Meine Erfahrungen mit Holzhändlern

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samosa

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Hallo,

ich möchte eine Hochterrasse aus Holz bauen, also mit Ständerwerk und Unterkonstruktion. Zu diesem Zweck habe ich zunächst eine ausführliche Materialliste erstellt und verschiedene Holzhändler um ein Angebot gebeten. Als ich nach zwei Wochen kein einziges Angebot erhalten habe, vereinfachte ich meine Materialliste, klapperte die Holzhändler persönlich ab und bat um ein Angebot. Die Liste befindet sich im Anhang als pdf-Datei. Ich bat um Angebote für die Holzarten Douglasie, Sibirische Lärche und Bangkirai. Abweichungen bezüglich der Dielen (Maße, glatt/geriffelt) räumte ich ein.

Ich fragte bei insgesamt 12 Händlern an, davon besuchte ich acht persönlich, zwei waren Onlinehändler. Das Resultat meiner Bemühungen sieht so aus:

  • Drei Händler unterbreiteten ein Angebot innerhalb von zwei Tagen.
  • Die Onlinehändler konnten kein Angebot unterbreiten, weil Sie das Holz in den Maßen nicht verfügbar hätten.
  • Zwei Händler, die ich nach meiner E-Mail Anfrage persönlich besuchte, vergaßen meine Anfrage. Sie vergaßen die Anfrage auch, als ich eine Mail nach einer Woche schrieb. Nach zwei Wochen Wartezeit erhielt ich nach telefonischer Anfrage die Auskunft, dass sie das Angebot vergessen hätten und versprachen es nachzureichen.
  • Zwei Händler nahmen die Materialliste erst gar nicht entgegen und gaben mir einen Gartenkatalog mit, wo ich mir die Sachen raussuchen sollte.
  • Ein Händler, den ich persönlich besuchte und per Mail um ein Angebot bat, ließ mich bei Nachfrage am Telefon nach etwa 2 Wochen wissen, dass er das nicht machen würde.
  • Eingang der Mails wurde nur von Onlinehändlern und einem normalen Händler bestätigt.

Nur zwei Angebote entsprachen dem, worum ich gebeten hatte. Nur ein Angebot davon machte Aussagen über die Qualität des Holzes. Dieses Angebot ist jedoch unverhältnismäßig teuer (Douglasie 2500€ inkl. MWST). Nur ein Angebot entsprach meinem Wunschholz (Lärche), allerdings ist die Qualität unklar.

Das Fazit ist, das 70% der von mir angefragten Händler unzuverlässig sind (Onlinehandel wurde ausgenommen).

Hat jemand einen Vorschlag, wie man ein vernünftiges Angebot für die unten genannte Liste erhalten könnte?

Danke und Gruß

samosa
 

Sägenbremser

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Guten Tag samosa

je nach dem aus welchem Tätigkeitfeld du kommst, ist es für dich evtl. der normale
Alltag auch für relativ kleine Aufträge mehrere Angebote einzuholen.

Wir reden hier in deinem Fall von ca. 10-12 qm Deckfläche und Unterkonstruktion.
Das sollte ein Holzhändler im Thekengeschäft erledigen können.

Bei dem Douglasienangebot hat sich der Händler seinen Aufwand aber auch sicher
ausgepolstert, wenn er ihn denn erhalten hätte. 5000 Euro/cbm ist bei Nadelholz
schon eine satte Ansage, aber evtl. wollte er es für den Preis auch noch gleich
montieren lassen. :emoji_grin:

Geh zu einem Betrieb der sich auf Garten/Terassenholz spezialisiert hat, dort hast
du sicher auch einen guten Berater für Holzschutz, Befestigung und Ausführung.

Liebe Grüsse, Harald
 

samosa

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Hallo Harald,

danke für Deine Antwort. Die Händler, die auf Garten/Terrassenholz spezialisiert sind waren genau die beiden Händler, die kein Interesse hatten, sich mit der Angelegenheit auseinander zu setzen und mir einen Katalog mitgaben.

Gruß

samosa
 

Sägenbremser

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Guten Abend samoa

eigentlich traurig, aber denke sie werden es schon noch zu spüren bekommen,
wenn sich ein potenzieller Abnehmer im Internethandel besser aufgehoben fühlt,
als vor ihrem Verkaufstresen.

Schreib doch mal in welcher Region du einkaufen willst, da gibt es doch bestimmt
Foristi die sich da auskennen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Marco2G

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Anderes Land, ähnliche Erfahrungen.

Es scheint, als ginge es dem Handwerk momentan einfach zu gut. Sanitär, Schreiner und Holzhandel haben es offenbar nicht nötig. Man möchte es ihnen ja gönnen, aber es ist schon arg mühsam.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Ich kann dazu nur sagen, dass in der Firma, in der ich früher gearbeitet habe, solche Kleckeraufträge eher als Last angesehen werden (klassischer Holzhandel mit 25 Mitarbeitern), eine Materialliste schon gar nicht als Grundlage für ein Angebot akzeptiert wurde, diese Listen mit möglichst genauen Maßen kamen fast immer von blutigen Laien, die immer erhöhten Beratugsaufwand brauchten und sehr oft über Gebühr die Geduld strapaziert haben.

Da braucht ein Mitarbeiter gut und gern eine halbe Stunde, mit Rückfragen beim Kunden (welche Mindestlängen, welche Qualität, welche fallenden Längen gehen noch..), und dann das Ganze noch getippt und gemailt oder gefaxt. Ein Angebot macht einfach viel Arbeit.

In der Zeit kann er genausogut für einen oder zwei Kunden, die vor dem Tresen stehen oder an der Strippe sind, einen Verkauf abwickeln, das geht einfacher und schneller. Wenn ein Laden wirklich gut geht, dann ist es absoluter Luxus, auf solche Anfragen einzugehen und diese aufwendig zu beantworten.

Eine Anfrage vom Profi erkennt man meist schon an der Fragestellung, und bei vollausgelastetem Laden geht sowas einfach unter, wie auch in den Erfahrungen von Samosa beschrieben, oder es wurde gleich in die runde Ablage gelegt.

Was anderes ist es natürlich, wenn ein Kunde vor dem Tresen steht und nach einem Preis für eine bestimmte Ware fragt, aber wer zunächst, möglichst Freitag Mittag eine Materialliste einreicht dafür erst mal ein schriftliches Angebot braucht, macht sich nach meiner Erfahrung oft die Hose mit der Kneifzange zu....Wir haben solche Leute immer zu den großen Baumärkten geschickt, die gehen mit solchen Anfragen schmerzbefreiter um.

Ist sicher nicht schön, wenn man sowas erfahren muss, aber Abbild der Situation in vielen gut laufenden Handelsunternehmen.
 

Gast aus Belgien

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Hier anderes Land, andere Erfahrungen ......
Ich habe mir bei bei verschiedenen Holzhändler auch mit einer (wohl mehr detaillierten) Stückliste Angebote eingeholt für den Bau meiner Veranda, allerdings bei allen persönlich.
Kein Einziger hat mich stehen lassen und jeder hat sich die Mühe gemacht mir seinen besten Preis auszurechnen.
Bei Holz meide ich Online-Händler, für mich steht die persönliche im Vordergrund und auch die Möglichkeit nicht nur über den Preis zu handeln, sondern auch Alternatiefen zu besprechen.
 

Sägenbremser

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Guten Abend lieber Mathis
so wie du es als Mitarbeiter einer mittelgrossen Holzhandlung in dein Bewusstsein
bekommen hast, sieht es leider oftmals auch heute noch in der Realität aus.

Wie stellst du es dir denn vor, wie soll eine örtliche Holzhandlung ihr Profil auf ein
gänzlich geändertes Kaufverhalten abstimmen? Eine mittlere Tischlerei kann heute
ihre Bestellungen durchaus, ab halber LKW-Ladung, direkt mit dem Hersteller ab-
wickeln. Voraussetzung ist ein stabiler Stapler und ausreichende Einlagerungsfläche,
um unnötige Standzeiten der Zulieferer zu vermeiden. Die ZEG beliefert dich heute
auch nur bei vorgegebenen Jahresumsatz noch ohne Aufschlag.

Aber da liegt doch die Crux - wer bedient noch den Rest der Kundschaft? Und da
scheint mir ein Blick über unsere Grenzen durchaus angebracht. DAS fischen sich
extrem serviceorientierte Baustoffmärkte nur sehr gerne ab, der erste den es
erwischen wird, sind die Mitarbeiter im Servicebereich des mittelständischen Handels.
Finde nicht, daß es einem Mitarbeiter gut ansteht über den vermeintlichen Klecker-
auftrag zu entscheiden, leider gängige Praxis. Das ist tödlich für die Mitarbeiter. Erst
korporatives Handeln auf jeder Ausführungsebene wird den Kunden nachhaltig an
das Unternehmen binden und übergreifend auch neue Kunden ins Geschäft bringen.
Wer das nicht braucht, ist entweder so gross im Geschäft das er die Regeln bestimmen
kann, oder er wird übermorgen jammern, sich evtl. sehr reduzieren müssen.

Hatte einen alten, mit allen Wassern wohl gewaschenen Chef im Holzhandel, der mir
einmal sehr abgeklärt gesagt hat - Wer glaubt ein Handel wäre zu klein für sein
Geschäft, hat seine Wurzeln vergessen und wird hart daran erinnert werden, wann
er mal angefangen hat zu handeln, wenn er denn noch handeln wollte.

Liebe Grüsse, Harald
 

TomfromMuc

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... kann mich Mathis nur anschließen.

Mein Vorschlag, wie Du zu einem vernünftigen Angebot kommst: zu einem seriösen Händler oder Sägewerk gehen und das vernünftige, beratende Gespräch suchen. Laß Dir erklären, was die haben und als Standard (!) anbieten können. 180 mm als Kreuzholz und dann noch Bangkirai... (Deine Anfrage) da schütteln die vielleicht nur mit dem Kopf und machen sich nicht die Mühe, wie Mathis beschrieben hat.

Das Angebot machen die Händler Dir gleich am Tresen. Hinterher aufwändig Mails schreiben macht doch zu viel Arbeit.
Mein Sägewerker um die Ecke steigt dabei nicht mal vom Gabelstapler ab. Der hat eine Liste in der Tasche und sagt mir den Preis. Ich sag dann "ja" oder "nein". Handschlag und die Sache ist erledigt. Wenn ich dem sagen würde, ich möchte das aber hinterher noch per Mail oder bestehe drauf, daß er mir den Eingang einer Mail bestätigt..... das ist nicht seine Welt und ich muß das akzeptieren. Hab schon einiges dort gekauft und es funktioniert super.

Versuch, deren Welt und Umgangsform zu akzeptieren, dann geht es auch. In der heutigen Zeit ist nun mal nicht jeder Kunde König und wegen 1000 Euro Umsatz bringt sich derzeit niemand um.

LG Tom
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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moin,

ich machs ähnlich wie tom, wenn ich was brauche, rufe ich bei meinem händler an oder fahre vorbei.

vorteil, ich bekomme sofort gesagt, wenn etwas exotisch ist und teuer wird, sowie lange dauert und welche alternativen es gibt. ich renne auch nicht groß rum, um mir den besten preis zu sichern, da ist mir die zeit zu schade, in der könnte ich schon bauen..:emoji_wink:

bisher hat es noch immer gepasst.

ich habe mal einen kurzen blick auf die stückliste geworfen und muss sagen, dass es schon teilweise exotische maße, bzw. hölzer in diesen abmessungen sind. das tut sich nur jemand an, der genug zeit hat, das zu recherchieren.
 

Marco2G

ww-buche
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Okay, jetzt muss ich mich als Laie aber wehren!

Ihr sagt, man müsse halt lernen, wie diese Firmen arbeiten und es ihnen einfacher machen?

W I E ?

Wenn ich sie frage "Sind so kleine Fische für Sie überhaupt interessant?" und die sagen mir kein Problem, dann kotzt es mich gewaltig an, wenn man sich nachher zu fein für meinen Auftrag ist. Darum habe ich ja gefragt!

Wenn ich sie frage "Was haben Sie denn überhaupt für Hölzer im Angebot?" Und die sagen "Alle gängigen europäischen Hölzer", dann ist das für mich erstens nicht wirklich aussagekräftig (was ist 'gängig'?) und zweitens kotzt es mich an, wenn ich dann nach etwas frage, dass man dann trotzdem nicht hat.

Ihr beschwert euch über den ach so mühsamen Mailverkehr? Geht's noch gut? Gerade eine Lagerliste und eine Anleitung, wie Bestellungen effizient zu formulieren sind, schreibt man ein einziges Mal, bzw. die Lagerliste sollte ein gut geführtes Unternehmen doch sowieso pflegen... oder hat dann einfach der Herr Meier noch im Kopf, dass irgend wo in ner Ecke noch ein Kubikmeter Kirschbaum herum liegt?

Es ist übrigens ENORM zum Reiern, wenn man nach ersterer Frage dann einfach nicht mehr kontaktiert wird. Das ist an Unhöflichkeit nicht zu übertreffen, speziell wenn es drei Mal hintereinander passiert.

Wenn mir auch nur EINER gesagt hätte, welche Grössen sie am Liebsten verkaufen, hätte ich mich darauf einstellen können. Meine Projekte sind bezüglich Holzstärken ja nicht in Stein gemeisselt. Aber wenn man sich zu fein ist, seine Prozesse ein Mal nieder zu schreiben, dann tuts mir leid, dann hat ein Gewerbe einfach den Wandel der Zeit verpennt.
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo samosa,

ich habe aber keine Anfrage bekommen ?! :emoji_grin:

Spaß beiseite, als ich vor Jahren in dem Geschäft angefangen habe, ging es mir seinerzeit als Privatkunde genauso.
Ich bin mir oft genug bei verschiedenen Händlern regelrecht wie ein "Bittsteller" vorgekommen, nur um ein Angebot zu bekommen. Natürlich haftet einem kleinen Auftrag auch wenig Marge und vergeichsweise hoher Aufwand an, allerdings vergessen viele Markmitgestalter, dass ein zufriedener Kunde oft genug von anderen gefragt wird, wo er sein Projekt hat machen lassen (bzw. wo er eingekauft hat) und wen er empfehlen könnte! Diesen Multiplikatoreffekt sollte man nicht außer Acht lassen!

Allerdings ist oft eines schade: Verständlich ist zwar, dass man mehrere Angebote einholt. Wenn diese klar formuliert sind und man sauber und eindeutig kalkulieren kann, ist das auch kein Problem. Oft genug ergeht es mir (und sicher einigen anderen auch) aber so, dass man eine "wilde" Anfrage bekommt, bei der man auf den ersten Blick erkennt, dass es so nicht funktionieren kann.

Dann startet man in gutem Ansinnen (natürlich um den Auftrag zu bekommen :emoji_wink:) die Beratung und erarbeitet ein hoffentlich optimales Angebot.

Damit geht der geschätzte Kunde dann erneut auf "Angebots-Wanderschaft" und kauft beim billigsten. Klar das ist das Risiko eines jeden in dem Geschäft, führt aber oft genug dazu, dass man sich genau überlegt, ob man sich die Mühe (die nicht gerade gering sein kann) erst gar nicht macht.

Das sollte man nach meinem Dafürhalten dann aber auch klar und zeitnah kommunizieren, damit der Kunde weiß, woran er ist!

Übrigens: Ich kommuniziere sehr gerne per eMail. Damit lässt sich das "daily doing" etwas vom Telefon entlasten und man kann sich auch mal für ein Projekt ausserhalb der normalen Telefonzeiten Zeit nehmen und das in Ruhe ausarbeiten. Erfahrungsgemäß lässt sich dadurch, wenn man sich an gewissen Regeln hält, sogar eine performantere Beratungsgeschwindigkeit erreichen.

Was das vorliegende Projekt angeht: Wenn man nicht auf die Maße exakt besteht bzw. es dafür nicht zwingende Gründe gibt, dann sollte man lieber auf Qualität achten als auf genau das zu bestehen, was man angefragt hat (soweit man auch informiert wird, warum das geändert wurde).
Vergleichen kann man dennoch, z.B. über die qbm-Preise unter Berücksichtigung der Qualitäten und Schnittarten, die man erhält.

Zusammenfassend habe ich folgende Erfahrungen (als Privatkunde) gemacht:
Man bekommt selten Angebote auf Mailanfragen zurück, weil der Händler schnell merkt, dass er "einer unter vielen" ist
Wenn man aber offen(!) kommuniziert, dann sieht das schon wieder anders aus

PS: von mir bekämst Du ein Angebot, aber eben auch nur Douglasie und sicher würde ich noch etwas optimieren wollen und nur so anbieten. :emoji_stuck_out_tongue:
 

Deadeye

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Hi kann die gemachten Erfahrungen hier nachvollziehen.

Denke aber das sich der Markt (wie auch in anderen Bereichen) sich von solchen "Händlern" auf kurz oder lang bereinigen wird!

Evt. bleit auch nicht jeder Privatkäufer ein solcher - aber die gemachten Erfharungen mit etwaigen zukünftigen Geschäftspartern bleiben erhalten.

Ich zu meinem Glück habe nach längeren Suchen und auch einigen Reinfällen einen Händler gefunden, der ausführlich berät und sich auch kümmert und man glaubt es kaum: auch für 6m Rahmenholz ein Angebot schreibt....

Gruß
 

ARON

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Moin Marco,

ich kann Deinen Frust verstehen. Bin aber der Meinung, dass Du auch nur Deine einzelne Situation siehst. E-Mail-Verkehr ist eine feine Sache, aber heutzutage greift jeder schnell mal zur Tastatur, um Preise zu erfragen. Wenn sich die Mühe gemacht wird, die unterschiedlichen Anbieter in eigenen e-Mails anzuschreiben, ist das schon ganz große Höflichkeit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige Unternehmen genau diese Nervensägen aussortieren wollen und dabei natürlich auch einige ernsthafte Kunden verprellen.

Die Vorredner haben doch schon gute Vorschläge gemacht. Fahr doch einfach noch mal (nicht am Freitagnachmittag) zu einem Händler und klär Dein Problem vor Ort (und unvoreingenommen).

Viel Erfolg.

Mit sonnigem ...
 

AlGe

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Hatte einen alten, mit allen Wassern wohl gewaschenen Chef im Holzhandel, der mir
einmal sehr abgeklärt gesagt hat - Wer glaubt ein Handel wäre zu klein für sein
Geschäft, hat seine Wurzeln vergessen und wird hart daran erinnert werden, wann
er mal angefangen hat zu handeln, wenn er denn noch handeln wollte.

Genau so ist das.

Deshalb würde ich empfehlen, weiter zu suchen. Oder auf Online auszuweichen.

Wenn ich als Kunde auch nur den Ansatz eines Gefühls bekomme Bittsteller oder lästig zu sein, dann bin ich auch schon weg. Oder wenn ich gerade so drauf bin, dann stelle ich noch ein paar Fragen, bei denen mir die Antworten eventuell weiterhelfen.

Auch wenn ein Auftrag nur klein ist - der Händler muss schon eine gute Glaskugel haben um abschätzen zu können, ob und wie oft ich mit welcher Auftragssumme wiederkomme. Sicher gehören Negativerfahrungen dazu und jeder Geschäftsinhaber wird immer wieder welche machen, so what. Ich kenne einige, bei denen sich das zur selbsterfüllenden Prophezeihung entwickelt hat.

Ganz sicher funktioniert Mundpropaganda auch andersrum - ich rate Bekannten durchaus auch vom Besuch bestimmter Händler ab, mit Begründung warum.

Handel und Handwerk haben es selbst in der Hand. Alles andere ist Ausrede.
 

Marco2G

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ARON: Hab ich Sprit zu verschenken? Ich muss doch nicht persönlich vorstellig werden, um einige Balken zu kaufen. Ich wusste ganz klar, was ich brauche, ich habe gemailt und angerufen...

Oh, moment! Bei einem war ich sogar vor Ort! Das, nachdem mir genau das nahe gelegt wurde... Nur dummerweise war das offenbar ein Baustoffhändler, wo genau ein einziger den Zuschnitt machte... und der war meistens nicht da. Das, obwohl ich vorher angegeben habe, wann ich in etwa vorbei kommen würde.

Eine Zufriedenheitsquote von 50% (also jede zweite Firma taugt etwas) setze ich in einem Gewerbe irgend wie einfach voraus. In dieser Gegend komme ich kaum auf 10%...
 

samosa

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Hallo Marco,

Anderes Land, ähnliche Erfahrungen.

Es scheint, als ginge es dem Handwerk momentan einfach zu gut. Sanitär, Schreiner und Holzhandel haben es offenbar nicht nötig. Man möchte es ihnen ja gönnen, aber es ist schon arg mühsam.


Meine Vermutung ist eher, dass in bestimmten Bereichen eine andere Kultur im Umgang mit Kunden herrscht. Banken, Makler und Versicherer sind ja Bereiche, denen es ganz gut geht, jedoch trotzdem dem Kunden viel Honig um das Maul schmieren.

Gruß

samosa
 

kölner77

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Hallo,
ich Glaube eher das Verkäufer, z.B. im Holzhandel gegenüber Maklern, Bankern und Versicherern keine hohen Provisionen für ihre Abschlüsse erhalten.
 

samosa

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Hallo Mathis,

danke für Deinen Einblick in eine für mich fremde Welt. Die Liste ist, wie man sehen kann, sehr einfach. Die Händler kopierten sich die Liste, stellten einige Fragen und versprachen mir, in 2-3 Tagen ein Angebot zu unterbreiten. Das dauerte nicht mehr als 5 min.

Ich bin kein Profi, sondern Laie, der Holz kaufen möchte. Wie muss ich mich dabei anstellen?

Gruß

samosa
 

ARON

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ARON: Hab ich Sprit zu verschenken? (...)

Ruhig Brauner. Mir war nicht bewusst, dass Dich die Wiederholung des Vorschlags so scheu macht.

Auch auf die Gefahr hin, dass Du erneut scheust, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man auf den Gebieten von denen man am wenigsten Ahnung hat, am meisten erreicht, wenn man das persönlich Wort sucht.

Nun ärgere ich Dich auch nicht mehr.
 

samosa

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Hallo Tom,

Mein Vorschlag, wie Du zu einem vernünftigen Angebot kommst: zu einem seriösen Händler oder Sägewerk gehen und das vernünftige, beratende Gespräch suchen. Laß Dir erklären, was die haben und als Standard (!) anbieten können. 180 mm als Kreuzholz und dann noch Bangkirai... (Deine Anfrage) da schütteln die vielleicht nur mit dem Kopf und machen sich nicht die Mühe, wie Mathis beschrieben hat.

Danke für den Tip. Wie im erste Beitrag erwähnt, besuchte ich alle Händler in der Umgebung. Angebote wurden nie an den Tresen gemacht. Die Händler meinten unisono, dass sie das nicht sofort machen könnten. Es war deren Vorschlag, mir das Angebot per Mail zu schicken. Ich hätte es lieber sofort als später gehabt.

Händler,die eine bestimmte Holzart oder bestimmte Maße nicht liefern, teilten mir das im Gespräch mit. Ich bat diese dann natürlich, ihr Angebot nur auf das zu beschränken, was sie liefern können.

Gruß

samosa
 

samosa

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Hallo Michael,

vielen Dank für Deinen Einblick. Es ist nicht so, dass ich nach dem billigsten Holz suche. Das Holz darf nicht zu teuer sein und ich muss dem Händler vertrauen. Das fällt mir bei Händlern, die ihr Wort nicht halten und kein Interesse zeigen natürlich schwerer.

ich habe aber keine Anfrage bekommen ?! :emoji_grin:

Im Anhang befindet sich die grobe Materialliste. Ein Angebot in Douglasie ist natürlich willkommen, eine Garantie, dass ich kaufe, kann ich Dir natürlich nicht geben.

Die 12x12 Balken sind allerdings Pflicht, davon möchte ich nicht abweichen. Alles andere darf etwas variieren.

Gruß

samosa
 

samosa

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Hallo Aron,

Moin Marco,
ich kann Deinen Frust verstehen. Bin aber der Meinung, dass Du auch nur Deine einzelne Situation siehst. E-Mail-Verkehr ist eine feine Sache, aber heutzutage greift jeder schnell mal zur Tastatur, um Preise zu erfragen. Wenn sich die Mühe gemacht wird, die unterschiedlichen Anbieter in eigenen e-Mails anzuschreiben, ist das schon ganz große Höflichkeit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige Unternehmen genau diese Nervensägen aussortieren wollen und dabei natürlich auch einige ernsthafte Kunden verprellen.

wie aus dem ersten Beitrag zu entnehmen ist, bin ich bei 8 von 12 Händlern persönlich vorbei gefahren. Lediglich die beiden Onlinehändler als auch zwei entferntere Händler habe ich nicht besucht.

Gruß

samosa
 

samosa

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Hallo Kölner,

Hallo,
ich Glaube eher das Verkäufer, z.B. im Holzhandel gegenüber Maklern, Bankern und Versicherern keine hohen Provisionen für ihre Abschlüsse erhalten.

Das sehe ich auch so. Meinst Du es würde etwas bringen, wenn man direkt den Chef verlangt?

Gruß

samosa
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
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