Kunststoffart der Gehäuse bei Elu

Woodyship

ww-pappel
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Hallo Forum,
habe nun zwei Geräte von Elu wo durch Lagerschäden das graue Gehäuse (Lagersitz) verschmolzen ist.
Diese möchte ich durch Kunststoff schweißen reparieren.
Kann jemand schreiben, aus welchem Material der Kunststoff besteht.
ABS, HDPE oder was auch immer?

Gruß
Hans-Jürgen
 

Scholli

ww-birke
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Hallo Hans-Jürgen,
im Gehäuse müsste eigentlich eine Materialbezeichnung sein. Wie ein kleiner Stempel. Dort findest du dann die Art des Kunststoffs, z.B. ABS:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:P:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:A6 oder auch mal ein Compound aus verschiedenen Kunststoffen wie z.B. ABS/PC.
Ob das zu schweissen ist weiss ich nicht.
Gehäuse sind meist aus einer schlagzäh modifizierten Spritzgusstype.
Ob du das repariert bekommst hängt sicher einmal vom Schädigungsgrad, deinem Geschick und davon ab, wie nah du mit dem Reparaturmaterial an das Originalmaterial kommst.
Etwas Bedenken hätte ich schon. Zumindest, was die Dauerlösung betrifft.
Aber wie heisst es so schön, "Versuch macht klug!"
Gruß
Scholli
 

Woodyship

ww-pappel
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Hallo Scholli,
leider war Elu da ein wenig sparsam.
Es sind leider keine Stempel (Kennzeichnungen) auf den Gehäusehälften zu finden.
Auf eine Brennprobe habe ich nicht so richtig Lust.
Vielleicht weiß jemand ja mehr darüber.

Gruß
Hans-Jürgen
 

muh

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Jemand der Kunststoff schweissen kann kennt auch die Materialien mit denen er arbeitet.
Ein Lagersitz wird immer warm. Kunststoffe die als Schweissmaterial benutzt werden müssen bei Wärme schmelzen, sind
also als Material für Lagersitze eher ungeeignet. Oder sage ich da etwas falsches?
Dünn Kunststoff aufschmelzen ist schwierig, hier muss also dick verschweisst werden und präzise abgetragen werden.
Fräse vorhanden?

Ich würde 2-K Kleber verwenden. Tennmittel? Bei geraden Flächen nehme ich Wachs, alles andere hat sich bei meinen Bastelarbeiten nicht bewährt,
nicht mal Silikonöl hat ein Ankleben verhindert. Gibt aber gewerbliche Trennmittel, damit habe ich keine Erfahrung.
Kann man die Lagerteile nicht als Ersatzteil kaufen?

Ich selbst habe noch nie Kunststoffe verschmolzen, habe aber mal einem Bekannten zugeschaut der das gelernt hat.
Der hat mir diverse Geräte hergestellt.
Leider sind alle seine Verschweissungen wieder gebrochen. Hätt ich nicht gedacht. Das waren aber alles Materialien die man nicht
oder nur schlecht verkleben kann.

Wenn das dein Arbeitsgebiet ist würde mich interessieren ob das dann wirklich mit schweissen zu reparieren ist. Und wie.
 

Scholli

ww-birke
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Hallo,
leider ist das mit der Kunststofferkennung nicht so ganz einfach. Dazu gibt es einfach zu viele verschiedene Compounds/Formulierungen. War selbst viele Jahre im Vertrieb technischer Kunststoffe tätig.
Die erwähnte Brennprobe ist auch nur ein ganz grober Hinweis auf das Grundpolymer.
Aber das keine Kennzeichnung vorhanden ist wundert mich schon. Dies ist doch lt. WEEE (Elektroschrottverordnung) seit vielen Jahren vorgeschrieben.
Gruß
Scholli
 

tract

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kann man den Sitz nicht ausdrehen und eine Metallbuchse einsetzen?
Manchmal macht der Hersteller das ab Werk schon so.
 

zehlaus

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Hallo,
leider ist das mit der Kunststofferkennung nicht so ganz einfach. Dazu gibt es einfach zu viele verschiedene Compounds/Formulierungen. War selbst viele Jahre im Vertrieb technischer Kunststoffe tätig.
Die erwähnte Brennprobe ist auch nur ein ganz grober Hinweis auf das Grundpolymer.
Aber das keine Kennzeichnung vorhanden ist wundert mich schon. Dies ist doch lt. WEEE (Elektroschrottverordnung) seit vielen Jahren vorgeschrieben.
Gruß
Scholli

Die WEEE ist von 2003, Elu wurde schon 2001 auf DeWalt umgestellt :emoji_wink:.

Gruß
Claus
 

Woodyship

ww-pappel
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zum Thema Kleben mit 2-Komponenten - da denke ich ist die Temperaturfestigkeit zu gering max. ca. 150 C. oder liege ich da falsch.
Kenne ich alle geeigneten Kleber??

Das mit der Buchse ist wohl die Beste Lösung, wenn man ran kommt und genug Platz für die Buchse hat.
 

mars85

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beim herstller anfragen auch wenn von elu auf dewalt umgestellt wurde
ansonsten beim schrotthändler oder dergleichen nach so einem modell suchen und das zerlegen
 

Sägenbremser

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Würde für die Kennzeichnung einmal zu
einem Maschinenhändler gehen der die
gelben Maschinen im Regal hat. Dort suchst
du nach einer Maschine die Made in Slowakei
ist und schaust nach der Kennung.

Ob das bei einer Lagersitzreparatur auch zum
gewünschten Erfolg führt glaube ich nicht. Der
Sitz müßte ja doch noch gehont werden, da kannst
du gleich eine Metallpassung anfertigen.

Habe selber einige Elumaschinen, aber einen Bruch
oder Materialabgang im Lagerbereich hatte ich noch
niemals bei dem Hersteller und da sind Maschinen mit
über 30jährigem, gewerblichen Einsatz dabei. Die sind
aber auch alle aus Deutschland und der Schweiz. Zwei
Fräsmaschinen habe ich einmal entsorgen müssen, da
stand leider auch made in Italy drauf.

Gruss Harald
 

dew-tool

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Hallo Hans-Jürgen

Um welche Maschinen handelt es sich denn?

Man kann eigendlich für jede Elu Maschine eine Explosionszeichnung im Internet finden. Mit der Positionsnummer aus der Stückliste kann man bei DeWalt bei vielen Maschinen noch für die Elu`s noch Teile ordern.

Gruß Jürgen
 

Scholli

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Die WEEE ist von 2003, Elu wurde schon 2001 auf DeWalt umgestellt :emoji_wink:.

Gruß
Claus

Stimmt, WEEE ist "erst" seit gut zehn Jahre in Kraft. Aber fast alle Teile (nicht nur die, die unter die WEEE fallen) wurden schon weit vor diesem Zeitpunkt entsprechend gekennzeichnet.
War mir aber auch nicht bewusst, dass die Umstellung von Elu auf DeWalt schon so lange her ist.
Man lernt eben nie aus.

Gruß
Scholli
 

tract

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zum Thema Kleben mit 2-Komponenten - da denke ich ist die Temperaturfestigkeit zu gering max. ca. 150 C. oder liege ich da falsch.
Kenne ich alle geeigneten Kleber??

Das mit der Buchse ist wohl die Beste Lösung, wenn man ran kommt und genug Platz für die Buchse hat.

ich denke auch, Du solltest mal genauere Angaben zu den Maschinen machen, bzw. Fotos vom Problem.

zum Thema Kleben mit 2-Komponenten - da denke ich ist die Temperaturfestigkeit zu gering max. ca. 150 C

150°C sollten die Kunststoffteile im Betrieb nie erreichen.

Auch nicht die Lager, denn bei diesen Temperaturen wäre ruckzuck das Fett weg (die Dauergrenz-Temp. liegt bei den in Standardlagern verwendeten Fetten bei 75°, max. wären zwar 140° möglich, aber dann läuft schon alles)
Dazu kommt, daß nicht selten in den Lagern Polyamidkäfige verwendet werden, aus PA66, die lt. z.B. FAG für Dauertemp. von 120° geeignet sind.
Sind es abgedichtete Lager, dann sind es normalerweise Abdichtungen aus NBR, die mehr als 100° auch nicht mögen.
Und schlußendlich kann man nachlesen, daß Standardwälzlager in der Regel bis 120° maßstabil sind.

Und aus Polyamid werden auch die Gehäuse der Maschinen sein (ist ja bei anderen Herstellern auch so Bosch, Makita, usw.)



Saegenbremser schrieb:
Ob das bei einer Lagersitzreparatur auch zum gewünschten Erfolg führt glaube ich nicht. Der Sitz müßte ja doch noch gehont werden, da kannst du gleich eine Metallpassung anfertigen.

.... gehont ?

Würde für die Kennzeichnung einmal zu einem Maschinenhändler gehen der die gelben Maschinen im Regal hat. Dort suchst du nach einer Maschine die Made in Slowakei ist und schaust nach der Kennung.

wieso Slowakei?

Die Oberfräsen von ELU gibt es z.B. Made in England, Switzerland, Germany, Italy
und z.B. die ELU OF97E wie deren Nachfolgerin, die DeWalt DW621, sind beide Made in England



Solange Hans-Jürgen sich nicht mit Fakten/Bildern meldet, ist es eigentlich sowieso müßig über eine Lösung zu diskutieren.

Denn wenn da ein Lagersitz, durch zu viel Wärme weggeschmolzen, somit verrutscht ist, dann muß man sich erstmal darüber Gedanken machen, wie man den Sitz wieder exakt an die richtige Stelle bekommt.

Ich hatte ja kürzlich mal ein Foto so eines verrutschten Lagersitzes gepostet:
https://www.woodworker.de/forum/attachment.php?attachmentid=25804&d=1418568506
(in diesem Fall Bosch, die zus. einen Metallring im Kunststoff verankert hatten)
Der Ring muß raus und auch der ganze Kunststoffmurks.
Danach dann eine neue Buchse.
Im Zweifelsfall einkleben mit Sekundenkleber (man kann zur Haftverbesserung noch zus. einen Primer verwenden).
 

Sägenbremser

ww-robinie
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So tract, noch immer Namenloser
jetzt sind wir aber schon richtig weiter in dem
Fragethema finde ich, deiner Hilfe sei es gedankt.

Es wurde zuvor eine recht einfache Frage gestellt.
Die wurde auch darauf eingehend versucht von mehr
als einem Foristi versucht zu beantworten. Ob das jetzt
in der Form zu welchem Ergebnis führen wird, sei einmal
dahin gestellt.

Was möchtest du jetzt dazu beitragen? Ich denke schon das
du eine ganze Menge an Wissen beitragen könntest, wenn du
die Frage des TO einmal in den Vordergrund stellen würdest.
Hier geht es nicht primär um die Frage wer den längeren… hat,
er möchte eine Antwort auf seine Frage und nur das zählt.

Ob ich jetzt mit meiner persönlichen Einschätzung der Produktions-
standorte von ex-Elu/DeWalt richtig liegen mag, sei einmal dahin
gestellt, aber es ist ein gehbarer Ansatz, der auch zum Erfolg bei
der Frage nach dem Werkstoff führen könnte. Was dir dazu das
Googeln auch immer anzeigen mag, ist auch nicht mehr wert, als
meine selber gemachten Beobachtungen.

Liebe Grüsse, Harald
 

andama

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Hallo Harald, jetzt hast du etwas weit geschossen, tract hat meiner Meinung nach das Fazit aus allen Antworten gut zusammengefasst und stellenweise nicht sinnvolle Antworten widerlegt, jetzt ist es Zeit, dass sich der TO meldet.

Alle Vermutungen sind doch ein Blick in die Glaskugel. Aus meiner Erfahrung sind Gehäuse von beanspruchten Geräten meist aus PA6 oder PA6.6 mit einem Glasfaseranteil von ca. 30%. Und wenn der Lagersitz hinüber ist, ist das Kunststoffteil Schrott.
 

tract

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So tract, noch immer Namenloser

ich denke es sollte jedem selber überlassen sein, ob er einen Nickname verwendet oder einen Realname (Du bekommst bei einem Moderator hier z.B. auch lediglich den Nick zu sehen).
Im Gegenzug muß ich z.B., möchte ich Deine Beiträge lesen, mehr scrollen, weil Du der Meinung bist immer nur kurze Zeilen schreiben zu müssen.
Lassen wir es also dabei.

wenn du
die Frage des TO einmal in den Vordergrund stellen würdest.
Hier geht es nicht primär um die Frage wer den längeren… hat,
er möchte eine Antwort auf seine Frage und nur das zählt.

Ob ich jetzt mit meiner persönlichen Einschätzung der Produktions-
standorte von ex-Elu/DeWalt richtig liegen mag, sei einmal dahin
gestellt, aber es ist ein gehbarer Ansatz, der auch zum Erfolg bei
der Frage nach dem Werkstoff führen könnte.
Was dir dazu das Googeln auch immer anzeigen mag, ist auch nicht mehr wert, als
meine selber gemachten Beobachtungen.

meiner Meinung nach ist es nie ein guter Ratgeber, jemanden versuchen vorzuführen (.... Was dir dazu das Googeln auch immer anzeigen mag) wenn einem das Wissen über das Tun desjenigen fehlt.

Ich stand z.B. recht genau vor dem gleichen Problem wie der Fragesteller (Du auch schon?)
1. eine Reparatur an besagtem Boschmotor
2. eine Klebereparatur an einer DeWalt-Fräse (Made in England, wie deren Vorgängermodell von ELU)

Beim Bosch habe ich dazu die Buchse nicht eingeklebt, sondern einen entsprechenden Flansch gedreht.
Das ist alles etwas fummelig, eben weil es darauf ankommt, daß man das Lager nach der Reparatur wieder exakt an der Position haben muß, wie vorher. Somit ist das Suchen einer brauchbaren Zentrierung angesagt, damit man mit einem Feintaster alles so ausrichten kann, daß das Ausdrehen an der richtigen Stelle stattfindet (s.Bild) - auch wenn an solchen Stellen oft C3-Lager zu finden sind, die Position sollte schon stimmen.

Bei der DeWalt-Fräse habe ich am zu reparierenden Teil auch vergeblich gesucht um eine Aussage über deren Kunststoff zu finden. Mich hat das auch verwundert, aber so ist es eben. Also schaut man was andere Hersteller an der Stelle verwenden.
Das Gehäuse der DeWalt ist mit 'PA6-GF30' gekennzeichnet, wie auch Bosch, Makita, Metabo, Hitachi, billige NoName-Maschinen usw. (meine sehr alten grünen Bosch-Akkuschrauber, so um Bj. 1995, sind aus PA6-GF35, also etwas mehr Glasfaser)
Anschließend habe ich tatsächlich im Netz gesucht und gelesen, wie man Polyamid gut kleben kann (in meinem Fall an Metall). Es funktioniert gut mit Sekundenkleber. Ich nutzte dafür welchen von Yuki, den es in verschiedenen Konsistenzen gibt und der preislich attraktiv ist (eBay), in diesem Fall den hochviskosen: Link (und wenn Du Dich mal hinsetzt und liest, wirst Du irgendwann genau die von mir erwähnte Info, daß man mit von den Herstellern angebotene Primer noch bessere Kunststoffverklebungen mit Sekundenklebern erreicht, finden - hier für Dich: http://www.weicon.de/pages/de/download/technisches-datenblatt/TDS-12450010-DE-CA-Primer.pdf )

Und um keinen Unsinn zu Lagern zu posten, habe ich der Einfachheit halber den FAG-Katalog in Papierform zur Hand genommen, damit die Info nicht auf Erinnerung beruhen, sondern auf nachprüfbare Fakten.

Das zum Thema ist auch nicht mehr wert, als meine selber gemachten Beobachtungen.
 

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