Konstruktion Bank

dipsy

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Hallo Liebes Forum,

ein Kunde möchte solche Bänke (Außenbereich, Thermoesche, Fuß Aluminium) gefertigt haben. Das Problem sehe ich an zwei Stellen:
A: Wie verbinde ich die Gehrungen ohne klassische Verbindungen
B: Wie verbinde ich die Lamellen ohne dass man an den äußeren Lamellen die Verbindung sieht (kein Konusplättchen gewünscht)

Bin ganz gespannt auf Eure Vorschläge!!!!

LG dipsy
 

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Holz-Christian

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Hallo, die Gehrungen würde ich mit Eichendübel verleihen.
PU Leim verwenden, Weißleim hält auf Thermoesche nicht.

Was meinst Du mit Konusplättchen?
Die Lamellenbügel werden ja lediglich mit den Alufüßen auf Abstand gehalten.

Riskant ist es auf alle Fälle, auch Thermoesche kann sich noch etwas verziehen.
Stehen die Möbel nachher in direkter Bewitterung?
 

dipsy

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Hallo Christian,

ja, ist komplett der Witterung ausgesetzt. Mit den Plättchen - oben müssen die Lamellen auf jeden Fall zusammengehalten werden, ganz profan wäre eine Gewindestange mit Aluhülsen, allerdings gibts dann auch Muttern, die die Stange fixieren. Und diese sollen natürlich nicht sichtbar sein...

LG dipsy
 

Micha83

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Hallo

Evenuell könnte man zur vergrößerung der Leimfläche an den Gehrungen ein Verleimprofil anfräsen.
Die Abstände mit Aluhülsen, statt der Gewindestange aber eine 16er oder 20er Merantidübelstange durch.
Außen jeweils ein Sackloch und der Dübel verleimt, die mittleren Löcher, etwas größer als 16 gebohrt, um die Montage zu vereinfachen.

mfg Micha
 

Sägenbremser

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@dipsy das ist aber nun einmal ein Fall
für ganz "klassische Verbindungen":emoji_slight_smile:

Wenn das im bewitterten Aussenbereich
dauerhaft/reklamationsfrei überleben soll,
mach eine einwandfreie auf Gehrung abge-
setzte Zapfenverbindung, verleim die mit
Epoxykleber und ihr werdet Freunde bleiben.

Ob nun Thermoesche wirklich das geeignete
Holz für diese Spannweite als Sitzmöbel seien
könnte, wage ich zu bezweifeln. Das Material
verliert bei der Holzbehandlung schon mehr als
deutlich seine eigentlich hohe Biegefestigkeit und
nach etwas Sonne/Regen schaut das auch nicht
mehr wirklich so ganz ansprechend aus.

Ist eigentlich eher der Anwendungsfall für Teak,
Bubinga oder Robinienholz. Letzteres ist leider in
der Bauausführung eher wenig dimensionsstabil.

Gruss Harald
 

dieweltistrund

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Guten Abend in die Runde,

die Lösung ist, denke ich, jetzt da:

Verbindung auf Gehrung wie Harald vorschlägt,
die Verbindung/Abstand der Lamellen wie Micha vorschlägt,
und das alles aus sauberer, schlichter Eiche - wäre mein Vorschlag.

Gruß
Jörg

PS Die Alufüße auch für den Abstand sind noch zu überlegen...
 

Holz-Christian

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Achso, Abstandhalter sind grundsätzlich erlaubt.:emoji_wink:

Dann würde ich dünne Edelstahlstäbe einbohren und einkleben.
Aber keine lange durchgehende Stäbe, sondern wegen leichterer Montage kurze Stücke wie Dübel.

Eine auf Gehrung abgesetzte Zapfenverbindung wie von Harald vorgeschlagen wäre zum einen chic und zum anderen stabil.

Gruss Christian
 

dipsy

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na vielen Dank Euch allen!

da es 5 Bänke sind, sind handgemachte Verbindungen eigentlich nicht zu rechtfertigen, das dauert einfach zu lange, es gibt ja auch Dominos für den Außenbereich. Ich bin mir dabei allerdings nicht sicher, ob die genug halten....

Da die Bänke im Bereich von Bundesbauten stehen, kommem keinerlei Tropenhölzer in Frage. Eiche wäre wohl eine gute Alternative, ich hatte auch über Zeder nachgedacht, da sind aber leider keine quten Qualitäten zu bekommen....

Dübelstange anstelle Gewindestange finde ich gut, das kann ich mir echt vorstellen, die werden ja nur auf Zug belastet.

LG dipsy
 

Holz-Christian

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Wobei dichte Gehrungen bei direkter Bewitterung auch nicht gerade der Hit sind.
Die machen früher oder später etwas auf, dann läuft Wasser rein und können nicht mehr austrocknen.

Ich würde überlegen die Ecken mit je 2 Edelstahlbolzen bewusst auf 3-4mm Abstand zu verkleben.
Dann kann das Wasser durchlaufen und das Hirnholz wieder austrocknen.

Gruss Christian.
 

uli2003

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Ob nun Domino, blinder Zapfen oder angeschnittener Zapfen - das dürfte sich in Sachen Haltbarkeit nicht viel machen.

Eine Dübelstange würde ich zum Verbinden nicht verwenden, ebenso keine kurzen Stücke. Alles bohren, mit durchgehender VA-Stange und Abstandshaltern dazwischen verkleben.
Die Dübelstange gammelt weg, gerade wenn noch Abstandhalter draufstecken.

Die Gehrung geht nicht auf, der ganze Fuß wird sich eher nach innen ziehen bei Schwund.

Grüße
Uli
 

dipsy

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Die Idee mit der Gewindestange ist ja nicht sooo aufregend, die Frage ist nur, wie man sie unsichtbar und haltbar befestigt am Ende...

Bei den Gehrungen hatte ich eigentlich auf einen Verbinder gehofft, den ich einfach nur noch nicht kannte....

LG dipsy
 

Friederich

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Noch eine Idee:
Auf Gehrung verleimen, dann in das fertige Eck einschneiden und eine Feder einsetzen. Zuletzt je zwei Holznägel links und rechts der Fuge von der Seite setzen.
Sieht man zwar, aber diesen bug kann man ohne weiteres zum feature erklären:emoji_slight_smile:

Erscheint mir am stabilsten bei geringstem Aufwand.
 

carsten

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Hallo

also ich würde bei der Konstruktion die Ecken nicht verleimen. Das Risiko das die bricht wäre mir zu hoch. Um sicherzustellen das die Konstruktion auf Dauer steif bleibt muss diese Funktion eh eine wie auch immer geartete Unterkonstruktion übernehmen.
Optisch macht das sicher eine ganze Menge her, aber aus meienr Sicht wäre das höchst frevelhaft das einfach so umzusetzen.
Ich hab schon Möbelteile aus Esche Thermoholz gebaut, das Holz hatte mehr die Struktur von Grillkohle als von Holz. Randnahe Verbinder würde ich da nicht einsetzen wollen, die Gefahr des Ausbrechens wäre mir deutlich zu hoch.
 

Eder Franz

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Gehrungen sind nicht der Hit. Ich kenne solche Bänke im Außenbereich. An den Verbindungen klaffen nach einer Weile spalten.

Wenn die beste Lösung (Zapfenverbindungen) zudem nicht in Frage kommt, würde ich das Design überdenken.

Wenn das hier zu aufwendig ist: Unterschiedliche Arten von Rahmeneckverbindungen

Wie wäre es stattdessen, die Füße und die Lattung der Sitzfläche im Wechsel zu stellen? Also so:

https://www.dc-statik.com/wp-content/uploads/2014/12/DE_HBA_ZA_OpenGL.png

Mit Gehrungen an Bänken im Außenbereich sind schon Professoren gescheitert. :emoji_slight_smile:
 

Holz-Christian

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Eine Dübelstange würde ich zum Verbinden nicht verwenden, ebenso keine kurzen Stücke. Alles bohren, mit durchgehender VA-Stange und Abstandshaltern dazwischen verkleben.


Die Gehrung geht nicht auf, der ganze Fuß wird sich eher nach innen ziehen bei Schwund.

Grüße
Uli

Das wird ein schönes Gefummel wenn man die Holzteile über die ganze Länge der VA Stangen schieben und gleichzeitig verkleben muss...:emoji_wink: besonders am Anfang.

Die Gehrungsecken machen bei Schwund schon deshalb auf weil die sichernden Dübel, Dominos faserrichtungsmäßig den Schwund nicht mitmachen.

Gruss Christian
 

wolgos

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Hi

wie wäre es denn, wenn an jeder Seite zwei Gewindestangen eingesetzt werden.
Eine Gewindestange wird vorne möglichst tief mit Epoxid eingeklebt, die andere wird hinten eingeklebt. dazwischen werden die Hölzer mit Muttern oder Abstandhalter zusammengezogen. Die freien Gewindestangen verschwinden in einem zweiten Senkloch ohne Befestigung.

Wolfgang
 

Sägenbremser

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Hallo @dipsy

noch einmal - lass das mit der thermisch behandelten
Esche. Das Zeugs splittert wirklich übel, trägt schlecht
und schaut auch schnell fleckig/schmuddelig aus.

Da du uns ja nachträglich noch mitgeteilt hast, daß die
Bänke im öffentlichen Bereich stehen werden, scheint
mir auch Aluminium als Kufen nicht wirklich geeignet.

Es gibt schon recht kleine Verbinder aus dem Holzbau,
die Firma Knapp liefert so etwas, aber ob die auch in die
Gehrungsfläche passen mußt du selber recherchieren.

Eine Alternative wäre noch einen stabiler Edelstahlwinkel
unter den Gehrungen in eine Ausfräsung zu schrauben.
Das würde sich maschinentechnisch einfach gestalten und
wenn du die Gehrungsflächen bewußt auf Abstand montierst
ist das schon eine glaubhafte Konstruktion. Die Kufen würde
ich auch aus massivem Edelstahl fertigen lassen. Gebohrt und
verschraubt halten die danach auf lange Zeit den Abstand ein.

Gruss Harald
 

sheuberger

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Hallo,
darf ich mich als Laie hier hinten dran hängen und fragen, wie die Eck-Konstruktion nun ausgeführt wird? Ich finde die Optik dieser Bank eigentlich recht schön und würde diese gerne für einen Beistelltisch / Schuhanziehhocker übernehmen, ebenfalls Außenbereich.

Weiter folgende Frage:
Wie wird hier das seitliche Verwinden verhindert? So wie meine Kinder mit sowas umgehen, habe ich irgendwie Angst, wenn die kopfseitig oben seitlich auf die Bank drücken, dass ich das ganze verwindet und die Gehrung dadurch auf geht.

Danke,
Gruß
Stefan
 

weissbuche

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Hallo dipsy,
ich würde die Teile auf Gehrung schneiden, Dübellöcher bohren und dann Minizinken anfräsen.
Eichen oder Mahagonidübel verwenden und mit PU-Leim verleimen. Gab mal einen Fenster-
hersteller die habe so ihre Fenster gebaut und die halten immer noch.
Holzart meiner Wahl wäre Robinie. Habe mir vor 20 Jahren mal eine Gartenbank aus Robinie gebaut. Die ersten 2-3 Winter noch unter die Terrasse gestellt, dann nur noch draußen. Alle 3-4 Jahre mal Livos Robinienöl drauf und sie hält immer noch.
Als Abstandshalter würde ich mir Rundstangen mit Bund drehen (aus Robinie) und jeweils zwischenleimen.
Beste Grüße
Eckard
 

dieweltistrund

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Hallo Eckard,

könnte vielleicht so klappen, bei min. 10mm langen Minizinken, auch ohne Dübel und wenn die Robinie ganz fein/schlicht ist. Allerdings waren die Fensterecken von oben/seitlich nicht direkt bewittert - vorausgesetzt fachgerecht eingesetzt.

Gruß
Jörg

PS Es gab mal solche Fenster ganz billig im Baumarkt - ua von Meeth. Die hatten noch nichtmals Glasleisten, sondern waren einfach um die Thermopane verleimt ...
 

dipsy

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Hab nun endlich die Gelegenheit gehabt, die Originale anzusehen. Haben jetzt 15 Jahre gehalten. Material scheint Eiche zu sein. Wie die Verbinderstangen an den Randleisten befestigt wurden, ist mir immernoch unklar. Aber die Eckverbindung scheint zu funktionieren. Gibts dafür eine spezielle Maschine oder lediglich einen Fräser?

lg dipsy
 

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carsten

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Hallo

wow !!!!
das das 15 Jahre bei voller Bewitterung gehalten hat hätte ich nicht erwartet. Erst Recht nicht die nur verleimte Gehrung auch wenn hier zusätzlich Minizinken gefräst wurden. Da würde sich es ja glatt lohnen nur ein wenig zu schleifen und zu bürsten.
Hab vor etlichen Jahren einen "Bilderrahmen" für ne Hausnummer, Eiche auf Gehrung verleimt mit PU gebastelt. Das war nach 5 oder 6 Jahren so unansehnlich das es der thermischen Verwertung zugeführt wurde. OK Südwestseite also Regen Sonne und alles aber auch diese Bank steht ja frei und dann 15 Jahre.

Spricht für den Werkstoff Holz.
Auch wenn hier ein Bsp gut ausgegangen ist würde ich das sooo selbst nicht bauen.
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Zahnfräser + Leim

Hallo,

im Anhang ein Link zum Fräser:

Porte-outil bouvetage 'dents de scie' Al 30 mm - HM diffusion

Ich weiß nicht wie der Fräser auf deutsch heißt und wo man ihn in D kaufen kann. Habe ihn in F kennengelernt und auch bei HM Diff gekauft.

Die Verleimung würde ich mit Bindan CIN machen:

Schick mir ne Mail, dann maile ich das techn. Merkblatt.

Für weitere Fragen gerne auch per Telefon.

VG Johannes
 
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