Mein neuer Lieblingsbegriff

carsten

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Hallo

da ist mir doch ein neuer Begriff heute untergekommen den ich noch nicht kannte: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp: :emoji_imp:

Sanftgreige...

Nein nicht Googlen. Mal gespannt was so an Deutungen kommen......
 

Spyderco

ww-robinie
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Sanftgreigen kommt ganz klar aus dem Instrumentenbau und zwar aus der Oberflächenbehandlung.
Beim sanftgreigen wird z.B. dem Hals eines Instruments der letzte Schliff verpasst, so dass der virtuose Violinenspieler sich, im Eifer des Fiddelns,
keinen Schiefer einzieht.
Und dieses Werkzeug, mit dem man sanftgreigt, nennt man...ihr ahnt es schon, die Sanftgreige (s. a. hobeln/ Hobel)

....nein? .....jetzt echt nicht?

VG Zoltan

@carsten du hast aber nichts genommen/ getrunken oder so, als der Begriff in dir aufpoppte?
 
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Im Tal der Sanftgreigen

Johann Wolfgang von Ral



Im Nebellicht der frühen Stunden,
wo alte Lieder leise kreisen,
tanzt durch das Gras mit stillen Wunden
ein Wind, der flüstert: Sanftgreigen.

Die Bäume beugen sich im Reigen,
ihr Laub wie fliehende Gedanken,
sie raunen still von jenen Zweigen,
wo einst sich wiegten Sanftgreigen.

Ein Kind sitzt still am Bach der Zeiten,
sein Blick verliert sich in den Wellen,
in Träumen, die die Nacht begleiten
erscheinen wieder Sanftgreigen.

Und wenn der letzte Klang verweht,
die Dunkelheit will alles zeigen,
dann bleibt, was ewig weitergeht –
die leise Kraft der Sanftgreigen.
 

carsten

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Hallo

also ich wollte ja gerade gestehen, dass meine Drogen aus der Schweiz kommen. Wobei der Begriff heute Morgen in einem Leistungsverzeichnis aufgetaucht ist. Architekt aus NRW, Baustelle in BaWü.
Und für manches LV braucht man ne gute Dosis um nicht dem Wahnsinn zu verfallen.
Aber so einen Gaga Begriff dann auch noch poetisch zu verarbeiten .....:emoji_upside_down::emoji_nerd::emoji_laughing::emoji_clap:
 

fahe

ww-robinie
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...da wollte ich eben posten, dass sich die poetische Kreativität vom Leibdscher Kollechen wohl nicht über die dampfbetriebene Poesie der AI erhebt. :emoji_wink:


Das ist ein interessantes Gedicht, und es hat definitiv eine poetische Qualität.
Wenn ich nach Anzeichen suche, ob es KI-generiert sein könnte, fallen mir folgende Punkte auf:

Auffällige Punkte in Bezug auf KI-Generierung

Der Titel und der "Autor": "Johann Wolfgang von Ral" ist eine humorvolle, aber auch sehr offensichtliche Anspielung auf Goethe und die RAL-Farbe.
Das ist ein Wortspiel, das eine KI, die auf Sprachmodellen basiert, durchaus generieren könnte, um eine kreative, wenn auch etwas plumpe, Verbindung herzustellen.
Es ist nicht "menschlich" unmöglich, aber es wirkt konstruiert.

Wiederholung des Schlüsselworts: Das Wort "Sanftgreigen" wird in jeder Strophe prominent platziert und reimt sich konsequent auf "kreisen", "Reigen", "begleiten" und "weitergeht" (wobei letzteres ein Augenreim ist, der nicht perfekt klingt).
Während Wiederholung ein legitimes Stilmittel ist, wirkt die exakte Platzierung am Ende jeder zweiten Zeile, besonders bei einem so ungewöhnlichen Wort, ein wenig mechanisch.
Eine KI könnte darauf trainiert sein, ein bestimmtes Wort in einer bestimmten Reimposition zu verwenden.

Allgemeine, vage Bilder: Die Bilder ("Nebellicht der frühen Stunden", "alte Lieder leise kreisen", "Wind, der flüstert", "Bäume beugen sich im Reigen", "Bach der Zeiten", "letzte Klang verweht") sind poetisch, aber auch sehr generisch und austauschbar.
Es fehlt eine spezifische, überraschende oder wirklich neue Metapher, die oft ein Markenzeichen menschlicher Kreativität ist.
KI tendiert dazu, auf häufig vorkommende und "sichere" Bildwelten zurückzugreifen.

Reimschema und Metrum: Das Gedicht hält sich streng an ein ABAB-Reimschema und ein relativ gleichmäßiges Metrum.
KI ist sehr gut darin, solche formalen Regeln einzuhalten.
Manchmal kann dies zu einer gewissen Monotonie führen, wenn nicht auch Variationen oder Brüche eingesetzt werden.

Fehlende tiefe Emotion oder Geschichte: Das Gedicht erzeugt eine Stimmung von Sanftheit und Melancholie, aber es vermittelt keine tiefe emotionale Nuance oder eine konkrete Geschichte.
Es ist eher eine Abfolge von atmosphärischen Beschreibungen. Menschliche Dichtung hat oft eine spezifischere emotionale Verankerung oder einen erzählerischen Kern, auch wenn er subtil ist.

Fazit
Keiner dieser Punkte ist ein eindeutiger Beweis für KI-Generierung, da menschliche Autoren ähnliche Muster verwenden können.
Aber die Kombination aus dem ungewöhnlichen Titel/Autor, der mechanischen Wiederholung des Schlüsselworts in einer Reimposition und der Tendenz zu generischen Bildern und einem sehr regelmäßigen Aufbau erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es von einer KI erstellt wurde. Es wirkt wie ein "kompetentes" Gedicht, dem aber ein Funken origineller, menschlicher "Seele" fehlt.


PS: Dass es einen solch schrägen Begriff als RAL-Farbe für eine Pampe aus Grau und Beige gibt, hatte ich der Maschine vorher verraten. :emoji_wink: Mein Gott, das gibt's sogar im Englischen als "soft greige", hat die mir dann stolz entgegengeschmettert.

PPS: So, wieder ordentlich Strom vergeudet. :emoji_joy:
 
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...da wollte ich eben posten, dass sich die poetische Kreativität vom Leibdscher Kollechen wohl nicht über die dampfbetriebene Poesie der AI erhebt. :emoji_wink:
Lustig, da hast du eine KI gefragt ob sie selbst den Quark verzapft hat. Das ist genauso lustig wie wenn einer von der KI aus 5 Stichpunkten ein Paper schreiben lässt und der andere es von der KI wieder zusammenfassen lässt. Stille Post 2.0

Hart trifft mich aber folgendes Urteil:
Der Titel und der "Autor": "Johann Wolfgang von Ral" ist eine humorvolle, aber auch sehr offensichtliche Anspielung auf Goethe und die RAL-Farbe.
Das ist ein Wortspiel, das eine KI, die auf Sprachmodellen basiert, durchaus generieren könnte, um eine kreative, wenn auch etwas plumpe, Verbindung herzustellen.
Es ist nicht "menschlich" unmöglich, aber es wirkt konstruiert.
Das KI Gedicht wurde von mir um den Autor erweitert. Es wirkt konstruiert - es klatsch gleich! :emoji_slight_smile:

Warum muss ich an Loriot denken ...
Wunderbar! An Sanftgreige hätte Loriot so schön abarbeiten können. Abgesetzte Kontraste natürlich in Taupe mit kleinen Akzenten in Mauve. Aber am Ende wird wieder nur zwischen Aschgrau, Steingrau oder Asphaltgrau entschieden.
 

carsten

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Hallo

da hoffe ich doch glatt, dass demnächst der nächste "kreative" Begriff auftaucht, wenn man sowohl für die Poesie als auch für die Interpretation die KI heranziehen kann. Hätte ich vor 40 Jahren gebraucht.
Und hier laufen die User zu Höchstform auf
Ach ja die "offizielle" Farbbeschreibung" für dieses blassbeigekackbraun:
Die Farbe Sanftgreige (RAL 060 80 10) ist eine zarte und ansprechende Graunuance mit einem Hauch von Beige, die eine ruhige und neutrale Atmosphäre schafft. Diese Farbe strahlt Eleganz, Modernität und Zeitlosigkeit aus. Sanftgreige ist eine vielseitige Wahl für die Innenraumgestaltung und Möbel, da sie eine dezente Leinwand bietet, die sich gut mit verschiedenen Farben und Einrichtungsstilen kombinieren lässt. Sie verleiht Räumen eine harmonische und beruhigende Ausstrahlung und kann als Basisfarbe dienen, um andere Farben und Designelemente hervorzuheben. Sanftgreige vermittelt ein Gefühl von Eleganz und Ruhe und schafft eine angenehme und zeitgemäße Umgebung, die zeitlos und ansprechend ist.
 

WoodyAlan

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Ihr saufts doch alle :emoji_joy:
Prost

Immer wenn mir als farbgeschädigter jemand mit „sanften Pastelltönen“ kommt, bin ich jedesmal versucht zu antworten: i Zauber Dir glei an weniger sanften pastellton ins Gesicht, nimm a Farb die es auch gibt und basta.
 

kberg10

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Beschreibung von Farben....
Schau sich mal Einer im Autolsaloon um was sich da die Hersteller alles einfallen lassen.
Ich hätte bei dem Gedicht eigentlich an längst vergangene Zeiten gedacht, als sich Geister im Wald ganz zwanglos herumtrieben.
 
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