Leimholz aus Wenge herstellen

Dusi

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ich möchte demnächst eine Leimholzplatte 200*50cm herstellen.

wie breit würdet ihr die Lamellen schneiden?

Gibt es andere Dinge die man bei Wenge beachten sollte.,Habe nie damit gearbeitet..

Danke
Dusi
 

carsten

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Hallo

Wenge spreiselt gern und die Splitter unter der Haut sorgen für recht heftige Entzündungen. Auch der Staub ist nicht ohne: Hautreizungen kenne ich auch selbst.
Zum Schleifen eine gute Absaugung und Maske nicht verkehrt.
Der warme Braunton verblasst leider unter starker Lichteinstrahlung ein wenig.
Scharfes Werkzeug ist ratsam, vermindert auch das Splittern
 

fritz-rs

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Die Breite der Lamellen hängt doch von der Form der Jahresringe ab.
Bei flachen nimm sie schmaler, bei einer Kerndiele können sie volle Breite haben.

Gruß Fritz
 

magmog

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Guude,

Lamellenholz muss man aus Wenge' nicht machen, das Dchnittholz säumen und verleimen.
Leim auf Eignung prüfen!
Oberflächenbeschichtung ebenfalls.
Lichtechtheit der Wenge' ebenfalls, manche Wengeprovinienzen veblassen bis zu strohartigem hellen Farbton.
Für hochwertige Anwendungen wird deshalb Wenge' gebleicht und dann wider auf Wenge' gebeizt.
Wenge ist sehr schwierig in der Verarbeitung, sehr splitterbildend mit unangenehmen Entzündungen und starker Reizung der Athemswege und des Befindens.

Aus Wikipedia: Gesundheit

Holzsplitter der Wenge führen beim Menschen zu Hautentzündungen, der Holzstaub kann Hautreizungen und Magenkrämpfe auslösen.
 

lmitter

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Die Breite der Lamellen hängt doch von der Form der Jahresringe ab.
Bei flachen nimm sie schmaler, bei einer Kerndiele können sie volle Breite haben.

Gruß Fritz

Hallo,

Hätte da noch eine Frage zu dieser Erklärung, weiß nicht ob ich das richtig kapiert habe: bei stehenden Jahresringen kann die dickenbreite größer ausfallen als bei liegenden. Sprich: je näher ein Stück am Kern liegt, desto breiter kann ich es verleimen? Stimmt das so? Fals nicht, ersuche ich um Erklärung :emoji_slight_smile:

Danke lg
Lukas
 

uli2003

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Schließe mich Justus an. Wenge arbeitet so gut wie gar nicht, mach die Lamellen so breit du möchtest.
Zur Verarbeitung wurde alles Wichtige genannt.

Grüße
Uli
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Du hast mich richtig verstanden.
Aber Du hast nicht verraten, welche Maße Dein Wenge hat.
Wie schon gesagt wurde, verzieht sich, wirft sich Wenge wenig.
In Lamellen verleimen sollte nur erfolgen, wenn Holz sonst nicht ruhig zu stellen ist.
Schöner finde ich das natürliche Maserbild.
Hat Dein Wenge noch Splint? Der Kontrast ist schön und deutlich.
Wenge reagiert sehr sensibel auf die Oberflächenbehandlung.
Ich habe mal ein ganzes Wenge-Parkett wieder abschleifen lassen, weil das Holz durch die Behandlung fast schwarz wurde.
Die Folge-Oberfläche blich dann rel. stark aus und bekam einen schönen mittleren Braunton.
Vor etwa 4 Jahren habe ich aus Wengè mal einen Mörser gemacht.
Die Oberfläche ist geölt.
So gefällt mir das Holz.(hier im Kontrast zu Buchs)

Gruß Fritz
 

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Dusi

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Vielen Dank für die nette Hinweise. Die Platte, die ich herstellen will ist ca. 2x0,5 -0,6m. Da mein Hobel auf 26cm begrenzt ist, werde ich wohl 2-3 Lamellen zusammen leimen.

Ein bisschen unsicher habt ihr mich ja mit dem Verbleichen gemacht. Ich werde wohl ein paar Proben machen mit einen pigmentierten Öl. Oder haltet ihr das für keine gute Idee?
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Die verfügbare Arbeitsbreite ist ein gutes Argument für das Verleimen.

Pigmente im Öl gleichen das Maserbild aus und machen es diffus.
Ich würde ein farbloses Öl verwenden.
Ich öle (fast) alles mit Danish-Oil.

Gruß Fritz
 

uli2003

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Mit Chemie die Natur aushauchen, um sie danach mit Chemie wieder einzuhauchen...

Das kann man so nicht sagen. Absurd wäre es, wenn es keinen nachhaltigen Vorteil brächte. Wenge bleicht wirklich schäbig aus, und das noch ganz stark abhängig vom Lichteinfall. Fällt irgendwo ein Schatten auf das Möbel, durch einen Pfeiler in der Fensterfront beispielsweise, siehst du das nachher als Kontur im Möbel.
Ich habe mal eine nicht alte, aber sehr hochwertige Büroeinrichtung aus Wenige-Furnier ausgebaut, die der Inhaber veräußern wollte aufgrund einer Insolvenz - die wurde entsorgt, so schäbig und unterschiedlich war sie ausgeblichen.

Das Bleichen und wieder Beizen macht also schon Sinn, um die natürliche Farbe beizubehalten - was übrigens sehr gut funktioniert.

Grüße
Uli
 

Pendejo

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Danke für die Hinweise Uli! Möbel aus Wenge kenne ich nicht. Von einem Verwandten kenne ich allerdings einen 5-jährigen Wenige-Parkett. Wie hier geschrieben wurde, der bleicht schon sehr stark aus. Unter dem Bett noch dunkel und vor dem Fenster ganz hell und strohfarbig. Vielleicht wäre es auch einfach sinnvoll, bei einem Boden darauf hinzuweisen und damit zu leben? Ich persönlich finde das Ausbleichen nicht schlimm. Mir gefällt die Veränderung und der Kontrast der entsteht. Das lebt halt einfach und das gefällt mir. Aber jedem das Seine.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Wenge kann sehr "wertig" wirken, aber was die Sonne darauf anrichten kann sieht unter Umständen ebenso "schäbig" aus...

Ich habe das auch mal gesehen, bei einer Küchenfront. Wollte das erst nicht glauben das es tatsächlich auch Wenge ist....

Gruss
Ben
 
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