Laminat auf alter Diele

BloodyHolly

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Guten morgen zusammen,

Ich habe den Auftrag bekommen, in einer Mietwohnung drei Räume mit insgesammt ca. 55m² Laminat zu verlegen.

Unter den alten drei vorhandenen Schichten sind alte Dielen aufgetaucht. Erst habe ich natürlich versucht, den Eigentümer zu überreden, die vorhandenen Dielen aufzuarbeiten.
Er möchte aber lieber Laminat verlegt haben. Er wird sich wohl für eines von PICOfloor oder Parador entscheiden.

Ein kleines Problem habe ich aber noch: Die alten Dielen haben sich sehr stark verworfen, so das wir große Unebenheiten haben. Ich wollte jetzt einfach eine dünne OSB Platte auf den Dielen verschrauben, dann eine Holzweichfaserplatte als Trittschalldämmung ( oder Rollkork ) und darauf das Laminat verlegen.

Muss die OSB Platte eine bestimmte Dicke haben? Will keinen zu hohen Fußbodenaufbau schaffen, sonst müsste ich noch neue Türschwellen bauen. Würde gerne 9er oder 12er OSB verbauen. Muss irgendwo zwischen den einzelnen Schichten ( wie bei Estrich ) noch eine Folie gelegt werden?

Danke und schönen Arbeitstag an alle

MfG Martin
 

Annimi

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(kopfschüttel) Dein Kunde scheint sehr beratungsresistent zu sein. Das kenne ich aus der eigenen Familie. Ab 60+ scheint der Speicher voll zu sein und jede Annahme von ernsthaften Ratschlägen einen enormen Verarbeitungsprozess zu aktivieren der auf extreme Wiederstände stößt....
...drüber und drüber und drauf zu basteln ist selten die richtige Lösung.
Fühle mit Dir, Gruß Anni
 

BloodyHolly

ww-kastanie
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Danke dir....:emoji_slight_smile:

Bei manchen ist das leider so. Auch wenn der Eigentümer noch ein paar ( wenige ) Jahre zu den 60 hat.

Muss aber auch dazu sagen, dass die Dielen mit einer mir unbekannten roten Farbe gestrichen wurden. Ich habe mal in einer Ecke mit dem Exenter geschliffen und musste leider feststellen, dass diese Farbe tief in das Holz eingezogen ist. Um das alles weg zu bekommen ist ein enormer Arbeitsaufwand nötig, der mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Dazu kommt noch, dass der Kunde in beiden Taschen einen Igel hat......Da kann man froh sein, wenn er überhaupt etwas Geld in die Wohnung investiert, was die letzten 10 Jahre nicht passiert ist....

Schönes Wochenende
 

schwirz

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hey,

ich würde hier mit OSB Verlegeplatten arbeiten. 16 mm Stark. (oder 12 falls gibt, kenne nur 16 und 18 mm....)
Zuerst auf den alten Dielen eine PE-Polie verlegen, dann würde ich das ganze mit einer Ausgleichschüttung gerade machen, darauf die OSB Platten und anschließend Trittschalldämmung und den Laminat darüber. Dann hast du perfekt gerade Flächen mit relativ wenig Aufwand.

mfg
 

BloodyHolly

ww-kastanie
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Hi

Habe ich auch schon überlegt. Allerdings handelt es sich hier um ein sehr altes Haus. Ich überlege ob die PE Folie die beste Alternative für die darunter liegenden alten Dielen und die Holzkonstruktion ist.
Außerdem würde der komplette Fußbodenaufbau zu hoch, so dass ich über der vorhandene Türschwelle liege, was ich eigentlich vermeiden wollte.

Irgendwie muss ich den Mittelweg zwischen "möglichst günstig" und "technisch machbar" finden...

Aber danke erstmal für deine Idee. Bin noch für weitere Tipps offen, sitze sowieso das ganze WE im Büro....
 

yoghurt

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Hallo,
PE-Folie brauchst Du imho evtl. wenn der Raum darunter nicht beheizt ist. Bei Geschossdecken zwischen Wohnräumen brauchst Du das nicht. Außerdem ist die OSB-Platte eh schon ziemlich dampfdicht.
Ich kann natürlich den Boden aus der Ferne nicht richtig einschätzen, aber wenn es bezüglich der Ebenheit des Bodens machbar ist, reicht es vermutlich da 12mm OSB draufzupacken und gut ist. Du kannst vielleicht noch eine Bahn Wellpappe unterlegen, damit es nicht knirscht und knarzt...

Wenn natürlich der Boden so eine richtige Berg-und-Tal-Bahn ist, dann braucht es vielleicht doch Schüttung.
 

Mitgliede25046

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Da hat er recht, das sollte reichen. Ich würde aber vorher eventuell noch die Dielen nachschrauben.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
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Servus,

ich werfe mal folgende Alternative in den Ring:
Bestehende Dielen quer zur Länge mit 30er Papier abschleifen (Parkettschleifmaschine), also sozusagen abrichten und halbwegs ebene Fläche herstellen. Danach Weichfaserplatten (ca. 8mm) verlegen. Auf diese Laminat verlegen . Spart Höhe und Material.:emoji_wink:

Zur PE-Folie: Viele Hersteller schreiben vor, diese vor Verlegung auszulegen. Allerdings ist die Grundinformation immer Verlegung über Estrich. Ich würde empfehlen direkt beim Hersteller nachzufragen was er für die Einbausituation empiehlt. Ausführung nach Herstellerangaben ist bei eventuellen Reklamationsfällen immer von Vorteil.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Holly

als ich vor rund 10 Jahren das alte Mietshaus
erworben habe, sah das auch nicht wirklich viel
anders aus. Echter Kölner Murks, der sich durch
zwei Weltkriege auch nicht gerade verbessert hatte.

Mein Angebot die Böden in einen zeitgemässen Zu-
stand versetzen zu wollen, wurde von den Mietern
aber sehr angenehm aufgenommen. Kosten wurden
nach gängiger Praxis auf 10+1 Jahr umgelegt.

So wie es dir Krummer Nagel schon beschrieben hat,
Egalisierungsschliff und Aufbringung einer massiven
Lage aus Eichenholzdielung auf Weichfaserplatten.
Macht pro Wohneinheit etwa 50 Euro/Monat aus.

Für den Gegenwert bekommt kein Mieter einen
Schrottboden aus Laminatderivaten verlegt.

Alle sind zufrieden, ich habe meinen Mehrwert
refinanziert bekommen und habe glückliche
Mieter in meiner direkten Umgebung leben.

Versuch das mal deinem Auftraggeber nahe zu
bringen, das mit dem Igel in der Tasche kenne
ich erst nach dem letzten Zeiträtzel, habe noch
wirklich lange um die Ecke denken gemußt.

Liebe Grüsse, Harald
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo BloodyHolly!
Wenn der Kunde wirklich so beratungsresistent ist, würde ich den Auftrag zurückgeben. Ich würde keine Halben Sachen machen die am ende auf dich zurückfallen. Auch wenn er am ende für die bisher angefallene Arbeit nicht bezahlen will kommt dich das billiger als einverpfuschter Boden. Du zeigst damit, dass du Kompetent genug bist, konsequent zu handeln, wenn du der Meinung bist, das, das so nicht geht. Grundsätzlich würde ich den Boden erst einmal herunterschrauben und mit der Parkettschleifmaschine abrichten. Irgendwelche Schüttung oder andere Sachen zum Ausgleich sind nur ein fauler Kompromiss. Mann sollte sich nie vom Kunden das handeln vorschreiben lassen, wenn man anderer Meinung ist. Du bist der Fachmann. Du trägst die Verantwortung für dein Handeln. Geht etwas schief, bist du es gewesen und nicht der Kunde.
 

schwirz

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hey

Nochmal zur PE-Folie, die sollte eig. nur als Rieselschutz für die Schüttung dienen, damit dir die Schüttung nicht zwischen den Dielen abhaut, nicht als Dampfbremse...

mfg
 

ölfisch

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Hallo, wenn die Dielen stark genug sind, warum nicht Spachtelmasse drauf, evt. Folie, Trittschalldämmung und dann Laminat?
Die Spachtelmasse gibt's übrigens extra für Dielenböden.

Gruß M.

Ps: Rollkork ist angenehm und flott zu verlegen. Und nicht vergessen Laminat und Klickparkett IMMER quer zur Diele!
Der Vorschlag von Sägenbremser ist natürlich zu bevorzugen!
 

Snekker

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Hallo ölfisch!
Der Vorschlag von Sägenbremser ist die einzig richtige Vorgehensweise. Wenn man davon absieht die alten Dielen herauszureißen und neue zu verlegen.
 

Sägenbremser

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Hallo Heiko

ja scheint uns beiden Spass zu machen.
Findest du auch, das die immer einfacher
werden? Mache das seit 20 Jahren, früher
habe ich immer 2 Tage gebraucht, heute
sind das eher die Stunden geworden.:emoji_grin:

Beneide euch in Berlin immer um die schönen
alten Dielenböden, ist wahrscheinlich meistens
polnische Kiefer. Was die hier früher in Köln auf
den Boden genagelt haben ist oftmals grottig.

Die Dielen hier waren nicht gespundet, sondern
mit abgepitschten Nägeln verbunden. Keine
Kiefer, schlechteste Fichte/Tanne war das.

Liebe Grüsse, Harald
 
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