Lackieren mit Wasserlack

leimi58

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Hallo,

wenn ich mit wasserverdünnbarem Lack lackieren will,
muss ich dann trotzdem an meinem Kompressor einen
Wasserabscheider haben? Oder ist es grundsätzlich besser
einen dran zu haben?

Gruß Dirk
 

Manfred1955

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Hallo Dirk,

ich bin mir jetzt nicht sicher, was du genau meinst.
Mein Kompressor hat zum Lackieren ein Kälteaggregat nachgeschaltet. Das kühlt die komprimierte Luft ab und entzieht der Luft dabei Feuchtigkeit. Dieses Wasser wird über einen Abscheider ausgeschieden. Der Vorteil des Kälteaggregates ist, dass du für die Spritzpistole entfeuchtete Luft hast, dass es also beim Lackieren nicht zu Wassertropfenbildung im Sprühnebel kommen kann.

Das hat aber absolut nichts mit dem zu versprühenden Lack zu tun!

Dieses Kälteaggregat braucht man für jede Art von Lacken.

War das jetzt das, was du gemeint hast?


Grüße
Manfred
 

leimi58

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Ich hab im Moment nur einen ganz normalen Kompressor,mehr nicht.
Deshalb die Frage.
 

Manfred1955

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Dann kann es halt unter Umständen passieren, dass sich auf dem zu lackierenden Werkstück Wassertropfen bilden.
Ich selber habe von Anfang an ein Kälteaggregat gehabt, deswegen kann ich dir auch nicht sagen, wie wahrscheinlich die Tröpfchenbildung ist.

Ganz wichtig ist aber, wenn du jetzt mit dem Spritzen anfängst, die erforderliche Luftmenge der Spritzpistole mit der Leistung des Kompressors abzugleichen.
Gerade bei der HVLP Technik benötigst du schon ganz schöne Luftmengen.
Ich würde dir bei der Sprtzpistole eine SATA empfehlen.
Die habe ich schon seit knappen 10 Jahren. Läuft immer noch astrein und bringt hervorragende Ergebnisse.

Grüße
Manfred
 

Frankenholzwurm

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Hallo Dirk

Ich denke, ein Kälteaggregat ist noch lange nicht immer nötig.

Selbst in meinem Lehrbetrieb hatten wir keines, und da wurde teilweise recht viel lackiert.

Ein normaler Wasser- und Ölabscheider ist allemal ausreichend, allerdings sollte dieser eigentlich immer montiert sein, egal was am ende vom Schlauch hängt.

Einen Druckminderer brauchst du sowieso und da sind die Abscheider fast immer mit dabei.
 

carsten

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Hallo

ein guter Wassserabscheider bzw besser Wasser/ Öl abscheider m
und Feinfilter ist absolut ausreichend.
Wichtig ist die regelmäßige Wartung des GANZEN Systems.
Kompressor-Kessel entwässern und auch der passende Standort für so einen Kompressor. Der Heizungsraum oder der Wäscheraum sind völlig ungeeignet.
Warme Luft beinhaltet schon von vorne herein mehr Luftfeuchtigkeit und feuchte Wäsche wird halt auch nut trocken in dem sie die Feuchte abgibt.
 

leimi58

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Danke für eure Ratschläge.

Dann werd ich mir mal so ein Teil besorgen.
 

Frankenholzwurm

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Hallo

Eine Wartungseinheit hat normalerweise einen Nachgeschalteten Druckluftöler (den man aber nicht befüllen muss).

Dieser macht aber das Ding eigentlich unnötig teuer, da dieser sogut wie nie gebraucht wird.

Geölte Druckluft brauchen für den Schreinerbedarf nur seeeeehr wenige Geräte, Druckluftnagler z.B. und auch da gehts ohne den Öler von der Wartungseinheit.

Außerdem sind ölige Druckluftschläuche nicht mehr zum Lackieren geeignet.

Das Ding ohne Druckluftöler nennt sich Filterdruckminderer und sollte ausreichend sein.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Hallo Dirk,

Mein Kompressor hat zum Lackieren ein Kälteaggregat nachgeschaltet. Das kühlt die komprimierte Luft ab und entzieht der Luft dabei Feuchtigkeit. Dieses Wasser wird über einen Abscheider ausgeschieden. Der Vorteil des Kälteaggregates ist, dass du für die Spritzpistole entfeuchtete Luft hast, dass es also beim Lackieren nicht zu Wassertropfenbildung im Sprühnebel kommen kann.
Das hat aber absolut nichts mit dem zu versprühenden Lack zu tun!
Dieses Kälteaggregat braucht man für jede Art von Lacken.
Grüße
Manfred

Manfred, ich erbitte Aufklärung:
Der Begriff HVLP ist mir völlig unbekannt und ich finde auch noch keine Erklärung.
Was ist da anders, als an bisher normaler Spritztechnik?

Wenn ich spritze, brauche ich eine bestimmte Mindesttemperatur, die durch Dein Kälteaggregat möglichweise reduziert wird. Hat das wirklich Vorteile? Welche?

Ich spritze seit langem mit einer SATA-Pistole mit verschiedenen Düsen.
Ob DD-Lack oder NC-Lack oder Metalleffekt-Autolack-,
auch mit meinen normalen Kompressoren mit Abscheider und Druckminderer war bisher alles möglich.
Was würde wo ein Kälteaggregat und HVLP verbessern?
Und wenn in einem Wasserlack ein Tropfen Wasser mehr wäre, was würde das ausmachen?

Möbel und Autos und Fahrrad und Heizkörper waren mit meiner meiner alten Technik kein Problem.

Gruß Fritz
 

Manfred1955

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Hallo Fritz

Der Begriff HVLP ist mir völlig unbekannt und ich finde auch noch keine Erklärung.
Was ist da anders, als an bisher normaler Spritztechnik?
......

Was würde wo ein Kälteaggregat und HVLP verbessern?
Und wenn in einem Wasserlack ein Tropfen Wasser mehr wäre, was würde das ausmachen?

mache ich gerne.

In früheren Zeiten, als ich mit Lackieren erste Erfahrungen gemacht habe, hatten die Sprühpistolen teilweise um die 5 Bar Druck. Das Spritzen war damals aber auch im Vergleich zu den heutigen Techniken einfacher (ist nur meine unbedeutende Meinung)

Seit ein paar Jahren nun versuchte man, den Druck fürs Spritzen drastisch zu senken. Vorteil, den man sich dadurch versprach war eine deutliche Materialeinsparung (also Lack). Nachteil war, dass die Luftmenge, die so eine Pistole braucht, um einen Faktor größer ist wie früher. Außerdem ist es schwieriger, ein gleichmäßig gutes Lackergebnis zu erzielen.
Diese neue Technik nennt sich HVLP (high volume low pressure)
Übersetzt also viel Luft bei wenig Druck.

Ich selber konnte vor ein paar Jahren einen Versuch mit einer HVLP Pistole machen. Ich habe mich dann aber doch für eine SATA Jet 3000 RP (das RP steht für reduced pressure) entschieden. Da hatte ich ein besseres Gefühl.

Ich betreibe meine SATA RP mit ca. 2,2 Bar und brauche so ca. 400 L/ min Luft.
Vom Handling her erinnert sie aber mehr an meine alte SATA HP.
Eine HVLP Pistole liegt da beim Druck noch ein bisschen drunter, bei der Luftmenge aber deutlich drüber.


Zu der Frage mit dem Kälteaggregat und den Wassertropfen:
Das Aggregat habe ich mir auf Empfehlung des Lackierers gekauft, bei dem ich auch die Tests mit der Pistole machen durfte. Vielleicht ist das nicht unbedingt nötig, die professionellen Lackierereien verwenden aber anscheinend alle gekühlte Luft um eben Wassertropfenbildung auszuschließen.

Was ein Wassertropfen beim Lack anrichten kann, keine Ahnung. Ich hab ja schon in meiner Eingangsmail geschrieben, dass ich von Anfang an ein Kälteaggregat hatte. Ich selber habe übrigens einen mittlerweile schon ein bisschen in die Jahre gekommenen satationären Kompressor von Schneider mit einem 400V Anschluß.
Die anderen techn. Daten hab ich jetzt nicht im Kopf.


Grüße
Manfred
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Manfred,

danke für den Link, auch für die schnelle Reaktion.
Das ist interessant und bei einem Neukauf würde ich das sicher beachten.
Ist das Kältethema Bestandteil dieser Technologie?

Gruß Fritz
 

carsten

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Kältetrockner machen dann Sinn wenn große Mengen Druckluft erzeugt werden und dazu noch in einem großen Rohsystem "transportiert". komprimierte Luft neigt dazu die Feuchtigkeit darin zu kondensieren.
Zudem steigt die Temperatur der komprimierten Luft. bei uns hat die Luft direkt hinter dem Kompressor locker 80° C ( Schraubenkompressor mit 2.5 m³/min).
Warme Luft speichert zudem auch mehr Luftfeuchtigkeit. gerade bei dem aktuellen Wetter merkt man das. Das 30 Liter Faß braucht derzeit knapp 3 Wochen um voll zu werden. Im Sommer müssen wir das mind einmal pro Woche leeren.
Die Funktionsweise eines Kältetrockners ist unter schraubenkompressoren, technik von babatz kompressoren, Drucklufttechnik ganz gut erklärt.
HVLP hat nix mit Kältetrockner zu tun. Kältetrockner gehören zum Bereich Druckluftaufbereitung. HVLP ist eine Sorte von Lackierpistolen also Druckluftverbraucher.
ich persönlich komme mit der HVLP technik besser zurecht als mit den alten Hochdruckpistolen. Das muss aber letztendlich jeder für sich selbst herausfinden.
Für den Gelgenheitslackierer halte ich sowohl Schraubenkompressor, als auch Kältetrockner und HVLP Pistolen für übertreiben. Die Kosten für die Anschaffung sind deutlich höher. HVLP setzt wie der Name ( high volume....) schon sagt hohes Volumen voraus 400 l/ min. Das reduced preassure Sytem bei Sata liegt so um die 280 l /min. Das ist die Luft-Leistung die der Kompressor LIEFERN muss. Bei den Kompressoren muss daher die Nennleistung geprüft werden nicht die Ansaugleistung. Gerade bei der Bewerbung von Kompressoren wird gern nur die Ansaugleistung genannt die nicht selten 50 % höher liegt als die Nennleistung
 

Manfred1955

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Hallo Fritz

Carsten war früher dran.
Ich muß aber auch zugeben, so gut hätte ich das nicht erklären können.
Danke Carsten


Grüße
Manfred
 

tevion

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Hallo zusammen

ich bräuchte mal eure Hilfe zum Thema Lackieren und zwar,

bin ich auf diesem gebiet noch ziemlich unerfahren und habe dazu noch ein paar Fragen,

Ich habe einen Kompressor und zwar einen.

Güde Druckluft Kompressor 300/10/50 10bar

und eine Sata KLC RP Lackierpistole. Mit 4 bar Betriebsdruck.

Auch einen Wasserabschneider hab ich.


Meine Frage bezieht sich jetzt auf den Druck, Heißt das, das ich den Druckminderer auf 4 bar einstellen muss?

und an was kann es liegen, das beim 2 Lackiervorgang trotz Zwischenschliff die Fläche trotzdem etwas rau ist?

Ich weiß, das der Kompressor recht klein ist, aber für 2 mal Lackieren im Jahr kann ich mir keinen teuren und grösseren leisten.

Wäre nett, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt.

Im vorraus schonmal vielen Dank für eure Hilfe
 

checkalot

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hmm - zunächst mal: ist die SATA KLC nicht eher eine Füllerpistole? Keine Ahnung, in welcher Qualität die zum Endlackieren taugt...

Außerdem meine ich, in der Bedienungsanleitung von 2-3 Bar Druck gelesen zu haben (ist ja RP, d.h. reduced pressure).

Hast du einen Manometer an der Pistole? Dann kannst du den Druck da einstellen. Druck immer bei abgezogener Pistole messen. Du hast nämlich je nach Länge und Durchmesser des Schlauches einen Druckverlust, daher kommt der am Kompressor sichtbare Druck nicht voll bei der Pistole an.
 

tevion

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Hallo

nein hab leider kein Manometer an der Pistole.

Also du meinst ich soll den Druck einstellen, während ich den abzug der Pistole betätige.

Ok dann hab ich den Betriebsdruck, wohl verwechselt, da ich in letzter zeit viel über Lackierpistolen gelesen habe.
 

carsten

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Hallo

es sollten ca 4 Bar an der Pistole anliegen. Wobei das eine Empfehlung des Herstellers ist. jeder Lackierer sollte seine Parameter selbst herausfinden, wobei die auch je nach Lack und zu lackierendem Material wechslen können.
Als mehr Gelegnheitslackierer arebite ich beu uns mit ca 4 bar ausgangsdruck am Manometer, der Kolllege dreht auf 5- 6 bar hoch. Pro 10 m Leitung/ Schlauch kann man ca 1 bar druckverlust rechnen.

Du schreibst nix zu dem verwendeten Lack.
Hab die letzten Wochen seit langem mal wieder Wasserlack verarbeitet. Der braucht richtig Schichtdicke um beim Schleifen nicht durchzukommen.
Gerade wenn man durchkommt stellen sich in dem Bereich wieder die Fasern auf -> wird wieder rauher.
Auch Entstauben ist sehr wichtig bzw eine staubarme Umgebung zum Trockenen.
 
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