Krumme Kiefern

Spannemann

ww-buche
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Servus!

Wir haben schöne alte Kiefern stehen, BHD um 60+. Leider (?) sind sie meist ziemlich gebogen, weil sie am Westufer eines Sees stehen.
Da wir massenhaft Dielenbretter gebrauchen können, wäre uns das eine angemessene Nutzung. Konsequenterweise müßten die alle die Bogenform behalten, wie lauter Klammern )))))) Konische Dielen sind ja bekannt. Nur ist das Herrichten da weniger anspruchsvoll.
Hier käme man wohl nicht umhin, alle Bretter mit dem gleichen Bogen zu besäumen, vermutlich am Anlaufring zu fräsen, denn sie sollten doch auch gespundet werden.

Hat jemand mal sowas gesehen oder gemacht? Ist das halbwegs wirtschaftlich (wenn auch als Liebhaberei) lösbar?

Beste Grüße!
Spannemann
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo Spannemann,
warum müssten die konsequenterweise die Bogenform behalten, wie lauter Klammern )))))? Wenn die Stämme um 90° um die Länsachse gedreht durchs Gatter laufen, fällt die Bogenform weg. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Biegung nicht allzu stark ist. Die Stämme sollten insofern sowieso in entsprechende Blöcke geteilt werden. Das entschärft auch die Biegung. Verschnitt wird wohl (denk' ich mal) vergleichbar sein. Sprich mal mit dem Säger (oder schneidest Du selbst ein?).
 

magmog

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guude,

beim gattern muss der bogen flach liegen, die stämme werden sonst nicht richtig in den rollen eingespannt. auch führt das massige ungleichmäßige anschneiden der längsstruktur zu unberechenbarem arbeiten der schnittware.

schablone bauen, dielen mit anlaufring und fügefräser mit nuter über die fräse. lose feder verwenden.

gut holz! justus.
 

Spannemann

ww-buche
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Gesägt wird mit Bandsäge, mobil.

Es wäre schon schade um den Verschnitt beim Gradesägen; die angeschnittene Fasser sähe wohl auch blöd aus.
Es fragt sich allerdings, ob gebogene Dielen einen nicht wahnsinnig machen...?
Lose Feder? Ginge doch nur in kleinen Einzelstücken, oder soll die sich biegen?

Beste Grüße!
Spannemann
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
noch selbst nicht gemacht und bei Bodendielen auch noch nicht gesehen. Bei Tischplaten aus wertvollen Obstholzern werden geschweifte Leimfugen teilweise realisiert (s. Fachzeitschriften). Ich selbst hab dies allerdings auch noch nicht gemacht. Hier wäre eine CNC wahrscheinlich sehr nützlich.
Bei deinem Vorhaben hätte ich aber Bedenken, dass die Kiefern aufgrund der geschilderten Herkunft durch die einseitige Windbelastung starkes Reaktionsholz (Zug und Druckholz) ausgebildet haben. Würdest du solche Bretter für deine Dielen mittig auftrennen wird es zu starkem Verzug kommen. Ich würde mir vor dem Einschneiden zuerst den Stammquerschnitt ansehen. Ich vermute der Kern ist stark aussermittig und das Druckholz ist leicht zu erkennen.
Gruß Georg
 

hutch

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Hallo Spannemann

Als ich deinen Beitrag las kamen mir gleich bödeste Erinnerungen an unsere Barandenburgische Krüppelkiefern.
Kiefern: Wald-oder Seerand wo der Wind schön reingeht, dann noch krumm und oder verdreht muahhh. ein Graus für jeden Holzwerker.
Sparren die sich aus der Kerve drehen und die Lattung hochreißen, unterschiedlich dichtes Holz was unterschiedlich stark trocknet mal brennt das Blatt dann reißt es Fransen.

Wie willst du das Holz gebändigt bekommen?
Einschneiden dann trocknen?
Wenn du es in die gewünschte Form gebracht hast totlacken?

Ich glaube das wird sehr teures Feuerholz.
Machen tät ichs nicht müssen.
 

Spannemann

ww-buche
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Danke für die anschauliche Darstellung. Hatte auch schon befürchtet, daß es mit Schnittholz wenig wird. Dabei sind die Prachtstücken über 120 Jahre alt...
Ich werde im Winter mal eine versuchen. Vielleicht kann man daraus schöne dicke Platten für kleine Tische machen, oder ähnliches, wo das unverleimte Holz sich schön darstellen kann.

Beste Grüße!
Spannemann
 

edelres

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Starkfurnier

Hallo Spannemann & Forumsfreunde,

zu der von dir geplanten Verwendung habe ich die gleichen Bedenken welche hutch ausfuehrlich beschrieb.

Hier habe ich Gelegenheiten Treibholz im Meer ausgelaugt und in der Sonne gebleicht in sehr interessanten Formen zu finden.

Alles ging wunderbar, solange ich mich auf das Kuerzen der Stuecke beschraenkte.

Um vor dem Auftrennen den Trocknungsgrad(*) festzustellen, erhitzte ich einige Abschnitte im Mikrowellenherd nach Gewichtsvergleich aenderte sich nichts, lainehaft ausgedrueckt, das Holz war durch und durch trocken.

(*) die elektrischen Feuchtemesser funktionieren in einem solchen Fall nicht.

Ich erlebte beim Auftrennen mit der Bandsaege, dass in einem Fall sich das abgeschnittene Teil (beim einem Stamm waere dies die Schwarte) spiralig verdrehte.

Eine Kundin fand das Stueck so interessant, dass sie dieses als Naturkunst an die Wand haengte.

Beim Versuch weitere Teile abzutrennen, klemmte meine Bandsaege (1kw Leistung).

Hier werden solche Holzstuecke wie du beschreibst als Saegefurnier, ca 3 mm vewendet.

Durch die Krumm/Drewuechsigkeit entstehen interessante Maserungsbilder.

Bei der Verarbeitung des Furniers koennen durch Spiegeln und Stuerzen atemberaubende Maserungseffekte/Bilder erzielt werden.

Dies waere mein Gedankenanstoss in deinem Fall.

mfg

Ottmar

PS: Ich sehe hier fuer einen Schreiner Moeglichkeiten in welcher er sein gestalterisches und handwerkliches Koennen konkurrenzlos einsetzen/anbieten kann.

 
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