Konstruktiver Holzschutz bei Terrasse

AhornBay

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Schönen guten Abend in die Runde,

in einem anderen Faden ist die Rede darauf gekommen, wie der "richtige" konstruktive Holzschutz bei einer Terrasse / Unterkonstruktion (Holz) aussieht.

Ich habe es so gemacht, wie es mir mein Zimmerer, der GaLa Bauer und ein Schreiner empfohlen haben; d.h.
- Betonstreifen Fundament
- Unterkonstruktionsholz
- Terrassendielen

Im gleichen Sinne habe ich - zig - Seiten im Netz gefunden, die eben diesen Aufbau beschreiben und für gut heißen. Marc baut seine Terrasse in Korsika übrigens nach dem gleichen Konstruktionsprinzip. Ich kennen - keinen - der seine Terrasse anders gebaut hat.

Nun wurde in den Raum geworfen, dass es der richtige konstruktive Holzschutz verlangt, dass sowohl zwischen Beton / Unterkonstruktion als auch Unterkonstruktion / Diele jeweils eine Feuchtigkeitsabführende / isolierende Zwischenschicht einzubringen sei.

Das dahinter stehende Argument (Feuchtigkeit hält nicht so lange / entsteht gar nicht erst) leuchtet mir schon ein. Nur, wer baut seine Terrassen - wirklich - so? Und welchen konkreten, praktischen Unterschied in der Lebenserwartung wird sich daraus ergeben?

Ich bin gespannt...

Herzliche Grüße

Tom
 

falco

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Ich kenne es ausschließlich so (wie ja schon erwähnt), dass zwischen Beton und UK Bautenschutzmatte kommt und zwischen Dielen und UK Abstandshalter.

Auf die Abstandshalter wurden auch schonmal verzichtet (nicht auf meinen Mist gewachsen), ebenso wie auf die Trennung Beton/UK.

Unterschied in der Lebenserwartung? Kann ich keine Zahl nennen. Aber durchgerottete UK mit halbsweg noch vernünftigen Dielen hab ich schon gesehen. Allerdings konnte die Terasse auch nicht lüften (ringsrum verschlossen) und die erwähnten Teile fehlten. Aufgrund des doch nicht allzuhohen Preises (vllt. 10€ den m²) und des Gesamtpreises des Unterfangens würde ich nicht drauf verzichten wollen.
 

Fiamingu

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Guten Abend Tom,
mein Aufbau ist folgendermassen.
Folie zum sperren des Wachstums des Grünzeugs
unter der Terrasse. Kies, damit ich die bei mir noch
übrig gewesenen Pflastersteine ausrichten kann. Dann,
Wenn die UK auf die Pflastersteine kommt, Bitumenbahn-
streifen auf die Pflastersteine. Sonst IPE wachsimprägnierte
Reststücke. UK auf die Bitumenstreifen/IPE- ausgleichsbretter.
Für mich ist die UK von dem Boden entkoppelt. Ich habe die
KDI-Dielen direkt auf die UK geschraubt. Allerdings sind
die Witterungsverhältnisse hier anders als in D.
 

AhornBay

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Schönen guten Abend Marc,

Danke für die Info. Dann hab ich die Folie auf den Fotos nur nicht gesehen. Aber zwischen UK und Dielen hast Du auch nichts, oder?

Welches Material / System empfehlt Ihr denn zum Absperren?

Mich interessierts tatsächlich. Ein wenig erinnert mich das an eine Diskussion mit meinem Opa. Damals ging es um den Bau eines Zaunes. Er hat immer zwischen die Latten und dem Riegel einen dicken Draht eingebracht. Das habe ich (damals) sehr häufig gesehen. Heute gar nicht mehr. Ich sags mal so. Unseren Zaun haben wir damals ohne Draht gemacht, das Holz war allerdings "kesseldruck imprägniert"; sicherlich mit einem wahnsinnig ökologisch und gesundheitlich völlig korrektem Zeug. Ich habe das Ding bisher zwei mal im Schweiße meines Angesichtes gestrichen. Er steht heute, über 30 Jahre später, immer noch.

Herzliche Grüße

Tom
 

Fiamingu

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ALLERDINGS.....
Hat es Kunden die genug Kohle haben.
Bitumenbahn um den Pool. Und zwar die schöne
glänzende die verschweisst wird. Darauf Kunststofffüsse.
Kumaru unterkonstruktion mit Terraflex zur befestigung
der IPE-Terrassendielen. Endschliff bis 180 und Öl der
feinsten Sorte. Das ist meine nächste Baustelle. :emoji_grin:
 

sif220

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Hallo Marc,
Na toll, das gildet nicht! Jetzt das tolle Wetter rausholen -:emoji_slight_smile:

Wir hatten heute aber auch 24 Grad...

Auf Dauer hast Du aber sicher bessere J
Karten.

Herzliche Grüße

Tom
 

Fiamingu

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Eine Bitumenbahn ab und zu ist sicherlich
nicht verkehrt und ist günstiger als Bauten-
schutzmatten. Wichtiger ist für mich die Dielen
nicht geriffelt zu nehmen und auch den Verzug
zu beachten. Bei mir wahren es nur 35 m2 aber
ich habe zwei Paletten zerpflückt um brauchbares
Material zu finden. Die Schrauben nicht zu weit zu
senken. Sonst steht das Wasser. Bei Tropenholz
sollte A4 und die entsprechenden Schrauben für
Hartholz verwendet werden. Dafür gibt es auch
passende Bohrer die auch sofort ansenken.
Du kannst auch von oben verschrauben und
mit Stopfen verschliessen. Das ist halt alles eine
Frage de Budgets. Von schnell mal eine grosse
Palette zusammen schrauben bis zum 550 m2
Projekt habe ich schon alles gehabt.....und
auch schon Pfusch im Kundenauftrag verbaut.
 

terrassenbauen

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konstruktiver Holzschutz bei Terrassen

Hallo,

das ist wie immer im Leben: Das Budget bestimmt, was man macht und machen kann.

So machen wir immer mehr mit Aluminium UK. Die hat die Vorteile, dass sie nicht verrotten kann und dass man mit dem entsprechenden System einfach super schnell aufbauen kann.
Mit z.B. den Isostep-Profilen und den passenden Clip-Lagern drunter klopft man in ein paar Stunden eine optimal nivellierte Terrassenunterkonstruktion aus dem Boden.
Das kann man alles auch mit Betonplatten, Splitt und Isopats machen (oder mit Beton-Fundamenten) allerdings eben nicht in der Zeit.
Das rechtfertigt immer öfter den höheren Budgetbedarf für (teurere) Materialien.

Die Pads haben übrigens, z.B. auch unter den Terrassenlagern den Vorteil, dass das Ganze nicht zu klappern anfängt, wenn es sich an der einen oder anderen Stelle mal hebt oder senkt - was man wohl nie ganz verhindern kann.

Die Abstandhalter zwischen Dielen und UK haben ja nicht nur die Funktion des konstruktiven Holzschutzes, sondern auch, die Scherkräfte aufzufangen, die entstehen, wenn das Holz arbeitet. Sind die Dielen direkt verschraubt, habe ich an der Berührungsstelle extreme Scherkräfte und genau dort reißt dann die Schraube ab.

Ergo:
konstruktiver Holzschutz trägt definitiv zur Haltbarkeit bei. Wir reißen genügend Terrassen ab, bei denen das nicht beachtet wurde.
Was bringt der beste konstruktive Holzschutz, wenn man dann billiges Holz aus dem Baumarkt verschraubt...?

Man kann hier sicher viel und trefflich diskutieren und das "richtig" und "falsch" bewerten.
Es bleibt die einfache Regel: Holz trocken halten und dafür zu sorgen dass es schnell wieder abtrocknen kann - das "wie" kann jeder dann für sich entscheiden und budgetieren :emoji_grin:

... und nicht jeder hat entschärfte Witterungsverhältnisse wie unser Korse (NEID!!!) :emoji_slight_smile: stimmt's Marc?
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen Micha,

Danke für die Links. Wie gesagt, das leuchtet mir schon ein, dass das Holz länger hält, wenn man an möglichst vielen Stellen, möglichst viel Wasser weghält und/oder schnell abtrocknen lässt.

Die Frage ist halt, welchen Unterschied es - tatsächlich - macht, wenn man es so macht, wie Ihr (...) empfehlt.

Auf einem der Bilder in Deinem ersten Link habt Ihr die Enden der Dielen in ein U-Profil gesteckt. Das erscheint - mir - dann auch nicht super optimal. Damit wird der von Dir beschriebene Effekt ja gerade wieder konterkariert. Das System an sich hört sich jetzt aber erst einmal gut an. Was kostet denn eine solche Unterkonstruktion für eine z. B. 50 qm große Terrasse? "Gefühlt" hätte ich jetzt nämlich gesagt, dass das dann wahrscheinlich genauso viel ist, wie das eigentliche Deckholz/Dielen. Wenn dem tatsächlich (????) so sein sollte, wird die Eingangsfrage wieder relevant, welchen Unterschied es - tatsächlich - macht.

Das mit den geringeren Scherkräften habe ich noch nicht ganz nachvollziehen können ("Die Abstandhalter zwischen Dielen und UK haben ja nicht nur die Funktion des konstruktiven Holzschutzes, sondern auch, die Scherkräfte aufzufangen, die entstehen, wenn das Holz arbeitet. Sind die Dielen direkt verschraubt, habe ich an der Berührungsstelle extreme Scherkräfte und genau dort reißt dann die Schraube ab.").
Durch die Unterlage wird doch der Abstand (UK/Diele) größer und so dann auch die Hebelkräfte, die an der Schraube zerren. Also genau andersrum? Das solche Kräfte entstehen, wird man wohl - nie - vermeiden können.

Herzliche Grüße

Tom
 

terrassenbauen

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konstruktiver Holzschutz bei Terrassen

Hallo Tom,

Die Frage ist halt, welchen Unterschied es - tatsächlich - macht, wenn man es so macht, wie Ihr (...) empfehlt.
Hmmm, das zu berechnen dürfte von sehr vielen Variablen abhängen. Die Auflösung einer solche Gleichung vermag ich mathematisch nicht zu lösen :emoji_stuck_out_tongue:

Dennoch haben wir schon viele Terrassen abgebaut, deren Holz ich als gute bewertet hätte, die gerade einmal 4-6 Jahre alt waren.
Nach dem Abschrauben der Dielen (soweit Abschrauben noch notwendig war...) konnte man das "Grauen" dann erkennen:
  • Unterkonstruktionshölzer an den Auflagern komplett durchgemodert
  • Ebenso an den Verbindungsstellen von Diele zu UK
  • Praktisch kein Zellverbund mehr an den Schraublöschern
  • ...

Die Abschlußprofile, die Du ansprichst sind in der Tat bzgl. des konstruktiven Holzschutzes nicht besonders sinnvoll, sammelt sich doch darunter die Feuchtigkeit. Hier ist ebenfalls eine Abwägung zu treffen: Visueller Anspruch versus optimaler Haltbarkeit.

Durch die Unterlage wird doch der Abstand (UK/Diele) größer und so dann auch die Hebelkräfte, die an der Schraube zerren. Also genau andersrum? Das solche Kräfte entstehen, wird man wohl - nie - vermeiden können.
Das Gegenteil ist der Fall: Wenn zwei Bauteile direkt miteinander verbunden sind und dann gegeneinander arbeiten, dann entstehen an der direkten Verbindung ungleich viel mehr Kräfte als an einer abgesetzten, bei der sich die entstehenden Kräfte auf ein längeres Stück (in dem Fall der Schraube) verteilen können.
Ein (nicht repräsentatives) Beispiel:
Ein Streichholz an zwei Stellen direkt übereinander eingeklemmt wird schneller reißen, als wenn ein Abstand zwischen den beiden Einklemmpunkten besteht...vereinfacht dargestellt.

Dass die Kräfte entstehen ist völlig klar und unvermeidlich. Die Frage ist nur, wie sie sich verteilen können.
 

AhornBay

ww-esche
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Hallo Micha,

Danke für Deine Antwort(en).

Mit den Schrauben weiß ich nicht, da bist Du der Fachmann. Ich hab halt das Bild von einer Schraube (nicht an einer Terrasse) im Kopf, die eine "relativ" lange Strecke nicht im Holz steckt - und dann an eben dieser Stelle bricht/reisst.

Ihr verkauft ja offenbar viel von der Unterkonstruktion. Was kostet das System denn - in etwa - für eine 50 qm große Terrasse? Dieser Faktor ist in meinen Augen essentiell wichtig bei diesem Thema hier (Kosten/Nutzen).

Nochmal. Mir leuchtet das schon ein mit der Nässe/ dem schnelleren Trocknen. Wenn es aber im Ergebnis so ist, dass ich erst einmal - nur, um eine Hausnummer zu nennen - rd. 3 T€ für die Unterkonstruktion ausgeben muss (gegenüber vielleicht 500 € aus Ipè) dann relativiert sich eine verlängerte Nutzungsdauer von vielleicht 2, 3 Jahren recht schnell. Dann nehme ich nämlich das Geld und baue eben die 2 Jahre vorher eine neue Terrasse - und hab frisches Holz.

Mir fehlt - tatsächlich - die Langzeiterfahrung. Ich kann nur von unserer Terrasse sprechen (rd. 75 qm, 7 Jahre). Da ist - bisher - noch nichts morsch, wackelt oder sonst was. Und das bei einer Konstruktion, von der Ihr sagt, dass sie gegen den in Eueren Augen richtigen konstruktiven Holzschutz gebaut worden ist.

Herzliche Grüße

Tom

PS: ... bei der nächsten Terrasse würde ich aber entweder zu Stein greifen oder zu Lärche. Das ist dann aber wieder ein - ganz - anderes Thema.
 

Marino

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Eine Alu-UK hat halt bei schlechter oder nicht vorhandener Belüftung den Vorteil, dass wenigstens die UK heil bleibt und nicht verrottet.

Bei den Scherkräften verhält es sich wohl eher so, dass der Hebel gar nicht so Interessant ist um Bezug eines größeren Momentes. Wohl eher, dass durch den Abstand zwischen Dielen und eingeschraubtem Ende etwas "Luft" ist. Es ist natürlich keine Luft, sondern Abstandhalter. Diese sind aber "weicher", als das Holz, wodurch die Schraube sich in diesem Bereich etwas bewegen kann.

Schraubt man die Dielen direkt in eine feste UK, hat man nur eine Scherebene. Irgendetwas muss bei Bewegung also nachgeben. Sei es die Schraube, die reißt oder auch die Dielen, die Risse bekommen. Das kann man nur testen.
 

terrassenbauen

ww-eiche
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Hallo Tom,

Ihr verkauft ja offenbar viel von der Unterkonstruktion. Was kostet das System denn - in etwa - für eine 50 qm große Terrasse? Dieser Faktor ist in meinen Augen essentiell wichtig bei diesem Thema hier (Kosten/Nutzen).
Das kann ich beim besten Willen nicht pauschal beantworten (will ich auch gar nicht :emoji_stuck_out_tongue:), da von sehr vielen Faktoren abhängig wie:
  • welcher Deckbelag und welche Stärke --> ergibt Abstand der UK-Profile und damit benötigte Menge
  • Aufbau mit Terrassenlagern oder nur Isopats
  • welche Stärke der Alu-UK --> Auflager-Abstand und damit Lagermenge/Pads
  • ...

Vieles ist eine Philosophie-Frage und eben auch vom Budget abhängig.
Nur was bringt es wenn ich (teures) Tropenholz kaufe und dann die Dielen direkt auf die UK "nagle"?

Anderes formuliert: Man kann auch mit günstigen Materialien ein gutes haltbares Ergebnis erzielen, wenn man genau arbeitet und die Regeln des konstruktiven Holzschutzes einhält. Man kann aber auch genauso gut die teuersten Materialien kaufen und dann pfuschen.

Eine Alu-UK hat schlicht den Vorteil, dass sie nicht verrotten kann. Wenn Sie sauber und dauerhaft aufgebaut ist, kann ich nach n Jahren den Deckbelag abnehmen und einen neuen aufbringen ohne an der aufwändigen UK was machen zu müssen. Habe ich dann noch Terrassenlager drunter, kann ich die Höhe sogar ohne viel Aufwand auf eine neue Dielenstärke einstellen.

Der Kosten-Nutzen-Effekt wird hier aber sicher sehr subjektiv von jedem anders bewertet.
 

AhornBay

ww-esche
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Hallo Micha,

schade - da vergebt Ihr eine Chance, das von Euch so hoch gelobte und als dasjenige angepriesene System zum konstruktiven Holzschutz beim Bau einer Terrasse ganz weit vorne zu platzieren.

Du schreibst,
"Man kann auch mit günstigen Materialien ein gutes haltbares Ergebnis erzielen, wenn man genau arbeitet und die Regeln des konstruktiven Holzschutzes einhält."

Was sind denn dann die Regeln des konstruktiven Holzschutzes, die man mit günstigen Materialien erzielen kann (ohne Euer System - das ist ja offenbar nicht günstig, sonst würde man das hier konkret machen)?

Bisher wurden "Pads" / "Folien" und dergleichen genannt. Wobei da - auch - schon wieder die Diskussion losging, welche, wie groß, wo usw.

Mein bisheriges Ergebnis:
- entweder ein offenbar durchaus teures System (z. B. das von Euch propagierte - oder ein anderes); wobei der praktische Mehrwert durch dieses System in Puncto Dauerhaftigkeit bisher nur behauptet worden ist. Das Argument mit der Wiederverwendbarkeit leuchtet mir ein; ob / wie häufig das dann aber - tatsächlich - gemacht wird, kann ich nicht sagen. Mir fällt da z. B. die Dauerhaftigkeit von etwaigen Kunststoffen ein, wo ich nach z. B. 20 Jahren schon mal ein Fragezeichen hinter setzen möchte. Ob / inwieweit bei Euch Kunststoff verbaut ist, weiß ich allerdings nicht. Es gibt allerdings diverse Systeme, wo dem so ist - wenn's blöd läuft sogar noch in einer zusätzlichen (seitlichen) Nut, wo dann wieder Wasser drin stehen kann...
- klassisch, wie von mir gemacht und von zig Seiten im Netz und den mir persönlich bekannten Leuten vom (Holz) Fach
- mit "etwas", das verhindert, dass Holz auf Holz liegt und man für eine gute Um-/Durchlüftung sorgt

Herzliche Grüße

Tom
 

AhornBay

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Hallo Micha,

lass es uns doch einfach konkreter machen, das hilft vielleicht.

Beispiel Terrasse:
- Cumaro Dielen (rd. 25 mm stark, übliche Breite - z. B. 14 cm, fallende Längen)
- 5 m auf 10 m
- Unterboden = Kies, verdichtet
- Oberkante Terrasse zu Unterboden rd. 25 - 30 cm; kann noch nach Vorgabe angepasst werden

Die Regeln des konstruktiven Holzschutzes sollen eingehalten werden.

=> was kostet die von Euch empfohlene Variante für den Unterbau?

Herzliche Grüße

Tom
 

terrassenbauen

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konstruktiver Holzschutz bei Terrassen

Hallo Tom,

da hast Du mich falsch verstanden: Nicht, dass ich das nicht kundtun möchte :emoji_grin:
Ich bin da sehr überzeugt vom Mehrwert bzw. Kosten/Nutzen-Verhältnis...
Nur eben nicht hier.

Das Forum ist nicht unbedingt dazu da, öffentliche Angebote zu unterbreiten
Es geht hier schließlich um "Neuling fragt Profi" und nicht "Profi macht Angebot an Neuling" :emoji_slight_smile:

Nur das wollte ich damit sagen, sorry wenn ich mich da falsch ausgedrückt habe. :emoji_open_mouth:

Kannst Du mir bitte eine private Mail senden (mr@terrassenbauen.com), dann kann ich Dir alle Fragen beantworten und auch gerne Preise zusammenstellen.

Was die Kunststoffe angeht: Auch hier ist die Haltbarkeit sehr stark von der Qualität abhängig. Leider gibt es am Markt viele Systeme aus Kunststoff, die, um Geld zu sparen, mit Talkum gestreckt sind und damit schnell porös werden. Ein guter Kunststoff optimalerweise noch mit Glasfaser verstärkt hält hier aber durchaus sehr lange, wenn er nicht ständig direkter UV-Bestrahlung ausgesetzt ist, was bei den Befestigungssystemen und den Terrassenlagern nicht der Fall ist.

Auch das System welches einen kleinen Schlitz in der Dielenwange erfordert, z.B. der Terraflex, ist kein Problem, wenn man nicht die ganze Diele nutet, sondern nur mit der Flachdübelfräse einen kleinen Schlitz herstellt und dieses Schlitz vielleicht sogar zusätzlich noch mit Stirnkantenwachs ausstreicht. Diese Systeme haben im Vergleich zu manchen anderen den Vorteil, dass man einzelne Dielen noch austauschen kann.

Also - schick' 'ne Mail :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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schade - da vergebt Ihr eine Chance, das von Euch so hoch gelobte und als dasjenige angepriesene System zum konstruktiven Holzschutz beim Bau einer Terrasse ganz weit vorne zu platzieren.

Du schreibst,
"Man kann auch mit günstigen Materialien ein gutes haltbares Ergebnis erzielen, wenn man genau arbeitet und die Regeln des konstruktiven Holzschutzes einhält."

Ich finde das eher ehrlich und korrekt: Systeme haben den großen Vorteil, dass man nicht viel Ahnung von konstruktivem Holzschutz haben muss, weil das ausgeklügelte System dafür sorgt, dass viele Problempunkte dadurch gelöst werden, insofern man sich an die Aufbauanleitung des Herstellers hält. Ich hab schon von Handwerkern gehört, die solche Anleitungen auch lesen. :emoji_wink:

Wenn du aber ordentlich Ahnung hast, kannst du das ohne so ein System natürlich auch ordentlich hinbekommen. Einfaches Beispiel wäre Dachpappe, um die UK von oben zu schützen. Auch einfache Abstandshalter für die Dielen, damit die nicht vollflächig auf der UK liegen und so was gegen Feuchtigkeit und Scherkräfte getan wird, wären eine Maßnahme. Ohne System musst du dir diese ganzen Maßnahmen aber irgendwie zusammensuchen. Und es braucht auch einiges an Erfahrung, um abschätzen zu können, welche Maßnahme wirklich langfristig was bringt.

Sich jetzt hinzustellen und zu behaupten, nur mit unserem System kann man eine gute Terrasse bauen, fänd ich albern.
 

AhornBay

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Hallo Winfried,

aber um genau den Punkt geht es ja in diesem Faden: #1
"wie der "richtige" konstruktive Holzschutz bei einer Terrasse / Unterkonstruktion (Holz) aussieht."

Ich würd's wirklich einfach gerne wissen.

Die von mir gewählte Konstruktion/Bauart wurde so dargestellt, dass sie nicht fachgerecht wäre. Als Lösung wurde ein System x,y,z empfohlen. Das hatte - für mich - einen Beigeschmack. Bei den anderen Lösungen mit Pads, Folie, Dachpappe oder was auch immer für Dingen wurden auch schon wieder verschiedene Gegenargumente gebracht.

Und ich arme Sau stehe jetzt da, kriege den Regierungsauftrag "baue eine Terrasse und beachte den konstruktiven Holzschutz, damit das Ding auch schön lange hält" und weiß jetzt gar nicht mehr weiter, was ich den tun muss, um alles richtig zu machen. :emoji_slight_smile:

Mal im ernst.
Ich fühle mich mit der von mir gewählten Konstruktion recht wohl und bisher hält sie auch recht gut. Wie das in ein paar Jahren aussehen wird, kann ich heute auch noch nicht sagen. Bis jetzt ist noch nichts locker oder hat sich böse gehoben. Einzig diese feinen (Haar) Risse in den Cumaro Dielen haben wir, nur das ist - denke ich - bei einer Terrasse, die in der prallen Sonne steht im Bereich des üblichen. Blöd finde ich, wenn ein anderes (= meines / das mit von Leuten empfohlen worden ist, die ich persönlich kenne und im Holz Bereich ihr täglich Brot verdienen) als Murks oder Pfusch bezeichnet wird - oder wenigstens, als "nicht den konstruktiven Holzschutz beachtend".

Herzliche Grüße

Tom
 

Martin Graf

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Hallo Tom,
ich denke, es gibt nicht "die eine richtige Konstruktion", sondern sicher mehrere gangbare Wege. Und es kommt sicher auch auf die Umgebungsbedingungen, Holzart, Ausrichtung, etc an.
Konstruktiver Holzschutz besagt, dass die Konstruktion so gestaltet sein muss, dass sie durch Umwelteinflüsse nicht geschädigt wird. Im wesentlichen muss darauf geachtet werden, dass alle Holzteile über einen längeren Zeitraum eine gewisse Feuchte nicht überschreiten dürfen. Daraus folgen Vorgaben wie Hinterlüftung, Vermeidung von stehendem Wasser, Vermeiden von Fugen, die durch Kapillarwirkung Wasser anziehen und dieses lange halten, Schmutzablagerungen müssen leicht beseitigt werden können oder sich von selbst abreinigen. Und auch die Befestigungsmittel müssen z. B. vom Material her geeignet sein.
Bei meiner Terrasse habe ich folgendes bedacht und dabei auch ein gutes Gefühl:
Auf den gut verdichteten Erdboden wurde eine ordentliche Schicht Split ausgebreitet. Rundherum eingefasst von einem Rahmen aus Betonleistensteinen.
Nach meinen Informationen gehen Ameisen und andere Tiere nicht in Split - im Gegensatz zu Kies.
Auf den Split wurden Betonsteine ausgelegt und ausgerichtet. Auch das geht mit Split ganz gut.
Darauf habe ich solche Gummipads gelegt und darauf die Unterkonstruktion aus 70x50 unbehandelter heimischer Lärche.
Die Dielen sind mit 38x95mm relativ dick und schmal und haben keine Riffelung - einfache Hobelware mit gefasten Kanten - auch Lärche Diese wurden nicht von oben verschraubt, sondern mit speziellen Blechprofilen von unten und mit ca. 1cm Abstand zur UK. Die Profile besitzen im wesentlichen einen U-förmigen Querschnitt und sind länger als die Dielen breit sind. Sie werden mit dem geschlossenen Ende von unten an die Diele geschraubt, so dass auf der einen Längsseite der Diele ein längeres Stück des Profils übersteht und gegenüber ein kurzes. Das lange Stück wird unter die zuletzt verlegte Diele geschoben und am kurzen Stück wird mit der UK verschraubt. Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich.
Bei mir laufen die Dielen senkrecht zur Hauswand mit einem Gefälle von fast 2% weg. Nach einem Regen kann ich schön sehen, wie sie langsam vom Haus beginnend abtrocknen.
Ich wollte keine Verschraubung von Oben, da dort immer Wasser steht, das Holz beschädigt ist und sich auch Dreck verfängt. Auch habe ich keinerlei Oberflächenbehandlung vorgenommen.
Die Terrasse befindet sich auf der Nord-West-Seite und bekommt daher gut den Regen ab und dementsprechend auch etwas weniger direkte Sonne.
Die Konstruktion ist jetzt 6 bis 7 Jahre alt und ich bin zufrieden. Die Oberfläche ist schön vergraut. An einer Diele musste ich mal etwas Holz entfernen, da hatte ich ein nicht so gutes Holz erwischt, dass offensichtlich einen Riss hatte. Das stört aber nicht. Probleme mit Schiefern (Spreißel) haben wir auch keine.
Also echte Langzeiterfahrung habe ich keine, aber es gibt hier keine schmalen Spalte, nirgends liegt Holz flächig auf Holz, Feuchtigkeit läuft schnell ab bzw. versickert im Boden und Feuchtigkeit kann nicht vom Boden nach oben in die UK ziehen.
Die Konstruktion empfand ich auch nicht als sehr teuer. Man kann deutlich kürzere und einfachere Schrauben verwenden, Split und Betonsteine sind billig, die Profile waren auch recht preiswert und können ohne Spezialwerkzeug montiert werden. Und Lärche ist auch nicht so teuer, wobei ich da beim nächsten Mal auf bessere Qualität achten würde.
Gruß
Martin
 

WinfriedM

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Hallo Tom,

ich denke auch, es kommt sehr stark auf die konkreten Bedingungen Vorort an. Davon hängt ab, wie weit man es mit dem konstruktiven Holzschutz treiben muss. Ich kenne auch zahlreiche Terrassen, wo dieser ganze Zauber mit Abstandshaltern zwischen Dielen und UK bzw. Dachpappe nicht gemacht wurde und die halten. Da sind es eher die Dielen, die irgendwann verfault sind.

Beobachtest du denn bei dir Bereiche der UK, die längere Zeit feucht bleiben? Eine gute Beobachtung des jetzigen Zustands sollte da ja gut Auskunft geben, ob der konstruktive Holzschutz reicht.
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen in die Runde,

herzlichen Dank für die Rückmeldungen! Micha hat mir auch noch per eMail geschrieben, wo man sich mit deren System in etwa preislich bewegt.

Unsere Terrasse liegt nun auch so rd. 6 Jahre. Bisher ohne Probleme. Ich muss / kann allerdings sagen, dass ich sie noch nicht von unten angeschaut habe. Es gab bisher noch nicht die Notwendigkeit dafür. Dass die Dielen "spreisseln", liegt denke ich eher am verwendeten Holz an sich (Cumaro), als an der gewählten Konstruktion.

Bei uns sieht sie so aus, dass auf verdichtetem Kies, eine dicke Lage grober Kiesel (nicht verdichtet) aufgebracht wurde und in diesem "Bett" Streifen aus Betonsteinen betoniert wurden. Darauf dann die UK - Hölzer (Ipè) und dann die Dielen. Jeweils ohne irgend etwas dazwischen und von oben verschraubt (pro Diele je zwei Schrauben pro Aufleger). Das würde ich - heute - anders machen. Jetzt kann ich's nicht mehr ändern.

Blöd ist halt, dass das damals - gar kein - Thema war. Und da habe ich, da ich das auch das erste mal gemacht habe, mit drei Leuten vom Fach gesprochen, die mir das - unabhängig voneinander - in gleicher Manier so empfohlen hatten. Sei's drum. Bis jetzt hält's und ich "hoffe" mal, dass das auch noch lange so bleibt.

So schön diese Holzterrassen auch sind - anfälliger / arbeitsintensiver als eine Steinterrasse sind sie allemal. Aber auch mich hört ja keiner in der Familie :emoji_slight_smile:

Herzliche Grüße

Tom
 

Marino

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@*Martin
Die Betonleistensteine sind aber eher kontraproduktiv für die Hinterlüftung, die Du beschreibst.

Bei uns ist alles mit Granitstehlen (ca. 6x20x100cm) umrahmt am Haus (Mehrfamilienhaus). Eine von zwei Terrassen auch. Nur unsere nicht, da wir die selber bauen wollen. Ich bin mir nämlich auch nicht so sicher. Ca. 70% der Terrasse liegen unter einem Balkon (ca. 3,5m hoch) und das Gelände ist auf gleicher Höhe, wie die Terrasse.
Bodenkontakt geht nicht, eigentlich müsste sie eingefasst werden, was dann aber die Hinterlüftung erschwert/verhindert.

Es sollte eigentlich gleich aussehen, aber die andere Terrasse hat Dielen parallel zum Haus verlegt und das wollte ich eigentlich nicht. Andererseits ist es eine Eckterrasse (Süd-West) und bei zwei Gefällen vom Haus weg müsste man die Ecke ja auch irgendwie machen. Parallel wäre das mit Gehrung an der Stelle möglich.
Es ist halt alles nicht so einfach, wie es scheint.

Hat jemand eine Idee, wie man das am besten lösen könnte mit der Verlegerichtung?

Ich habe ein Bild mit Zeichen gemacht, was nach dem speichern aber leider zerpfückt wird...
 

Martin Graf

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Hallo Marino,

das mit den Betonleistensteinen ging nicht anders, weil die Terrasse etwas höher sein musste als das umliegende Gelände. Außerdem sollen seitlich auch nicht alle möglichen Tiere reinkommen können.
Zumindest glaube ich, dass durch den Bodenaufbau die Feuchtigkeit gut im Boden verschwinden kann. Und die Dielen selbst liegen auch nur minimal auf, so dass überall Luft dran kann. Alles geht eben nicht.

Mit der Verlegerichtung bei Dir, da würde ich mir weniger Gedanken machen, wenn Du die andere Richtung als Dein Nachbar wählst - das lockert doch das Ganze auch etwas auf. Außerdem wäre mir das Gefälle in Richtung der Dielen und vom Haus weg wichtiger. Zwei Gefälle in unterschiedliche Richtungen würde ich nicht machen. Das ist sicherlich konstruktiv sehr aufwändig und Du kannst im Bereich der "Gehrung" nichts stellen, ohne dass es wackelt. Wenn, dann würde ich zwei unabhängige Unterkonstruktionen aufbauen und die beiden Terrassenteile durch eine saubere Fuge voneinander trennen.
Den Übergang zum Garten/Rasen würde ich in Deinem Fall auch mit Granit ausführen. Z. B. eine Umrandung aus Leistensteinen (oder kleinere Granitpflastersteine - preiswerter und leichter zu verlegen) flächenbündig mit der Oberseite der Terrasse. Dadurch bleibt der feuchte Erdboden/Gras vom Holz weg und die Stirnkanten sind gleich gut geschützt.

Gruß
Martin
 
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