Kratzer/ Buntstift auf Furniertisch

geez

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Hallo!
Ich hoffe auf Euer Schwarmwissen :emoji_slight_smile:

Ich habe einen 50er Jahre Furniertisch in der Küche. Holzart bin ich mir unsicher, auf jeden Fall lackiert, wobei dieser an manchen Stellen nahezu abgetragen ist.

Leider haben meine Nichten in einem unbeobachteten Moment mit Buntstiften auf dem Tisch gemalt... DIe Farbe ging zum Großteil wieder heraus. Leider sind jetzt jedoch unschöne Kratzer im Furnier. Diese stören mich schon ziemlich (Erbstück von Oma). Trotz Kücheneinsatz hatte er die letzten 50 Jahre erstaunlich unbeschadet überstanden...

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Wie bereite ich diesen am besten auf bzw. kaschiere die Kratzer/ Einkerbungen?
Hat da jemand bereits Erfahrung?

Kittwachse und Stifte kommen bei diesen feinen Kratzern ja eher nicht in Frage.

>> Ich dachte: Versuchen,die Kratzer vorsichtig abzuschleifen (soweit das eben bei Furnier geht), dann neu mit Klarlack versiegeln. Clou Holzsiegel z.B.. Das sollte nach ausreichender Trocknungsdauer ja auch lebensmittelecht sein.

Das Furnier an sich ist in ordentlichem Zustand, da würde ich nichts ausschneiden oder ersetzen...

Tips?
Auch evtl. welches Schleifpapier (hätte 240, 320, 400 und 600er).
Würdet ihr den Tisch vorher abbeizen. Wenn ja mit was? Oder reicht es, diesen gleichmäßig abzuschleifen vor der neuen Lackierung?

Vielen Dank schonmal!
 

ChrisOL

ww-robinie
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Die Farbe von Buntstiften bekommt man mit einem Lappen und etwas Glasreiniger gut wieder weg. Besser wie auf deinen Bildern. Woher ich das weiß :emoji_confused:

Auf keinen Fall schleifen. Dann musst du erst den Lack runter bekommen und dann alles flächig schleifen. Da schleift man schnell durch das Furnier oder man bekommt den Lack nicht vollständig runter dann sieht es später fleckig aus.

Zu der Entfernung von Kratzern halte ich mich zurück. Für mich darf ein Tisch auch eine Geschichte haben.
 

geez

ww-pappel
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tatsächlich habe ich Glasreiniger , Schmutzradierer etc. schon versucht, die letzten Reste gehen leider nicht ab.

Zur Geschichte: Das ist halt Geschmackssache. Finde es auch nicht schlimm, wenn ein Massicholztisch "gelebt" hat. Aber beim Furnier... naja. Das möchte ich ungern so lassen.
 

geez

ww-pappel
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beim Schleifen müsste ich natürlich vorsichtig sein. Wenn die Kerben durch die Stifte zu tief sind, gehen sie evtl. nicht ganz raus. Aber wären vllt dann weniger zu sehen?
 
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WinfriedM

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Ohne fundiertes Fachwissen kann das schnell schief gehen. Partiell schleifen wirst du immer sehen, weil die natürliche Holznachdunkelung dort dann weggeschliffen wird. Partielles nachlackieren ist sehr anspruchsvoll, das übergangslos hinzubekommen. Den richtigen Glanzgrad des Lackes zu treffen und überhaupt ein Lack, der sich mit dem jetzigen verträgt, ist auch nicht so einfach.
 

geez

ww-pappel
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Ohne fundiertes Fachwissen kann das schnell schief gehen. Partiell schleifen wirst du immer sehen, weil die natürliche Holznachdunkelung dort dann weggeschliffen wird. Partielles nachlackieren ist sehr anspruchsvoll, das übergangslos hinzubekommen. Den richtigen Glanzgrad des Lackes zu treffen und überhaupt ein Lack, der sich mit dem jetzigen verträgt, ist auch nicht so einfach.

Vllt war das missverständlich: Ich möchte natürlich den ganzen Tisch abschleifen und insgesamt neu lackieren - nicht nur partiell. (Aber natürlich in der Hoffnung, die Kratzer damit dann zu mindern. Wenn man sie noch sieht, ist das dann so.) Natürlich bin ich da bei Furnier begrenzt - und sollte das nicht durchschleifen. Da der Lack an anderen Stellen bereits abgegriffen ist, wäre eine neue Lackierung aber ohnehin bald nötig.

Aber momentan sieht man v.a. die auf dem 2. Bild sehr, da blutet mir schon das Herz, jedes Mal, wenn ich am Tisch sitze.

Die Frage ist ja auch, ob man diesen erst abbeizen sollte. Aber mit welchem Mittel?
Für die Ziehklinge ist die Oberfläche meine ich zu uneben...

Beim neuen Lack dachte ich an Clou Holzsiegel mit entsprechender Verdünnung.

Ich möchte das eben auch selber machen. Bin auch handwerklich nicht unbegabt. Eine professionelle Restaurierung übersteigt den Wert des Tisches bei weitem.
 
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Helmut60

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Ich würde zuerst mit 1000Sender o der feinerem Schleifpapier nur den Bereich des Schadens bearbeiten. Wenn der davon weg geht die ganze Fläche zum lackieren schleifen.

:emoji_slight_smile:. Helmut
 

geez

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Ich würde zuerst mit 1000Sender o der feinerem Schleifpapier nur den Bereich des Schadens bearbeiten. Wenn der davon weg geht die ganze Fläche zum lackieren schleifen.

:emoji_slight_smile:. Helmut

So ähnlich hatte ich mir das gedacht...

Die ganze Fläche dann auch direkt mit 1000er?
Hätte mich beim Lack dann von 240er oder 320er hochgearbeitet - das hatte mir zumindest ein Clou Mitarbeiter emfpohlen...

Vielen Dank für die Anregungen bisher!
 
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geez

ww-pappel
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oh - und gibt es eine Empfehlung bez. des Schleifpapiers (Hersteller?) - hatte mich gestern im Baumarkt umgesehen, die Auswahl für Holz war gerade bei der feinen Körnung sehr mau... Qualität machte auch keinen guten Eindruck
 

carsten

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Hallo

1000er willst du die Kratzer polieren ??
Also ich schreibe mal wie ich als Schreiner vorgehen würde. ( ohne Breitband)
Exzenter 120er Körnung großflächig die ganze Oberfläche in gleichmäßiger Bewegung schleifen NIE stehen bleiben. So dass eine einheitlich Oberfläche (vom Glanzgrad) entsteht. Optimalerweise ist die obere Lackschicht komplett weggeschliffen.
Entstauben. die stellen mit den Kratzern leicht feucht machen: zum einen zeigt sich ob die kratzer mit weggeschliffen wurden zum anderen quillen die leicht auf. Wenn die Kratzer noch gut sichtbar sind noch mal feucht machen und evtl mit Bügeleisen die Kratzer rausdämpfen.
Trocknen lassen. Schleifen Korn 150. Entstauben. Eevtl noch mal an den Stellen mit Kratzern feucht machen zur Kontrolle ob diese weg sind.
Dann noch mal Korn 150 schleifen evtl. nur mit Schleifklotz und per Hand in Maserrichtung. 1. Lackdurchgang. Trocknen lassen. Zwischenschliff Korn 240 ode 280. Ablackieren.

SO und jetzt kommt das große ABER.

Das ist meine Vorgehensweise mit 20+ Jahren als Schreiner mit guter Werkstattausstattung und der einen oder anderen durchgeschliffenen Furnierfläche.

Als Neuling mit wenig Erfahrung ist natürlich die Gefahr des Durchschleifens deutlich höher. Würde VOrschlagen doch mal bei einem Schreienr vort Ort nachzufragen wenn dir andem Tisch tatsächlich was liegt.
 

uli2003

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Wenn das furnierte Spanplatte ist, würde ich mit 80er Korn auf der Langband den Lack abnehmen, dann mit 120er Korn das Furnier sauber schleifen.
Esche ist recht hart und lässt sich gut schleifen.
Wenn der Erzeuger nicht am Limit geschliffen hat, ist das kein Problem.
Neu lackieren, fertig.

Alternativ so lassen, oder beim durchschleifen neu furnieren.
Passiert mir aber nur extrem selten, meistens war dann vorher schon das Furnier am Limit.
 

Helmut60

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Als Neuling mit wenig Erfahrung ist natürlich die Gefahr des Durchschleifens deutlich höher.

Genau deswegen tät ich mit sehr feinem Schleifpapier am Schaden anfangen. Mit 120ziger am Excenter reicht eine falsche Bewegung und der Schaden wird größer. Daher....lieber etwas länger feiner..von Hand oder m. Klotz schleifen \ polieren, als das in einem Moment mit der Maschine alles bin is. Für das neu lackieren reicht 1000Sender Papier auch. Damit schleift man so schnell nix durch.

:emoji_slight_smile:. Helmut
 

carsten

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Hallo

anschleifen mit 1000er zum neulackieren ??????????????????????????
Also alles über Korn 400 wird bei uns nur eingesetzt wenn es um Lackschliff für Glanz bzw Hochglanz geht.
Wenn es nur darum ginge einen oberflächlichen Lackkratzer rauszubekommen wäre Lackschleifpapier angesagt, das beginnt bei Korn 220.
Aber die Kratzer dürfte zumindest leicht ins Holz / Furnier gehen. Da ist schon ein wenig Abtrag notwendig.
Ulli fängt sogar mit 80er auf der Langband an. Wenn man jetzt übervorsichtig ist wäre Korn 220 evtl gerechtfertigt aber auch grenzt dass schon an eine Sisyphusarbeit.
Klar warnen wir hier davor das man Furnier schnell durchgeschliffen hat (ist auch jedem Schreiner schon passiert) aber dennoch empfehle ich hier nur Tätigkeiten die auch zeitnah zum Ziel führen.
 

WinfriedM

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Also alles über Korn 400 wird bei uns nur eingesetzt wenn es um Lackschliff für Glanz bzw Hochglanz geht.
Wenn es nur darum ginge einen oberflächlichen Lackkratzer rauszubekommen wäre Lackschleifpapier angesagt, das beginnt bei Korn 220.

Sehe ich auch so. Über Korn 220/240 würde ich da nicht anfangen. Esche ist ja auch ein recht zähes Holz. Und es geht ja auch drum, den ganzen Lack runter zu schleifen und nicht nur anzuschleifen.

Mit Korn 1000 könnte man einen Kratzer im Lack beseitigen, aber wenn der im Holz ist, brauchts was Gröberes.

Clou Holzsiegel würde ich auch nehmen.
 

uli2003

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Das bringt sowieso nichts. Eine Stelle mit feinem Papier glatt zu schleifen und nach zu lackieren bringt einen schönen geschlossenporigen Fleck zustande.
 

geez

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Ich kann da auch nur den Kopf schütteln.
Drin lassen und gut ist!

Gruß

Michael

So lassen ist keine Option.
Wie gesagt, der Lack ist an anderen Stellen ohnehin abgegriffen, ich müsste das Holz so oder so bald wieder gegen Nässe schützen. Da kann ich ja auch schlecht partiell drüber lackieren. Von dem her musste er jetzt ohnehin angeschliffen werden bzw. abgeschliffen, wenn es gleichmäßig werden soll.

Ein von Nässe aufgequollen Furnier gehört für mich dann wirklich nicht mehr zu den authentischen "Lebensspuren" eines Tisches.

PS: Der Schreiner hier vor Ort macht solche Kleinaufträge nicht...
 
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tiepel

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Wie gesagt, der Lack ist an anderen Stellen ohnehin abgegriffen, ich müsste das Holz so oder so bald wieder gegen Nässe schützen.
Hallo,
was ist denn jetzt das Problem?
Wenn an anderer Stelle der Lack komplett abgegriffen ist, wäre der Kratzer doch das kleinste Problem.
Da fehlen einige Informationen von Dir.
Gruß Reimund
 

geez

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Hallo,
was ist denn jetzt das Problem?
Wenn an anderer Stelle der Lack komplett abgegriffen ist, wäre der Kratzer doch das kleinste Problem.
Da fehlen einige Informationen von Dir.
Gruß Reimund

Hallo Reimund,

Jetzt wirds doch sehr ausführlich. Ich wollte euch eigentlich nicht mit den ganzen Details "belasten" :emoji_wink:
Das war nur als Zusatz Info. Auch warum ich das mittelfristig nicht so lassen werde

Das Nachlackieren des gesamten Tisches steht eben auch an, daher kann ich mich dann gleich den Kratzer widmen -> Dass der Lack abgegriffen war steht auch im ersten Post...
Da weiß ich jedoch wie ich vorgehen möchte,. Den Tisch komplett zu lackieren, das ist handwerklich kein "Problem". (Wird sicherlich nicht so fein wie aus der Meisterwerkstatt, aber da habe ich einige Übung.)

Ich glaube, wir sind da ein bisschen vom Thema abgekommen, da der Eindruck enstand, ich wollte isoliert Stellen abschleifen und neu lackieren. Das ist eben nicht der Fall. Das sähe sicher mies aus.

Nur wie (d.h. mit welchem Material) ich bei Furnier solche punktuelle "Macken" ausbessern/verbessern kann, eben ohne bis aufs Trägermaterial durchzuschleifen etc. - da wollte ich konkrete Tips. Das ist ja - wie von euch ja mehrfach beschrieben - wohl eher knifflig.

Aber da habt ihr mir ja einiges empfohlen. Ich werde berichten wie es geklappt hat :emoji_wink:
 
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WinfriedM

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Kauf gutes Schleifpapier, da kann man viel falsch machen. Baumarkt hat meist schlechtes Material. Indasa Schleifpapier (weiße Sorte) ist ganz gut und günstig. Bekommst du z.B. bei Befestigungsfuchs.de. Gibts auch als runde Pads für den Exzenter.
 
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