Lehmschlagdecke nivellieren und passender Bodenaufbau im Altbau

2malabgesägt

ww-pappel
Registriert
23. November 2024
Beiträge
3
Ort
Braunschweig
Hallo zusammen,

lange Zeit lese ich in diesem Forum schon mit, lange Zeit hauptsächlich für meine Holzwerkstatt und ihre Projekte aber auch um Kaufentscheidungen für Maschinen zu treffen.

Jetzt muss allerdings ein Raum im Haus renoviert werden. Das Haus ist von circa 1890, die Außenwände sind gemauert, im inneren sind die Wände und Geschosse als Fachwerk gebaut. Das Lichtemaß der Deckenbalken ist ca 70cm, die Balken sind ca 18x18cm. Somit hat man einein Achsabstand von 90cm. Die Spannweite der Balken beträgt circa 3,8m. Die Böden sind als Lehmschlagdecke ausgeführt, in diesem Fall sind vollflächig Schwartenbretter auf Leisten gelegt und anschließend bis Balkenoberkante mit der einem Lehm-Stroh Gemisch aufgefüllt.

Früher war in diesem Raum bereits ein Badezimmer, hierbei war der Bodenaufbau folgender, auf den Balken/Fehlboden war Trockenausgleichschüttung ausgebracht, darauf waren 2cm Styropor und anschließend 2cm Estrichelement verklebt und verschraubt/geklammert.

Jedoch habe ich aufgrund der Unebenheit und der Nachgiebigkeit den Boden zurückgebaut und will jetzt den Boden neu aufbauen für ein Badezimmer mit Badewanne und größeren Fliesen (1x1m)

So habe ich heute mal per Laser die Höhenunterschiede zwischen den Balken ermittelt und habe hier ingesamt ca 6cm Höhenunterschied vom höchsten zum niedrigsten Punkt ermitteln können.

Somit stellt sich für mich die Frage wie ich den Fußboden sinnvoll aufbauen kann, damit er ausgeglichen und stabil ist.
Hierfür hatte ich mir schon 1-2 Ideen ausgedacht, die ich folglich mal aufführen werde:

Variante 1, die Balkenhöhe alle 30cm per Laser von einem Balken ausmessen und anschließend auf ein KVH (6cm breit) übertragen und aussägen, anschließend auf den Balken aufschrauben und mit Auflagerdämmstreifen versehen. Darauf dann eine Lage Knauf Gifafloor Estrichelemente (32mm) verlegen und kleben. Die Zwischenräume der Balken mit Trockenausgleichschüttung versehen. Meine Bedenken hierbei wären die Belastung der Fehlböden durch den größen Achsabstand sowie, dass die Deckenbalken damit nicht verstärkt sind. Jedoch wäre der Aufwand weniger.

Variante 2, die Balken auf beiden Seiten per KVH (6cm breit und maximum an Höhe) aufdoppeln anschließend wieder Auflagerdämmstreifen und Estrichelemente verklebt. Zwischen den beiden KVH´s eines Balken Trockenschüttung und die ehemaligen Fehlböden mit Dämmwolle auffüllen, welche genau weiß ich noch nicht. Vorteil wäre hierbei die Verwendung von den geraden Balken wodurch die Anpasserei wegfällt, genauso wie die Verkleinerung des Lichtenmaßes und die erhöhte Stabilität. Nachteil wäre klar der erhöhte Aufwand, da die Decke abgerissen werden müsste, und die Decke im Untergeschoß neu müsste.


Ich hoffe ich konnte mein Problem gut erklären, vielleicht hat jemand ein paar gute Tipps oder Ideen. Anbei ein paar Bilder vom Boden (Die Pappen sollen zukünftige Badewanne, Waschtisch und co darstellen)

Danke im voraus für jeglichen Input.
 

Anhänge

  • IMG_4085.jpeg
    IMG_4085.jpeg
    194,5 KB · Aufrufe: 39
  • IMG_4087.jpeg
    IMG_4087.jpeg
    333,6 KB · Aufrufe: 39

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.116
Ort
Coswig
Wie hoch darf der Aufbau denn werden?
Kommt eine Badewanne ins Bad?
Müssen die Fliesen wirklich so groß werden? Oder reichen bspw. 30x60?
 

Heener

ww-robinie
Registriert
19. September 2021
Beiträge
3.020
Alter
54
Ort
Thüringen 98631
Die Estrichelemte sind anscheinend nur zur vollflächigen Auflage geeignet, weshalb Deine Idee (auch mit Schüttung dazwischen) nicht passt.

Als tragfähigen Unterbau bei Deinem Vorhaben bräuchtest Du Dielen/Rauhspund oder OSB in entsprechender Dicke.

Bei mir habe ich den Blindboden verstärkt, alles mit Flies ausgelegt und vom höchsten Punkt der Balken Leichbeton waagerecht abgezogen. Darauf 8mm Holzfaserdämmplatte, darauf 35mm NORIT-Estrichelement, welche Ausfräsungen für Heizschläuche zur FBH haben. Diese wurden mit 3mm Überdeckung ausgegossen. Darauf wurde Vinyl oder Linoleum (Schlafräume) verlegt....
 
Zuletzt bearbeitet:

2malabgesägt

ww-pappel
Registriert
23. November 2024
Beiträge
3
Ort
Braunschweig
unter dem Link konnte ich nichts passendes zum Bodenaufbau finden, Vielleicht gibst du ja noch einen Tipp dazu.


Der maximale Bodenaufbau samt Fliesen darf ca 5cm hoch werden oder es gibt zum Flur eine kleine Stufe.

Ja eine Badewanne kommt rein jedoch direkt an den Rand wie du auf den Bildern sehen kannst.

Die Fliesen müssen so groß sein, dass habe ich leider nicht zu entscheiden, erstaunlicherweise hielten die alten 40x40cm Fliesen erstaunlich gut auf den Estrichelementen.

Die Idee mit Rauspund/OSB denke ich mal durch, danke für den Tipp
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
8.198
Ort
bei den Zwergen
...was willst Du mir damit sagen? Unter anderem aus diesem Grund steht da ja auch diese Frage mit in meiner Liste...
Große Fliesen brauchen einen extrem geraden Wandaufbau in der UK, was in einem Altbau durch Laien nicht wirklich einfach ist. Ich habe so Fliesengitter , Fliesen 10 x 10 mm genommen. Es waren zufälligerweise die, die uns beiden am besten gefielen.
So große Fliesen wären für mich der Horror.
Man kann ja auch mal die gängigen Moden in den Wind schießen.
Ich würde mich weigern die einzubauen.
Das schwierigste dabei ist die 150 prozentige geforderte Planität der UK.

Fußboden ist bei mir Eiche-Diele als Yachtdeck.
Gibt's hier auch irgendwo Fotos. War 2020.
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.116
Ort
Coswig
Große Fliesen brauchen einen extrem geraden Wandaufbau in der UK, was in einem Altbau durch Laien nicht wirklich einfach ist. Ich habe so Fliesengitter , Fliesen 10 x 10 mm genommen.
...warten wir mal auf die Antworten vom TE.

Ich habe 1 cm Feinststeinzeug in 30 x 60 cm auf meiner sanierten Holzbalkendecke. Und auch größere Formate sind nicht unmöglich... erfordern dann imho aber einen anderen - und höheren - Aufbau.

EDIT: Die #7 hatte ich übersehen. Ich schreib' dann mal, was ich mir vor ein paar Jahren überlegt/angesehen hatte. Jetzt will ich aber erst einmal bisschen Fussball gucken. :emoji_wink:
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.116
Ort
Coswig
Ausgangslage bei mir seinerzeit: lichte Weite der Balkenlage mit ca. 1 m etwas größer, Balken dafür ein bisschen größer.

Der Boden war in den 90ern vom Vorbesitzer schon einmal in Angriff genommen worden. Als oberste Schicht hatte er mir eine 22er Spanplatte in der kompletten Hütte im Obergeschoß hinterlassen. Halbwegs waagerecht und frei von federnden Stellen hatte er den Boden schon mit der seinerzeitigen Sanierung hinbekommen.

Ich habe dann wirklich zwei, drei, vier Wochen überlegt, ob ich großen Aufwand treibe - u.a., um mir eine Badewanne ins Bad zu stellen... die ich dann aber wohl doch eher weniger nutzen würde, weil: eher so der "Duschtyp". :emoji_wink:

Schlußendlich habe ich auf die Wanne verzichtet und mir lieber eine große bodengleiche Dusche gebaut.

Zwei Stellen, die etwas vom Ideal abwichen, mit selbstnivellierender Ausgleichsmasse glattgezogen, Abdichtung zu den Wandanschlüssen gebaut, dann Schlüters Ditra zur Entkopplung und als Flächendichtung mit dem besten - undleider auch teuerstem :emoji_wink: - Flexkleber verlegt, darauf 10 mm Feinststeinzeugfliesen im Format 30 x 60 cm. Gleicher Kleber, buttering floating und ein Nivelliersystem. Das ist seit vier, fünf Jahren völlig problemlos.

Hätte ich doch unbedingt eine Wanne gewollt, hätte ich allerdings die Spanplatten rausgerissen und Schwalbenschwanzplatten mit dem da vom Anbieter vorgeschlagenen mehr oder weniger klassischen Estrichaufbau gewählt. Wäre halt schon etwas mehr Aufwand, deutlich mehr Dreck... und vor allem auch deutlich mehr baubedingte Feuchtigkeit in der Hütte gewesen.

Vergleichbare Schwalbenschwanzplatten gibt es mittlerweile wohl von mehreren Anbietern. Ich bin mir nicht mehr sicher, welche ich mir damals näher angesehen habe, aber der Aufbau dürfte sehr vergleichbar sein.

Hier mal ein Beispiel:
https://rrg.de/wp-content/uploads/2021/08/09-105_RRG-Lewis-Schwalbenschwanzplatten.pdf

Ob man wirklich unter 5 Zentimetern Aufbauhöhe bleiben kann, müsste man sich noch einmal genauer ansehen. Angeblich ja.
 

2malabgesägt

ww-pappel
Registriert
23. November 2024
Beiträge
3
Ort
Braunschweig
Vielen Dank für den vielen Input dazu, ich habe mir das gestern Abend schon teilweise mal genauer angeguckt.

Das sieht ja mal spannend aus mit den Schwalbenschwanzplatten, ich habe mir das gestern Abend schon einmal angeguckt auf deren Website. Das sieht sehr stabil aus, macht aber auch eine Menge Arbeit. Ich konnte es auch schon beim örtlichen Baumarkt im Online Sortiment finden. Allerdings hat man dabei die ganze Feuchtigkeit vom Beton/Estrich im Haus und die erhebliche Trocknungszeit je nachdem.

Allerdings habe ich auch nochmal in die Richtung der Fertigestrichelemente geguckt und hier das Knauf Gifa floor Presto system gefunden. Da kann man laut Knauf die Platten auf niviliertes Gebälk legen, hat ein maximalen Balkenabstand von 100cm, brauch keine Schüttung drunter machen, kann großformatige Fliesen mit Entkopplungbahn legen und brauch keine Schüttung.

Aber das hat noch Zeit zum überdenken, erstmal muss die Innendämmung und co fertig werden.

Nochmals vielen Dank für euren Input
 
Oben Unten