Kostenexplosion - Tipp für gutes Holz zum Korpusbau?

PeteCh

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Hallo zusammen,

nachdem die Skizze für mein Lowboard steht und die Materialliste nun auch vollständig bepreist ist, bin ich auch kurz davor endlich loszulegen.

Leider habe ich den von mir gesteckten Preisrahmen von 500 Euro deutlich überstiegen und bin nun am Überlegen wo ich etwas einsparen könnte, das dem Design, der Optik und der Funktionalität keinen Abbruch tut.

Etwas teurer wird das Ganze da recht viel Wildeiche und auch 4 Schubladen zum Einsatz kommen sollen. Bedingt durch das Design ist der Boden von keiner Seite aus sichtbar, so dass ich nun am Überlegen bin, hier keine Wildeiche einzusetzen (siehe Entwurf). Einziger Anspruch an das Material sollte sein, dass es gut zu verarbeiten ist. Verbunden werden die Seitenteile mit dem Boden wahrscheinlich per losem Zapfen. Sollte also alles halten am Ende. Was für mich ausfällt sind daher Spanplatten und MDF.

Neben der verwendeten Leimholzplatte Wildeiche bietet mein Händler noch folgendes an (EUR-Werte sind qm-Preise im Zuschnitt):

Wisa Spruce, Nadelsperrholz, 18mm, EUR 26,45
Ellioti Pine, Baufurniersperrholz, 18mm, EUR 18,95
Tischlerplatte Stab Gabun IF 20, 19mm, EUR 31,95
Furnierplatte Birke 100 AW, 18mm, EUR 32,95

Welches davon könntet ihr mir für meine Zwecke empfehlen? Oder doch etwas ganz anderes? Vielen Dank für eure Tipps.

Schönen Gruß
Peter
 

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andama

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Welche(n) Boden meinst du, die der Schubladen oder des Schrankes?
Beim Schuladen braucht es kein Massivholz. Beim Schrankboden würde ich überlegen vorn an die Kante ein Stück Eiche anzuleimen.
 

PeteCh

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@Andreas
Gemeint ist der Schrankboden. An den Schubladen würde ich nur die Front und die Seiten massiv bauen. Du meinst also dass die Furnierplatte Birke 100 AW, 18mm, mit EUR 32,95 zu teuer ist? Wie gesagt, das Ganze ist der Zuschnittpreis. Ohne Zuschnitt liegt diese bei EUR 22,45. Ich brauche diese jedoch im Zuschnitt. Warum würdest du zu dem Holz tendieren?

@Justus
Wildeiche mit durchgehenden Lamellen, 19mm, liegt bei 110 EUR/qm Zuschnittpreis (85 EUR ohne Zuschnitt)

-----------

Ein Stück Eiche anzuleimen, daran habe ich auch gedacht; aber wie gesagt, designbedingt ist das meines Erachtens nicht mehr notwendig, nachdem der Boden von keiner Seite her sichtbar ist.
 

silkyarborist

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Stabil und solide ist die Furnierplatte, natürlich furniert mit passendem Eichenfurnier. Massivholz Kanten an der Sichtseite sind die Grundlage für die Verwendung. Kann sogar mit Karnis verziert werden.

Ein solides Möbel erreichst Du nur wenn auch alle verwendeten Materialien in der Qualität gleichauf mit dem verwendeten Frontmaterial sind. Sparen ist da der falsche Weg...!
 

carsten

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Hallo

also was mich irritiert ist die Verbindung "Loser Zapfen" von Boden und Seitenteil.
Das wäre eher eine Verbindung aus dem Gestellmöbelbau.

Da wir heir aber im Plattenbau sind wären Dübel ( Lamellos, Domino) das passende Verbindungsmittel.
Das schließt aber weder MDF noch Spanplatte konstruktiv aus .

Zu den genannten Plattenmaterialien: Nadelsperrholz und Baufurniersperrholz würden bei mir nicht in ein Möbel kommen. Das ist optisch die unterste Qualitätsschienean Plattenwerkstoffen. Das eine wird hauptsächlich für Kisten/ Verpackung verwendet das andere wie der Name schon sagt Bau....
Tischlerplatte: konstruktiv spricht nix dagegen aber, da man zumindest zwischen den Schubkastenfronten die Kante sieht würde ich da auch einen Anleimer anbringen. ( Tischlerplatte hat als tragende Schicht meist Leisten aus Fichte und da kann es schon mal Fehlstellen geben.
Multiplex ginge auch nur muss es keine Verleimung AW 100 für den Feuchtebereich sein.
Auch hier würde man durch die Fugen der Fronten die Kante sehen und optisch passt Birke Multiplex nicht zu Eiche. Wenn auch hie rnur mit Kante.
 

silkyarborist

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...und wenn dass Möbel dann in einigen Jahrzehnten mal überarbeitet werden darf - macht die sich bescheidene Qualität der Rohmaterialien negativ bemerkbar.

Was spricht gegen die Furnierplatte? Mit einer massiven Kante, ordentlichem Furnier drauf wirkt das fast wie massives Holz.
Komplett massiv hat oft genug Probleme mit der Standhaftigkeit - gerade da ist die Furnierplatte überlegen und gut verarbeitbar.
Egal ob mit Lamellos oder Dübeln - das ist einfach gute Qualität.

Von MDF halte ich persönlich gar nichts mehr, ist eben ein Material für den Messestandbau und weniger für die Dauerhaftigkeit. Einzig für bestimmte CNC Anwendungen und beim schnellen Ausbau verwendbar.
 

PeteCh

ww-kastanie
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@Silkyarborist
Sehe da ehrlich gesagt keine Probleme. Es muss ja nicht unbedingt 110 Euro/qm kosten, um in der Qualität gleichauf mit dem verwendeten Frontmaterial, in diesem Fall Wildeiche, zu sein. Von MDF halte ich ebenfalls nicht viel; vor allem nicht bei diesem Projekt.

@Carsten
Sorry für die Verwirrung. Am Ende des Tages sind Lamellos gemeint.

Die Fugen an der Front werden zwischen 2 und 3mm betragen. Da sollte man nichts sehen meine ich. Ansonsten klar, Anleimer, oder vielleicht einfach schwarz lackieren, so dass die Kante komplett in den Hintergrund rückt.?

Spricht sonst noch etwas gegen AW 100, außer dass diese für Feuchtbereiche konzipiert und vermutlich teurer als Furnierplatten für den Innenbereich sind? Geben die evtl. mehr Schadstoffe an die Raumluft ab? Danke für die Aufklärung.
 
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