Komische Drechselbank

Spannemann

ww-buche
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Servus!

Ich habe mir jetzt mal eine ältere Drechselbank angeschaut. Die hat zwischen den Keilriemenscheiben und dem Mitnehmer ein gegossenes Gehäuse mit Öl-Verschlußstopfen. Also wie ein Getriebegehäuse.
Ich finde das ungewöhnlich und denke, da sind doch nur Lager drin und wofür dann so eine aufwendige Schmierung?
Kennt das jemand?

Beste Grüße!
Spannemann
 

magmog

ww-robinie
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guude,

bei der qualität früherer (wälz-)lager und schmiermittel mußte eine permanente neuschmierung sichergestellt sein, moderne wälzlager haben eine „lifetime“-schmierung.
warscheinlich hast Du „Staufferbuchsen“ gesehen, deren deckel werden mit fett gefüllt und immer mal ein bischen fester eingedreht wird.
Staufferbüchse ? Wikipedia

gut holz! justus.
 

Spannemann

ww-buche
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Nein, sowas nicht. Das hätte mich nicht gewundert...

Es sieht eigentlich aus wie ein Getriebegehäuse bei einem alten Schlepper o.ä. Dazu paßte ja auch die Ölbewirtschaftung (Einfüllschraube, Ablaßschraube).

Etwa 30 cm lang, links sitzen die Riemenscheiben dran, und rechts kommt der Mitnehmer raus. Aber 'ne Drechselbank mit Zahnradgetriebe kann ich mir auch nicht denken. Besitzer hat keine Ahnung.
 

wolgos

ww-robinie
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Hallo Spannemann,
was du gesehen hast, ist eine Maschine mit einer alten Lagerung. Früher gab es noch keine Wälzlager (Kugel-, Rollen-, Tonnen-, Kegellager). Man hat also nur Gleitlager benutzt. Also Metall auf Metall. Diese Lager müssen ständig geölt oder gefettet werden. Das kann mit einer Staufferbuchse (Fett wird von Zeit zu Zeit nachgepresst) oder auch mit einem permanenten Ölvorrat geschehen. Heute werden solche Lager "nur" noch für hochbelastete Lagerungen an Schwerlastmaschinen (Walzwerke) oder zum Beispiel an Hochleistungsturbinen eingesetzt. Der Schmiermittelaufwand ist einfach zu groß (Ölumlaufschmierung, Ölkühler etc.)
Gruß Wolfgang
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Spannemann
30 cm Lagerabstand sind schon ein toller Wert. Wenn da immer Schmiermittel drin war, muss das
Gerät noch immer toll Laufen. Stethoskop oder Alurohr dranhalten und auf Rumpelgeräusche achten.
Bei Drechselbänken die für harte Aufschlagarbeit verwendet wurden, ist das bestimmt nicht die
schlechteste Bauausführung für Produktionsaufgaben in der Serienfertigung denke ich,Harald
 
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