kreischende Famag-Bohrer

Yggdrasil

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Hallo miteinander.

Während meiner Lehrzeit damals gab es an Holzspiralbohrern nur die Standard-CV-Dinger. Die blieben nicht lang scharf und stopften.
Da war die Freude groß, als ich die HSS-G Bohrer von Famag entdeckte (diese bräunlich glänzenden Dinger). Bleiben lange scharf, haben einen super Anschliff mit wirklichen Vorschneiden und werfen die Späne gut aus.
ABER: Von Beginn an kreischen die Dinger bei tiefen Löchern in härteren Laubhölzern. -Is ja nicht so schlimm, wir hamm ja nen Gehörschutz.
Hin und wieder aber löste sich dann das Bohrfutter und der Bohrer fiel hinaus (Städerbohrmaschine Flott mit Röhm-Futter). Nun aber hats mir durch die Vibrationen das Bohrfutter vom Konus der Maschine gelöst und da die Maschine erst mal noch drehte, leider den Konus etwas versaut.
Vor langer Zeit hab ich dazu auch mal bei Famag nachgefragt. "Unsere Bohrer quietschen nicht" hieß es.
Meine Frage nun: Wer kennt das noch?
Vor allem aber: Welche Bohrer sind da sonst zu empfehlen? (Für tiefe Löcher, sonst hab ich die Zobo-Bohrer.)

Einen schönen Feiertag allen (in der Werkstatt?).
Gruß,

Sebastian
 

Komihaxu

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Schlangenbohrer!
Ich habe das neulich für 20er Löcher in der Hobelbankplatte mit den Forstnern verglichen. Eindeutig besser mit der Schlange, besonders wenn man eine gewisse Tiefe erreicht.
 

Micha83

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Hallo

Ich habe mir einen 16 er Famag gekauft, um damit Türfriese zu Dübeln.
In Buche hat es auch entsetzlich gequitscht.
Locker geworden ist der Bohrer in der LLB allerdings nicht.
Habe 1500 und 3000 Umdrehungen, probiert, hat bei beiden gequitscht.
Das ist auch nur mit Gehörschutz zu ertragen.
Für Dübellöcher gibt es leider keine Alternative.
Also muss es weiter mit Quischen gehen.

mfg Micha
 

TischlerTheo

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Hallo,

musste letztens auch viele tiefe Löcher in Buche Multiplex bohren. Habe mir dann eine runde Dose mit Wachs kommen lassen. Ich glaube eigentlich zum Gewindeschneiden. Hat sehr gut geholfen.

Gruß Theo
 

Yggdrasil

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Vielen Dank für eure Antworten.
Den Schlangenbohrer nehm ich bei Handmaschinen auch schon mal gern her. Allerdings ist das bei Eiche dann schon kritisch.
Zum genauen Dübeln bzw. auf Stationärmaschinen taugt der aber nicht.
Was meinst Du mit Wachs Theo?
Wachst Du den Bohrer ein, damit die Reibung herabgesetzt ist? Wie schauts dann mit dem Bohrloch aus, hält da noch der Leim?

Was mir z.B. super gefällt sind die Zobo-Bohrer. Ein erstklassiges Schnittbild - total sauber. Die "pfeifen" beim Bohren, wie man es von einem scharfen Hobel kennt. So was für tiefere Löcher und ich wäre glücklich.

Gruß,

Sebastian
 

TischlerTheo

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Was meinst Du mit Wachs Theo?
Wachst Du den Bohrer ein, damit die Reibung herabgesetzt ist? Wie schauts dann mit dem Bohrloch aus, hält da noch der Leim?
Ich halte die Wachsstange an den Bohrer. Habe damals nur Durchmesser 8,5 mit dem Spiralbohrer gebohrt, allerdings 8cm durch Buche Multi. Auf der Oberfläche war ein bischen Waschs, nach dem Schleifen war der weg. Die Platten wurden lackiert.
 

Sägenbremser

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Bin nun wirklich altersbedingt leider nicht so der
Daueranwender von Gehörschutzeinrichtungen.
Das pflegen unsere jüngeren Kollegen erheblich
besser und das finde ich auch sehr sorgsam.

Wenn mir aber gerade beim Bohren diese Schutz-
einrichtung wirklich notwendig erscheinen würde,
wäre mein erster Messgang der Futterrundlauf und
danach die Prüfung der Kreuzsupporteinrichtung.
Der letzte Teil ist bestimmt die Ursache für solche
unangenehmen Geräusche.

Denke schon das hier die meisten Anwender auch bei
Holzspiralbohrern eher zu guter HM bestückter Ware
zurückgreifen werden. Stell dir einmal einen klassischen
Bohrautomaten, 4-8 Spindeln im Einsatz vor und da sind
alle Werkzeuge mit muntere Geräuschkulisse im Einsatz:rolleyes:

Die Aussage der mir unbekannten Firma -"unsere Bohrer machen
keine Geräusche"- ist ja auch mit entsprechender Vorsicht zu ge-
niessen, deine machen das ja wohl schon. Spann die doch einmal
bei einem Kollegen in die Drehbank und halte die Messuhr daran.
Wenn dir schon krumm sind sollen sie eiligst etwas der Din 7487
entsprechendes, gutes Werkzeug in deine Werkstatt liefern können.

So ein wenig mehr Hinhören wäre für einige der Schreibtischkerle
schon eine wirkliche Investition auch in ihrer eigene berufliche
Zukunft, Plattitüden kann ich mir auch auf der Page ihrer Firma
zu genüge reinziehen, nützen tut uns das aber wirklich nichts. Der
nächste Schritt ist da eine professionelle Reklamationsfirma, wie es
bei den grossen Anbietern im Konsumerbereich auch üblich ist, um
die zuweilen durchaus berechtigten Reklamationen abzuarbeiten.

Gruss Harald
 

Yggdrasil

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Hallo Harald,

ich denke, daß es definitiv an den Bohrern liegt, weil ich das Problem mit jeder -auch Handmaschine habe. Ebenso mit allen Bohrerdurchmessern von 5 bis 16. Diese Bohrer schneiden ja an den Flanken nicht frei und ich vermute, daß genau da die Reibung und damit der Krach herkommt.
Insofern wären HW-bestückte Bohrer wohl die Lösung.

Gruß,

Sebastian
 

keks010982

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Servus Sebastian,

Für die Zobo Bohrer gibt es doch die Verlängerungen... Somit kannst du die doch auch für tiefe Bohrungen nutzen. Habe ich mal für ein etwas spezielles Treppengeländer auf der Langlochbohrmaschine verwendet... hat sehr gut geklappt, allerdings waren das keine Hirnholzbohrungen.

Gruß Daniel
 

Yggdrasil

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Hallo Daniel,

die Verlängerung hab ich auch, aber der Späneauswurf ist halt bei tiefen Löchern nix.
Und die gibts auch erst ab ø10 bzw. ø15.
Ich such primär was zum Dübeln, preislich zwischen dem CV-Gelump und den HW-bestückten.

Danke und schönen Gruß,

Sebastian
 

Sägenbremser

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Hallo Sebastian

da du diese Bohrer ja noch weiter verwenden möchtest,
kannst du sie nur versuchen zu optimieren. Bohren tun
sie ja nach deiner Beschreibung tadellos.

Bleibt eigentlich nur das Läppen der Förderspiralen. Mit
einer DIA Schleifplatte im Linkslauf, ersatzweise einen
Streifen Läppband die Spiralschneiden etwas zurücksetzen
und danach einmal die Hörprobe machen.

Gruss Harald
 

Yggdrasil

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Hallo Harald,

prima Idee von Dir! Danke.
Habs etwas grober ausprobiert: Einen Bohrer in den Akkuschrauber gespannt und drehend an den Metallbandschleifer gehalten. Die ersten 5mm hat der Bohrer noch den Originaldurchmesser, dann ca 1-2/10 weniger.
Das Quietschen ist fast weg.
Nun werd ich mal ein Set meinem Schärfer mitgeben, damit der das etwas professioneller hinschleift und dann mal schaun, wie es sich bewährt.

Gruß,

Sebastian
 
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