Leistung Bandsäge - Wieviel für welchen Zweck

spiceminer

ww-buche
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Hallo!

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen bei der Frage, wie ich die Motorleistung
einer Bandsäge auswählen soll.

Was ich bisher von Händlern und diversen Foren gelesen, daß 400V/3 Phasen schonmal besser seien als ein einphasiger E-Motor mit 230V Spannung, weil er "mehr Durchzug" habe (E-Technik ist leider nicht mein Fachgebiet). Vielleicht kann das jemand hier besser erklären, würde mich interessieren.

Zweite Datenblattangabe ist meist die Motoraufnahmeleistung in Watt.

Gibts Dinge, die beispielsweise eine 1.5kW Bandsäge nicht kann, eine 3kW Bandsäge jedoch schon?

Oder gehts mit der kleinen nur "langsamer"?

Beispiele wären da z.B. Schnitte in dickem Hartholz (grün oder trocken), das Auftrennen von Ästen,...

Vielen Dank schonmal
Stephan
 

pedder

ww-robinie
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Meine Metabo BS 633W mit 230V sägt mit scharfem Blatt in trockenem Holz so hoch, wie es zwischen Tisch und Bandführung geht.
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Stephan, hallo Pedder,

richtig Pedder, mit dem D-Motor sägte die 0633 160mm Hartholz etwas schneller, hatte meine W 2003 rum in eine D verwandeln lassen.

Der Grund für den größeren Durchzug ist das ein Drehstrommotor gleicher Leistung und Abmessung ziemlich genau doppelt soviel Drehmoment hat wie der entspr. Wechselstrommotor.
Liegt wohl an der Tatsache das 3 Phasen treiben und nicht nur eine.

Aus eigener Erfahrung einige Hinweise zum Thema:

150mm sind mit 600-800 Watt machbar, 200mm eher mit 1,1KW, bei 230mm wird auch das eher zum Geduldsspiel.
250mm gehen mit 2,2 KW zügig, über 300mm werden 3KW nötig.
Mehr Antriebsleistung schadet nie.
Natürlich gehen die Faktoren Bandgeschwindigkeit und Zeit in die Berechnung ein.
Aber es ist nicht so das man einfach 250mm mit 1,1 KW in der doppelten Zeit sägen kann, die Zeitkurve geht irgendwann steil nach oben während der Sägefortschritt sich der schwarzen Null nähert:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Komihaxu

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Ich meinte neulich zu beobachten, dass die Sägebänder schneller verschleißen, wenn man mit zu wenig Druck arbeitet. War etwas zu vorsichtig und habe den 150mm Weichholz-Balken recht langsam geschoben. Es ging über die 1m Länge immer schwerer, also wurde ich noch langsamer.
Habe bemerkt, dass die Spitzen einen dunklen Belag bekommen haben. Noch kein Ausglühen, aber wohl warm gewordenes Harz. Scheinbar "rubbeln" die Spitzen dann nur über das Holz und erwärmen sich dabei.

Als ich dann nochmal richtig fest gedrückt habe, bissen die Zähne wieder ordentlich ins Holz und ich konnte bestimmt 5x so schnell schieben wie ganz zu Beginn. Der 1,5 kW Motor hatte dann auch ordentlich zu tun, die Zähne waren wieder sauberer. Ich glaube allerdings, dass ich mir mit zu geringem Vorschub meine frisch geschärften Bänder gleich wieder stumpf gemacht habe.

Wenn ich zu wenig Motorleistung habe und deshalb sehr langsam schieben muss, sehe ich eine ähnliche Gefahr.
Kann jemand die Beobachtung und Vermutung bestätigen bzw. widerlegen?
 

Pendejo

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@Komihaxu: Ein zu langsamer Vorschub heisst auch, dass das Sägemehl nicht mehr aus dem Sägeschnitt entfernt wird. Ich musste das leidvoll erfahren, als ich 10cm dicke Eiche auftrennen wollte. Da ging wie beid ir sehr bald gar nichts mehr und leider konnte ich da auch mit mehr Druck nicht den Status quo erreichen. Das Band wartet noch immer auf den Schärfdiesnt, für den mir derzeit das Geld fehlt. Man kann also fehlende Motorleisutng nicht einfach mit geringerem Vorschub wett machen.

Unabhängig von der Meinung über amerikansiche Holzwerker und insbesondere Matthias Wandel (möchte hier keine Disskussion darüber lostreten!) kann ich dazu folgendes Video sehr empfehlen - mir hat es jedenfalls bei der Vorstellung sehr geholfen und meine Erfahurngen decken sich mit den gezeigten Erkenntnissen: https://www.youtube.com/watch?v=fK9m5PadmiI
 

D-harry

ww-kastanie
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Was ich bisher von Händlern und diversen Foren gelesen, daß 400V/3 Phasen schonmal besser seien als ein einphasiger E-Motor mit 230V Spannung, weil er "mehr Durchzug" habe (E-Technik ist leider nicht mein Fachgebiet). Vielleicht kann das jemand hier besser erklären, würde mich interessieren.
Stephan

Ich versuche das mal. Der Einphasenmotor gibt pro Umdrehung eigentlich nur zwei Impulse ab. die restliche Drehung kommt aus der Schwungmasse im Antriebsstrang. Das ist so ähnlich wie diese Karusells auf dem Kinderspielplatz.
Der Drehstrommotor gibt dagegen je nach Typ 3 oder 6 Impulse pro Umdrehung ab. Da die Impulse allerdings auch nicht schlagartig kommen, sondern in einer Wellenform steigen und fallen, hat der Motor ein deutlich gleichmäßigeres Drehmoment über die Umdrehung betrachtet. Bei einem Motor mit 6 Impulsen (1500 Umdrehungen) kannst du bei halbwegs richtiger Auslegung die Impulse garnicht mehr erkennen.
 

ministry

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Natürlich gehen die Faktoren Bandgeschwindigkeit und Zeit in die Berechnung ein.
Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,

was für Bandgeschwindigkeiten sind denn anzustreben?
bzw. was für eine Bandgeschwindigkeitwäre denn bei 1,5 kW und 400mm Rollen bei einer angestrebten Durchlasshöhe von 200mm anzustreben?

Dankeschön
 

tract

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Gibts Dinge, die beispielsweise eine 1.5kW Bandsäge nicht kann, eine 3kW Bandsäge jedoch schon?

darüber kann man, so einzeln für sich gesehen, keine Aussage treffen.

Denn die Motorleistung ist auch, wenn die Schnittgeschwindigkeit gleich bleiben soll, abhängig von der Größe der Bandrollen.
Beispiel Winkelschleifer: ein kleiner 125er mit 1500W wäre schon ein wirklich sehr kräftiges Gerät - eine 230er Maschine mit einer solchen Leistung würde man jedoch leicht zum Stillstand bringen können, weshalb es da schon 2000W sein sollten.
Eben weil der 'Hebelarm' größer ist.
Aus diesem Grund klappt das in den USA mittels 'riser blocks' bei den kleinen Sägen mit kleinen Motorleistungen noch akzeptabel:
https://youtu.be/zi1RI3Ea4FY?t=2m48s
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Mathias,

die Schleicher Bandsäge hatte ursprünglich 1050 m/min und hat jetzt rund 1250 m/min, das merkt man beim Sägen schon erheblich, wenn ich mal neben der Holzarbeit mehr Zeit habe werde ich aber auf jeden Fall noch 1400 m/min testen.
Vom Durchzug her sollte das für den 2,2 KW-ler kein Problem sein, Hema ging bei der SR 400 auf Wunsch mit 2,2 KW bis auf 1600 m/min.
Sehr elegant wäre natürlich ein FU, hab sogar einen hier liegen (bis 4KW) aber hab nicht die geringste Ahnung von Elektronik.
Der Motor ist sogar dazu ausgelegt, bei 60 Hz werden sogar 2,7 KW angegeben, damit könnte man dann auch mal kurz zum Testen auf 1600 m/min hochdrehen.
Hab hier noch einen 50 Jahre alten Bongossi Diel liegen:emoji_slight_smile:
Vielfach wird fehlende Motorleistung mit geringerer Bandgeschwindigkeit kompensiert, die Kleinbandsägen liegen alle so um 800-900 m/min, Fernost-Modelle teils nur um 600-700 m/min, damit kann eigentlich nicht mehr gut aufgetrennt werden.

Letztes Jahr auf der Ligna stand eine Centauro Trennbandsäge, so ein Monster mit 800 oder 900 mm Rollen und Vorschubeinheit, der trennte Laubhölzer um 25cm hoch mit 1mm Schnittbreite auf, ich meine das superbreite Band lief 1700 m/min, und der Apparat schob die Balken schon sehr flott durch, die hatte aber auch 11KW rum:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 
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