Möbeltüren - Lappenband: Warum Lochlappen an Tür?

AzubiSchreiner

ww-pappel
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Hallo miteinander,
warum wird an einer Tür immer der Lochlappen und am Korpus der Stiftlappen befestigt und nicht anders herum? Man könnte doch auch den Lochlappen mit der Öffnung nach oben am Korpus sowie den Stiftlappen mit dem Stift nach unten an der Tür befestigen? Oder :emoji_slight_smile: ?
Danke für die ein oder andere Antwort.

Hier ein Lappenband, auf das sich die Frage bezieht.
20251009_115342.jpg
 

SchweißerSchnitzer

ww-robinie
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Ich hatte das auch schon mal überlegt und war zu der Idee gekommen, dass es aus den Zeiten stammen könnte als der Lochlappen ein langes (evtl verziertes) geschmiedetes Teil war. Wenn man dann dieses Teil mal ersetzen musste, war es evtl leichter das Lochteil an einen vorhandenen (ggfs. eingemauerten) Zapfen anzupassen als umgekehrt. Vielleicht war es auch von vornherein leichter das Loch an dem langen Teil zu schmieden (aufrollen). Und dann wurde es halt Brauch.
Ist aber nur n Idee.
 

dsdommi

ww-robinie
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KI sagt :
Sehr gute Frage — das ist ein klassisches Detail aus dem Tischler- bzw. Schreinerhandwerk, das oft gelernt, aber selten wirklich erklärt wird.

Hier die technische Begründung:


---

Begriffe kurz erklärt:

Lochlappen = Teil des Topfbands (Scharniers), an dem das Loch für den Stift ist.
→ Wird an der Tür befestigt.

Stiftlappen = Teil mit dem Stift, um den das Band dreht.
→ Wird am Korpus befestigt.



---

Der Hauptgrund: Montage und Demontagefreundlichkeit

Wenn der Stift am Korpus ist, kannst du die Tür leicht aushängen, indem du sie einfach nach oben abhebst.

Der Stift bleibt fest im Korpus.

Der Lochlappen (an der Tür) gleitet nach oben ab.
➡️ Tür abnehmen ohne Werkzeug.


Wenn es anders herum wäre (Lochlappen am Korpus, Stift an der Tür):

Beim Abnehmen müsste man die ganze Tür samt Stift nach oben ausheben – das ist unpraktisch, weil man meist oben im Schrank oder Rahmen keinen Platz hat.

Außerdem würde man beim Einhängen die Stifte "blind" in die Löcher führen müssen, was schwieriger ist.



---

⚙️ Weitere technische Gründe:

1. Stabilität:
Der Korpus ist fest und unbeweglich, daher ist es sinnvoll, den statischen Teil (Stift) dort zu montieren. Die Tür ist das bewegliche Teil → bekommt den beweglichen Lappen (Lochlappen).


2. Verschleiß:
Der Stiftlappen trägt die Hauptlast. Wenn dieser am Korpus ist, wird die Kraft besser in die stabile Struktur eingeleitet.


3. Sicherheit:
So kann die Tür nicht ungewollt ausfallen. Nur durch gezieltes Anheben (oft mit leichtem Winkel) lässt sie sich abnehmen
 

fried.chycken

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KI sagt :
Sehr gute Frage — das ist ein klassisches Detail aus dem Tischler- bzw. Schreinerhandwerk, das oft gelernt, aber selten wirklich erklärt wird.

Hier die technische Begründung:


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Begriffe kurz erklärt:

Lochlappen = Teil des Topfbands (Scharniers), an dem das Loch für den Stift ist.
→ Wird an der Tür befestigt.

Stiftlappen = Teil mit dem Stift, um den das Band dreht.
→ Wird am Korpus befestigt.



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Der Hauptgrund: Montage und Demontagefreundlichkeit

Wenn der Stift am Korpus ist, kannst du die Tür leicht aushängen, indem du sie einfach nach oben abhebst.

Der Stift bleibt fest im Korpus.

Der Lochlappen (an der Tür) gleitet nach oben ab.
➡️ Tür abnehmen ohne Werkzeug.


Wenn es anders herum wäre (Lochlappen am Korpus, Stift an der Tür):

Beim Abnehmen müsste man die ganze Tür samt Stift nach oben ausheben – das ist unpraktisch, weil man meist oben im Schrank oder Rahmen keinen Platz hat.

Außerdem würde man beim Einhängen die Stifte "blind" in die Löcher führen müssen, was schwieriger ist.



---

⚙️ Weitere technische Gründe:

1. Stabilität:
Der Korpus ist fest und unbeweglich, daher ist es sinnvoll, den statischen Teil (Stift) dort zu montieren. Die Tür ist das bewegliche Teil → bekommt den beweglichen Lappen (Lochlappen).


2. Verschleiß:
Der Stiftlappen trägt die Hauptlast. Wenn dieser am Korpus ist, wird die Kraft besser in die stabile Struktur eingeleitet.


3. Sicherheit:
So kann die Tür nicht ungewollt ausfallen. Nur durch gezieltes Anheben (oft mit leichtem Winkel) lässt sie sich abnehmen
Das ist irgendwie Käse. Man muss es genauso weit anheben zur Demontage wenn der Lochlappen unten ist.

Wer definiert eigentlich, welches der feste und welches der bewegliche Teil ist? Alles eine Frage der Perspektive. Vielleicht steht die Tür und das Haus dreht sich darum?

Physikalisch betrachtet haben die Dinger eine Kraft zueinander (Pressung, Druck, wie man mag) und eine Relativbewegung auszuhalten. Die Einbaulage ist dabei komplett egal.

Die "menschlichen" Ansätze hier im Thread machen irgendwie mehr Sinn.
 

Daniboy

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Alle diese Gründe sind für mich nicht wirklich nachvollziehbar, da sie bei umgekehrter Montage ja auch zutreffen, oder siehst du das andes @dsdommi ?

Meine Begründungen sind:

- man kann Fitschenringe leichter einsetzen
- es kann sich nichts ungewollt in der Öffnung ansammeln,
das ist aber ohnehin ein allgemeines Konstruktionsprinzip. Das betrifft auch das Reinigen, also wenn der Scharnierbereich von außen nass gereinigt wird, kann nichts in die Öffnung rinnen.

Meine Fragen sind:

Warum macht man den oberen Zapfen nicht etwas länger?
Wäre das zum Einhängen nicht einfacher?
(Schwere Türen heble ich mittig mit Kanthölzern hoch und könnte dann zuerst ins obere Loch einhängen und dann ins untere.
Hingegen bei gleich langen Zapfen muss ich gleichzeitig treffen, dass finde ich schwieriger.)

Warum haben die Zapfen meistens eine relativ geringe Fase, wäre mehr nicht viel einfacher beim Einhängen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Johannes

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Hallo zusammen,
bei dem oben abgebildeten Scharnier, ist in dem Lochteil noch eine kleine Bohrung. Diese Bohrung, erlaubt es, das Scharnier zu ölen, ohne es aushängen zu müssen.
Außerdem ist es schwierig, Fremdkörper aus einem fest montierten Sackloch mit Öffnung nach oben zu entfernen. Zum Beispiel beim Lackieren von Türrahmen.

Es grüßt Johannes
 

joh.t.

ww-robinie
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Was die KI schreibt klingt plausibel und ist Grütze!
OT
irgendwie habe ich den Eindruck Ki im Fachbereich ist meistens Grütze.
Bis es irgendwann eine Fach ki für den Baubereich gibt.


Wahrscheinlich vertane Zeit, statt mit einem Kollegen zu kommunizieren oder zu überlegen in welchem Fachbuch man nachsehen könnte...

Benutzt man die Ki wegen geistiger Trägheit???

Butlers Djihad-
S. auch Der Wüstenplanet...
 

husky 928

ww-robinie
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Alle diese Gründe sind für mich nicht wirklich nachvollziehbar
Deswegen jetzt für dich ein nachvollziehbarer Grund:

Die Möbelschreiner haben sich das von den Türenschreinern abgekuckt.
Diese haben ihnen nämlich auf Nachfrage versichert, dass es wesentlich einfacher ist,
die Türe anzuheben und im Rahmen einzuhängen, als den Rahmen mit der ganzen
Wand anzuheben und in die Türe einzuhängen. :emoji_grin:

Glaube ich sofort. :emoji_relaxed:
 

pb57

ww-eiche
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Wieder mal so ein Beispiel von Blechtrottel-generiertem Geschwafel. Wer, um Himmels willen, kann denn annehmen, so eine Gesülze sei ernster zu nehmen als das, was gestandene Fachleute hier sagen?

Es ist erstaunlich, wieviele darauf hereinfallen, daß diese Technik nach dem Grundsatz verfährt: Sincerity is all, once you gotta fake that you won.
 

derdad

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Wahrscheinlich kommen mehrere Faktoren zusammen und haben sich so eingebürgert.
Ich kann mir auch gut vorstellen ein Tischler hat früher einmal das Weiberl im Stock/Rahmen/Seite montiert, und nachdem die Maler dann das Ganze gestrichen hatten gedacht, das nächste mal mach ich es anders. Denn jeder, der schon einmal Türen nachstellen musste, die vom Maler "renoviert" wurden, weiß wovon ich rede.
LG Gerhard
 

joh.t.

ww-robinie
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Sowohl als auch, bei dem ist der Stiftteil am Türflügel. Damit bleibt das Schmiermittel im Loch, die Maler sind nicht so gefährlich, kaum einer hängt Türen aus.
Ne aber bei Gründerzeit Türen ist da oft 5 mm Farbe drauf.
Wenn man das runtermacht erkennt man oft erst die Profile.
 
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