Lackieren mit der Lackierpistole

seb1fx

ww-birke
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Hallo zusammen,

viel kann man zu diesem Thema lesen, jedoch ist es doch sehr individuell.

Ich bin kompletter Einsteiger was das wäre:

Die Frage ist mit welchem Equipment finde ich den Einstieg?

Im Baumarkt gibt es ja Einsteigerpistolen für ab 20 euro, sowie auch Kompressoren.
Nur möchte ich nicht alles doppelt und dreifach kaufen müssen, weil ich mich vorher nicht ausreichend informiert habe.

Ich möchte gerne in der Garage, MDF mit wasserbasierten Lacken, lackieren und nicht die ganze Garage versauen und jedes mal alles abkleben müssen.

Was könnt Ihr mir da am besten empfehlen?!?!
 

Manfred1955

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Hallo

ich hab mir vor Jahren eine Pistole von Sata gekauft (LM 2000 RP).
Dieses Modell selber gibt es schon lange nicht mehr. Ersatzteile dafür gibts heute noch in jedem Lackierer Zubehörshop.

Deswegen mein Rat: Kauf dir ein Modell von Sata und kein chinesisches Noname Fabrikat, bei dem du nach 6 Monaten schon keine andere Düse mehr bekommst.

Grüße
Manfred

PS:
Für 20 € kriegst du von Sata allerdings keine Pistole

PS2:
Die erforderliche Kompressorgröße richtet sich nach dem Verbrauch der Sprühpistole. Also, zuerst das Datenblatt der Pistole anschauen, dann das Datenblatt des Kompressors (effektive Liefermenge) anschauen uns gucken, ob das zusammenpasst
 

SteffenH

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Im Baumarkt würde ich keine Spritzpistole kaufen.
Auch wenn du mit einer HVLP Pistole oder airless spritzt, die Garage ist über kurz oder lang zugesaut.
 

HolzLackwurm

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Es kommt darauf an wieviel und wi oft du lackierst. Viele Wasserlacke wie zb. Hesse Lignal sind auch zum Streichen oder Rollen eingestellt dann hat sich die Frage mit der Becherpistole erübrigt. Desweiteren müsstes du dir ne gute Pistole holen wie oben gennannt sata.
Diese sind aus Edelstahl und auch geeignet für Wasserlacke.
Gruss
guido
 

Glismann

ww-robinie
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Möglichst Absaugen.
Sonst hat man den Spritznebel gleich wieder auf der Fläche.
Gerade bei einem = Garagenlackierer=
 

andi121

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Hy.

1) kaufe Dir nur "gute" Spritzpistolen.
Ich habe 3 Stück und ich bin Hobbyist:
1 Sata (für alles, was klar ist)
2 Optimat (für Farbe)
3 DevilIrgendwas (eine eigene Füllerpistole)

Die Marken sind aber eher zufällig so geworden und ich habe keine Präferenz für Sata oder Optimat. Kam durch Angebote so zustande.

Für Füller brauchst du eine größere Düse, aber nicht unbedingt eine eigene Pistole.

Sata ist das "non-plus-ultra", schnell aber in der 300-500 Euro-Liga.

Baumarkt würde ich jetzt nicht machen. Beim Farbenhändler bekommst Du ggf. was Anständiges für ca. 100 Euro.

Kompressor ist die max. Leistung gar nicht ausschlaggebend, da 8 bar jeder schafft und Du eher mit 3 bar lackierst. Aber die Luftmenge ist wichtig, wie viel erzeugen kann.
Früher hatte ich nix gescheites als Kompressor, aber noch einen 50l Druckluftbehälter als Puffer davor. Geht auch.


Wenn Du nicht absaugst, dann wirst Du - speziell bei Farbe - alles ansauen.
Was gut funktioniert und ein erstaunlich gutes Ergebnis bringt, im Freien unter Dach lackieren, wenn es regnet (da fliegt kein Staubzeug in der Luft).
Somit bist Du aber auf Wärme angewiesen. Ansonsten nur Farbnebelabsaugung.

Da, wenn es "sauber" werden soll, Du irgendwas um die 1000 - 1500 Euro ausgeben musst, bis Du arbeiten kannst, wäre die Alternative: Schaff Deine Teile zum Schreiner/Lackierer.

Gruss
Andi
 

Sägenbremser

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Hallo seb
Abkleben nützt in der Garage nicht, ausser das du die Wände nicht versaust. Kauf dir im Gärtner-
handel (Raiffeisen o.ä.) eine Rolle Planzvlies. Ein dünnes, offenes Pressgewebe. Sieht ein wenig wie
Glasfaser aus, ist aber aus zerfasertem Papier. So eine 1.5mtr. breite Rolle kostet ca. 40 Euro. Die
spannst du locker unter die Decke und an die angrenzenden Wände, Garagentor auf, den Kompressor
vor die Tür gestellt und mit einer HVLP Pistole wird das schon werden. Ersetzt natürlich nicht wirklich
eine funktionierende Absaugung. Den Vlies kannst du aber nur an einem Spritztag verwenden, danach
würde der getrocknete Lack herunterrisseln, er verhindert aber recht wirkungsvoll das der Overspray
zurück auf dein Werkstück gedrückt wird. Zu der Ausrüstung ist dir ja schon alles gesagt worden, halt
dich auch besser daran, wir haben bestimmt alle schon unser Lehrgeld dafür bezahlen müssen. Ob sich der ganze Aufwand für einige Lautsprecherboxen lohnt entscheidest du selber, eine Nachfrage beim Lackierer würde ich aber schon machen, weil auch Spritzlackieren muss man erst einmal lernen.
Würde sagen das die meisten Tischler, mich eingeschlossen, es nicht wirklich beherrschen wenn man
sich mal einen Profilackierer beim Lackieren von Möbeln anschauen kann.Harald
 

checkalot

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Hallo seb1fx,

als Hobbylackierer (ein "Schmuddelraum" im Keller) kann ich das Gesagte bestätigen: bitte verabschiede dich ganz schnell von dem Gedanken, dass die Garage ohne alles abzukleben sauber bleibt! Der Nebel zieht praktisch überall hin. Habe mir deswegen auch einen Lüfter eingebaut, der den schlimmsten Nebel gleich wegsaugt - wohlwissend, dass das nicht ideal ist. Der saugt nämlich zusätzlich Staub an, gibt aber trotzdem ganz brauchbare Ergebnisse.

Bei Lackierpistolen würde ich zu SATA raten. Die sind sehr solide, ich habe im großen online-Auktionshaus ein Gebrauchtmodell erworben, in meinem Fall eine 3000 B HVLP. Ich denke aber, für die üblichen Holzlacke wäre ein 1000 B Modell auch ausreichend - meine war halt ein relativ günstiges Angebot, da habe ich zugeschlagen. Die vorher gekaufte 30-EUR-Billig-HVLP hält da einem Vergleich überhaupt nicht Stand... klapprig und scharfkantig. Wichtig ist die Düsengröße, die sollte bei so ca. 1,7-2,0mm für Holzlacke liegen (vgl. die Empfehlungen auf der SATA-Homepage, ich habe zB 1,9mm). Viele gebrauchte Modelle kommen von Autolackierern, die haben bedeutend kleinere Düsengrößen im Einsatz, weil deren Lacke deutlich dünnflüssiger sind. Allerdings würde ich dir zu HVLP- oder RP-Modellen raten, die alten Hochdruckmodelle haben deutlich mehr Overspray und den kriegst du schlecht weggesaugt in deiner Garage... (ich nutze eine alte Sata Jet als Füllerpistole, da gibt's deutlich mehr Nebel).

Kompressor: der muss genügend Abgabeleistung haben. Vergiss ganz schnell die kleinen Kompressoren... je nach Lackierpistole wirst du vermutlich bei einem Drehstrommodell landen. Eine HVLP-Pistole braucht dabei deutlich mehr Luft als eine RP-Pistole.

Schöne Grüße & viel Spaß
Georg
 

seb1fx

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Erstmal danke für die ausführlichen Beschreibungen/Erklärungen.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich fast damit gerecht. Weiter bin ich jedoch noch kein Stück mit meinem Vorhaben. (Pinsel und Rolle sind weiterhin hoch im Kurs :emoji_frowning2:)

Verunsichert ist das richtige Wort. Gekauft ist es schnell, ob ich es kann ist die andere Frage :emoji_slight_smile: ...aber auch das lernt man bekanntlich.

Kommt denn vielleicht jemand von euch aus Solingen / Umgebung her, mit dem man sich austauschen könnte zu diesem Thema?
 

walzing

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Hi,

ganz ehrlich - für den Hobbybedarf habe ich mir eine Wagner 550 gekauft. Damit habe ich jetzt ein paar Sachen lackiert. Das Ergebnis war für mich schon sehr gut.
Wenn du mit einem Kompressor lackieren willst, dann brauchst du schon einen recht großen. Mit 24l oder 50l wird das schon recht schwer.

cu
Walzing
 

checkalot

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Hi,

ganz ehrlich - für den Hobbybedarf habe ich mir eine Wagner 550 gekauft. Damit habe ich jetzt ein paar Sachen lackiert. Das Ergebnis war für mich schon sehr gut.

Ja, kann man machen... hatte auch erst eine Wagner 450 SE. Die Qualität war bei Möbellack wirklich ok, aber was mich fürchterlich gestört hat: der Behälter braucht immer eine gewisse Mindestfüllmenge, v.a. wenn man die Pistole neigt - der Ansagstutzen muss nämlich immer im Lack sein, sonst gabs bei mir üble Tropfen und die ganze Oberfläche war ruiniert. Das fand ich extrem nervig, außerdem fand ichs doof, dass man dann immer so viel vom angemischten (nicht ganz billigen) 2K lack wegwerfen muss, v.a. bei Kleinteilen. Da ist die Fließbecherpistole viel einfacher zu handhaben: sie funktioniert auch bei "schräglage" meist zuverlässig und man kann sie beinahe bis zum letzten Tropfen Lack leerspritzen, ohne größere Tropfen zu bekommen.

Außerdem fand ich sie schwierig zu putzen. Habe mir nach diesen Erfahrungen dann Kompressor und Fließbecherpistole zugelegt..
 

SteffenH

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Ja, kann man machen... hatte auch erst eine Wagner 450 SE. Die Qualität war bei Möbellack wirklich ok, aber was mich fürchterlich gestört hat: der Behälter braucht immer eine gewisse Mindestfüllmenge, v.a. wenn man die Pistole neigt - der Ansagstutzen muss nämlich immer im Lack sein, sonst gabs bei mir üble Tropfen und die ganze Oberfläche war ruiniert. Das fand ich extrem nervig, außerdem fand ichs doof, dass man dann immer so viel vom angemischten (nicht ganz billigen) 2K lack wegwerfen muss, v.a. bei Kleinteilen. Da ist die Fließbecherpistole viel einfacher zu handhaben: sie funktioniert auch bei "schräglage" meist zuverlässig und man kann sie beinahe bis zum letzten Tropfen Lack leerspritzen, ohne größere Tropfen zu bekommen.

Außerdem fand ich sie schwierig zu putzen. Habe mir nach diesen Erfahrungen dann Kompressor und Fließbecherpistole zugelegt..

So ein Ding habe ich auch in der Ecke stehen. Das kurze Ansaugrohr nervt wirklich etwas. Saubermachen tue ich die gar nicht. Ich habe da immer Nitro Klarlack drinne. Selbst wenn die mal ein Jahr rumsteht, knattert sich das Dingen immer noch frei, erstaunlich.
 

walzing

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Also die 550 hat einen gekrümmten Ansaugstutzen. Das geht schon besser.
Aber eine Becherpistole ist da natürlich besser.
Ist aber auch eine einfache Rechnung.

15€ pro Liter 2k Lack (Beispiel Clou)
100ml sind dann also ca. 1,5€

Kompressor (Einhell 50 Liter) kostet bei Hornach ca. 200€ inkl. Pistole.
Selbst der wird vielleicht nicht immer reichen.
Wagner W550 kostet ca. 60€.
Ist also eine Differenz von 140€

Wenn ich pro Lackierung 100ml weg werfe, dann sind das also ca. 93 Lackierungen.

Ein guter Kompressor kostet aber auch schnell 600€ oder mehr.

cu
Walzing
 

checkalot

ww-robinie
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Ist aber auch eine einfache Rechnung.

(...)

Wenn du das so rechnest, dann ist dieser Logik wenig entgegenzusetzen. es sieht sogar rein finanziell noch ein bisschen schlechter aus für Kompressor + Fließbecher: ich würde zu einem teureren Kompressor und zu einer teureren Pistole raten und Strom braucht der Kompressor auch deutlich mehr als die Sprühpistole :emoji_wink: Sonstiges Verbrauchsmaterial wie Lacksiebe, Mischbecher, Rührstäbe, etc. dürfte in etwa aufs Gleiche rauskommen...

Trotzdem möchte ich Kompressor + Fließbecherpistole nicht mehr missen :emoji_grin:
 

Pommesgabel

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Beim Verarbeiten von Wasserlack unbedingt Atemschutz verwenden! Der Lacknebel verklebt nicht nur die Lunge, Wasserlack wird vom Körper auch aufgenommen!
Ansonsten ist für Garagenlackierungen auch ein guter Tipp den Raum, wenigstens den Boden ordentlich nass zu machen. Das bindet den Staub!
 

muh

ww-buche
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Im Baumarkt gibt es keine geeignete Lackierpistolen.
Ich habe damit angefangen. Sinnlos.
Später diverse Sata gehabt, das ist was genaues.
Ich hasse allerdings Sata. Bekomme ich Krämpfe in der Hand. Mir liegen die Optima besser.

Kenne einen der behauptet er lackiert Autos mit den Baumarktpistolen, und schmeisst sie hinterher weg, da das Lösungsmittel zum richtigen Reinigen inclusive
entsorgen lassen mehr kostet als die Baumarktpistole.
Da hat er natürlich recht.
Ich frage mich nur mit welcher Baumarktpistole er lackiert? Die kriegst du nie eingestellt.

Meine Lösung:
Beim Lidl Restpostenverkauf gab es die grüne Pistole von denen für unter 10 Euro. Neu ca 17 Euro.
HVLP; ein 90% Nachbau der Sata.
Astrein.
Habe mir 5 geholt, eine bisher benutzt, Düse ist mir zu fein um damit ein Auto zu lackieren, aber schlecht war die nicht.

Mein TIP:
Sata Nachbau im Internet gibt es ab 30 Euro.
Ansonsten kaufe ich mir immer mal wieder gerne eine gebrauchte oder neue Sata oder DeVilbiss oder halt Optima.
Denn für die gibt es wenigstens unterschiedliche Düsengrößen, die gibt es für die China-Dinger nicht.
Wiederverkaufswert vergleichbar mit Festo.

Warum so eine billige Pistole kaufen?
Weil man das gesparte Geld besser in eine gute Maske mit guten Filtern stecken sollte.
 

walzing

ww-eiche
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Im Baumarkt gibt es keine geeignete Lackierpistolen.
Ich habe damit angefangen. Sinnlos.
Ich nutze, weil ich keinen Kompressor habe, eine Wagner W550.
Die Ergebnisse bei Holzlackierungen sind stark Lackabhängig. Ich habe z.B. einen Remmers Klarlack. Der ist so gutmütig, da kannst mit der Wagner nichts verkehrt machen.
Ich habe auch schon Baumarktlack (Swing Color) damit lackiert. Wenn der ordentlich Warm ist, dann wird das auch eine saubere Oberfläche.
Beispiel: http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=104&thread=15079&postID=4830#4830

Ein Auto würde ich damit aber nicht lackieren und wenn ich mal einen günstigen Kompressor finde der auch eine HVLP versorgen kann, dann würde ich auch wechseln.

Das größte Problem ist bei mir eigentlich der Staub in der Garage.

cu
Walzing
 

checkalot

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Kenne einen der behauptet er lackiert Autos mit den Baumarktpistolen, und schmeisst sie hinterher weg, da das Lösungsmittel zum richtigen Reinigen inclusive
entsorgen lassen mehr kostet als die Baumarktpistole.
Da hat er natürlich recht.

Na ja... das mag sein... aber ich reinige meine Sata-Pistole nach jeder Benutzung mit relativ billiger Waschverdünnung genau so wie der Film auf der SATA-Homepage zeigt. Nur nehme ich einen kleineren Behälter für die Verdünnung.

Ich kann jetzt keine genaue Mengenangabe machen, aber so aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass ich mit 0,2-0,3 Liter Waschverdünnung auskomme und das ist jetzt nicht sooo teuer. Zeit rechne ich natürlich nicht :emoji_slight_smile: .

Hatte vorher auch eine Billigpistole, die ich mittlerweile nur noch für Füller verwende. Ich finde jedoch, dass die Handhabung der Qualitätspistole deutlich angenehmer ist. Das ist mir den Putzaufwand schon Wert...
 
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