Leim, lange offene Zeit, Verfärbung der Leimfuge, Leimfuge + Oberflächenbeh. mit Öl

joachimschroede

ww-pappel
Registriert
2. Juni 2006
Beiträge
3
Ort
Mertingen
Servus Zusammen,

Ich werde in nächster Zeit mein Meisterstück, ein Sideboard aus massivem am. Kirschbaum, bauen. Der Korpus ist 450mm tief und mit Schwalbenschwanzzinken verbunden. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Leim mit ca. 30 min offener Zeit, damit ich genügend Zeit habe den Korpus zu verleimen. Am allerliebsten wäre mir schon ein Weißleim. Hab auch schon mit Rakol und Kleiberit telefoniert. Kleiberit schlägt einen D2 Leim mit 20 min offener Zeit vor, Rakol ebenso D2 mit 12 min offener Zeit. Hab auch schon an einen Kalt-Kaurit gedacht. Nur ist dann halt die Leimfuge spröder als bei Weißleim. Manche schlagen auch vor den Kalt-Kaurit mit 20% Weißleim zu vermischen, damit die Fuge etwas elastischer wird.
Meine Frage nun: Wer von euch hatte schon mal ein ähnliches Problem und wie habt ihr es gelöst. Leim mit langer offener Zeit, Möbel im Innenraum.
Zudem hat mir auch mal jemand erzählt, daß manche Leime sich bei Kirschbaum verfärben, sprich, daß die Leimfuge sich auch wenn erst nach einiger Zeit gelblich färbt. Und, stimmt es, daß sich Weißleimfugen bei Breitenverleimungen stärker abzeichnen wenn die Oberflächenbehandlung mit einem Hartwachs-Öl gemacht wird. Ich würde da ganz gerne das Osmo- Hartwachs-Öl verwenden. Hat da jemand schon Erfahrungen. Und auf was muß ich da achten, daß mir das nicht passiert ????? Welche Leime würdet ihr empfehlen ???

Danke schon mal für euere Tipps Ciao Joachim
 

pius

ww-esche
Registriert
25. August 2003
Beiträge
477
Ort
Freiburg i. Br.
gelbe Fuge

Hallo,
habe leider keinen Tip, kann aber berichten, das bei meinem eigenen KB-Meisterstück der rausgedrückte Leim tatsächlich gelblich war. Ich habe das nicht als störend empfunden, eine Weisslich-transparente Fuge wäre vermutlich mehr aufgefallen.
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
Mahlzeit;

mach doch mal nen Test mit Epoxy. Den gibt es in verschiedenen offenen Zeiten. Habe einen mit 60 Minuten mal ausprobiert und bislang keine Probleme gehabt.

Gibts z.B. hier: www.timeout.de

Haben auch nen super freundlichen Service....
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.885
Ort
bei den Zwergen
hallo, es gibt transparenten pu. der hat normalerweise ne offene zeit von 30 min. ist natürlich ne sauerei.viele grüße joh.
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
PU-Leim ist vielleicht geeignet um Holzverbindungen zu verleimen. Um Lamellen damit zu verleimen DÜRFEN diese KEINE glatten Kanten haben.
Ist nur geeignet für sägerauhe oder grob geschliffene Untergründe.....
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.609
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

nur geht es hier nicht um Lamellen sondern um ne Kist emit klassichen Zinken. Da würde ich mit ziemlicher Sicherheit keinen PU nehmen. Damit der Leim auch überall seien Funktion erfüllt sollte er sich wohl optimaler weise leicht aus der Fuge herausdrücken. Das bei PU zu erreichen ist sicher Null Problemo aber die Flecken nachher wieder so gut zu entfernen das sie bei einer Oberfläche nicht sichtbar werden ist bei PU nahezu unmöglich.
Lamellenverleimung also dünne Holzschichten z.B, für ne Formverleimung hab ich mit 80 und 120er Körnung vor dem Verleimen vorgeschliffen und dann mit PU verleimt hält seit gut einem Jahr problemlos.
Epoxi für die Verleimung der Zinken wäre mir auch zu Riskant. A wird Epoxi in der Regel auch wie auch Kaurit sprödehart, und wie bei PU wäre mir die Gefahr von Flecken zu gefährlich.
Weißleim hat die in der Beziehnung gute Eigenschaft das er sich mit Wasser gut abwaschen läßt. Meine bisherigen gezinkten Ecken hab ich immer mit Weißleim verleimt meist der Standard D3 Leim und hab mir bis dato nie Gendanken gemacht das der evtl zu schnell abbinden könnte.
Würde einfach reichlich Leim angeben denn er läßt sich ja gut abwaschen, die Teile zusammenstecken und klopfen. Zwingen Zulagen und Helfer sollten in ausreichender Zahl vorhanden sein. Zum Leim rausputzen nutze ich immer zwei Eimer einer mit sauberen Wasser und einen zum Auswaschen der Zahnbürste ( ein ideales Werkzeug um den Leim aus den Ecken herauszuwischen. Immer direkt mit frischem Haushaltspapier ( zewa, bounty und Co) nachwischen damit die Feuchtigkeit nicht ins Holz einzieht und gleichzeitig evtl verdünnte Leimreste nicht antrocknen können. Ein gutes Team von zwei Mann/ Frau ist auch hier nicht verkehrt.

Ach ja viel Glück beim Meisterstück und wenns fertig ist würden wir uns über Bilder freuen.
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
Ich dachte er wollte nicht nur die Verbindungen - sondern auch die Lamellen damit verleimen. Gerade in Bezug auf Verfärbungen fragte der Themenstarter doch nach Rat.
Als hier PU-Leim vorgeschlagen wurde assoziierte ich gleich die Breitenverleimungen für die Korpusteile und die brühmte rote Lampe fing in meinem Kopf an sich zu drehen...

Für Formverleimungen - wie Du es gemacht hast - funzt PU prima....
 

joachimschroede

ww-pappel
Registriert
2. Juni 2006
Beiträge
3
Ort
Mertingen
Servus, jetzt bin ich es nochmal, Joachim der " Themenstarter",

Also erstmal Danke für euere vielen Meldungungen. Das geht ja rats fatz hier. Super Sache. Ja, aber weiß denn jemand von euch nun einen D3 un D2 Leim bei dem ich keinen Verfärbung der Leimfuge habe. Ich glaube ich nehme nämlich sowohl für die Breiten- als auch die Zinkenverleimung einen D3 Leim, und geb bei der Zinkenverleimung einfach minimal Wasser in den Leim, und dann haut das sicher hin, oder was meint die restliche Fachwelt dazu. Und welchen Hersteller meint Ihr denn so. Ich hab bisjetzt mit Bindan gute Erfahrungen gemacht.

Und wißt Ihr was, ob Öl die ausgehärtete Leimfuge stäker anquellen läßt, als DD-Lack ???

Danke für die Tipps, Super Sache,

Ciao Joachim,
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.609
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

das mit der sich verfärbenden Leimfuge hatte ich schon mal bei gebeiztem Ahorn, wir haben es auf die Beize geschoben. Auch die sich fühlbar abzeichnende Leimfuge mit wieder "herausquellendem Leim" hab ich schon gehabt aber da weiß ich nix näheres drüber.
Wenn du bis jetut mit deinem Leim zufrieden bist würde ich nicht auf einen anderen Leim umschwenken. Probleme kann es dann z.B. geben wenn zwei Hersteller gemischt werden. Klar sind beides PVAC Leiem aber zusätze können da durchaus verschiden sein und zu nicht erwünschten Ergebnissen führen.
Dito würde ich bei der Oberfläche vom Meister- und oder Gesellenstücken keine Experimente machen.
 

mauser

ww-ulme
Registriert
26. April 2006
Beiträge
168
Ort
Bayern
Hallo Joachim,

ich habe damals mein Meisterstück auch aus Kirschbaum (massiv) gebaut und ebenfalls
die Ecken mit Schwalbenschwanz verbunden.

Das sich unsere Kirsche beim verleimen verfärbt ist ganz normal und nicht schlimm.
Mit dem Bindulin Probellerleim habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.
Einen Kollegen, Zulagen und Zwingen solltest du unbedingt parat haben.
Von PU-Leimen würde ich abraten, außer du hast Erfahrung damit.
Ich habe ganz normalen Weißleim genommen, auch bei der Breitenverleimung.
Das im Weißleim befindliche Wasser hilft dir auch um evtl. entstandene kleine Lücken zu füllen. (aufquellen)

Vor dem verleimen habe ich die inneren Seiten an den Schwalben und Zinken mit Klebeband abgeklebt, ((Tesa hat da was gutes im Angebot (Lackklebeband)), ein feines Malerkrep ist auch okay, aber kein Paketklebeband. (Rückstände)
Den frischen Leim würde ich nicht mit Wasser oder einen Schwamm rausputzen, das wird nur ein geschmiere.
Wenn der Leim gut angezogen hat kannst du ihn mit einem scharfen Cuttermesser sauber rausschneiden, oder sogar am Stück raustrennen.
Am besten du machst dir ein Muster.


MfG

mauser
 

mauser

ww-ulme
Registriert
26. April 2006
Beiträge
168
Ort
Bayern
Hallo,

noch ein paar Bilder.

MfG

mauser
 

Anhänge

  • Holzvollauszug_1-8.jpg
    Holzvollauszug_1-8.jpg
    766,9 KB · Aufrufe: 118
  • Korpus2_1-8.jpg
    Korpus2_1-8.jpg
    898,1 KB · Aufrufe: 115

mauser

ww-ulme
Registriert
26. April 2006
Beiträge
168
Ort
Bayern
Ich habe noch was gefunden.
 

Anhänge

  • Korpus_1-8.jpg
    Korpus_1-8.jpg
    911,1 KB · Aufrufe: 96
  • ms016_1-8.jpg
    ms016_1-8.jpg
    879,1 KB · Aufrufe: 116

joachimschroede

ww-pappel
Registriert
2. Juni 2006
Beiträge
3
Ort
Mertingen
Nochmals Joachim

Ja, ich denke auch ich werd einen normalen D3 nehmen und den Leim mit Wasser etwas frisieren. :emoji_slight_smile: Vielen Dank für alle euere Tipps. Wenn noch jemand was neues weiß, dann haut rein, oder besser laßt es raus.

Ciao Joachim
 

ölfisch

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2006
Beiträge
682
Ort
Bonn
Einspruch

Eurippon schrieb:
PU-Leim ist vielleicht geeignet um Holzverbindungen zu verleimen. Um Lamellen damit zu verleimen DÜRFEN diese KEINE glatten Kanten haben.
Ist nur geeignet für sägerauhe oder grob geschliffene Untergründe.....
Wir (Massivholzschreiner) machen seit 4,5 Jahren Pu-verleimungen mit gefügten Kanten ohne Lamello, Kronfuge ect. und es hält immer (außnahme Harzige Hölzer).
Der Vorteil ist das sich die Fugen nicht so sehr abzeichnen wie beim W-Leim.
 

Fisch

ww-nussbaum
Registriert
15. Juli 2004
Beiträge
92
Ort
Freiburg
ölen und herausquellender Leim

hallo,
das problem, daß nach dem ölen sich eine weißleimfuge abzeichnet, hatte ich öfter. Laut auskunft von Herstellern ist das bei der Verwendung von B3 oder B4 leimen nur zu verhindern, wenn eine Trockenzeit von etwa zwei Wochen vor dem ölen eingehalten wird.
Anders dagegen bei B2 weißleimen!!!!
Der Grund liegt in der Modifizierung der weißleime, die ja B3 und B4 nur durch Zufügung von Härtern usw erlangen können.

Zufügung von Wasser bringt bei weißleimen immer die gefahr, daß eine wassermilch entsteht, d,h, stellenweise nicht vermischtes wasser mit dramatischer Absenkung der leimfähigkeit der fuge.

Gruß aus Freiburg
christian
 

massim0

ww-pappel
Registriert
22. November 2006
Beiträge
1
Ort
Siegen
Das mit der Verfärbung der Leimfuge bei Kirsche liegt am D3 Leim.
Bei Kirsche solltest du immer D2 Leim verwenden, da der Härter in D3 Leime mit den Inhaltstoffen der Kirsche reagiert, uns so gelbliche Verfärbungen verursacht.
 

schorsch

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.550
Hallo,
interessante Informationen.
Mir fällt eigentlich nur noch ein, dass man den 2-D-Leim im gewünschten Farbton einfärben könnte.
Gruß Georg
 
Oben Unten