MDF-Paneele auf Putz befestigen

Meerbie

ww-pappel
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Ich möchte bei meinem Projekt einen ca. 3 Meter breiten Streifen (Höhe 0.5m) aus MDF-Paneelen an einer verputzten Wand anbringen. Es handelt sich bei den Paneelen aus 3 Elementen, 100x50cmx1.6cm, MDF 3-fach weiß grundiert, 4-fach poliert (auch die Rückseite), Gewicht je ca. 5 kg.

Die Frage: Welche Möglichkeit der Montage habe ich?
Der Untergrund besteht aus einer verputzten Wand, grundiert mit Tapetengrund. Der Putz ist gut, jedoch in sich nicht perfekt eben. D. h. wenn ich so eine Platte an die Wand lege, liegt sie nicht eben, es ergeben sich leichte Differenzen von ca. 2mm (das betrifft v. a. die linke Paneele von dreien). Drücke ich sie links an, habe ich rechts Luft von ca. 2 mm, oder eben andersherum. Es ist also irgendwo unter der Platte eine "Welle". Die Platten sind - es ist MDF - leicht flexibel, lassen sich also eben an die Wand drücken.

Als Laie erachte ich eine "wellige" Verlegung (die beim Andrücken entstehen dürfte) für nicht sinnvoll, weil dann (bei 3 Platten 2 sichtbare Stöße) an den Stößen vermutlich Unebenheiten entstehen. Verspachteln wird man die Stöße ohnehin müssen, aber bei Höhenversatz dürfte das unschön werden. Ich stelle es mir problematisch vor.

Option 1: Ist hier das Kleben mit Montagekleber eine sinnvolle Option? Ich kenne mich damit nicht aus. Das Zeug müsste ja relativ schnell das Gewicht (5 kg je Platte) sicher tragen (hohe Anfangshaftung) - es gibt keine Stütze von unten, also "freischwebend" an der Wand - aber auch in der Lage sein, die leichten Unebenheiten auszugleichen. Idealerweise würde es für eine kurze Zeit (wenige Minuten) korrigierbar sein, denn ich müsste ja die Paneelplatten auch ein wenig aneinander ausrichten, falls sich da ein Höhenversatz ergeben sollte. Ich habe keine Erfahrung mit Montagekleber. Gibt es Zaubermittel in dieser Hinsicht?

Diese Lösung soll sicher einige Jahre halten (es ist Eigentum), aber gesetzt den Fall, es muss wieder runter, wie groß sind die Löcher, die da bleiben, wenn man das Zeug, mit vermutlich mehr oder weniger Gewalt runterreißt (wird flächig verklebt? oder Streifen? ...)?

Option 2: Rigipsplatte an die Wand kleben, die dann über den Spachtel darunter den Höhenausgleich bewerkstelligt. Bleibt auch hier die Frage der Beseitigung der Platte mit den Putzschäden, aber vor allem will ich es möglichst vermeiden, die Paneele "hochzulegen". Denn darüber befindet sich ein LED-Aluprofil, andere Geschichte - jedenfalls gerne würde ich das nicht machen, wenn Option 1 sich als brauchbar erweist.

Option 3: Die Paneele auf die Wand schrauben. Schrauben verspachteln. Ob man das aber in der Montage so exakt hinbekommt? Und dann ist da immer noch der Höhenversatz. Wenn ich den nicht ausgleiche, stoßen die Platten ja im Prinzip schräg aneinander). Andererseits ist das für die verputzte Wand darunter bei Demontage sicher die angenehmste Lösung.

Irgendwie reizt mich Option 1 am meisten, aber ich habe keine Ahnung, ob das so geht und ob die Kleber das leisten. Kann da jemand "nach Aktenlage" zu etwas raten?

paneele241bkeuxql.jpg
 

thebortman

ww-eiche
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Ganz klar SCHRAUBEN! Den höhenversatz kannst du durch das auftragen von Acryl oder Montagekleber (nur zwei Punkte, die du direkt an das Ende machst) ausgleichen! D.h. du schraubst die Platte so weit ann bis kein Verstaz da ist und wartest bis der Kleber trocken ist!


LG
 

Fiamingu

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Schrankaufhänger zur unsichtbaren Befestigung
währen auch geeignet. Rückseitig in die Platte
einlassen und mit der Schraube oder Haken den
Abstand zur Wand einstellen. Nur zum einhängen
benötigt man ein oben wenig Luft.
 

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checkalot

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Noch eine Idee: möchtest du die drei Paneelen vielleicht mit Flachdübeln an der Stirnseite verbinden? Auf diese Art und Weise hatte ich schon mal einen Höhenversatz beim Stoßen von größeren Platten sehr verringert.
 

Meerbie

ww-pappel
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[...]möchtest du die drei Paneelen vielleicht mit Flachdübeln an der Stirnseite verbinden? [...] Höhenversatz beim Stoßen von größeren Platten sehr verringert.
Obwohl mich diese Fräse schon länger reizt, kommt das hier kaum in Frage. Durch die Wellenstruktur der MDF Oberfläche ist an der Stirnseite kaum ein größeres Stück "Fleisch", um hier einen Dübel einzubringen. 38mm Dübel wären schon ziemlich windig, allerdings wäre an dieser Stelle (am dünnsten Punkt) die Paneele zusätzlich nur ca. 12mm dick.

@Fiamingu - "Schrankaufhänger"
Traue ich mich nicht :emoji_wink: Ich stelle mir das mit dem verspachteln und der Ausrichtung ziemlich problematisch vor.

@thebortman
Sehe ich das richtig, dass der Kleber bei deiner Idee vor allem höhenausgleichende Funktion haben soll? Denn bei Punktklebung werde ich wohl kaum genug Klebekraft für 5kg hin bekommen. Okay, also müssen es wohl die Schrauben richten. Besseres fällt mir auch nicht ein. Die Frage ist nur, ob ich die Löcher so gebohrt kriege, dass auch 3 Paneele nebeneinander fluchten.
 

Alterholzwurm

ww-esche
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Hallo,
Du koenntest ja auch unten ein Kantholz oder ein Richtscheid anduebeln
bzw. mit Mauerhaken images.jpg
befestigen, worauf Du die Paneele waehrend des aushaertens des Klebers aufliegen laesst.
Allerding musst Du dann spaeter die Loecher wieder zuspachteln und steichen.
LG Helmut
 

Sägenbremser

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Hallo Merbie

Halte ja die Anschraub/Spachtelvariante
auch für den gehbarsten Weg für dich.

Eine Möglichkeit ist noch die Verwendung
von Stockschrauben. Sie haben an einer
Seite ein Holzgewinde, an der anderen ein
metrisches Gewinde. Die dübelst du in die
Wand, richtest die Paneelen sauber auf einer
Wasserwaage davor aus und markierst die
Schrauben mit einem leichten Schlag auf der
Rückseite der MDF Streifen. Knapp bohren und
trocken aufdrücken. Kontrolle der Stösse, ab-
nehmen, PU Kleber hinten in senkrechten Bahnen
drauf, oder nur die Löcher füllen. Andrücken bis
der Kleber zu härten anfängt.

Die Stösse mußt du mit Dübeln, Lamello oder
abgekniffenen Nägeln verbinden, die werden so
niemals eben werden. Nägel gehen auch ohne
teure Maschinen. Einschlagen, rausziehen, die
Köpfe abkneifen und auf einem geraden Tisch
die Paneelen zusammenfügen.

Gruss Harald
 

Meerbie

ww-pappel
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Hallo,
Du koenntest ja auch unten ein Kantholz oder ein Richtscheid anduebeln
[...]
Allerding musst Du dann spaeter die Loecher wieder zuspachteln und steichen.

Hallo Helmut,
daran hatte ich auch schon gedacht. Das Zuspachteln der Löcher ist kein Ding. Im übrigen kommt unter die Paneele auch wieder eine Art Vorsatzschale, da muss das Spachteln nicht mal schön sein, weil man es nicht sehen wird. Ja, ich glaube das mache ich. V. a. weil mir ohnehin die 2. helfende Hand fehlen wird.
 

WinfriedM

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Grundsätzlich lässt sich sowas kleben. Würde einen MS-Polymer Montagekleber verwenden. Natürlich müsste der Untergrund gut tragfähig sein. Die Anfangshaftung kannst du allerdings vergessen, muss also mindestens 6-12 Stunden fixiert werden. Kannst du z.B. mit 2 Schrauben machen. Mitunter fixiere ich auch mit Heißkleber.

ABER: Kleben geht oft auch ganz schön ins Geld. Eine Kartusche ist schnell leer und kostet 10-12 Euro.

Helfende Hand: Wenn deine Frau dich erschlagen kann (wie du im anderen Thread schreibst), wird sie doch auch helfen können. :emoji_slight_smile:
 

sif220

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Hallo Meerbie,

eine Möglichkeit wäre auch, dass Du diese Schrankaufhänger-Schienen nimmst, die sonst bei den Küchenschränken verwendet werden (die Bilder Suche beim Gockel wirft bei "küchen schrankaufhängeschiene" einiges aus). Die haben den Vorteil, dass sie nicht so stark auftragen und einiges an Gewicht aushalten.

Wenn's billger & selbstgemacht sein soll, wären Keilleisten / French Cleats auch eine Option.

Beides hätte den Vorteil, dass kleinere Unebenheiten an der Wand "egal" wären. Die Platten untereinander sollten noch mit einander verbunden werden (z. B. mit Lamellos oder einer fremden Feder).

Frohes Schaffen.

Herzliche Grüße

Tom
 

ChristophW

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Ich weiß ja nicht ob es Designtechnisch passt zu dem was du vorhast, aber du könntest auch Aluprofile an die Wand schrauben und dort die Paneele einschieben/hängen/...
 

Meerbie

ww-pappel
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Vielen Dank für die tollen Tipps. Ich war dann heute Nachmittag im Baumarkt, Kleber und Holzspachtel kaufen. Wie von euch angeregt habe ich dann die Stützkonstruktion (man könnte auch sagen: 2 Latten) an die Wand gebracht (Danke lieber Gott für den Laser). Darauf die Paneele gestellt und mit Distanzstückchen ausgerichtet und festgeklemmt. Theoretisch schon mal passend.

Weil das ganz gut fluchtete und doch nicht so dramatisch aussah, habe ich beschlossen, das ganze Spiel ohne Kleber zu versuchen. Löcher in der 1. Paneele (mit der "Welle" drunter) vorgebohrt, angesenkt. Paneele runter, Löcher in die Wand, Dübel rein, Paneele drauf, Stoßgebet und passt. So dann auch die anderen beiden Paneelen. Lediglich eine Schraube hat gezickt (wohl zu kurz gebohrt und ließ sich dann genau nicht versenken), es ließ sich aber nach einiger Fummelei mit diversen Schraubendurchmessern/-längen lösen.

Also keine Sauerei mit Kleber und für meine Verhältnisse sieht das erstaunlich passend aus. Gespachtelt wird morgen. Heute ist dunkel. Ob man die "Welle" in der Wand (die sich ja nun in der 1 Paneele fortsetzt) dann später am Lichtfall erkennen kann, wird sich zeigen.

Wie erwartet und gewollt streckt dieser Streifen schon jetzt (ohne Farbe und Tapeten) optisch den Raum, der hier durch den Einbau eines begehbaren Kleiderschranks auf 3 Meter Breite geschrumpft ist.

Vielen Dank euch allen.

Nur ein Schnappschuss in der Dunkelheit ...

paneele2p6az02v8ei.jpg
 
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