Lernen in Stuttgart

[Tasstie]

Hi!

Ich werde im April/Mai so etwa einen Monat in Stuttgart verbringen und nicht viel zu tun haben. Ich wuerde die Zeit gerne nutzen um einige Grundkenntnisse im Tischlern zu erlangen. Zu meiner Ueberraschung habe ich nicht viele Optionen gefunden and das wenige waren in erster Linie Wochenendkurse.

Weiss jemand ob es die Moeglichkeit gibt so eine Art Praktikum bei einem Handwerksbetrieb zu machen, oder an irgendeinem Projekt mitzuarbeiten bei dem man auch was beigebracht bekommt oder dergleichen? Es muss kein "Intensivkurs" sein, solange ich immerhin ein paar Grundlagen am Ende mitnehme.

Hat irgend jemand einen Tipp?

Beste Gruesse,
Tass.

 

[yoghurt]

Hallo Tasstie,
leider hab ich da keinen Kontakte, vielleicht rührt sich da auch noch jemand... Ansonsten: Klinkenputzen! Such Dir ein paar Betriebe aus dem Branchentelefonbuch heraus, geh mal hin, frag ob es gerade passt, komm zur Not nochmal, frag ob wenn nicht hier, sie jemanden wissen welcher...

 

[Navas]

Hallo,

wohne in Stuttgart. Was willst du den lernen in der Zeit?

 

[Tasstie]

Hi yoghurt und Navas,

Danke fuer den Hinweis mit dem Klinkenputzen, yoghurt. Ich komme aus einer doch recht anderen Branche und konnte mir nicht vorstellen, dass irgendjemand mich mal so kurzfristig aufnehmen wuerde. Aber wenn Du meinst, dass das moeglich ist koennte ich das natuerlich versuchen.

Navas, ich bin im Tischlern ein recht unbeschriebenes Blatt was den Vorteil hat, dass ich fast alles lernen kann. Ich bastle ganz gerne und habe wohl was man einen gesunden Menschenverstand nennt aber mir fehlt eine formale Ausbildung in Sachen Holzarbeiten. In anderen Worten, ich habe eine Stichsaege und eine Bohrmaschine und alle moeglichen mechanischen Werkzeuge und habe damit alles moeglich zusammengeschustert aber mehr eben auch nicht. Zu lernen wie man etwas im rechten Winkel baut ohne ein Winkeleisen zu benutzen, welche Holzverbindungen es gibt und wie man sie macht, wie man Elemente sauber zuschneidet, so dass die am Ende auch passen und man nicht noch 3x nachbessern muss etc., das waere mein Anspruch. Die Grundlagen eben. Wenn ich mehr mitnehmen kann, super. Lerne gerne ueber Holzsorten, wie man gut gelagertes Holz erkennt, wie man Oberflaechen bearbeitet, lakiert etc., aber ich will nicht unrealistisch werden wieviel ich in dem recht kurzen Zeitraum lernen kann. Immerhin wird man Tischler ja normalerweise in 3 Jahren, nicht in einem Monat.

Waere fuer Hinweise dankbar.

Gruesse,
Tass.

 

[yoghurt]

Hallo,
es mag sich natürlich langsam ändern, aber ich erlebe unsere Branche als immer noch recht "hemdsärmelig". Da überzeugt einer der da steht eher als einer der anruft. Der zeigt sozusagen durch seine physische Präsenz, dass er etwas will und nicht nur redet. Anzug und Krawatte sind dabei tunlichst zu vermeiden . So gewinnst Du auch gleich einen ersten Eindruck, denn das persönliche sollte ja auch stimmen, wenn Du etwas lernen möchtest.

 

[Tasstie]

Hahaha, Anzug und Krawatte sind eher nicht so mein Ding, ich arbeite in der Forschung. Wir ziehen uns eher zweckmaessig an. Ok, dann schaue ich mal. Das klingt ja fast zu einfach um wahr zu sein.

Gruesse,
Tass.

 

[flo20xe]

Sorry, aber zumindest bei mir im Betrieb würde das so nix werden. Wenn du eine Art Praktikum ohne Vorkenntnisse machen magst, dann wäre das in etwa vergleichbar mit einem Schülerpraktikum.

Wir sind grundsätzlich offen für Praktikanten, aber die werden dann eben auch so eingesetzt wie es sich gerade für uns passend ergibt. Soll heißen, da wird dann mal bei nicht so sensiblen Teilen Fülller geschliffen oder beim Plattenzuschnitt an der Kreissäge geholfen (aber nicht als Maschinenbediener), beim Kantenanleimen die Platten aus der Maschine genommen, bei der Montage als Handlanger mitgefahren, Lieferungen ausgepackt....... Wenn´s grad mal ausgeht evtl. mal ein paar Handfertigkeiten mit Säge und Stemmeisen gezeigt.

Für mehr bzw. Tiefergehendes fehlt schlicht die Zeit bzw. wird es extrem unwirtschaftlich.

 

[Tasstie]

Hi flo20xe,

Danke fuer den Kommentar. Mir ist schon klar, dass ich keinen Haendchenhalter an die Seite gestellt bekomme. Das erwarte ich auch nicht. Wenn ich mir einen Betrieb fuer ein paar Wochen anschauen kann und Leuten ueber die Schulter schauen, dann werde ich sicher auch einiges dabei lernen. Und wenn es nicht nur handwerkliches ist schadet das auch nicht. Wie gesagt, am Ende will ich nur eine Idee von ein paar Grundtechniken in der Holzbearbeitung haben. Und so einen Betrieb mal von der anderen Seite kennenzulernen ist in jedem Fall mal interessant.
Also das waere fuer mich kein Hindernis. Es waere ja eben kein Kurs. Also ist ein Geben und Nehmen eh die Grundlage.

Gruesse,
Tass.