Mein neues Möbelstück aus Industrieholz soll alt aussehen und sich gut anfühlen

heinetz

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Hallo Forum,

ich habe mir eine Kabeltrommel aus Holz zugelegt, die nun mein Couchtisch werden soll. Die Trommel ist aus hellem und ich würde vermuten unbehandeltem Holz, das nicht mit Samthandschuhen angefasst wurde. Wenn die Dinger jahrelang draussen gelegen haben, sehen sie von selbst schon alt aus. Das tut diese hier nicht und ich frage mich, was ich mit ihr mache, damit sie zum Einen als Möbel taugt (ich möchte keine Splitter in den Händen haben, wenn ich meinen Couchtisch mal abwische :emoji_wink:, zum Anderen soll sie aber natürlich auch nicht nach meiner Behandlung aussehen, wie ein Möbel as dem dänischen Bettenlager (denn ich habe mir ja so ein Teil besorgt, weil ich auf den Industrie-VItage-Look stehe :emoji_wink:.

Ich habe mir vor Jahren mal ein Bett aus zwei uralten Balken (Format Einsenbahnschwellen) gebaut. Die Balken kamen aus dem Abbruch. Die hatte ich damals nur abgekärchert, trocknen lassen und dann mit ganz viel Bohnerwachs behandelt. Das sah super aus und fasste sich auch gut an.

Nun habe ich natürlich auch schonmal losgegoogled und hab irgendwo was von Positivbeize gelesen. Ist das das Mittel der Wahl für mein Projekt oder ist es nur eine Alternative? Und nochmal zu der noch sehr rauen Oberfläche. Ich habe gelesen, dass Oberflächen zum Beizen auch nicht glatt sein dürfen. Mache ich dann das Beizen vor dem Schleifen (ich denke, Schleifen ist notwendig) und kann das Teil dann hinterher mit Wachs behandeln? Ihr merkt schon, irgendwie stehe ich auf Wachs :emoji_wink: Oder ist Wachs Unsinn?

danke für Tipps und

beste gruesse,
heinetz
 

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lesepirat

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Also, meine Kabeltrommeln (hab ne zeitlang mehr damit gemacht) hab ich mit nem Abrundfräser abgerundet (gr. Radius). Kärchern geht immer, ist gar nicht so schlecht. Was ich dir noch empfehlen würde: Gewindestangen kürzen. Ich hab dazu die ganze Trommel zerlegt, die Öffnung etwas tiefer gesetzt, Gewindestange gekürzt und wieder alles zusammen.
btw: Wo kommst du wech von?
 

heinetz

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… hamburg.

danke für den tipp mit den gewindestangen! die sind tatsächlich etwas lang und ich hätte da nun die flex geholt und im zusammengebauten zustand losgelegt. aber wen ich mir das teil so ansehe, könnte man auch annehmen, man kann die einfach raus- und wiederreindrehen, ohne dass es in 1000 Teile zerfällt.

was das abkärchern angeht, erscheint mir das in meinem fall nicht mal unbedingt notwendig. das teil hat vielleicht ne wich auf der Baustelle gelegen.

gruss,
heinetz
 

arnekuehl

ww-ahorn
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Weil ich grad etwas in der Richtung gelesen habe: Meines Wissens nach sollte man alte Bahnschwellen nicht mehr in Innenräumen einsetzen. Die Behandlung dieser sei nicht so ganz gesundheitsfördernd, habe ich mir sagen lassen. Weiß da jemand mehr zu?
 

Robbie01011987

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Also ich hoffe ich schreibe jetzt keinen völligen Mist, aber soweit ich weiß wurden alte Bahnschwellen mit Öl (irgendein Schweröl?!....aufjedenfall nix harmloses) (Druck)-imprägniert und ich nehme an, dass diese deshalb nicht in Innenräumen eingesetzt werden sollten.
 

Mitglied 59145

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Bahnschwellen sind aufgrund von Schwermetall? oder anderen Belastungen inzwischen als Sondermüll deklariert und gehören entsorgt(kostenpflichtig,nicht billig).

Die genauen Paragraphen kenne ich nicht, hat mein alter Herr aber vor ca 15 Jahren mal recherchiert -also Finger weg, nichtmal für Lau!!!

Es wurden früher mal Kinderspielplätze damit gebaut, dadurch ist das wohl rausgekommen, kenne ich aber auch nur vom Hörensagen diese Geschichten.:emoji_open_mouth:

Gruss
Ben

Edit: Nicht nur nicht im Innenraum,überhaupt nicht ,imho
 

heinetz

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erstens das und zweitens will ich aktuell ja auch keine verwenden, sondern meine kabeltrommel, die aus relativ frischem bauholz ist, ergrauen. ids. mal danke für den tipp mit dem alten "bauholz-design"-fred. da steht ja schon einiges inspirierendes drin. grunsätzlich kriegt man das wohl mit beize künstlich auf alt getrimmt wenn's schnell gehen soll aber echte patina macht nur die zeit und witterungseinflüsse. ich könnte mir vorstellen, das teil eine zeit lang an den strand zu legen. aber eben keine 10 jahre, sondern 3 wochen. ist es theoretisch denkbar, "an der uhr zu drehen"? ich könnte mir vorstellen, dass man das "altern" künstlich beschleunigen kann indem man das holz mit irgendwas behandelt und dann in die sonne legt.

hat wer eine idee?

gruss,
heinetz
 

Mitglied 59145

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Es gibt noch so nen Zeug von Capadour? heisst glaube ich Super Grey oder ähnlich,inwiewiet das geeignet ist musst du selbst prüfen.
Führt meine ich eine Reaktion herbei die zu Vergrauen führt.

Vielleicht hilft es ja.

Hatte das mit den Bahnschwellen nicht weiter oben nochmal nachgelesen, wollte nur auf die direkte Frage antworten...

Gruss
Ben

Hier der Link, wollte es selber noch wissen,leider nur für aussen:
Capadur GreyExpress - Caparol

Und nein ich kenne da keinen....
 

WinfriedM

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Sonne macht nichts grau, es ist vor allem der Regen, weil nur dann die Feuchtigkeit entsteht, wo Mikroorganismen sich wohl fühlen und die braucht es für Vergrauung. Außerdem werden so auch Holzinhaltsstoffe ausgewaschen. Das dauert aber alles mindestens 6-12 Monate, eher länger.
 

heinetz

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Ich habe mich nun nochmal durch diesen ewig langen "Bauholz-Design"-Thread gelesen, diesmal nicht mit dem Smartphone, damit ich die Bilder erkennen kann. Da haben ja diverse User mit unterschiedlichsten Ansätzen experimentiert bis jeder für sich ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht hatte. Was mir den Bildern nach sehr gut gefiel, ist das Regal von der Neuling

Bezeichnenderweise scheint mir die Behandlung der Oberflächen die am wenigsten aufwändige!

Hab ich was übersehen oder ist das tatsächlich nur gebeizt und dann geschliffen? Kein Flämmen, nicht über Nacht in der Erde eingegraben, nichts aufgetragen und dann hinterher mit der richtigen Drahtbürste wieder runtergebürstet.

Das einzige, was am Ende nicht herauskam, war wie die Oberfläche am Ende versiegelt worden ist. Nicht dass er sich das durch die Versieglung versaut hat.

Was meint ihr, was hier am besten funktioniert?


gruss,
heinetz
 

Mitglied 24010 keks

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Was hälst du davon, wenn du die einfach so lässt wie sie ist? Glasplatte drauf und du hast einen verdammt hübschen Couchtisch.

Gruß Daniel
 

heinetz

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Neue Idee!

Auf den Bildern sieht man so eine Vertiefung, also quasi ein grosses Bohrloch, das nur 3 mm tief ist. Die finde ich für einen Tisch schon recht störend und überlege was ich damit mache und eine Option wäre tatsächlich, eine Glasplatte draufzulegen. Nun ist mir Vorhin der Gedanke gekommen, dass es auch ganz schick aussehen könnte, wenn man die Glasplatte einlassen würde. D.h. man müsste eine Fläche im Durchmesser der Glasplatte und in der Stärke der Glasplatte kreisrund ausfräsen. Grundsätzlich wird das wohl möglich sein und ich hätte sogar eine Oberfräse.

Ist es realistisch, dass ich das damit hinbekomme?

gruss,
heinetz
 

elchimore

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Hallo Heinetz,
Das kannst du sicher noch tiefer fräsen, erscheint mir aber ein bisschen klein um als gerade Tischfläche zu dienen. In etwa les ich deine Antworten so, ich möchte es besser haben, aber nichts verändern. Ist so ähnlich wie 'wasch mich, aber mach mich nicht nass'. :emoji_wink:
Ich denke mit den Hinweisen auf dass Bauholzdesign (ich finds gruselig) ist dir doch schon ganz gut geholfen. Damit die Oberfläche sich "gut" anfühlt, also glatter ist musst du wohl oder übel schleifen. Damit veränderst du natürlich das Aussehen. Da bleibt dann nur hinterher wieder etwas nachzuhelfen..... Oder gleich so lassen und gegen die Spreissl und die Unebenheit die Glasplatte nehmen (flächig und nicht nur den einen Glasuntersetzer).
Da du ja beides ablehnst, wirst du wohl mit der Oberfläche leben müssen wie sie ist :emoji_frowning2:
Es gibt da eben nicht das Wundermittel, einmal draufgesprüht, es fasst sich super an und sieht noch so aus wie vorher....

Grüssle Micha
 

heinetz

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Hallo Forum,

scheinbar habe ich meine Frage unklar formuliert. Daher versuche ich's nochmal:

Ich denke über die Lösung mit der Glasplatte nach, weil die Kabeltrommel mir als Tisch vielleicht zu uneben wird. Die nachfliegende Möglichkeit wäre, eine runde Glasplatte im Durchmesser der Trommel (700mm X 5mm) zu beschaffen und die einfach draufzulegen. Ich denke aber darüber nach, ob es eine Alternative ist, eine etwas kleinere Glasplatte (600mm X 5mm) zu beschaffen, einen Ausschnitt (602mm x 5mm) in die Oberfläche zu fräsen und die Glasplatte da reinzulegen. Die Frage ist, ob und wie ich diesen Ausschnitt sauber hinbekomme. Ich hätte eine (Heimwerker-) Oberfräse (mit der ich noch nie gearbeitet habe).

danke für eine Einschätzung und

beste gruesse,
heinetz
 

lesepirat

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Ich bin grad zu faul Fotos zu machen, aber was stört dich an der Fläche? Mein Tisch hier dient zwar nur in der Leseecke, aber was befürchtest du? Das die Gläser reihenweise purzeln? Ist hier noch nie passiert. Glasplatte drauf wirkt schon kontraproduktiv...
 

heinetz

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naja, was die glassplatte angeht, sind die meinungen ja unterschiedlich bzw. eine frage des geschmacks. ich könnte mir, wie beschrieben, vorstellen, sie einzulassen und stehe eher vor der frage, ob bzw. mit wieviel aufwand das machbar ist.

gruss,
heimetz
 

Holzsinn

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Hallo Heinetz,

ich halte Oberflächenbehandlungskurse ab und die Leute wollen oft wissen, wie man schöne Vintage Oberflächen hinbekommt. Mein Tipp ist dann, sich die Farben der alten Möbel genau anzuschauen, der Mischung und diese dann versuchen, nach zu empfinden: Gute Ergebnisse erziele ich wenn ich raue Fichte so grob schleife, bis man sich keine Spreissel mehr einziehen kann. Dann kann man einen Teil von der Clou Tütenbeize hellgrau auflösen und auftragen. mit dem umaufgelösten Konzentrat im Tütchen kann man mit einem feuchten Pinsel ein paar Streifen in Holzrichtung auftragen, um dass Ganze unterschiedlich anzutrauen. In getrocknetem Zustand kannst du dann mit einem weiß pigmentierten Öl rübergehen und den Weißton an den Kanten wieder abreiben. Wenn das zu leuchtend wird, kannst du noch mit rötlich braunem Pigmenten drüberreiben.
Ich leg mir möglichst ein wettergegerbtes Holzstück neben mein "Möbel", um dessen Farbtöne direkt nachzuahmen. Trau dich ruhig, mit Pigmentpasten zu experimentieren, man darf sie nur nicht zu dick auftragen.
Viel Erfolg!
melanie
 

Mitglied 24010 keks

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naja, was die glassplatte angeht, sind die meinungen ja unterschiedlich bzw. eine frage des geschmacks. ich könnte mir, wie beschrieben, vorstellen, sie einzulassen und stehe eher vor der frage, ob bzw. mit wieviel aufwand das machbar ist.

Dann werde ich noch mal meine Meinung dazu äußern. Auch wenn da Anfangs nicht viel von gehalten wurde. :emoji_slight_smile:

Glasplatte einlassen ist definitiv machbar. Ob du das kannst, weiß ich nicht. Ich könnte das auch mit einer Heimwerker OF. Guter Fräser ist natürlich Voraussetzung. Ich würde wie folgt vorgehen.
Annahme OF hat einen Kopierring. Dann würde ich einen schmalen Sperrholzstreifen nehmen, in diesen ein Loch vom Durchmesser des Kopierringes bohren. Anschließend mit dem gewünschten Radius ein 3mm Loch in den Sperrholzstreifen. Dann die Mitte auf der Trommel ermitteln und den Sperrholzstreifen an der Stelle durch das 3mm Loch mit einer kleinen Schraube festschrauben. Nun kannst du einen sauberen Kreis fräsen. Anschließend ohne Sperrholzstreifen nach und nach das innere Material ausfräsen. Das könnte man dann auch mit so einem Hilfsschlitten wie der Henn Guido das beschreibt machen. Wäre mir aber zu aufwändig.
Wenn du keinen Kopierring hast, besteht bei den meisten OF die Möglichkeit das Sperrholzbrett von unten zu verschrauben. Das weitere Vorgehen ist dann analog zu dem oben beschriebenen.

Bei dem letzten Rest ausfräsen musst du dann etwas vorsichtig sein, dass dir die OF nicht reinkippt. Letzte Reste kann man auch gut mit dem Stecheisen bearbeiten.

An deiner Stelle würde ich die Glasplatte aber eher etwas größer als den Trommeldurchmesser wählen und nur von oben auflegen.
Beim Ausfräsen veränderst du ja auch wieder die Optik von der Trommel. Aber das soll dein Problem sein... :emoji_slight_smile:

Gruß Daniel
 
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