Lärchenbank mit Bondex Holzlasur (farblos)?

WoodyAlan

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Hi zusammen,

ich bau grad eine Holzbank aus Lärche für die Terrasse.
Da sie der Witterung vollumfänglich ausgesetzt sein wird (ganzen Tag direkte Sonne + Regen), möchte ich die nicht ölen und stattdessen ne wetter/UV-feste Lasur verwenden.

Ich möchte das Ganze gern farblos machen, um die natürliche Holzfarbe und Maserung möglichst beizubehalten.
Zudem möchte nicht regelmäßig schleifen und neu ölen müssen.

für die Holzterrasse viel meine Wahl auf ein OSMO-Produkt und war damit sehr zufrieden...allerdings ein Öl...und alle Jahre wieder ölen ...

Kann man für mein Vorhaben stattdessen zb die Bondex Express Lasur verwenden/empfehlen?

Habt ihr bessere Empfehlungen?

Danke und viele Grüße
Markus
 

WinfriedM

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Was du willst, wollen ganz viele, wurde bisher aber noch nicht erfunden.

* farblos geht außen nicht lange gut

* dauerhafte dichte Beschichtung auf Holz gibts nicht

* Holz vergraut dir überall dort, wo das Wasser einen Weg durch die Schicht findet

* Bondex Express Lasur kannst du durchaus verwenden, aber nicht in farblos. Je höher pigmentiert, um so pflegeleichter wird es. Trotzdem wirst du alle 3-5 Jahre neu streichen müssen. Und dann macht das bei einer stärker schichtbildenden Lasur nicht wirklich Spaß.

Schau mal ins Merkblatt der Lasur, da stehts, das farblos nicht für außen geht:

https://www.bondex.de/getmedia/ab42...c0/TM-4870-BONDEX-HOLZ-LASUR-EXPRESS.pdf.aspx

Von Osmo gibts ölbasierte Lasuren, die in ihrer Pigmentierung allerdings fast deckend sind.
 

Holzsinn

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Ich kann Winfried nur zustimmen, unter Witterungseinflüssen kann Holz nicht wie "neu" aussehen.
Lass die Bank doch einfach unbehandelt, Lärche hält das auf Grund seiner Inhaltsstoffe sehr gut aus und vergraut dann besonders schön.

Melanie
 

Holzrad09

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AlGe

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Ich habe mit der Osmo Einmal-Lasur HS Plus sehr gute Erfahrungen gemacht. Hält z. B. an einem bewitterten Planztisch seit >5 Jahren ohne sichtbare Spuren.
 

beppob

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gibt es nicht für Lärche sogar spezielle Lasuren, aufgrund des hohen harzgehalt hält da wohl nicht jede :confused:

Lärche ist für eine bank natürlich auch nicht ideal, wenn es heiß ist und das harz weich/flüssig wird, kannst du dir ganz schnell die Klamotten vollsauen :emoji_frowning2:, oder mit kurzen hosen gibt es dann eben eine haarentfernung mit warmem harz :rolleyes::emoji_grin:
 

WinfriedM

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Am besten weiß streichen, dann wird die erst gar nicht so heiß, dass Harz weich wird.

Austretende Harze sorgen übrigens auch dafür, dass die durch den Lack drücken und dort Einfallstore für Feuchtigkeit entsteht. Dort vergraut es dann.
 

WoodyAlan

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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Tipps!
Das Harz-Problem sollte nich sooo das Problem werden, da ich gleiches Holz der gleichen Marge schon für eine kleinere bank ein Jahr zuvor verwendet habe und die direkt im Freien steht -> nach wenigen Wochen kein Problem mehr.

Direkt mit Farbe streichen möchte ich eigentlich nicht - ich würde ja gern die Holzmaserung so gut es eben geht erhalten (wie neu soll sie ja eh nicht aussehen). Vergrauen lassen ist auch keine Alternative, das ist so gar nicht mein Geschmack - da mach ich nur Ausnahmen bei Bänken, die neben Wanderwegen im Wald stehen :emoji_slight_smile:

Weiß streichen? Das hat kein Holz verdient :emoji_grin: :emoji_grin: - ist natürlich Geschmackssache!
Die Bank wird bei sonnenschein im Regelfall unterm großen Terrassenschirm stehen und im Winter kommt sie rein.

Das UV-Öl von OSMO habe ich auch schon in Betracht gezogen, aber bevor ich relativ teuer ÖL einkaufe, hätte ich gern geeignete Erfahrungswerte.
@Winfried: ich les grad sehr interessiert den wirklich sehr gut dokumentierten Langzeittest - Die OSMO Produkte schneiden da allen Anschein nach recht gut ab?

Viele Grüße
Markus
 

WinfriedM

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@Markus: Ja, die Osmo Produkte schneiden im Test recht gut ab. Das UV-Schutzöl hab ich aber erst seit ein paar Monaten auf dem Teststand, da gibts noch keine Langzeiterfahrungen.

Ich hab derzeit auch eine Probe mit Jotun-Benar drauf. Wäre auch noch eine Alternative. Die Oberfläche ist dann lackartig. Als Vorbehandlung brauchst du allerdings noch Jotun Visir. Da gibts hier im Forum gute Langzeiterfahrungen.
 

WoodyAlan

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Hi Winfried,

Danke für den Tipp.
Ich hab jetzt mal eine kleine Dose vom OSMO UV-Schutz ÖL geordert und teste das.
Mich hat ja schon das OSMO Douglasien-Öl für die Terrassendielen überzeugt (Man sieht halt von der Holzmaserung leider so gut wie nix mehr, aber Auftraggeber wollte das so - was will man machen).
Wenn das Öl nix is, wird halt nochmal geschliffen und was anderes probiert.

Lackartige Oberfläche? hmmm...ich weiß ned...hast du da schon Bilder in deinem Blog? Hab auf die Schnelle nix gefunden.

Viele Grüße
Markus

PS: Dass es keine Non-Plus-Ultra Lösung gibt ist mir absolut klar! Is im Holzwerk ja nicht anders als in vielen anderen Bereichen. Und zur Not wird die Bank an den Waldverein bei uns ums Eck gespendet und ne neue gebaut :emoji_grin: Der Weg ist das Ziel.
 

WinfriedM

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Lackartige Oberfläche? hmmm...ich weiß ned...hast du da schon Bilder in deinem Blog? Hab auf die Schnelle nix gefunden.

Derzeit nur ein Gesamtbild, es ist die Probe 76:

http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2016-02-29_23-04-50.jpg

Der UV-Schutz besteht in einer leichten gelb-braunen Pigmentierung. Ich werde die Tage mal eine Einzelbild machen. Rechts daneben die 77 ist das UV-Schutzöl vom Osmo, man sieht hier deutlich den Farbunterschied, weil dieses Öl nahezu transparent ist. Der UV-Schutz wird hier vermutlich durch weißes Pigment im Nanopartikelbereich realisiert.

Beim UV-Schutzöl denk dran, das gibt es mit und ohne Biozid. Bei einer Bank würde ich besser ohne Biozid nehmen.

Ist natürlich spannend, wie sich das Öl auf deiner Bank macht. Wäre schön, wenn du Bilder der frisch geölten Bank einstellen könntest und dann nochmal nach einem Jahr.
 

WoodyAlan

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Hi Winfried,

Super danke dir!
Ich bin sogar am überlegen, ob ich die bank vorm Ölen noch dezent in einem ganz leichten Braunton beize, muss ich mal an ein paar Testbrettern probieren wie sich das optisch macht.
Der Gelbton von der Probe 76 ist nicht so meins (hab aber auch eine leichte Farbschwäche mit meinen Augen und kann bestimmte "Zwischenfarben" schlecht bis gar nicht unterscheiden...sobald mir einer mit "pastelltönen" kommt, is es eh vorbei mit meine Augen. Das kann ich dann oft nicht unterscheiden)

vom farblosen OSMO UV Schutz Öl hab ich nur folgendes in Amazonien gefunden und bestellt:
https://www.amazon.de/OSMO-UV-Schut...=1464678093&sr=8-2&keywords=osmo+uv+schutz+öl

Eins mit und ohne Biozoid hab ich nicht gefunden.

Sobald die Bank fertig und geölt ist werd ich sowieso berichten :emoji_wink: (aber keine technischen Wunderwerke erwarten, ich steh noch relativ am Anfang meiner Hobbyschreinerkarriere, aber mit steiler Lernkurve. Bank wird dennoch recht schlicht mit ganzen Brettern inkl. Waldkante, also eher "rustikal").

Viele Grüße
Markus
 

WinfriedM

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Das Osmo 420 ist biozidhaltig, nennt sich auch "Extra". Das Osmo 410 ist ohne Biozide.

Beizen: Die meisten Beizen sind für den Außenbereich nicht geeignet. Macht man in aller Regel im Außenbereich auch nicht. Zur farblichen Anpassung gibts Lasuren oder pigmentierte Öle.

Hier mal noch ein Bild, links Benar, rechts Osmo UV-Schutzöl:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2016-05-31_11-57-50.jpg
 

WoodyAlan

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ich hab jetzt das 410er auch noch bestellt...Schweiss und Speichel echt sollte bei ner viel benutzten Holzbank dann schon sein.

Ich nehme, du hast bei deinen Testbrettern normale Fichte verwendet oder? Man könnte meinen, dass auf dem Holz frisch ein reiner Klarlack aufgetragen ist (die OSMO Probe).
Bin gespannt wie sich das Öl auf Lärche macht. Meine bisherigen Hartöle hatten das Holz immer leicht abgedunkelt und die Maserung besonders betont, was mir immer gut gefallen hat.
 

WinfriedM

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Die Testbretter sind Kiefer. Das Osmo feuert kaum an, das liegt an den weißen Mikropigmenten, die drin sind.
 

WoodyAlan

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dann bin ich mal gespannt, wie es sich auf Lärche macht.
Morgen kommt das Öl und werds direkt mal an nem Abschnitt testen.
Da das Holz aktuell sehr trocken und aufnahmefähig ist, bin ich am Überlegen, ob ich es im ersten Schritt hauchdünn mit meinem normalen Hartöl zum anfeuern der Maserung öle und nen Tag später dann nochmals richtig mit dem OSMO Öl behandle (mir ist klar, dass dann weniger vom OSMO aufgenommen werden kann und dadurch auch weniger UV-Schutz bestehen dürfte).

hmm...ich denk ich bau gleich noch ne 2. Banke dazu als Referenzbank...kann man im großen Garten eh immer brauchen:emoji_grin:
 

Komihaxu

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Da das Holz aktuell sehr trocken und aufnahmefähig ist, bin ich am Überlegen, ob ich es im ersten Schritt hauchdünn mit meinem normalen Hartöl zum anfeuern der Maserung öle und nen Tag später dann nochmals richtig mit dem OSMO Öl behandle
Würde ich nicht machen. Ich sehe immer zu, dass bei der allerersten Behandlung soviel Öl wie möglich ins Holz kommt, um es zu sättigen. Wenn es erst mal antrocknet, liegt die zweite Behandlung eher nur noch auf der Oberfläche.

Bei manchen Hölzern (Buche z.B.) kann man beim ersten mal gefühlt Literweise Öl draufkippen, nach 10 Minuten ist es weg und man kann gleich nochmal nachlegen. Wenn ich das weiß, kippe ich bei weniger hochwertigen Stücken manchmal auch erst günstigen Leinölfirnis drauf und lege dann das teurere Öl nach.
 

WinfriedM

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Ich halte es für denkbar, dass das bei den Osmo-Ölen durchaus Sinn machen kann, zuerst mit einem tief einziehendem Öl vorzuarbeiten. Also im einfachsten Fall Leinölfirnis. Damit 1-2 Stunden tief einziehen lassen, Überstand gut abnehmen und erstmal 1-2 Wochen trocknen lassen, wenn man die Zeit dafür hat. Und dann das Osmo UV-Schutzöl, was ja von Haus aus eher auf der Oberfläche seine Wirkung entfaltet und sich auch gut genug mit der vorherigen Ölung verbinden wird. Das Ergebnis könnte noch besser wetterbeständig sein.

Ähnlich macht man das bei anderen Ölsystemen, z.B. Jotun Visir und dann erst Jotun Benar. Oder auch das Owatrol-System arbeitet ähnlich. Ich habs auch schon bei der Wasser-Öl basierten Auro-Lasur gemacht, was gut funktionierte.
 

WoodyAlan

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So, erster Durchgang mit Leinölfirnis is durch und seit knapp 2 Wochen getrocknet.
Anbei mal ein Bilder der Sitzfläche.

Da mitm Handy gemacht kommt leider der Farbton schlecht rüber. Real ist er deutlich satter und dunkler - eher im golfarbenen Bereich (aus Sicht meiner Augen :emoji_slight_smile: ).

sicherlich kein Meisterwerk, aber ich bin zufrieden.
Leider hat der Splint teilweise Blaufäule und durchs Öl wirkts grau, aber das denk ich wird mit Zeit nicht mehr auffallen, da der Rest auf kurz oder lang auch vergrauen wird...vom Dauerhaften Erhalt der Holzes und Farbton bin ich mittlerweile abgekommen...weil geht ja ned nur mit ölen...max hinauszögern...:emoji_frowning2:

Viele Grüße Markus
 

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ascona

ww-ahorn
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Habe jetzt in der Firma mehrere Bänke und Tische aus Lärche für eine größere Kette gebaut. Das ganze haben wir mit einer Lasur von Adler behandelt. Es handelte sich um eine Grundlärchenlasur die leicht farblich verändert wurde. Das ganze ist leicht dunkler bzw honigfarbener als Lärche Natur. Der Kunde hat schon seit Jahren Möbel in diesem Farbton und keine Probleme damit.
 

WoodyAlan

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"beißen" sich Öl und Lasur nicht? -> Einmal ölen=immer ölen und nix anderes mehr?
Welche Lasur ist das genau?
 

WoodyAlan

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kleines Statusupdate zur Gartenbank:

ich hab die Bank zuletzt nach der Fertigstellung mit Leinölfirnis behandelt und nach ca 3 wochen Trocknungsphase nochmals mit dem OSMO UV-Schutz-Öl einmalig behandelt.

Die Bank stand dann den gesamten Sommer über unüberdacht auf einer Südterrasse bei Wind und Wetter und wurde letzte Woche dann für den Winter eingemottet.

Das Lärchenholz ist durch die Sonneinstrahlung (ja, die soll es heuer tatsächlich auch mal gegeben haben:emoji_grin:) im ganz normalem Rahmen lediglich etwas nachgedunkelt. Eine Vergrauung des Holzes ist aber nicht mal ansatzweise zu erkennen.
Die Holzterrasse aus Lärche, die ich im August für meine Schwester gemacht habe, hat im Vergleich dazu (ohne Leinölfirnis bzw UV-Schutz-Öl) bereits nach kurzer Zeit die ersten grauen Stellen bekommen.

Ich denke, wenn Ende kommenden Jahres das Holzbild weiterhin unverändert bzw unwesentlich verändert bleibt, ist das eine gute Alternative für die "natürliche" Holzbehandlung im Aussenbereich.
 
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