Mal wieder Bettenbau...

el_largo

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Balkenbett fertiggestellt (Bilder)

Hallo!

ich habe hier schon desöfteren gestöbert und muss sagen, ein sehr informatives und interessantes Forum! Darum habe ich mich heute auch dazu entschlossen, mich zu registrieren und gleich mal eine Frage hinterherzuschieben.

Ich bin zwar kein beruflicher Holzwerker, arbeite aber in meiner Freizeit am liebsten mit Holz, da ich quasi damit aufgewachsen bin.

Vor ein paar Jahren hab ich mir in den Kopf gesetzt, ein Bett nachzubauen, welches ich in einem Möbelhaus gesehen habe, dort knapp 3000 Taler kostet und von einem schweizer Designer aus angeblich alten Balken hergestellt wird.

Gedacht geplant, die 5 Balken (140x190x2300mm) aus einer Esche sägen und trocknen lassen und im Keller eingelagert. Da liegen sie nun.

Und seitdem bin ich mir nicht sicher, wie ich die Eckverbindung realisieren soll - im Original ein Schwalbenschwanz, der aber durch zwei Dübel stabilisiert werden muss, damit das schmale Ende bei Belastung nicht wegbricht.
Ich möchte es aber ohne diese Dübel machen! (Ich hoffe ich habe das einigermassen verständlich geschrieben - bei Bedarf stelle ich noch Fotos ein, die ich damals verbotenerweise ich Möbelhaus geschossen habe :cool: )

Ein Schreiner, den ich auf diesen Sachverhalt angesprochen habe, meinte, ich solle den Schwalbenschwanz doch einfach konisch machen. Somit würde das schmale Ende nicht gar so zerbrechlich.

Habt Ihr vielleicht noch andere Ideen? Ich bin eigentlich in alle Richtungen offen, die ohne großen Maschinenpark einigermassen umsetzbar sind.

Gruß

El largo
 

el_largo

ww-buche
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Hallo nochmal,
um mein Vorhaben ein wenig zu verdeutlichen habe ich jetzt noch ein paar Fotos angehängt.
 

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Rei123

ww-robinie
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Hallo,

es soll also ein Monster-Zinken werden....warum nicht!

Mein Vorschlag:
Halbverdeckte Zinkung, also noch 1 cm stehen lassen, dann ist die äußere Ecke stabilisiert.
Außerdem reißt man sich nicht so die Hosen an der Ecke auf, da die Verbindung nach außen geschlossen ist.

Wenn es unbedingt so ein einziger großer Zinken sein soll:
Zinken etwas schmaler machen.
Das schmale Ende dann aber auch verstärken:
Von unten anbohren und Holz/Alustäbe reinkleben, aber nicht oben durchbohren!

Ob die Verbindung mit einem Zinken aber dauerstabil ist, weiß ich nicht. Holz arbietet ja auch, da kann sich bei den Maßen auch Spiel in der Verbindung bilden.

Grüße

Reiner
 

el_largo

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Hallo Reiner,

ich bin bei der Verbindnug nicht unbedingt auf einen "Monster-Zinken" fixiert - es hat mir halt auf Anhieb gut gefallen. Dass man sich die "Hosen" aufreisst glaub ich eigentlich nicht, ist ja alles schön rund!
Ich würde die Verbindung halt gerne rustikal und sichtbar gestalten wollen, wobei es nicht unbedingt ein Schwalbenschwanz sein muss...

Dass das Holz arbeitet ist klar, aber dass daraus gleich ein Stabilitätsproblem wird, kann ich mir nicht so richtig vorstellen, zumal die Balken ja ausreichend dimensioniert sein sollten :cool: Und wenn mal was klemmt oder nicht mehr so sitzt, wie es soll, kann ich ja immer noch etwas nacharbeiten...
Das Originalbett war mit seinen Schwundrissen deutlich uriger als eines das makellos ohne Ast und Riss mit scharfer Kante, alles 100%ig gerade gearbeitet war.

Ich hab mich ja schon davon überzeugen lassen, keine Buchenbalken zu nehmen (die wären schön einfach zu beschaffen gewesen) sondern Esche zu nehmen, welche ich dann durch Zufall noch einfacher und billiger bekam.

Diese Entscheidung bereue ich übrigens nicht im Geringsten! Ich habe die unverschämt teuren Designerhocker (300,- pro Stück - siehe drittes Bild) aus Esche schon gebastelt (Materialkosten 10,- für beide!!!) und bin begeistert von dem wunderschönen Holz!
 

el_largo

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Also falls jemand alternative und bessere Eckverbindungen kennt, die für mein Bett in Frage kommen könnten, würde ich mich sehr freuen, diese hier lesen zu dürfen.

Einen schönen und erholsamen Sonntag wünsche ich Euch, für den Fall, dass Ihr nicht arbeiten müsst - wie ich (aber ich hab jetzt bald Feier-"abend" und kann endlich ins teilmassive Übergangsbett)
 

el_largo

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Hallo Holzdackel,

ein durchstemmter Zapfen muss aber verleimt oder verdübelt werden... Wenns irgendwie geht, würde ich das gerne umgehen.
 

el_largo

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Hallo!

Ich hatte letzte Woche Nachdienst und Gelegenheit im Internet nach Eckverbindungen zu recherchieren.
Dabei bin ich auf das schräge Hakeneckblatt gestossen, welches mir von allen Eckverbindungen - neben dem Schwalbenschwanz - am brauchbarsten für mein Vorhaben erscheint.
3.2.2.03 Schräges Hakeneckblatt - Google Search

Was meint Ihr dazu? Hält das ohne weitere Verbindungen wie Dübel, Schrauben oder Leim einfach so zusammengesteckt?
 

Ungezifer

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eigentlich hab ich keine Ahnung, aber ich hätte bedenken, dass die eine Leiste dann nach oben hin abhaut- die liegt ja nur auf. Da is dann wahrscheinlich nix mit aufs Bett hüpfen.

Die Seite ist übrigens super- das erleichtert mir die Arbeit sehr (bin auch grad am überlegen, wie ich die Ecken an meinem bett mache- soll aber verdeckt sein) Danke dafür. :emoji_slight_smile:
 

el_largo

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Hi Ungezifer,

das ist ein Argument! Zumal ja am Kopfteil noch ein Balken draufkommt.

Mir kommt es immer mehr so vor, als würde das ohne zusätzliche Fixierung nix werden...

Muss ich mich wohl oder übel mit dem Thema Dübel anfreunden??
 

Ungezifer

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Naja, wenn der Balken am Kopfteil schräg verdübelt werden würde, und auf der Eckverbindung aufliegt, dann dürfte das gehen. Die Dübel könnte man dann vielleicht zu ner kleinen Kopfstütze o.ä. ausbauen, damit sie ne sinnvolle Konstruktieve aufgabe haben. Allerdings nehm ich fast an, das Du zum einen die verbindung nicht verdecken willst und auch nicht sonen "Klimbim" wie ne Kopfstütze haben willst.^^ Dann müsstest Du wohl mit verdeckten (oder nach dem Konzept der ehrlichen Konstruktion [k.A. ob die so heißt- in der Architektur gibts sowas in der Art aber] offen sichtbaren) Dübeln arbeiten.
 

aquarinchen

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hallo el_Largo,

ich plane gerade gleiches Vorhaben wie Du vor einem Jahr.
mich würde interessieren, ob Du erfolgreich warst.

Das Bett was ich gesehen habe und gern in etwa nachbauen möchet war aus Sumpfeiche, ich recherchiere jetzt schon einige Wochen, aber ich glaube es wird sehr schwierig werden, noch stehe ich vor der schwierigen Phase der Holzbeschaffung, zumal das Bett was ich schön find an den Ecken Balken von min. 20chx20cm hat :emoji_open_mouth:)

LG
aquarinchen
 

el_largo

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Hallo aquarinchen,

mein Bett steht leider immer noch in Einzelteilen im Keller. Die Planungen liegen momentan auf Eis, da wir momentan unser Dach umdecken und anbauen und im Keller noch einige Dinge anstehen und und und

Ich nehme stark an, dass das Bett, das Du da in Sumpfeiche gesehen hast aus dem Hause Sprenger.ch stammt... richtig?

Ich habe zwar wenig Ahnung, was Holzbeschaffung angeht, aber ich nehme an, dass Du Dir Sumpfeiche (zumal ich bezweifle, dass das Bett tatsächlich aus Sumpfeiche gefertigt ist, denn Sumpfeiche ist glaub ich unbezahlbar!) gleich mal aus dem Kopf schlagen kannst!

Auch Eiche ist recht teuer und in den Dimensionen kaum zu bekommen geschweige denn zu bezahlen. Darum bin ich dazu über gegangen, Esche zu kaufen, was man relativ günstig auch in größeren Dimensionen bekommen kann.

Halt uns auf dem Laufenden!
 

el_largo

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Geschafft - bzw. schaffen lassen

Hallo zusammen,

mein Projekt Balkenbett ist geschafft.

Letztendlich mit Hilfe eines Schreiners und einer gewöhnlichen, aber von außen gleich aussehenden, Eckverbindung.
Ursprünglich war ja das kammförmige Hakeneckblatt vorgesehen, welches aber, wenn es zusammenliegt genau gleich aussieht wie ein normales Eckblatt - und dieses ist es jetzt auch geworden. Mit einem Dübel zusammengesteckt und gut.

Füße aus 80mm Möbelfüßen, das Kopfteil aus den übrigen Rohrstücken in 80mm Kronenbohrerlöchern ohne das Innenleben des Loches zu entfernen, was zusätzliche Stabilität schafft.

Mir gefällts sehr gut, aber seht selbst.
Gerne würde ich Euch noch mehr Fotos zeigen, aber leider gestaltet sich das Hochladen gerade etwas schwierig!
:emoji_slight_smile:
 

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Dusi

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Schön... und ich finde es toll, dass du das Projekt nach so langer Zeit dann auch wirklich hier eingestellt hast.
 

el_largo

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Na klar doch! Nachdem ich hier so viele Fragen gestellt und immer wieder davon angefangen habe, dass ich jetzt noch eine andere Verbindung gefunden habe, die ich vielleicht machen könnte und wie die Profis hier das sehen ist es doch nur fair, auch das Ergebnis zu zeigen.
Wenn es letztendlich auch kein Heimwerk sondern Profiwerk ist, ist es dennoch nach meinen Vorstellungen verwirklicht worden. Und mit meinem Holz :cool:
 

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wolgos

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Hallo el_largo
wirklich gute Konstruktion. Ist mal was anderes als die 0.8.15 Betten aus den Möbelhäusern.
In einem Bild (3.Bild mit Frau) kommen mir die Hocker sehr bekannt vor. Sind die Bilder bei der Fa.Sprenger in der Schweiz gemacht worden? Die Art der Konstruktion kommt auch sehr nach der Firma.
Gruß Wolfgang
 

el_largo

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Hallo Wolfgang,

die Art Bett haben wir im Möbelhaus zum ersten Mal gesehen und es hat uns sehr gefallen.
Ich hätte das Bett auch wirklich gerne gehabt, aber mir haben eben die Ausführungen (siehe Thema ziemlich oben) nicht gefallen - vor allem die in meinen Augen nicht besonders stabilen und schön ausgeführten Ecken.
Und nur die modern rustikale Bauweise kann den Preis nicht rechtfertigen.
 

PeterPetersen

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Hallo Largo,
da ich ein ähnliches Bett plane bin ich auf deinen thread gestossen. Ich habe eine Frage zum Holz. Wo hast du das Ausgansmaterial herbekommen (sprich den Baum) und wie und wie lange wurde es getrocknet? ICh frage mich, ob ich bei den Dimensionen auch halbwegs gut mit nicht ganz trockenem Holz, zB. unbehandelten Eisenbahnschellen arbeiten kann.
Danke und Grüße!
 

el_largo

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Hallo PeterPetersen.

Auf das Holz bin ich zufällig bei einem Säger bei uns in der Nähe gestoßen, den ich mehr oder weniger spaßeshalber gefragt habe, ob er nicht auch Hartholz rumliegen habe... Das war im Winter 2005/06
Klar meinte er, er habe eine Esche fällen müssen, die im Winter zu dicht an Oberleitungen stand.
Ich meine sogar, die Esche wäre zu Brennholz verarbeitet worden.
Er hat mir das Holz in den von mir gewünschten Dimensionen für wenig Geld gesägt und ich habe sie in eine nahegelegene Zimmerei gebracht, wo sie für eine ähnlich niedrige Summe 2 Wochen in die Trockenkammer wanderten.

In den darauffolgenden Jahren lagen die Balken erst überdacht im Freien, danach ein paar Jahre im Keller und nachdem ich da immer noch nicht dazu gekommen bin, daraus ein Bett zu zimmern, lagen sie während unsres Hausumbaus noch ein paar Jahre in einer Garage.
Bis letzten Herbst. Sprich sechs Jahre mit anfänglicher Kammertrocknung.

Aus Eisenbahnschwellen wollte ich persönlich kein Bett bauen - behandelt oder nicht.
Außer es haldelt sich um Eisenbahnschwellen, die direkt aus dem Sägewerk kommen und noch nie eine Art chemischer Behandlung erfahren noch Schienen gesehen haben.
Ansonsten würde ich nicht in deren Nähe schlafen wollen.
 

PeterPetersen

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Danke für die Antwort!
Ich werde es auch mal bei lokalen Sägewerken versuchen.

Was die Eichenschwellen angeht, so habe ich eigentlich keine bedenken, da man diese ja neu und unbehandelt kaufen kann, zB hier: Eichenschwellen - eisenbahnschwellen.com


Mir fehlt aber leider die Expertise um einschätzen zu können, ob es machbar ist diese "grün" zu verarbeiten (möchte gleich loslegen, nicht erst in einigen Jahren) ohne dass mir dann beim langsamen trocknen im Zimmer diese total aus der Form gehen. Die verbindung soll eine simple einseitige Überlappung sein, wie bei deinem Bett und mit eine Dübel fixiert werden.
Ich stelle mir das optimistischerweise machbar vor, kann mich aber leider nicht auf Wissen stützen.
 

el_largo

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Hallo Peter,
das mit den Eichenschwellen hört sich gut an. Die Bezeichnung "Eisenbahn" macht halt auf den ersten Blick etwas stutzig, aber letztendlich sind es halt Eichenbalken.
Wenn der Betrieb bei Dir in der Nähe ist, würd eich das für eine sinnvolle ALternative halten; ansonsten... nicht.
Ich persönlich bin da eher Fan von regionalen Anbietern, da auch der Transport ercht kostspielig sein kann.
Viel Erfolg bei Deinem Projekt.
 

Elektroelo

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Ich glaube eher das die Verbindung nur eine Attrappe ist.Bestimmt ist von unten eine Schraube oder so etwas hineingeschraubt, kann aber auch ein großer Zapfen sein. Dann kann die Verbindung auch halten, ohne das etwas ausbricht.
Gruß
Wolfgang
 

Elektroelo

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Also ich spreche vom ersten Bild. Hier ist der Schwalbenschwanz zu sehen und wie der vordere Teil mit Holzdübeln verstärkt worden ist. Hier im Forum ist fast jeder der Meinung das diese Verbindung nicht halten würde, oder sehe ich das falsch? Wenn ich mir das Ganze ansehe und mir überlege das die Füsse vom Bett aus Metall sind, liegt es doch nahe, diese soweit durchzuführen das sie auch den oberen Balken mit halten. Oder der obere Balken ligt in einem Zapfen vom unteren Balken, so ist dann der Schwalbenschwanz nur eine Attrappe. Man kann auch Holzdübel nehmen die dann den oberen Balken halten.

Gruß
Wolfgang
 
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