Leinölfirnis - welches?

daf

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Hallo liebe woodworker,

der Schrank, den ich gerade baue soll von außen geölt werden. Bin grad aber etwas erschlagen vom Ölangebot. Die Preise sind ja extrem unterschiedlich. Taugen günstigere überhaupt?

Ich möchte ein Öl, das möglichst wenig Chemie enthält und möglichst angenehm riecht (in den Schrank soll Wäsche rein).
Ausserdem soll es kein Wasser enthalten (wässern mach ich mit der Schleifprozedur).

Welche Öle könnt ihr empfehlen?
Was haltet ihr vom Leinölfirnis von Contura Natur? Ist das gut?

Ich möchte Firnis verwenden, weil ich hier im Forum gelernt habe, dass es schneller trocknet als pures Öl und sich besser verarbeiten lässt.

Welches nehm ich? Die ganz teuren fallen aus, weil mein Budget nicht so dick ist. Welches halbwegs günstige wäre ok?

LG Dafne
 

Komihaxu

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Hast du die Möglichkeit, den Schrank nach dem Bau noch 1-2 Wochen mit offenen Türen/Schubladen stehen zu lassen, bevor er benutzt wird?

Dann kannst du einen beliebigen Leinölfirnis verwenden. Für "übliche" Sachen nehme ich auch nur den, welcher in jedem Baumarkt zu finden ist, für 8-11 Euro den halben Liter.

Wenn es recht schnell gehen muss, dann verwende ich den das Parkettöl von Natural-Farben. Das scheint mir deutlich schneller benutzbar zu sein. Unter 2 Tagen Trockenzeit geht aber bei Öl absolut garnichts, bei den winterlichen Temperaturen gerade eher mehr.

Muss der Schrank sehr bald in Benutzung genommen werden und du hast keine Zeit zum Trocknen lassen, nimm kein Öl. Schellack ist eine natürliche Sache, ist unkompliziert zu verarbeiten und trocknet sehr schnell. Du kannst 2 Stunden nach Erstauftrag noch eine zweite Schicht machen, dann ca 1 Tag warten und schon Sachen reinlegen.
 

pedder

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Ich finde Öle sind da sehr unterschiedlich. Leinölfirnis von Clou riecht auch nach Wochen noch. (Ich mag den Geruch, aber das ist Geschmackssache.)

Meine Schrankböden sind nicht geölt. Wofür auch?
 

heiko-rech

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Hallo,

ich verwende sehr gerne Öle, aber im Inneren eines Wäsche- oder Kleiderschrankes ist es meiner Meinung nach vollkommen fehl am Platz. Auch die Öle von Natural, die ich ansonsten gerne verwende kämen mir nicht innen in einen Kleiderschrank. Sie werden auch nach Wochen noch stark riechen.

Alternativen wären:
- Schellackmaskierung (Mattierung)
- Wasserlack
- Unbehandelt lassen

Für die schöne Optik und das gute Gefühl kann man außen ja dennoch ölen.

Wenn du deinen Wäscheschrank innen mit Leinölfirnis behandelst, werden deine Kleider vermutlich noch Monatelang nach Leinöl (Fensterkitt) riechen.

Gruß

Heiko
 

daf

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Vielen Dank für eure schnellen Antworten! :emoji_slight_smile:

Innen möchte ich nicht ölen. Wozu auch?
Das Öl soll nur außen dran. Öl, weil ich die angefeuerte Optik und die Erhaltung der Holzstruktur mag.
Die Wäsche sollte möglichst schnell in den Schrank (liegt jetzt halt rum und hat keinen Schrank).
Ich bin mir halt unsicher welches Öl ich nehme, weil das Angebot etwas unüberschaubar ist.

Kennt einer von euch das Leinölfirnis von Contura Natur?

Wie ist es eigentlich mit Verdünnen? Ich hab gelesen, dass man Leinöl mit Terpentin verdünnen soll. Das gilt nicht für Leinölfirnis, oder?

LG Dafne
 

daf

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Ach ja, noch was: Kann man sich auf die Herstellerangaben auf den Gebinden für den Verbrauch halbwegs verlassen?
Ich möchte Tischlerplatte 2-3x ölen. Wieviel werde ich ca. verbrauchen pro m²?

LG Dafne
 

WinfriedM

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Nimm doch ein vernünftiges Holzöl, die Ergebnisse sind da meist befriedigender und die Verarbeitung einfacher. Beispiele: Natural Möbelöl, Livos Kunos Naturölsiegel, Osmo Hartwachsöl.

Manchmal kann man bei Ebay Glück haben und bekommt dort richtig gute Öle für wenig Geld. Biopin Teaköl z.b. ab 7 Euro pro 0,5l.
 

Keilzink

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Ich zitiere mich jetzt einfach mal selber:
"Ich verwende Orangenöl als Verdünner in einem Halböl mit kobaltfreiem Leinölfirnis. Dieses Halböl eignet sich besonders gut bei Buchenholz. Obwohl das Verdünnungsverhältnis bei 1:1 liegt, also relativ viel von dem Orangenöl auf die Fläche kommt, habe ich noch nie negative Effekte gehabt. Allerdings verarbeite ich das Öl auch immer gut belüftet, es braucht ja auch viel Sauerstoff zum aushärten. Nach dem Ölen lasse ich das Holz noch 3,4 Tage in der Werkstatt ablüften, bevor ich es in den Wohnbereich bringe. Klappt seit Jahren ohne Probleme.
Man sollte aber bei der Verarbeitung immer Handschuhe tragen, weil das Öl phototoxisch auf die Haut wirken kann
."

Ich öle innen und aussen zB bei Bücherschränken. Niemals innen bei Geschirr- und Wäscheschränken. Und ich achte sehr darauf, dass dem Firnis nur kobaltfreie Trocknungsmittel zugesetzt sind. Wenn der Hersteller dazu nichts aussagt, dann ist das für mich ein Ausschluss-Kriterium.

Wenn man Halböl verwendet, spielt auch der Preis keine große Rolle: Ich habe noch nichts verwendet, was ergiebiger gewesen wäre. Ausserdem kann man das angesetzte Halböl auch sehr lange aufbewahren, es zeigt nicht die negativen Zersetzungserscheinungen wie zB Hartöl.
Meine Wahl: Auro Leinölfirnis verdünnt mit der Orangenöl-Verdünnung 191 im Verhältnis 1:1.

Viel Erfolg:
Andreas
 

predatorklein

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Hallo

Nimm doch ein vernünftiges Holzöl, die Ergebnisse sind da meist befriedigender und die Verarbeitung einfacher. Beispiele: ....................................Osmo Hartwachsöl.

Ich hab in 3 Jahrzehnten alle möglichen Öle ausprobiert , nichts hat mich so richtig überzeugt.

Vor ein paar Jahren bekam ich den Tip mit dem OSMO Hartwachsöl .
Und der war wie ein Schuß voll ins Schwarze :emoji_grin:

Unglaublich ergiebig , mehrfacher seeeeeeeeeeehr dünner Auftrag mit der Rolle , schnell trocken , absolut easy in der Verarbeitung .
Gebindepreis bei 2,5 Liter ca 50 € , schon bißchen happig , aber durch seine Ergiebigkeit eigentlich sogar noch recht günstig .

Sagte ich schon , daß es extrem easy zu verarbeiten ist :emoji_stuck_out_tongue:
Nehm ich für Massivholzbetten und Massivholztische , sogar schon Treppenstufen mit gemacht .
Bin restlos begeistert :emoji_slight_smile:

Ach ja , und easy zu verarbeiten ist es auch noch :emoji_wink:

Gruß
 

yoghurt

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Ach ja, noch was: Kann man sich auf die Herstellerangaben auf den Gebinden für den Verbrauch halbwegs verlassen?
Ich möchte Tischlerplatte 2-3x ölen. Wieviel werde ich ca. verbrauchen pro m²?

LG Dafne

Hallo Dafne,
Welches Deckfurnier hat denn die Tischlerplatte? Standard ist so ein rötliches, oftmals Gabun, es gibt aber auch welche mit Birke oder sogar fünflagige mit edlem Messerfurnier.
 

Standöl

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Hallo zusammen,

das Ölen eines Schrankes hat zu vielen Hinweisen an den Fragesteller geführt, die ich so nicht stehen lassen möchte: den Unterschied zwischen Leinöl und Leinölfirnis kennt, so denke ich jeder. Aber selbst Leinölfirnis ist nicht nach 2 bis 3 Tagen trocken, sondern benötigt selbst unter günstigen Rahmenbedingungen mindestens zwei bis drei Wochen. Wieso Leinölfirnis mit
Verdünnung zu Halböl gemacht am am ergiebigsten und damit am billigsten sein soll erschließt sich mir nicht. Die Verdünnung, damit das investierte Geld verdunstet. Abgesehen davon, daß es keinen Vorteil bringt Leinölfirnis zu verdünnen, außer das es schneller ins Holz zieht. Zum Trockenstoff Cobalt: Leider gibt es keinen besseren Trockenstoff derzeit. Die ohnehin relativ langen Trockenzeiten sind dann noch länger. Aber das ist vielleicht eine andere Diskussion. Und dass das Osmo HWÖ für manche am besten funktionert, ist nicht verwunderlich. Wenn ich in mein Öl Kunstharz kippe, dann habe auch weniger Probleme mit z.B. Wasserfestigkeit.
Vielleicht besteht für den ein oder anderen noch mehr Informationsbedarf. Dann gerne auch direkt an mich.
Grüße
Wolfgang
 

WinfriedM

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Bei Leinölfirnis sehe ich es auch so: Verdünnung macht nur bei sehr wenigen Situationen wirklich Sinn. In der Regel kommt man ohne Verdünnung aus ohne Nachteile beim Ergebnis. Lediglich die Verarbeitung kann manchmal durch Verdünnung etwas günstiger sein.
 

Keilzink

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Wenn man den Fachleuten glaubt, dann zieht Leinölfirnis, also Leinöl plus Sikkativ, langsamer und weniger tief ins Holz ein als reines Leinöl. Durch eine geeignete Verdünnung kann man die Einzugstiefe des Leinölfirnises wieder etwas verbessern: das "Halböl" zieht tiefer und gleichmäßiger ein.

Staubtrocken ist es an der Oberfläche dann nach rund 48 Stunden. Durchgehärtet nach ca 3 Wochen - nach Herstellerangaben.

Dass es ergiebiger ist als unverdünnter Firnis ist eine subjektive Feststellung von mir.
Muss also nichts heißen.

Andreas
 

daf

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Vielen Dank für all die Kommentare! Ihr seid klasse! :emoji_slight_smile:
Ich werde mir die Tips und Links alle genau ansehen und finde dann hoffentlich “mein” Öl.

@WinfriedM
Hartwachsöl ist eher für beanspruchte Flächen, wie Arbeitsplatten oder Fussböden, oder?

@pedder
Ja, wirklich Tischlerplatte :emoji_wink:
Leimholz kann ich nicht mehr sehen und für Vollholz fehlt mir grad das nötige Budget. Ausserdem bin ich noch recht unerfahren im Holzwerkeln. Ich hab bisher nur mal einen Leimholzschrank “zusammen gezimmert” und einen Küchenschubladenschrank aus Spanplatte gebaut (der ist allerdings echt gut geworden).
Ausserdem muss ich über Vollholz erst noch ein bisschen lernen. Das kann sich ja verziehen, verdrehen und was sonst noch alles. Da wag ich mich noch nicht dran.
Die Tischlerplatte wollte ich eigentlich lackieren, finde die Optik von dem Furnier aber recht gut und kam dann auf’s Ölen. Ich weiss nicht ob das Endergebnis mich dann zufrieden stellen wird, aber es gibt nur einen Weg das rauszufinden :emoji_wink:

@Keilzink
Warum Leinölfirnis verdünnen? Das ist doch eigentlich für den direkten Auftrag gedacht, oder?

@predatorklein
Der Preis von OSMO Hartwachsöl ist mir tatsächlich ein wenig zu happig. Ausserdem vermute ich, dass ich mit Hartwachsöl “mit Kanonen auf Spatzen schiessen” würde. Ich brauch bei einem Schrank ja nicht den gleichen Schutz wie bei einem Fussboden. Aber danke für den Tip! Vielleicht brauch ich sowas ja mal für einen Bodenbelag.

@yoghurt
Das Deckfurnier ist Gabun. Das finde ich wider Erwarten recht hübsch und stelle es mir geölt echt gut vor.
Wenn die Maserung noch angefeuert wird gibt es eine gute Optik (hoffe ich).
Wenn mir das am End nicht gefällt muss ich mir halt was anderes einfallen lassen.
Wobei sich mir grad die Frage stellt was dann noch möglich ist… Auf geölte Flächen kann ich nichts anderes drauf tun, oder?

@Standöl
Bin sehr froh über deinen Kommentar. Danke dafür! Ich, als Laie, hab mich ein wenig belesen und rausgefunden, dass Leinölfirnis schon das fertige Produkt zum direkten Auftragen ist. Verdünnen erscheint mir unlogisch.
Was das Trocknen betrifft: Manche Öle brauchen echt lange zum völligen durchtrocknen, aber benutzen kann man den Schrank ja schon vorher (wenn er nur aussen geölt ist). Ich habe einen Waschtischunterschrank aus Walnussholz geölt und ihn 2 Tage später ins Bad gestellt und benutzt. Ich hab festgestellt, dass die Oberfläche Wochen später glatter war als nach 2 Tagen. Benutzen war dennoch kein Problem.

Weiss jemand wie der Verbrauch für Tischlerplatte Gabun etwa sein wird? Ich hab keine Ahnung wieviel Öl ich kaufen muss. Ich brauche irgendeinen Richtwert. Hat jemand einen Tip?

LG Dafne
 

pedder

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Furniertes Holz zu ölen kann echt tricky sein. Ich habe da schon sehr unschöne Flecken gehabt, weil das Öl zum Teil nicht aufgenommen wurde. ICh vermute Leimdurchlag
 

daf

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... unschöne Flecken ...

Das wär natürlich doof. Blöd dabei ist, dass es nicht mal was nützt das auf einem Probestück zu probieren, vermute ich.
Bleibt nur zu hoffen, dass es funktioniert. Ich werde berichten.

Gibt es eigentlich andere Behandlungsarten, die das Holz hervorheben und anfeuern, oder kann das nur Öl?

LG Dafne
 

Standöl

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Wenn man den Fachleuten glaubt, dann zieht Leinölfirnis, also Leinöl plus Sikkativ, langsamer und weniger tief ins Holz ein als reines Leinöl. Durch eine geeignete Verdünnung kann man die Einzugstiefe des Leinölfirnises wieder etwas verbessern: das "Halböl" zieht tiefer und gleichmäßiger ein.

Staubtrocken ist es an der Oberfläche dann nach rund 48 Stunden. Durchgehärtet nach ca 3 Wochen - nach Herstellerangaben.

Dass es ergiebiger ist als unverdünnter Firnis ist eine subjektive Feststellung von mir.
Muss also nichts heißen.

Andreas

Leinöl mit Verdünnung zieht etwas schneller ein (und das ist nicht mal sicher), aber nicht weiter. Bei der Oberflächenbehandlung geht es für eine gute Strapazierfähigkeit nur um die 100 %ige Sättigung, wie weit das Öl eindringt kann man nicht kontrollieren und spielt auch keine Rolle.

Gruß
Wolfgang
 

Keilzink

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@Keilzink
Warum Leinölfirnis verdünnen? Das ist doch eigentlich für den direkten Auftrag gedacht, oder?

Wie ich schon geschrieben habe, sind einige Experten der Meinung, dass die Zugabe von Sikkativen die Eindringtiefe des Leinölfirnisses herabsetzen - verglichen mit reinem Leinöl (das man aber nicht verwenden sollte, weil es sehr lange zum Trockenen braucht, eventuell gar nie richtig aushärtet). Die Zugabe geeigneter Verdünnungen soll die Eindringtiefe des Öls wieder etwas verbessern.
(Zu meinem Erstaunen lese ich hier aber nun, dass ein anderer Experte die Meinung vertritt, dass die Eindringtiefe beim Ölen überschätzt wird. Was man dabei lernen kann: 8 Experten, 9 Meinungen. Ich für meinen Teil lese sie alle, bilde mir meine Meinung und probiere es dann selber aus.:emoji_slight_smile:)

Dazu kommt folgendes: Die Ölbehandlung von Holz hat so einige Tücken. Eine unvollständige Aufzählung der häufigsten Fehler:

Zu tiefe Umgebungstemperatur beim Auftragen oder Aushärten.
Zu wenig Sauerstoff (Luftbewegung) beim Aushärten.
Zu satter Auftrag ohne rechtzeitige Abnahme der Überstände.
Ungleichmäßige Wirkung des Öls durch unterschiedliche Harzkonzentrationen im Holz.
Diese Liste könnte man noch fortsetzen. Bei fast allen Problemen, die ich oben genannt habe, wird von Experten dann wieder eine Behandlung mit Orangenöl empfohlen, um die Schäden zu beseitigen oder zu minimieren.

Unterm Strich ist es meiner Meinung nach halt so, dass ein Halböl sich insgesamt günstiger und gutmütiger verhält als das konzentrierte Produkt. Und da ich viel keilgezinktes Buchenholz verwende: Das Halböl dämpft die "Scheckigkeit" der Platten deutlich ab. Zuletzt verwende ich es, weil es ein Produkt ist, das seit sehr langer Zeit im Holzhandwerk erfolgreich verwendet wird und eigentlich keine negativen Aspekte bekannt sind.

Andreas
 

Komihaxu

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Dazu kommt folgendes: Die Ölbehandlung von Holz hat so einige Tücken.
Eigentlich ist es unglaublich simpel, aber man kann auch eine Wissenschaft draus machen. Speziell in Foren.

Simpel auf den Punkt gebracht:
Kauf den Leinölfirnis aus dem Baumarkt, trag ihn satt mit einem Küchenschwamm auf und wisch nach 20 Minuten mit einem Küchentuch wieder alles trocken. Fertig.

Okay, die Selbstentzündlichkeit nicht vergessen: also Schwamm/Tücher danach verbrennen oder in ein nicht brennbares Gefäß.

Und wenn du das abwischen vergisst, hast du ein dickes Problem. :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

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Hallo Dafne,
natürlich ist mein Standpunkt der eines Gelderwerbs-Tischlers. Ich möchte noch mal eine Lanze für Osmo brechen. Das Zeug ist sehr ergiebig und ergibt robuste Flächen. Dazu ist es noch berechenbar in der Verarbeitung. Es trocknet relativ schnell und in einem definierten Zeitrahmen. Danach duftet es auch nur noch wenig. Nach 2 Tagen kann man das Möbel aufbauen, besser ist natürlich etwas mehr Zeit einzuplanen!
 

Torsten81

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Hallo Dafne

Ich nutze das etwas preiswertere Osmo Klarwachs (gegenüber dem Osmo Hartwachs-Öl):
osmo Holz und Color GmbH & Co. - Osmo,Holz,Farbe,Color,Holzanstriche,Fußboden,Massivholzdielen,Landhausdielen,Creativdielen,Multidielen,Leisten,Funktionsleisten,Bauleisten,Bastelleisten,Arbeitsplatten,Treppenstufen,Möbeltüren,Konstruktionsholz,Par

Dir sollte ein 0,75L Gebinde für ein Schrank ausreichen. Da wären die Maße interessant um dir hier die passende Gebindegröße empfehlen zu können.

MfG Torsten
 

WinfriedM

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Hartwachsöl ist eher für beanspruchte Flächen, wie Arbeitsplatten oder Fussböden, oder?

Kann man so nicht sagen. Das heißt erstmal nur, dass auch Wachs mit drin ist, der z.B. einfach für etwas Glanz sorgen soll. Das erwähnte Osmo Hartwachsöl hat die Eigenschaft, eine dünne Schicht auf dem Holz auszubilden, was je nach Situation günstige Eigenschaften mit sich bringt.

Wenn du ein dünnes Furnier ölst, würde ich eher nicht so tief einziehende Öle verwenden, weil sonst Fleckigkeit entstehen kann. Da wäre das Osmo Hartwachsöl auch wieder günstig, dringt nicht tief ein. Oder auch das Livos Kunos Objektöl 242, das ist aber relativ teuer.

Du kannst das aber auch erwas steuern: Auf Furnieren lasse ich z.B. nur 5 Minuten einziehen und wische dann das Öl ab. (beim ersten ölen, bei allen weiteren Schichten ist es egal).
 

daf

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Hahaha!
Ja, schwierig ist es nicht. Ich hab schon ein paar Mal geölt, hab aber hier im Forum eine gute Gebrauchsanleitung gelesen, die mir noch ein paar Tips verraten hat :emoji_wink:

@yoghurt
Wenn Osmo nicht so teuer wär, würde ich es sofort nehmen, nach all den Empfehlungen. Sollte ich meinen Fussboden "beholzen" oder mal eine Arbeitsplatte bauen, werde ich das nehmen. Für meinen Schrank muss was günstigeres reichen.

@Torsten81
Jetzt bin ich verwirrt. Ich kenne Wachs nur als zusätzlichen Schutz auf geölten Fussböden. Also in Verbindung mit Öl. Ich wusste garnicht, dass man das auch solo benutzen kann. Wieder was dazugelernt.
Feuert Wachs das Holz an wie Öl? Es bleibt am End eine dünne Schicht auf dem Holz, oder?

Die Maße für den Schrank sind 134 cm breit, 31 cm tief und 2 m hoch.

LG Dafne
 
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