Kommt irgendjemandem dieser Bohrständer bekannt vor?

Fraggle

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Hallo Forum!

Da bin ich doch die Tage auf dem Flohmarkt über dieses kleine Schmuckstück gestolpert... :emoji_grin:

Nun habe ich mich in der Vergangenheit schon mehrfach recht ausgiebig mit dem Thema auseinandergesetzt und auch hier im Forum ist darüber schon in aller Ausführlichkeit diskutiert worden.

Deswegen wundert mich an diesem schönen Teil nun so einiges:
- Massivst solide (22 kg!), der Sockel (Stahl) und die beiden Gleiter (Alu) sind aus dem Vollen gefräst.
- Top Verarbeitungsqualität, Zahnstange und Antrieb laufen quasi spielfrei in eingepressten Messingbuchsen.
- Aber keinerlei Typenschild, keine Herstellereinprägung, absolut nix... :confused:
- Der Anmutung nach ist der auch nicht alt. Ich vermute max 20 Jahre. Vielleicht lass ich mich aber auch dadurch täuschen, daß er keinerlei Abnutzung oder Gebrauchsspuren aufweist?

Daher die Frage:
Kommt der hier irgendjemandem bekannt vor?
Oder sonst irgendwelche Ideen, wo man ihn verorten könnte?

... Reine Neugierde... :emoji_open_mouth: :rolleyes:

Gruß
Dirk
 

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dermike

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Hallo,
das ist ein selbst gefertigtes Einzelstück.
Ev. Gesellenstück oder dergleichen. Keinesfalls ein Massenprodukt.

glück gehabt beim kauf.

Grüße

dermike
 

dermike

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Übrigens, derjenige der dieses Teil gefertigt hat, verstand sein Handwerk.
Vermutlich haben die Enkel dieses Teil verramscht, weil sie es nicht würdigen konnten. Ist überall und in jeden Handwerk dasselbe.

Grüße

dermike
 

tomkaes

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Gegen Portoerstattung würde ich dir den Weg zum Schrott abnehmen :emoji_wink:
 

Dietrich

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Hallo,

mit Sicherheit kein industrielles Serienteil.
Bauart und verwendetes Material lassen in der Tat die Abschlußarbeit einer Maschinenschlosserausbildung vermuten, so gesehen eine absolute Seltenheit,
denn so etwas wird innerhalb der Familie vererbt.
Wer so etwas übern Flohmarkt entwertet hat von Handwerk nicht die geringste Ahnung, gut das es in kundige Hände gelangt ist.
Das Teil kann auch leicht 40 Jahre alt sein.

Nebenbei bemerkt könnte man einige Bilder an Wabeco schicken...

Gruß Dietrich
 

Gelöschte Mitglieder 44249

Gäste
Hallo
Der bohrständer ähnelt von der Form einem aus DDR produktion.
Es gibt aber verschiedene Ausführungen.
Einmal mit der Angabe von 5 kg und dann noch mit 11 kg.
Ich hab einen mit 5 kg , der ist für gelegentliche Arbeiten gut brauchbar.
Fräsständer / Tischbohrmaschine Bohrmaschinenständer Bohrständer ... Werkzeug | eBay
Unter Gärtner gibts einen Spruch
" stirbt der Gärtner , stirbt der Garten"
Vielen folhmarkthändlern ist der schnelle Euro wichtiger wie sich mit Ebay und Co rumzuärgern
Denke das war ein Gesellenstück oder was ähnliches und stand nur auf dem Schreibtisch.
Jedenfalls ein schönes Teil
Gruß Joachim
 

Sägenbremser

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Wirklich leckeres Werkzeug Dirk

Denke das selbst die Grundplatte noch einmal
von kundiger Hand überarbeitet worden ist.

Was so alles nach einem Lebenslauf auf einem
Flohmarkt landent, ist schon traurig, aber auch
da mache ich mir heute keine Illusionen mehr,
das kann auch meinen Sachen einmal passieren.

Da es jetzt aber in gute, wertschätzende Hände
gelangt ist, wird den Erbauer schon froh stimmen.

Gruss Harald
 

Fraggle

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Super! Auf dieses Forum ist Verlass!!!! :emoji_slight_smile:

Dann wird das wohl wirklich ein Gesellenstück gewesen sein. Das erklärt auch, warum ich an der Rosette (am unteren Säulenende) Anrissspuren an der Bohrung für die Madenschraube gefunden habe. :emoji_stuck_out_tongue:

BTW: 25 €! :emoji_grin:

Nur die Feder war überdehnt. Da hab ich aber schon Ersatz bei Gutekunst bestellt.
 

tract

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wie bereits erwähnt: das stammt aus der Ausbildung.
Entweder Gesellenstück (Handwerk ... Industrie gibt es sowas nicht) oder Meisterstück oder es wurde im Zuge der Ausbildung von mehreren Lehrlingen gefertigt.
Während meiner Ausbildung hat der Ausbilder damals eine halb fertige Hebelschere angeschleppt. Keine Ahnung woher - hätte von der Optik zu dem abgebildeten Bohrständer gepasst. Mein Mit-Auszubildener und ich durften dann verschiedene Teile, die daran noch fehlten, anfertigen.
 

Dietrich

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Hallo Tact,

was meinst Du mit "Handwerk...Industrie gibt es sowas nicht"?

Gruß Dietrich
 

Holzmagnet

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Vermutlich meint er das in Industrieberufen kein Gesellenstück in dem Sinne einer Gesellenprüfung erstellt wird.

Als Holzmechaniker musste ich in der Prüfung auch ein Werkstück nach Zeichnung fertigen. Ein paar Wochen vorher gabs eine Teileliste. Da wurden Leisten ausgehobelt und vorbereitet, Platten furniert...
Die Zeichnung selber gab es dann am prüfungstag. Dort wurden dann die Verbindungen hergestellt, die Beschläge montiert, die Teile auf Endmaß gebracht. Zusätzlich gab es eine Maschinenprobe (Platte formatieren, Einsetzfräsen unter den Augen von 3 Prüfern) und ein Fachgespräch und eine kleine schriftliche Dokumentation. Gebaut haben aber alle das gleiche und ausdenken musste ich mir auch kein Werkstück.
 

chrisil

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Wirklich ein schönes Stück... und ja.. schaut nach Gesellenstück aus, weil wirklich viel verschiedene Techniken benutzt wurden und auch vom Material-Mix her mußte er zeigen, dass er es kann.
Fräsen, Drehen, Schleifen, Rändeln, Hartlöten, Gravieren, Gleitbuchsen einpressen, Gewindebuchsen einsetzen, Härten....alles drin... Glückwunsch... der wird wohl Deine Werkstatt-Zeit auch überleben :emoji_wink:

Was mich dran erinnert, muss mich von meinem Wabeco auch noch trennen... steht auch nur im Weg rum
 

ranx

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moin,

warum das ein Gesellenstück sein soll entzieht sich mir, außer das es
evtl. von einem Gesellen oder Umschüler gefertigt wurde.
Wobei, es gab in meiner Mechanikerausbildung einen Aktenordner
mit Werkstücken die auch etwas komplexer in der Bearbeitung waren
und aus denen sich die Lehrlinge etwas raus suchen konnten wenn sie
sich nicht selber was konstruiert haben. Ich erinnere mich an einen
Heißluftmotor den mein Banknachbar gebaut hat, oder eine 30 to
Werkstattpresse... Material hat der Ausbildungsträger besorgt :emoji_slight_smile:
Das hatte aber nix mit der Zwischen oder Abschlussprüfung zu tun.

Außer durch eine ordentliche Dokumentation im Berichtsheft, konnte
das das Zünglein an der Waage sein wenn es zwischen zwei
Noten stand.

Evtl. von einem Rentner der sich im laufe seines Lebens einige
Maschinen angeschafft hat ist das auch möglich ...
oder in der Nachtschicht, nach und nach, wenn nix los ist.

Der Maschinen Fuß ist sicherlich auch nicht ein Teil aus der
Serienfertigung. Ich denke der wurde für den Bohrständer angefertigt.
Alles immer schön mit Weißöl leicht einreiben, sonnst ist der
Glanz schnell runter.

LG uwe
 

tract

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Vermutlich meint er das in Industrieberufen kein Gesellenstück in dem Sinne einer Gesellenprüfung erstellt wird.


Das was Du in Deinem Beitrag beschreibst, ist ja das Gesellenstück.
Lediglich kein individuelles.

Deshalb fand ich das neulich schon sehr befremdlich, als hier extreme Zeitüberschreitungen bei der Anfertigung des Gesellenstücks als quasi normal formuliert wurden.
Ebenso das auch schon mal von einem älteren Kollegen dabei geholfen wird, wenn die Zeit knapp ist.

Aus diesem Hintergrund sieht die Sache, die ich seinerzeit für sehr kritikwürdig gehalten hatte: daß kostenlose 'Testarbeiten' vor der Einstellung, natürlich anderes aus.

Wenn ich so an meine Schlosser-Gesellenprüfung (Industrie) denke, das war da alles deutlich 'knackiger'.
Ich sehe da auch keinen Sinn in der o.a. Tischer-Prüfungspraxis. Denn im realen Berufsleben eines Gesellen, in einem handwerklichen Beruf, bekommt man die Arbeit zugeteilt und muß sie dann in einer Vorgabezeit erledigen.

---
@ranx
Du hast natürlich Recht, auch das ist möglich.
Ich erwähnte ja auch bereits 'im Zuge der Ausbildung'
Beispiel:
Bohrständer aus der Lehrwerkstatt
oder hier
Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Frästechnik - MK Zerspantechnik - Wir fräsen Qualität.
(Bild Bohrständer)
Selber besitze ich aus der Ausbildungszeit zwei kleine Schraubstöcke :emoji_wink:
Aber wie man hier am Bsp. Abzieher sieht
ZAWM Eupen - Maschinenschlosser
gibt es auch die Option der Anfertigung eines Werkzeugs als Gesellenstück.
Ebenso etwas herunterscrollen und unter Meisterkurs schauen, was da gefertigt wurde.
 

Gelöschte Mitglieder 44249

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Hallo
Noch ein Nachtrag von mir
Bei meiner Gesellenprüfung wurde viel wert darauf gelegt, dass die Teile alle markiert wurden.
Ähnliches kann ich mir bei Meisterstücken vorstellen, sollte schließlich kein Wanderpokal werden.
Mittlerweile finde ich es für ein Gesellenstück zu aufwendig .
Alleine die Fasen der T- Nuten , der (gehobelte??)Tisch und die galvanisierten Teile sind bemerkenswert.
Als ,, Abschiedspräsent,,für einen Rentner gefertigt von der ,, Nachtschicht,, könnt ich mir noch vorstellen.
Vor einiger Zeit hatte ich mir was ähnliches gegönnt , hat auch zu unbeantworteten Fragen geführt
Wer kauft verliert............ *MIT BILD*
 

Fraggle

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Noch ein kurzer Nachtrag meinerseits...

Hab heute früh nochmal den Verkäufer des Bohrständers getroffen und ihn gefragt woher der stammte. Soweit ich das verstanden habe (Mitbürger mit Migrationshintergrund), handelt es sich da um semiprofessionelle Wohnungsauflöser. Ergo: Da ist wohl jemand verstorben und dann gehen die Dinge eben diesen Weg.

Und die Krönung oben drauf:
Der Verkäufer war so froh, daß ihm das Ding abgenommen habe (Zitat: "Aber der ist doch sooo schwer und unpraktisch."). Zum Dank hat er mir heute noch einen Innennuten-Messchieber von Mauser GESCHENKT!!!! :emoji_grin::cool::emoji_grin:

Ich glaub, diesen Flohmarkthändler muss ich mir echt warm halten... :rolleyes:


PS. Ziemlich exakt diesen hier: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/mauser-innen-nuten-messschieber-inox-mit-holzkasette/431994758-84-8355

PPS. Ich glaub, ich mach jetzt erstmal ne Flasche Sekt auf! Is heute schon Weihnachten? :emoji_slight_smile:
 

hijaside

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Das hier ist aus der DDR und erinnert etwas an Deinen Ständer. Waren auch 25€. Ebenfalls kein Typenschild, aber das war eine Serienproduktion.
 

hijaside

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FredT

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Richtig, ZBS480. Links-rechts-Nut und Maschinenklemmung rechts ist ein anderer Hersteller(?), die vorn-hinten genuteten und Maschinenklemmung links sind von WEMA Aschersleben.
Unterschied eben im Tisch, die zweite Variante wohl mit geringerem Materialeinsatz, aber trotzdem gut gebrauchsfähig.


ed.: Anderer Hersteller war der VEB Druckguß und Kolbenwerke Harzgerode :emoji_slight_smile:
 

leibea00

ww-pappel
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Hallo zusammen

Den Bohrständer von hijaside habe ich angeboten bekommen. Ich bin sehr interessiert, obwohl ich mir zuerst den Wabeco Bohrständer kaufen wollte. Speziell die doppelt geführte Bohrsäule gefällt mir, das macht einen so wertigen EIndruck. Zudem habe ich das Gefühl der Duss Bohrständer scheint sehr ähnlich zu sein, ist er vielleicht aus der DDR Produktion entstanden? Daher wollte ich Euch um EUre Erfahrungswerte bitten. WIe findet Ihr den 30 Jahre alten Bohrständer, auch im Vergleich zu einem Webaco? Klar der Webaco ist noch ein wenig vielfältiger einsetzbar, aber wenn die Präzision des alten Bohrständers sehr hoch ist, würde ich den gerne kaufen. Ich liebe diese alte Wertarbeit. Vielen Dank für die Antworten
 

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