Lücken und Spalten im Holz auffüllen

mbach

ww-buche
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HI,
ich baue gerade ein Hochbett und nutze dazu Baudielen. Die sind etwas "grob" aber zumindest die aus dem hiesigen Baumarkt sind trocken und recht preiswert.
Ich wollte beim ersten Bett nicht gleich Holz für 600 Euro kaufen und bin eigentlich zufrieden.

Jetzt sind bei Fichte häufig mal Aststellen wo der dunkle Kern beim Trockenen geschrumpft und sternförmig gerissen ist. Auch treffe ich manchmal auf Harzrillen...

Einschub:
Durch Zufall habe ich jetzt beim Leimen Holzstäub auf den Leim bekommen. Das sieht fast aus wie Holz nach dem Trocken! Nun kam die Idee das vielleicht zu nutzen, um die Aststellen vor dem Schleifen/Ölen aufzufüllen.
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Kann man das Leim/Holzstaub-Gemisch hinterher ölen? Gibt es da etwas besseres? So eine Art "Knete" in Holzfarbe... hab sowas auch schon gesehen aber war unsicher ob das nicht nur für winzige Fehlstellen ist und glaube auch nicht das sowas dann noch Öl aufnimmt.
 

gleiter

ww-robinie
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Ja, kann man. Und mach ich seit Jahren so.

Schleifstaub des entsprechendes Holzes mit einer Mischung Weißleim/Wasser (ca. 2:1) zu einer fest pastösen Masse verarbeiten und mit einem kleinen Holzspachtel fest in die Ritzen/Löcher drücken.

Nach dem Austrocknen beischleifen, bei größeren Fehlern KANN es nötig sein ein zweites Mal zu verfüllen weil die Masse einfallen kann wenn sie zu naß war.

Nimmt Öl und Wachs sehr gut an und dunkelt mit dem Holz mit.

Bei Harzgallen übrigens gehe ich mit dem Heißluftfön drüber und lasse das Holz "ausbluten". Mit einem sehr kleinen Metallspachtel die Reste raus gekratzt schafft auch einen ganz guten Haftgrund für die Spachtelmasse.

Verarbeitungszeit dieser Masse ist etwa 15 Minuten.

Und bei den dunklen Ästen der Fichte nehme ich z.B. Schleifstaub von amerikanischer Nuss, macht einen besseren Eindruck.

Gruß, André.

P.S.: Natürlich gibt es auch Wachs in den verschiedensten Farben zum Verfüllen, warum aber gutes Geld ausgeben wenn's auch mit ein bißl Arbeit geht. :emoji_wink:
 

mbach

ww-buche
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heute gemacht

heute ist mir der markstrahl aus einem brett gebröselt... war sozusagen jetzt der live test.
noch habe ich nichts geschliffen aber schaut auch so schon besser aus als vorher
 

mbach

ww-buche
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Debakel

Es war ein Debakel!
Etwa 30cm bröseligen Markstrahl ausgekratzt und mit der Masse ersetzt.

24 Stunden später war alles erstarrt und ich dachte ich schleife das jetzt glatt.....

Der Schwingschleifer hat die Masse erwärmt, mit Sand vom tollen Wolfcraftpapier gemischt und in schwarz/grau auf dem Holz verteilt.
Dann ist sie wieder fest geworden...

Lösungmittel ging nicht
Fön erwicht zwar aber wie abbekommen?
=> In Ermangelung eines feinen Hobels mit Stechbeitel gekratzt, oberste Holzschicht abgetragen, dann geschliffen und mit dem Unebenheiten leben gelernt.

Der Grund diese Leim/Staubknete zu nutzen war das Argumen, dass es mit dem Holz nachdunkelt.... aber dass es schmilzt und dann rumschleimt :emoji_frowning2:

Hat jemand ähnlich tief ins Klo gegriffen und es gelöst?

Marc
 

heiko-rech

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Hallo,

ich habe für solche Zwecke immer fertige Holzpasten von Clou benutz. Wichtig ist, dass man die Paste lange genug trocknen läßt, am besten über Nacht. Wenn sie zu stark einfällt, nochmal spachteln und nochmal trocknen lassen.

Gruß

Heiko
 

gleiter

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Es war ein Debakel!
Etwa 30cm bröseligen Markstrahl ausgekratzt und mit der Masse ersetzt.

Jetzt sind bei Fichte häufig mal Aststellen wo der dunkle Kern beim Trockenen geschrumpft und sternförmig gerissen ist. Auch treffe ich manchmal auf Harzrillen...


Hallo!

Das ist aber schon ein riesiger Unterschied zwischen ein paar Rissen im Kern, einer Harzgalle oder dem von Dir nun genannten Markstrahl, das hättest Du gerne schon am Anfang schreiben können.

Hast Du den Leim mit Wasser vermischt?

Und wenn Du schreibst dass nach dem Verschmieren das Ganze wieder hart wurde - hast Du dann noch mal versucht zu schleifen?

Gröbere Ausbesserungen dieser Art erinnere ich dass sie durchaus auch zwei, drei Tage zum Durchhärten gebraucht haben, mit dem Fingernagel kann man das an sich ganz gut testen. Mitunter auch nur auf zwei, drei Mal zu machen wenn viel fehlendes Material zu ersetzen ist. Oben hart - innen noch längst nicht.

Gruß, André.
 

WinfriedM

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Ich würd dir empfehlen, bei allen Experimenten erstmal eine Probe zu machen und nicht gleich an wichtigen Objekten zu arbeiten.

Hört sich nach zu viel Leim und zu wenig Holzstaub an. Wenn du vorsichtig von Hand schleifst, sollte auch nichts schmieren. Wolfcraft Schleifpapier ist auch nicht der Knüller, schwarz gestreutes Papier ist auch nicht für Holz gedacht. Passendes Korn wäre irgendwo zwischen 80-120, muss man ausprobieren. Zu feines Papier neigt mehr zum schmieren.
 

mbach

ww-buche
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hi ,
ich weiß nicht woraus Ponal ist aber es scheint bei Wärme zu erweichen und dann wieder zu erstarren, wenn es irgenwo auf denm Holz kalt wird.


Ich werde mal ein paar Versuche starten aber das Bett mit dem Clou-zeug ausbessern... hätte es halt nicht gleich in großem Maßstab am guten Stück testen sollen.

Marc
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
hi ,
ich weiß nicht woraus Ponal ist aber es scheint bei Wärme zu erweichen und dann wieder zu erstarren, wenn es irgenwo auf denm Holz kalt wird.
Das ist ein PVAC Leim:
Polyvinylacetat ? Wikipedia

also Thermoplast.

Versuch doch einfach mal mit neuem Schleifpapier und wenig Druck zu arbeiten. Und nicht zu lange auf einer Stelle schleifen.

Gruß

Heiko
 

mbach

ww-buche
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Ist jetzt ja gelaufen ;o)

Hi,
hab es ja einigermassen hinbekommen mit dem stemmeisen... habe halt kolateralschaden drumherum, weil es eben kein hobelersatz ist und leicht zu tief geht oder verkantet.

das areal ist ja im regelfall von der matratze verdeckt. wird nie wer sehen, mich ärgert es einfach trotzdem

=> Ein kleiner hobel billiger hobel wäre gold wert gewesen...
 

fritz-rs

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kleine Risse und Flickstellen setze ich mit sehr dünnflüssigem Sekundenkleber (02 von Starbond) fest.
Bei allen Schleifvorgängen von neuen Hölzern sammel ich Schleifstaub und sichere den mit Bezeichng in alten Döschen.
Wenn ein Riß im Holz ist, massiere ich den passenden Holzstaub ein und tropfe etwas Sek.Kleber darauf. Mit etwas Accelerator besprüht, ist der fast sofort, zumindest oberflächlich hart und kann weiterverarbeitet werden.
Große Risse, wie in Fichtenbalken, sind damit, schon aus Kostengründen, nicht zu sanieren.
(Markstrahlen in Fichte sind mir aber auch völlig unbekannt. Ein neues Holz?)

Gruß Fritz
 

gleiter

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Hallo Gleiter,
das ist ein sehr guter Tipp. Hast du Erfahrung mit der Flexibilität dieser "Paste" gemacht?

Hi!

Wenn Du mit Flexibiltät meinst dass die "Paste" das Arbeiten des Holzes mitmacht ohne zu reissen oder zu brökeln - dann ja. Kurzer Rundgang im Haus hat bestätigt dass gespachtelte Stellen auch nach Jahren noch immer geschlossen sind, und auch von meinen Kunden ist bis heute nichts Gegenteiliges gekommen.

Allerdings - so großflächig wie Markstrahlen hatte ich auch noch nicht, gerade mal punktuell ausgefallene Äste die dann auf mehrmals aufgebaut werden mußten.

Das bißl an Ritzen, gerissenen Ästen, Harzgallen oder Verarbeitungsfehlern :emoji_open_mouth: steht nach wie vor sehr gut da, hat die gleiche Farbe wie das Umfeld, und wenn ich nicht wüßte wo gespachtelt wurde wäre es auch nicht zu sehen...

...Erfahrungsbasis ist allerdings nur ein Zeitraum von ~ 25 Jahren.

Gruß, André.
 

mbach

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(Markstrahlen in Fichte sind mir aber auch völlig unbekannt. Ein neues Holz?)

Gruß Fritz

Äh, vielleicht heisst es auch anders... Ich meine die braune, bröselige Mitte des Baumes.... mein Sohn würde "Baumherz" sagen....

Jenachdem wie der Balken oder die Diele gesägt wurde werden die angeschnitten und mit Pech bröselt dann Masse weg
 

Besserwisser

ww-robinie
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Das heisst Markröhre. Und ja, die bröselt. Drum schneidet der Tischler so etwas heraus, wenn er Möbel baut.
Der Zimmermann ist da (u.a. wg. der Statik) lässiger.
 

mbach

ww-buche
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finde die optik jetzt nicht vernichtend.. ist halt holz kein mdf.
nur rausbröseln geht garnicht....
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Wenn es nur um die Markröhre geht, die erhalten werden soll, kann die mit dem erwähnten Sekundenkleber stabilisiert werden.
Im Drechselbereich ist es üblich, solche instabilen Holzteile, z.B. bei angestocktem Holz, mit SK zu stabilisieren, um den Maser-, bzw Struktureindruck zu erhalten.
Vorteil ist, daß sofort nach einer solchen Behandlung weitergearbeitet werden kann.

Gruß Fritz
 
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