Leimflächen abkleben vor dem Ölen: schee is anders !

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.217
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Hallo zusammen,

über die Suche hatte ich Beiträge gefunden, dass man Leimflächen vor dem Ölen mit Tesa Krepp abkleben kann. (Ich bin stolz ganz auf mich :emoji_slight_smile: )
Dann hab ich das zur Vorsicht nochmal ausprobiert, weil in meinem Werkstück schon einige Std. Arbeit stecken.

Mein Vorgehen:
Gestern mit Tesakrepp Hirnholz und auf der Fläche ein paar Streifen auf ein Reststück geklebt und gut festgerieben.
Die Hirnholzkante war auf die Seiten hin überklebt.
Als Vergleich auch einen Streifen mit Isolierband geklebt.

Dann die Ränder mit Bleistift nachgefahren, damit man sieht, wie weit der Streifen unterwandert wird.
Dann gestern früh mit einer 50/50 % Mischung aus Auro Leinölfornis und Verdünnung 191 (Orangenöl, auch Auro) das erste mal gestrichen, so wie es auf der Dose Leinölfirnis empfohlen wird.
Heute früh einmal mit Leinölfirnis pur drüber gestrichen. Draußen trocknen lassen (beide Male mit Abnahme Überstand versteht sich)
Beim Einpinseln bin ich auch absichtlich über das Tesakrepp gefahren, weil ich nicht weiß wie genau das später wird.

Heute Abend hab ich die Bänder abgezogen und gesehen, dass der Kleber scheinbar angelöst wird und einen klebrigen, leicht schleimigen Rückstand hinterläßt, der leicht glänzt.
Den kann man einigermaßen abnehmen, wenn man frisches Klebeband draufklebt und wieder abzieht, so wie sonst auch mit Kleberückständen.
Richtig zufriedenstellend ist das nicht. Wenn ich mit Benzin oder Alkohol dran gehen würde, würde ich ja auch das Öl anlösen und weiter in die Leimfläche verteilen?
Die Ränder werden ganz gut unterwandert, was ich auch erwartet habe.

Ist das Verhalten hier normal, oder mach ich was falsch? Überklebt man normal mehr als die reine Klebefläche?
Die Bänder blieben drauf von Anfang bis Ende. Soll man die zwischendurch neu machen?
Nachdem ich mehr oder weniger Öl Verschleppung in die Leimfläche habe, hätte ich damit kein Vertrauen mehr in die Festigkeit der Klebung.

Danke im Voraus!
 

Anhänge

  • Bsp_1a.jpg
    Bsp_1a.jpg
    142 KB · Aufrufe: 96
  • Bsp_1b.jpg
    Bsp_1b.jpg
    123,3 KB · Aufrufe: 96
  • Hirnholz.jpg
    Hirnholz.jpg
    90,2 KB · Aufrufe: 91
  • Hirnholz_Seite.jpg
    Hirnholz_Seite.jpg
    86,5 KB · Aufrufe: 88
  • Isolierband.jpg
    Isolierband.jpg
    123,3 KB · Aufrufe: 83

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.615
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

wenn ich als Schreiner Leimflächen abklebe dann z.B. bei der 19er Spanplatte schon so eher 17 mm auf der Fläche.
In der Regel bleiben die drauf,
Ich denke, hier ist das Orangenöl die Ursache. Denn von Verdünnerlacken kenne ich das nicht. Und auch nicht von den Ölen die ich bis dato so verarbeitet habe. Wobei ich da seltener abklebe. Definitiv abgeklebt hab ich schon bei Clou und Natural.
Und Orangenöl gilt ja als recht kräftiges Lösemittel. Mach einfach mal einen Test ohne den Zusatz von Orangenöl.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Ja, Orangenöl wird ja auch als Etikettenlöser verwendet. Ich halte es auch für unnötig, macht Leinölfirnis nicht besser. Das ist von sich aus dünn genug, braucht keine Verdünnung.

Generell ist abkleben und ölen aber eine schwierige Sache, die oft nicht optimal funktioniert. Öl zieht gerne unter die Abklebung. Ist natürlich auch eine Frage des Öls, bei Osmo HWÖ hat man den Effekt weniger stark, das klappt oft ganz gut. Ein Leinölfirnis hingegen zieht überall hin.

Immerhin sehen deine Versuche ja ganz gut aus, vom angelösten Kleber mal abgesehen.

Bei getrockneten Öl kannst du übrigens problemlos mit Waschbenzin arbeiten, das löst hartes Öl nicht mehr an. Alkohol hingegen ist kritisch, Aceton oder Verdünnung ebenso. Was noch gehen sollte, ist Terpentin-Ersatz.
 

Michel1984

ww-esche
Registriert
4. März 2020
Beiträge
421
Ort
Bayern
Umso dünner das Öl desto weiter zieht es ein (Kapillarwirkung)

Der Klebebandrückstand kann mehrere Ursachen haben.
Wie oben beschrieben zu aggressives Lösemittel, es kann aber auch sein, dass das verwendete Band ungeeignet oder zu alt war.
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.306
Ort
Augsburg
3M Malergold. Bei Washi Tape gibt es drei unterschiedliche Qualitäten. Echtes Krepp ist zu grob, da fliesst alles drunter.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Von diesen Abdeck-Tapes gibt es viele Hersteller. 3M ist der "Goldstandard". Bei Hornbach gibts z.B. Frogtape, auch ein Qualitätsband.

https://www.hornbach.de/shop/Frogtape-gruen-24-mm-x-41-1-m/8316057/artikel.html

"Malergold" ist glaube ich kein Markenbegriff von irgendeinem Hersteller, sondern eher umgangssprachlich entstanden, weil viele dieser Tapes gelb-orange sind.

Günstige Bänder können sehr nerven, weil sie ständig reißen und nicht gut kleben. Man findet aber auch im günstigen Preissektor gute Bänder. Hinreichend gut sind für mich die Abdeckbänder, die ich bei action.com kaufen kann.

https://www.action.com/de-de/p/abdeckband/

Bei meinen Anwendungsfällen hat es bisher gereicht.
 

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.306
Ort
Augsburg
Ja genau. Da gibts noch andere, wie Winfried sagte, auch aus dem Kfz Bereich. 3M Ist halt immer recht teuer. In so einem Billig Baumarkt hab ich fast das gleiche Band mal zum halben Preis gefunden. No Name.
Wichtig bei diesen Bändern: Papier als Träger, der Klebstoff bleibt lange ablösbar und normale Farbe fliesst nicht unters Band. Wie das jetzt bei Ölen ist... Das Öl kriecht wahrscheinlich schon drunter, aber weniger als bei normalem Malerkrepp.
 
Oben Unten