Cooles Projekt! Gefällt mir!
Hat dein chinesisches Telefon auch Bilder vom Entstehungsprozess gemacht? Oder paar Worte darüber was und wie du gemacht hast?
Gruß Daniel
Bilder vom Prozess hat das chinesische Telefon leider nicht gemacht - streng genommen hatte ich, als ich vor 12 Jahren angefangen hab, die Lampe zu bauen, noch nicht einmal ein Smartphone.
Ich kann aber gerne ein, zwei Sätze dazu schreiben und evtl noch paar Bilder der Einzelteile beilegen.
Angefangen hat das Ganze vor Jahren damit, dass ich irgendwo über die Idee einer Kokosnuss als Lampenschirm gestolpert bin. Dremel hatten wir zu Hause, also hab ich mir ne Kokosnuss im Edeka gekauft, den Inhalt durch eine möglichst kleine Öffnung rausgefummelt und mit einem kleinen Kugelkopffräser Löcher in die Nuss gefräst. Als Muster hab ich mir rausgesucht, was mir gerade so in der Kopf kam.
Dazu hab ich damals eine Fassung inkl. Stecker und Schalter gekauft, aber irgendwie nicht so richtig gewusst, wie ich das jetzt möglichst elegant zusammenbekomme und man aber trotzdem noch die Glühbirne wechseln kann. Das war den der Moment in dem das Ganze jahrelang irgendwo auf einem Regal verschwunden ist.
Vor ein 3 Jahren hab ich mir die kleine, mobile Drechselbank von Holzstar gegönnt und damit haben sich ganze Welten an neuen Möglichkeiten aufgetan, u.a. ist mir eine Idee gekommen, wie ich an der Lampe weiterarbeiten könnte:
Die Fassung hat einen tellerförmigen, aufschraubbaren Kunststoffring, den man auf den Bilder leider nicht sehen kann, da ich diesen in die Holzverkleidung mit Epoxy eingeklebt habe - soll man ja von außen nicht sehen. Ist aber das erste Teil, welches direkt nach der Kokosnuss kommt und besteht aus zwei gedrechselten Teilen, in das eine ist der Kunststoffring eingelassen und geklebt und dann mit dem anderen von oben verleimt (dient als Formschluss).
Diesen Kunststoffring in Holzmantel habe ich dann direkt mit der Kokosnuss verleimt - sodass man von unten den Kokosnusslampenschirm zum wechseln der Birne abschrauben kann.
Mir ist dann zwischenzeitlich noch aufgefallen, dass ich einen Denkfehler in der Konstruktion habe. Es gibt quasi keine E14 Birne, die schmal genug wäre, um sie durch den Kunststoffring durchstecken zu können. Hab ich jetzt gelöst bekommen, indem ich einen E14 auf G9 Adapter gekauft und dort dann eine schlanke 4,5 Watt LED eingesetzt habe, die geht locker durch. Weil man jetzt von unten aber immer den Kunststoffsockel sehen kann, hab ich dafür noch eine Verkleidung gedrechselt, die mit einem Holzspan am Messinghals geklemmt wird, damit sie nicht einfach runterrutscht.
Ab da besteht die Hauptaufgabe eigentlich vor allem darin, das Kabel irgendwie unsichtbar durch die Lampe verlegt zu bekommen.
Die Fassung hat eine eingebaute Zugentlassung, welche mit einem M10 Feingewinde versehen ist. Das wiederum lässt sich wunderbar auf den Schwanenhals aufschrauben (so nennt man das biegbare Ding aus Messing, gab's irgendwo auf Ebay für nen Zehner). Der Schwanenhals ist innen hohl, von da aus läuft das Kabel dann zum Sockel.
Um den Schwanenhals unten mit dem Sockel zu verbinden, hab ich mir im Baumarkt eine M10 Schraube mit Feingewinde gesucht, im Bohrständer mit einem 6er Bohrer aufgebohrt und anschließend den Kopf abgetrennt, damit ich auf hier noch irgendwie die Kabel durchbekomme.
Im Sockel ist diese "Schraube" dann von unten mit einer Mutter gekontert.
Damit das Kabel irgendwie seitlich aus dem Sockel raus kann, hab ich mit der Tischoberfräse noch einen Kabelkanal eingelassen.
Ach und, weil der Schalter ziemlich viel Kabel zur Fassung hin hat, hab ich mit noch einen optisch dazu passenden "Kabelbinder" aus Holz angefertigt.
Das waren jetzt vielleicht auch ein oder zwei Sätze mehr
