresringe. Also JA Gratleiste. Gibt es denn konstruktive Lösungen für eine Gratleiste ohne die Bohle aufzutrennen? Die Gratleiste soll wenn auch hinter der Zarge versteckt sein, also von Vorne sowie hinten nicht sichtbar. Und aus Eiche sollte sie auch sein.
 

Holzrad09

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Naja, irgendwie musst du sie ja einschieben, von vorn oder hinten, ist dir überlassen, bleibt wohl nix übrig wie vorn und hinten einen Streifen abzuschneiden, und nach der Gratleisteneinführung wieder beizuleimen, mfg
 

Yggdrasil

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Eine Verständnisfrage:

Stehende Jahre bedeutet doch wohl Kernbohle oder zumindest nahe dem Kern.
Heißt das Du hast eine Bohle von 1,4 m Breite (Wo bekommst Du solche Eichen her?), damit Du keinen Kern hast, oder soll der drin bleiben?
Oder Kern raustrennen und genau so wieder zusammenleimen?

Gruß,

Sebastian
 

henrik3344

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danke Holzrad und Flo20 für die Antworten wegen der Gratleiste. Werde es mir überlegen die Meyer Gratleiste zu verwenden, obwohl ich eigentlich keine anderen Materialien für den Bau verwenden wollte.
 

uli2003

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Hast du eine Waldkante an der Bohle geplant? Dann verstehe ich schon deine Bedenken mit dem Auftrennen.
Es gibt aber sicher auch andere hölzerne Möglichkeiten der Verzugsbegrenzung. Sei kreativ, und lass dich nicht zu sehr von der hier in aller Köpfen umherschwirrenden Gratleiste beeinflussen.

Und wenn es eine Gratleiste sein muss - mach sie doch mehrteilig. Links und rechts eine Leiste mit Grat, die du zuerst einsetzt. Dann die gerade mittlere Leiste von oben eingeschoben.

Grüße
Uli
 

Besserwisser

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Eine Bohle MIT Kern? Als Meisterstück??? Naja, wie auch immer.
Ich wunder mich aber auch, wie man mit solchen Fragestellungen auf die Meisterprüfung zugeht.
 

henrik3344

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@ Ul2003

Ja die Waldkante bleibt dran, das Maserbild soll als ganzes wirken. Habe mittlerweile auch schon eine Lösung für eine hölzerne Gratleiste als ganze Leiste ohne die Bohle aufzutrennen.
Danke
 

henrik3344

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@Besserwisser

Ja der Kern bleibt drinne. Die Oberfläche soll unverändert wie gewachsen als Ganzes wirken. Ohne fehlende Sägeschnitte im Maserbild.
...und Wunder gibt es immer wieder!
 

uli2003

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Als ganze Leiste geht auch, wenn du den Grat sehr konisch machst. Möglichkeiten gibt es sicher.

Mit dem Kern ist das natürlich eine Kompromisslösung, da die 'ganze' Bohle an sich aber als gestalterisches Element dient, wird das nicht anders gehen und sollte erlaubt sein.

Grüße
Uli
 

henrik3344

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Ja so hatte ich auch gedacht.
also abgesegnet ist es ja schon vom Prüfungsausschuss. Ein gewisses Risiko ist natürlich dabei, aber das nehm ich in Kauf
 

predatorklein

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Moin
Ich wunder mich aber auch, wie man mit solchen Fragestellungen auf die Meisterprüfung zugeht.

Wenn sein einziges Manko der " Massivholzmöbelbau " ist dürfte er es imo nach bestandener Meisterprüfung trotzdem locker mit 80 % der anderen Schreinermeister aufnehmen die im Massivholzmöbelbau zwar wahre " Fürsten " sein mögen , dafür aber in teilweise deutlich wichtigeren Bereichen massive Defizite haben :emoji_wink:

Gruß
 

wasmachen

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Grundlagen dee Massivholzverarbeitung waren zu meiner Zeit Inhalt der BS
1. und 2. Klasse .
Weiss man also nach ca halber Lehrzeit....

Ist das mittlerweile anders?
 

benben

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Hallo,

ich weiss nicht was das hier wieder soll.....

Nur weil man mal was anders macht wird hier "rumgenörgelt" an der generellen Eignung des TE einen Meisterbrief zu machen!

Es wurden ja tatsächlich ein paar gute Lösungen vorgeschlagen, ein Grossteil zielt aber auf unnütze Selbstdarstellung ab....(Die Idee mit den versetzen und stark konischen Keilleisten fand ich wirklich gut!)

Wenn man mal guckt was der Markt so will, ist da durchaus Platz für Produkte die nicht dem handwerklichen Standard eines Spannagels entsprechen!

Ich finde es gut wenn jmd sich traut solch eine Idee beim Meisterstück umzusetzen!

Würde es das nicht geben, würden wir immer noch mit Feuersteinen Speerspitzen anspitzen!!! Damit das ganze nicht im Fiasko endet hat er sich ja hier gemeldet!

Edit: Waren garnicht viele, war nur ein Nörgler!

Viel Erfolg
Ben
 

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Ich trau' mich mal als Neuling:
1. Wenn die Bohle stehende Jahrringe hat (klar, als Kernbohle), dann dürfte das mit der Formstabilität doch nicht so das Problem sein. Da sollten doch 4 Gratleisten genügen, zumal Henrik wegen der Zarge auch noch mit Nutklötzen arbeiten kann. Dabei kann es sinnvoll sein, mittels einer Nut von unten entlang der Markröhre der Bohle die Spannung zu nehmen.
2. In Kernnähe dürften sich sicher Risse bilden, aber das kann m.E. doch sehr positiv als gestalterisches Element wirken, wie Uli schon schreibt.

Henrik, wenn Du ein paar Bilder der Bohle hier einstellen könntest, mit 'nem Zollstock als Vergleichsmaß dabei?
 

ceto

ww-ahorn
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Servus,

man könnte auch bei Gratnut und -leiste jeweils entsprechend versetzt aussetzen, dann kann man alles wie bei betthaken ineinander einhaken. ist mit bild vermutlich klarer :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße,
cedric
 

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Rainerle

ww-birke
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Ceto, die Idee ist gut, aber sehr aufwändig ... Andererseits einem Meisterstück würdig. Aber man verliert mind. die Hälfte der Wirkung der Gratleiste.
 

henrik3344

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schreibtisch

Moin!
Erstmal vielen Dank für die vielen konstuktiven Ideen, Bedenken und Kommentare.

Habe hier mal ein paar Bilder gemacht um zu zeigen um welche Bohle es sich handelt.
Habe mich entgegen meiner anfänglichen Bescheibung der Bohle mit stehenden Jahresringen für eine andere Bohle entschieden (siehe Bilder) Hauptsächlich aus ästhetischen Gründen.

Auf Bild drei zu sehen die Fläche der Bohle. Die schwarzen schatten kommen vom Abrichten, da mein Abrichter nur 500mm schafft.


Nun freue ich mich auf weitere Kommentare und hoffe, dass die Bohle sich vor Angst vor den ganzen Negativrednern nicht verzieht.

Schönes Wochenende
 

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dieweltistrund

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Hallo Hendrik,

da werden die Kullis aber runterrollen oder konsequent die linke Seite nach oben.

Bin mal sehr gespannt und so wie ich das verstehe, ist ja die Platte das Einzige was "schiefgehen" kann an Deinem Meisterstück und wäre ja schnell getauscht bzw. ich würde aus der Herzbohle mir eine "Ersatzplatte" machen und dann einfach mal sehen und entscheiden.

Was die Holzfeuchtigkeit betrifft wären natürlich 8% besser als die genannten um die 10%, aber gut, arbeiten wird das auch so ordentlich.

Ich wünsche Dir jedenfalls gutes Gelingen und auch viel Spaß bei der Arbeit an Deinem Meisterstück.

Gruß

Jörg
 
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