Material Rückwand für Schrank im Außenbereich

mclight77

ww-fichte
Registriert
23. November 2009
Beiträge
22
Hallo zusammen,

ich habe mir mal wieder ein Projekt vorgenommen - die Feiertage kommen schließlich und man hat endlich Zeit rumzuwerkeln :emoji_wink:

Zum Projekt:
Ich habe mir einen gebrauchten Arbeitstisch namens "Groland" (den gabs mal bei einem großen schwedischen Möbelhaus neu zu kaufen) zugelegt. Daraus wollte ich mir ein Schränkchen (mit großer Arbeitsplatte) bauen, um meine Grillutensilien unterzubringen und beim Grillen gleichzeitig eine Arbeitsfläche zu haben. Das Schränkchen wird somit im Außenbereich stehen, allerdings überdacht im Carport. D.h. es kann nicht nass werden, ist aber der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Daher habe ich vor, alle vorhandenen (Gestell) und neuen Teile (Türen, Seitenteile, Rückwand, Einlegeböden) zu lackieren.

Zum Problem/zur Frage:
Das Ding ist schon ohne Seitenteile/Rückwand total stabil und schwer. D.h. Seitenwände und Rückwand sollen eigentlich nur die Funktion erfüllen, das Ganze dicht zu machen. Stabilität müssen die nicht mehr reinbringen. Trotzdem soll das Ganze natürlich schick aussehen. D.h. z.B. Schraubenlöcher zur Befestigung der Seitenteile/Rückwand am Gestell sollen von außen nicht sichtbar sein. Daher habe ich vor, die Schrauben zu versenken, zu spachteln und dann ebenfalls zu lackieren.

Genau das habe ich jetzt ein Mal mit Hartfaserplatte (3mm stark) durch. Blöd war nur, dass das Spachteln nicht hingehauen hat. Einerseits bleibt bei nur 3mm Materialstärke und Senkungen nicht mehr viel Material über, gegen das der Schraubenkopf drückt und andererseits ist mir die Hartfaserplatte beim Spachteln aufgequollen. So ein Mist!

Daher bin ich jetzt am Überlegen, ob ich 'nur' was falsch gemacht habe (z.B. falsche Spachtelmasse) oder ob die Materialwahl (und -stärke?) der Rückwand auch ungünstig war und man ggf. lieber auf Spanplatte o.Ä. umsteigen sollte...
Was ich bei der Hartfaserplatte eigentlich ganz charmant fand, war, dass die Innenseite weiß beschichtet war. Das sah gut aus und hätte mir, wäre es soweit gekommen, erspart, diese Seite zu lackieren. Es wäre also klasse, würde man wieder eine Seite in beschichtet bekommen...

Welches Material würdet ihr dafür nehmen??

Vielen Dank und vorweihnachtliche Grüße aus dem stürmischen Braunschweig!!
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo McLight,

in der Regel werden zumindest Seitenteile und Boden/Deckel eines Schranks aus Massivholz oder beschichteten Platten hergestellt. Die Rückwand kann aus Hartfaserplatte sein und wird hinten eingenutet. Bei dieser Vorgehensweise ist auch eine nur außen (Excenterverbinder) oder komplett unsichtbare Verbindung (Dübel, Lamellos) möglich. Da ist Spachteln gar nicht mehr nötig.

Was spricht gegen diese Vorgehensweise? Baumarktübliches Fichtenleimholz ist doch relativ leicht. Die gängigen Profilbretter sind noch leichter, die müsstest Du halt zu Flächen verbinden, hast dann natürlich die Lamellenoptik. Ich könnte Dir von unserem Terrassenschrank, der derart gebaut ist, ein Foto liefern.

Und bevor hier weitere Tipps gegeben werden können ... was hast Du denn an Werkzeug? Auch eine Skizze hilft idR beim Antworten.

Herzliche Grüße
Rainer
 

mclight77

ww-fichte
Registriert
23. November 2009
Beiträge
22
Hallo Rainer,

vielen Dank für deine Antwort!

Zu deiner Frage:
Ich hab ne Handkreissäge, Stichsäge, 2 Japansägen, Akkuschrauber, ... allerdings nix zum Nuten (Oberfräse?!?!) o.Ä. und auch wenig Erfahrung im Möbelbau ;-(

Das mit dem Nuten wäre allerdings in der Tat eine interessante Lösung, wenn ich wüsste, wie man das ohne Oberfräse sauber hinbekommt. Ich dachte, dass es der einfachste Weg wäre, die Verkleidungsteile zu verschrauben, spachteln und dann zu lackieren...

Und hier einfach mal zwei Fotos wie das Teil aktuell aussieht:
20141223_080216.jpg
20141223_080229.jpg

Das mit dem (dünnen?!?!) Fichtenleimholz könnte man probieren. Gibt's das auch einseitig weiß beschichtet?

Vielen Dank und Gruß
Bastian
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo nochmal,

ach so sieht das Teil aus, und das willst Du quasi nur verkleiden? Und vorne offen lassen?

Da ginge tatsächlich dünne Hartfaserplatte HFP. Aber ... s.u. Und von außen unsichtbare Verschraubung: Du könntest innen auf die HFP oder was immer Du am Ende nimmst von innen kleine Leisten aufleimen, die Du dann innen mit den Beinen (aus Holz?) verschraubst. Da ist dann kein Nuten und kein Spachteln mehr erforderlich. Oder gleich alles von außen leimen/kleben.

Fichtenleimholz müsstes Du lackieren. Es gibt aber beidseitig weiß beschichtete und auch recht dünne Spanplatte, aber da sind dann die Schnittkanten Ich bin da aber etwas skeptisch, auch bezüglich der HFP, ob die draußen nicht doch Feuchtigkeit aufnehmen und quellen. Sperrholz oder Multiplex wäre noch eine Alternative. Ich (Amateur) bin bei der Materialwahl aber auch etwas unsicher, vielleicht schreibt da noch mal jemand "mit mehr Ahnung".

Und falls Nut: Du könntest mal versuchen, mit der Handkreissäge HKS und 5mm Schnitttiefe mit dem Paralellanschlag 5mm vom Rand eines Probestücks entlangzusägen, eventuell ein zweitesl oder gar drittes Mal mit etwas vergrößertem Abstand, damit die Nut entsprechend breiter wird. Abhängig von der HKS müsstest Du vorher den Spaltkeil absenken oder abmontieren.

Rainer
 

mclight77

ww-fichte
Registriert
23. November 2009
Beiträge
22
Hallo Rainer,

das Ding besteht aus Vollholz. Ich tippe auf Kiefer wegen dem schwedischen Migrationshintergrund :emoji_slight_smile:

Vorne kommen übrigens Türen dran. Die habe ich schon aus Brettschichtholz vorbereitet und die Topfscharniere eingepasst. Nur lackiert werden muss das noch. Damit und den noch fehlenden Seitenteilen, der Rückwand und eben der Massivholz(arbeits)platte wird das Schränkchen komplett sein.

Das mit der HKS möchte ich ungern 'probieren', weil (nach meiner Einschätzung) die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass das (bei mir) nichts wird. Außerdem müsste ich das Gestell wieder zerlegen und der bereits fertige braune Lack würde auch leiden...

Von daher wäre die ursprüngliche Lösung (Seitenteile und Rückwand einfach aufzusetzen) aus meiner Sicht vorzuziehen. Nur eben mit welchem Material - da kamen wir ja mal her... :emoji_wink:

Ich denke, ich werde mal nach einseitig weiß beschichteter Spanplatte Ausschau halten, die Kanten und die Schraublöcher spachteln und dann lackieren.

Kann ja anschließend berichten, ob das was geworden ist.

Frohes Fest und nochmal Danke!
Bastian
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.615
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

einsietig weiß beschichtete Spanplatte wirst du nicht finden.
Als qucik und dirty Lösung wenn's unbedingt weiß sein soll. Feuchtigkeitsbeständige Spanplatte mit Kante (PU Kleber wegen bessere Beständigkeit gegen Feuchtigkeit).
von Außen auf das Gestell schrauben.
Das ganze dann wieder mit passend lackierten Paltten von außen verkleiden ( von innen geschraubt). Spachtel und dann streichen hält im Außenbereich bei Holz und Holzwerkstoffen nicht lange, Zeichnet sich ab und bricht früher oder später heraus.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Schau(t) mal auf das aktuelle "Titelblatt" dieser homepage ... oben woodworker.de anklicken...

Wer hier später mal reinschaut: 18.12.2014 oder Kompaktplatte von Egger, egger.com.
Rainer
 
Oben Unten