Koskisen für lange Möbelfronten?

Angua

ww-pappel
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Hallo!

Welches Material nehmt ihr für lange, glatte Möbelfronten wenn es keine Spanplatte sein soll?

Aktuell baue ich einen Kleiderschrank, 2400 hoch. Die Türen (5Stk li/li/re/li/re) sind 2320 x 450mm, die Front soll glatt mit kleinen Fugen und grifflos sein. Ich habe Melaminbeschichtetes FU Birke 18mm (Koskisen) verwendet. Leider steht das Material derart unter Spannung, dass selbst bandseitig die Mitte bei 3 Bändern 3mm vorsteht!!! Das Möbel soll weiß sein, wir haben aber weder eine Furnierpresse (diese werden wir wahrscheinlich zeitnah anschaffen) noch einen Spritzraum.
Hat jemand Erfahrung mit den Koskisen als Möbelfront in der Länge? Gibt es Tricks und Tipps? Ich überlege ein Aluprofil zur Versteifung einzufräsen, aber ist das am Ende stärker als die Spannung im Sperrholz? Auch eine Art abgewandelte Gratleiste aus massivholz inneseitig ziehe ich in Erwägung, aber auf die Länge müsste die ja recht wuchtig sein... Vl. wenn ich die Türen mit einem Entspannungsschnitt horizontal innenseitig versehe (ca 4mm tief, auf die Länge 3-4 Stück) und dann das Aluprofil zum versteifen?

Vielen Dank für eure Antworten,
Angua
 

Joiner_Koblenz

ww-esche
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Hallo Angua
bei 232 cm langen Fronten, wären bei mir schon mal 4-5 Scharniere an der Tür!
Sind die Fu Platten beidseitig gleich stark, mit melamin beschichtet?

Hast Du schon mal an Ausrichtbeschläge gedacht?
Ausrichtbeschlag Hettich Art.Nr.: 9117303 9117303 HETTICH Beschläge und Technik / Schiebe- und Falttürsysteme / Zubehör / Ausrichtbeschlag / Distanzrolle

Ob die aber den gewünschten Erfolg bringen, kann ich nicht sagen, da ich die von Dir verwendeten Platten noch nicht als Fronten verarbeitet habe!

Gruß Ralf
 

magmog

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Guude,

Ich hätte mellaminbeschichetes MDF verwendet.

Wenn man von der Rückseite nicht all zu viel sieht, empfehle ich zur Rettung dieses Falls auch einen Ausrichtbeschlag und mehr Bänder.
 

chris_maa

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Warum darf es denn keine Spanplatte sein? Die hat doch einen viel besseren Stand als Sperrhölzer. Wir machen recht häufig Möbeltüren bis 250 cm Länge, bisher problemlos, dann aber mit 5, teils 6 Bändern.
 

yoghurt

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Hallo,
ich würde generell abraten aus Sperrholz große Möbelfronten zu machen. Das muss fast schiefgehen! Die von Justus ins Spiel gebrachten MDF-Platten (ich kenne die von Egger) haben eine sehr schöne und haptisch angenehme Oberfläche. Ansonsten würde ich Spanplatte nehmen und vielleicht einen Echtholz-Anleimer, wenn nicht gar so ein Furnier-multiplex-Fake-Ding. Bei Sperrholz ist eine Krümmung noch der angenehme Fall. Läuft es blöd, dann verdrehen sich die Türen zu Propellern....
 

yoghurt

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Tant Edit sagt:
In Berlin mietet man sich dann für ein paar Stunden an einer furnierpresse ein. HPL ist eine hochwertige Lösung!
 

Hamburger Jung

Gäste
18 mm sind für die Ausrichtbeschläge einfach zu dünn.
Die Aluabdeckungen müssen nämlich stramm eingefräst werden sonst rutschen diese beim spannen des Beschlages raus. Allerdings ist das Problem, das wenn diese nur ein 10tel mm zu stramm sind, sieht man an der Außenseite der Türen die Nuten wenn man die Türen im Streiflicht anguckt ( ähnlich wie bei Topan Form, wenn man diese gegen das Licht betrachtet) .
Sind die Nuten nur ein 10tel zu breit werden die Abdeckungen beim Spannen des Beschlages aus der Nut gedrückt.
Ich verwende diese Spannbeschläge erst ab einer Türdicke von 22 mm und auch nur bei Schiebetüren. Schön sehen die Beschläge auch nicht aus wenn man das ganz ehrlich Betrachtet.
Wie schon oben geschrieben, würde ich bei Deinen Drehtüren Melamin beschichtete Spanplatte nehmen und eine Multiplexkante anfahren oder Rohspanplatte mit Multiplexkante und dann mit HPL belegen.z
 

Sägenbremser

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Hallo Angua

die melaminbeschichtete Birkenplatte ist ein Korpusmaterial.

Auch wenn du da jetzt Schnitte/Ausrichtbeschläge rein machst,
wird es im Endeffekt kaum billiger als neue Türen werden.

Sollte es um die Kantenansicht gehen, leime Multiplexanleimer
an die Spannplatte und beleg das Ganze mit HPL. Beste Wahl.

Soll es keine Span/MDF-Platte sein, verleime Lauan/Pappelsperrholz
in zwei Lagen in einem Pressgang mit HPL Platten und lass das ganze
Päckchen so lange in der Presse wie dir der Kollege Zeit dazu einräumt.

Für die Bandanzahl gibt es Tabellen der Hersteller. Ganz allg. ist eine
einfache Faustformel verwendbar. Wurzel aus Höhe mal der Breite +
das Ganze mal 4 als aufgerundete Anzahl einsetzen. Das ist ein stark
vereinfachter Lastfall, aber empirisch ermittelt passt das ganz gut.

Wenn du mit stark schwankenden Türgewichten arbeiten mußt, kannst
du auch noch die mittlere Werkstoffdichte unter der Wurzel einsetzen,
danach aber bitte mit Faktor 5 multiplizieren.

In deinem Fall - Wurzel aus (2,32x0,45xo,6) x 5 =3,95=4 Bänder/Tür.

Gruss Harald
 
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