Luftfeuchtigkeit in der Werkstatt

Holzzauber

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Hallo Zusammen!

Ich hab' da mal wieder ne Frage:

Wie hoch darf / sollte eigentlich die Luftfeuchtigkeit in einer Werkstatt so sein, bzw. wie hoch darf die Luftfeuchtigkeit sein, damit mein Holz auch so schön trocken ist, dass ich es in Zentralbeheizten Räumen ohne Probleme einbauen kann?????

Ich weiss, wahrscheinlich habe ich da in der Schule gerade nicht so richtig aufgepasst. Aber wahrscheinlich kann mir hier jemand gut helfen.

Ich freue mich schon auf Eure Hilfe.
 

carsten

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Hallo

Hab mal gelernt das die optimale Luftfeuchte für Wohnräume zwischen 40 und 60% liegen soll. Wobei ich 40 schon wirklich für die untere Grenze halte. Hatten wir Heizungsbedingt ( Warmluftheizung) schon in der Werkstatt da konnte man einem Stück Ebenholz regelrecht beim Reissen zuhören. Nach dem Thermo-hygrometer sollte die sich einzustellende Holzfeuchte bei ca 7% liegen. Das ist ja fast schon kriminell niedrig. Die Mitte bei dem Lauber Thermohygrometer liegt für 20°C und knapp 60% rel Luftfeuchte. macht dann ca 10% Holzfeuchte, damit bin ich bis dato immer gut gefahren.
 

Holzzauber

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Hat denn wohl jemand eine Idee, was ich machen kann, wenn die Luftfeuchtigkeit in meiner Werkstatt zu hoch ist???
 

tassos

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Fenster auf, kalte, nasse Luft reinlassen, Fenster zu, Heizung an. Ob Granulate helfen, weiss ich nicht.
Hölzer höher stappeln.
 

Holzzauber

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Das Problem ist: Ich habe eine Halle, die ca. 8,5m hoch ist und mit nur 2 Kippfenstern ausgestattet ist. OK, es gibt noch ein Tor. Und ich habe eine Gebläseheizung.
 

tassos

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Relevant ist die "relative HF" Wenn du es irgendwie bewerkstelligen kannst die warme, feuchte Luft durch kalte, feuchte Luft zu ersetzen hast du gewonnen. Es gibt natürlich Anlagen, die die Raumfeuchtigkeit konstant halten (kenne ich aus Drückereien). Ich schätze aber, dass sie teuer sind. Ich habe gerade deine Seite besucht: Alle ACHTUNG. Schöne Sachen.
Deine Räume sind wirklich hoch.
 

u7000

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Luftfeuchtigeit

Hallo Holzzauber,

Dein Beitrag ist zwar schon 'ne Weile alt und ich bin auch kein Schreinerexperte aber ich sag mal trotzdem was dazu ...

Weiss nicht wie hoch die Luftfeuchtigkeit und die dazugehoerige Temparatur in Deiner Werkstatt ist, aber gerade im Winter ist die Luftfeuchtikeit in beheizten Raemen ja eher viel zu trocken. Wenn Du jetzt im Winter mehr als 60% relative Luftfeuchtikeit (bei 20 Grad) hast, muss in Deiner Werkstatt ein erheblicher Feuchtikeitseintrag stattfinden (Wasserhaltige Lacke?, fuechte Waende?, ... ?). Vielleicht findest Du die Ursache fuer die feuchte Luft und kannst diese beheben.

Ansonsten bringt nur gruendliches Stosslueften einen Effekt, am besten wenn es draussen kalt ist. Also die warme feuchtikeitsbeladene Luft raus, durch kalte (daher immer feuchtigkeitsarme) Luft ersetzen. Diese hochheizen. Dabei nimmt die Luft Feuchtigkeit aus der Werkstatt auf. Diesen Vorgang mehrfach und am besten regelmaessig wiederholen. Wie gesagt im Winter klappt das normalerweise besonders gut, da die Kalte Luft (auch bei 100% relativer Feuchte) ja fast kein Wasser enthaelt.

Gruss,
u7000
 

Holzzauber

ww-eiche
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Hallöchen nochmal,
ich habe mir mittlerweile mal eine Hygrometer zugelegt. Das zeigt mir immer so 40-50% Luftfeuchtigkeit an. Da müsste man doch eigentlich davon ausgehen, dass mein Holz auch trocken genug ist, oder??
 

derdad

Moderator
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Mahlzeit Peter!
Wie weit weg vom Boden hast du das Holz gestapelt?
Deine Halle wird ja kaum Unterkellert sein, und da herrscht in Bodennähe meist ein anderes Klima als 1m oder gar 2m über dem Boden. Der Hygrometer wird wahrscheinlich in Augenhöhe hängen. Versuch doch mal ihn direkt über dem Boden zu montieren und sieh dann nach.
gerhard
 

500/1

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Hallo,
ich kämpfe zur Zeit eigentlich mit zu niedriger Luftfeuchtigkeit.
Trotz Luftbefeuchtern habe ich im Moment eine Luftfeuchtigkeit von 25%.
Vor allem durch die Absauganlage, trotz Luftrückführung, wird sehr viel Luft von draussen angesaugt.
Bis 40% haben wir keine großen Probleme darunter wird es schwierig.
In der Regel arbeite ich mit Holz das so um die 8% Holzfeuchte hat.
Ich hab da auch eine Tabelle:

20% Obergrenze Pilzbefall
15% Obergrenze Verleimfähigkeit
9-15% Feuchte unbeheizte Räume
6-12% Feuchte beheizte Räume
7-11% Parkett (Empfehlung 5-9%)
12-15% Haustüren, Fenster
8-12% Möbel
10-14% Treppen (Empfehlung 8-12%)
5-11% Lieferfeuchte Spanplatten
<12% Lieferfeuchte Sperrholz

Die Zeilen in denen eine Empfehlung steht beziehen sich auf moderne Häuser mit Zentralheizung und zeitgemäßem Wärmeschutz.
 

Amokachi

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zu hohe Luffeuchtigkeit schlecht für Werkzeuge / Machinen

Hallo Forum,

der raum den ich als werkstatt verwende ist durch hanglage des hauses halb in der erde. das fenster ist ca 30 cm über der erde.
es hat nun, wo die aussentemperatur in der nacht knapp über 0 liegt, in diesem raum (3x3m) 17 grad und eine luftfeuchtigkeit von 55%, gemessen anhand eines stinknormalen handelsüblichen temperatur/luftfeuchtemessers. es geht mir in meiner frage nicht darum ob das ideale lagerbedingungen für holz sind, aber wie sieht es mit maschinen und elektrogeräten aus? und vorallem mit werkzeug wie eisenhobel, bohrern usw. alles was sich halt so in einer werkstatt ansammelt? ich habe irgendwie sorge das die feuchtigkeit zu hoch ist und die sachen in der kalten jahreszeit rost ansetzen könnten..

oder ist das unbegründet, bzw die luftfeuchtigkeit zu niedrig?

lg
Amokachi
 

falco

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Sowohl Temperatur als auch Feuchte dürften bei dir passen, ich würde mir da keine Sorgen machen. Ansonsten siehst du das in der Regel früh genug.
 

Snekker

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Wenn du dir zur Angewohnheit machst regelmäßig en mal die Woche die Maschinentische mit einem Lappen und etwas silbergleit abzuwischen wirst du keine Probleme haben. Bei meinen Metallhobeln mache ich das immer bevor ich sie Benutze und bevor ich sie wegstelle. Dann bleiben sie schön glatt und das Arbeiten damit macht spaß.
 

etaller71

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Ideale luftfeuchte für Maschinen und co. liegt bei ca. 40% darunter werden Kunstoffe zu trocken, darüber steigt die Rostgefahr.

Problem bei Maschinen ist, dass sich da bevorzugt die Feuchte Niederschlägt, weil das Metall am schnellsten auskühlt. Idealerweise hat man also was anderes, was als Niederschlagsort dient. Bei mir kommt da die Wasserleitung ins Haus. Die ist Nass, die Maschinen sind trocken. Auch der Kellertürschlüssel ist immer feucht aber für grössere Luftfeuchtemengen ist die Fläche zu klein.

Ansonsten hilft Einfetten oder Abdecken.
 

kgb007

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Ich habe das Problem, dass mein Fussboden aus gebrannten Ziegeln besteht. Zu der Zeit - habe ich gelesen - haben sie dem Ton kräftig Salz beigemischt um die Härte zu erhöhen. Das macht die Dinger allerdings auch hygroskopisch. Bei mir schwankt die Luftfeuchte zwischen 70 und 100%! Nur wenn ich stark heize bekomme ich das runter auf 50. Ich werde das mal mit einem zweiten Hygrometer gegenchecken.
Hat jemand einen Rat für dies Ziegel?
 

Friederich

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Zu der Zeit - habe ich gelesen - haben sie dem Ton kräftig Salz beigemischt um die Härte zu erhöhen. Das macht die Dinger allerdings auch hygroskopisch. Bei mir schwankt die Luftfeuchte zwischen 70 und 100%!
Kann ich garnicht recht glauben. Wenn sie hygroskopisch sind, müßten sie doch gerade die Feuchte aus der Luft ziehen.
Daß man Salz beigemischt haben soll, kommt mir auch seltsam vor. Vielleicht verwechselst das mit einer Salzglasur? Für den Prozeß wird zwar Salz verwendet, ist aber im oder auf dem Brenngut selber nicht mehr vorhanden.
Wenn nur ein bißchen geheizt wird, solltest du auf jeden Fall Feuchte von meist deutlich unter 50% haben.
Dein Hygrometer ist kaputt.
 

Friederich

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ich habe irgendwie sorge das die feuchtigkeit zu hoch ist und die sachen in der kalten jahreszeit rost ansetzen könnten..
Das Problem dürfte im Somme eher sogar größer sein.
Wenn du im Winter gelegentlich ein wenig heizt, solltest du auf der sicheren Seite sein. Sind größere Holzvorräte vorhanden, wirken diese als Puffer bei nur gelegentlich erhöhter Feuchte.

Was man unbedingt vermeiden muß: Bei warmem Wetter warme Außenluft in den ausgekühlten Raum hereinlüften.
 

tirogast_2018

Gäste
Hallo,
genau wie Friederich schreibt ist das Problem der erhöhten
Luftfeuchtigkeit vor allem im Sommer gegeben.

Da ich eine Holztrockenanlage mit Kondensationsentfeuchtung habe
schalte ich diese bei Bedarf im geöffneten Zustand ein.
Man staunt welches Brünnlein da zu fließen beginnt!

Ein kleiner Bauentfeuchter wäre also für manch Einen
eine Lösung dieses Problems.

Beste Grüße!
 

Sägenbremser

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Hallo Rainer

bei den hohen Werten würde ich das Hydrometer
mal eine Stunde in ein feuchtes Handtuch wickeln
und schauen ob sich nach ein paar Stunden der
Wert deutlich geändert hat.

80-90% RLF müßten schon deutliches Rosten an
Maschinenteilen auslösen.

Gruss Harald
 

Clemens J.

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Hallo,

Wenn die Holzfeuchte 13 % beträgt, würde ich mir jetzt nicht so den Kopf machen. Im Sommer kann dies durchaus als Normal betrachtet werden . Wichtig ist, dass man weiß, dass das Holz im Winter, während der Heizperiode trockener wird und somit auch schwinden wird.
Somit muss ich die Konstruktion des Möbels entsprechend den Regeln des Massivholzbaus konsequent berücksichtigen.
Wenn man bedenkt, dass eine Änderung der Holzfeuchte um 3 % eine Schwund/Quellverhalten von 10% des gesamten Schwund/Quellverhaltens bedeutet, und diese bei durchschnittlich 7 -8 % (radial + tangential / 2) lieg sind dies dann 0,7 %. Bei einem Rahmenfries mit stehenden Jahresringen sind dies entsprechend weniger.
Bei einem Holzbrett mit stehenden und liegenden Jahresringen (gemittelt) und einer Breite von 100 mm reden wir dann von 0,7 mm.

Das Problem ist eher oft im Winter, wenn die Werkstatt und somit das Holz sehr trocken ist. Wenn hier gefälzte Möbeltüren mit knapper Luft gebaut werden, dann kann die dazu führen, dass die Türen im Sommer klemmen.
Aus diesem Grund mache ich im Winter die Füllungen mit mehr Luft als im Sommer, wobei ich dann schon mal ein Blick auf den Hygrometer werfe.

Ihr kennt ja alle "Was unterscheidet Holz vom Beamten?"


Gruß Clemens
 
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