Knoten im Hirn beim Fräsen nach Schablone

spline

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Morgen zusammen,

ich hab gerade einen Knoten im Hirn und hoffe (bin mir sicher), dass mir hier jemand helfen kann.

Problem: Ich habe hier eine Siebdruckplatte, ca 300 x 300 x 11 mm, an die meine OF gehängt werden soll.
Das Ganze soll dann bündig in eine alte Küchenarbeitsplatte eingelassen werde.
Fertig ist der quick and dirty Frästisch.

Allerdings stand ich gestern Abend wie der Idiot dran und hab mir das Hirn zermartet, wie ich den passenden Ausschnitt in die Küchenarbeitsplatte reinbekomme.
Ich bin mir sicher, da gibt es eine ganz einfache Lösung mit Kopierring, Bündigfräser oder ähnlichem. Aber ich bin nicht drauf gekommen.

Kann mir mal bitte jemand einen Schubs in die richtige Richtung geben?


Danke und Grüsse


Jürgen
 

Meier09

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Bau dir einfach einen Holzrahmen aus Dachlatten,kleb die Latten mit Teppichklebeband auf deine Arbeitsplatte. Dann stellst du deine Fräse
in den Rahmen und fährst mit der Fräse an den Latten lang,fertig.
 

Nikster

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Zum Mulden fräsen hab ich mir irgendwann mal einen Schlitten für die OF gebaut (2 parallele Latten auf nem Sperrholzbrett, die OF passt exakt zwischen die Latten).
Als Längsanschlag hab ich an den Stirnenden des Schlittens zwei weitere kurze Latten mit Loch befestigt, durch das Loch jeweils ein Rundstab, den ich mit einer senkrecht darauf zeigenden Schraube arretieren kann.
Hab leider kein Bild davon, ich hoffe es ist trotzdem verständlich.
 

spline

ww-robinie
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Moin,

wie ich die Nut reinbekomme ist mir schon klar. Auch dass die gerade wird ist nicht das Thema.
Aber es gibt doch ganz einfache Möglichkeiten, dass die _exakt_ die selbe Form hat wie die Platte die da rein soll.
Ich hab das auch mal irgendwo gesehen und z.b. für die Incra Fräseinsätze gibts extra eine Schablone mit der man unter ZUhilfenahme eines Kopierrings eine Nut fräsen kann, damit die Platte genau reinpasst.


Grüsse

Jürgen
 

SteffenH

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Aber es gibt doch ganz einfache Möglichkeiten, dass die _exakt_ die selbe Form hat wie die Platte die da rein soll.

Du legst die einzulassende Platte an die richtige Stelle. Dann "umrahmst" du sie eng mit Leisten oder besser mit etwas breiteren Sperrholzstreifen, die mittels doppelseitigem Klebeband oder Stiften fixiert werden. Jetzt nimmst du die Platte raus und hast eine exakte Schablone für einen Kopierfräser (mit Anlaufring am Schaft).
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Moin,

wie ich die Nut reinbekomme ist mir schon klar. Auch dass die gerade wird ist nicht das Thema.
Aber es gibt doch ganz einfache Möglichkeiten, dass die _exakt_ die selbe Form hat wie die Platte die da rein soll.
Ich hab das auch mal irgendwo gesehen und z.b. für die Incra Fräseinsätze gibts extra eine Schablone mit der man unter ZUhilfenahme eines Kopierrings eine Nut fräsen kann, damit die Platte genau reinpasst.


Grüsse

Jürgen

Die Schablone für eine Ausfräsung muss immer Fräserdicke/Anlaufringradius kleiner sein als das endgültige Mass der Ausfräsung.
Wenn die Platte hinterher sauber in die Ausfräsung passen soll, muss ja diese die gleichen Masse haben als die Platte ...... die Platte als Frässchablone zu benützen geht dann nur mit einem Fräserdurchmesser 0
Nur bei Aussenfräsungen kann die Frässchablone die gleichen Abmessungen wie das zu produzierende Werkstück haben da man da an der gleiche "Seite" fräst.
 

spline

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Hallo,

aber wenn ich nun folgendes mache, dann müsste es doch passen.

1. Die kleine Platte auf eine grössere legen und mit Kopierhülse ausen entlang fahren. Dadurch bekomm ich doch dann ein "Negativ" auf die darunter liegende Platte. D.h. ich habe hinterher ein Loch in der Platte, welches der Grösse Originalplatte + (Kopierring + Fräser) / 2 entspricht.

2. Dieses "Negativ" dann auf die Küchenrbeitsplatte legen und innen an dem Ausschnitt entlangfahren, und so die Küchenarbeitsplatte mit der Nut einfräsen.

Ich glaube wirklich, dass das total einfach ist und ich zu kompliziert denke.


Jürgen
 

Nikster

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Hast Du nicht einen Bündigfräser (Fräserdurchmesser = Anlaufringdurchmesser)? Dann müsste es doch genau nach SteffenHs Vorschlag gehen, oder übersehe ich was?
 

SteffenH

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2. Dieses "Negativ" dann auf die Küchenrbeitsplatte legen und innen an dem Ausschnitt entlangfahren, und so die Küchenarbeitsplatte mit der Nut einfräsen.

Mit derselben Kopierring/Fräser Kombination wird dein Ausschnitt zu gross. Du musst dann einen grösseren Kopierring nehmen.
Wie man es in einem Arbeitsgang machen kann, hatte ich weiter oben beschrieben.
 

g0dil

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Also ich hab genau das kürzlich für meinen Stichsägentisch gemacht und zwar so ähnlich wie schon beschrieben: Erst Platte aufgelegt und mit Reststücken eingerahmt. Dann mit Kopierring an diesen Reststücken entlang ein Loch ausgefräst. Das war natürlich zu klein, aber das war ja auch geplant sonst fällt die Einlegeplatte durch.

Jetzt also der Falz: Ich jetzt einfach den Versatz zwischen Fräser und Kopierring ausgerechnet. Die Einlegeplatte wieder eingelegt und dann die Reststücke entsprechend weit verschoben (das habe ich mit dem Schaft eines entsprechend dicken Metallbohrers gemacht). Dann wieder entlanggefahren und diesmal nur einen Falz eingefräst. Passt.

Ich hoffe das war verständlich.
 

paddich

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Hallo Jürgen,

das war knapp... fast hätte ich Dir Recht gegeben.
Vielleicht hilft ein Bildchen? (in der Hoffnung, dass das mit dem upload klappt)

Wenn ich keinen Knoten im Hirn habe, wird das so wie Du es beschrieben hast nicht funktionieren:

1) Du fräst mit Kopierring entlang der Einlegeplatte (grau) und bekommst die Schablone (blau)
2) Du fräst mit der neuen Schablone (blau) in die Küchenplatte und bekommst einen Ausschnitt in die Platte, der durch die rote Kante im Bild dargestellt ist
3) Dein Auschnitt ist -wie vorher schon geschrieben- zu groß

Soviel kann ich hoffentlich zum Verständnis beitragen.

Vg
Patric
 

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uglyripper

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Du legst die einzulassende Platte an die richtige Stelle. Dann "umrahmst" du sie eng mit Leisten oder besser mit etwas breiteren Sperrholzstreifen, die mittels doppelseitigem Klebeband oder Stiften fixiert werden. Jetzt nimmst du die Platte raus und hast eine exakte Schablone für einen Kopierfräser (mit Anlaufring am Schaft).

Genauso gehts.

Man kann natürlich auch die "harte Tour" wählen. Ich zitiere das aus reiner Faulheit:

"angenommen Du verfügst über einen 8mm Nutfräser sowie je einen Kopierring mit 24mm und einen mit 40mm.

Dann bestückst Du Deine OF mit dem 8er Fräser und zunächst mit dem 24er Kopierring.
Du legst die Incra-Platte auf eine 12er Multiplex-Platte und fährst einmal am Umfang der Incra-Platte entlang.
Ergebnis: Ein Ausschnitt in der MP-Platte, der genau (24/2 + 8/2)=12+4=16 mm größer ist an jeder Kante als die Incra-Platte (insgesamt also 32mm länger und breiter).

Nun wechselst Du den Kopierring auf 40mm und behältst aber den 8er Fräser. Und legst Deine durchgefräste MP-Platte auf die spätere Frästisch-Siebdruck-Platte. Als Frästiefe wählst Du die Falztiefe (z.B. 6mm oder 9mm, je nachdem wie dick die Incra-Platte ist). Nun fährst Du mit dem Kopierring innen an Deiner MP-Schablone entlang.
Ergebnis: Eine Fräsung in Falztiefe, deren äußere Kante genau der Incra-Platte entspricht, da (40/2 - 8/2)=20-4=16 mm an jeder Kante wieder genau der Incra-Platte entsprechen sollten."


Gruß ugly

PS.: Bei einer komplett eckigen Einlegeplatte besteht natürlich noch das Problem der dem Fräser entsprechenden Verrundungen in den Ecken.
 

spline

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Hallo,


@paddich: Danke für die Mühe für das Bild. Das erklärt es anschaulich.

@Steffen: Ja, deine Lösung funktioniert auch in meinem Fall - bis auf die Rundungen in den Ecken. Aber die bekomme ich auch so hin. Muss ja nicht 100% sein.
Das funktioniert am Besten, wenn man nur gerade Kanten hat.
Aber wie macht man denn sowas bei einer unregelmässigen Form? Wenn man z.B. eine Art Ornament in eine Tischplatte legen will?

Jürgen
 

spline

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Ok, anderes Beispiel: Nierenförmiges Spülbecken in Küchenarbeitsplatte einlassen.

Jürgen
 

SteffenH

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Nierenförmiges Spülbecken in Küchenarbeitsplatte einlassen.

Wenn das Becken eine Aufkantung hat, reicht eine Stichsäge :emoji_wink:

Soll es sauber flächenbündig eingelassen werden, braucht man entweder eine CNC Fräse, oder man beschäftigt sich etwas länger mit dem Schablonenbau.
Man könnte zB das Becken verkehrt herum mit dem Rand auf einer Platte befestigen (am besten mit Abstandhaltern) und mit einem Frästisch (wie du ihn gerade baust) eine Schablone herstellen. Dazu würde ich dann keinen Fräser mit Anlaufring benutzen, sondern eine verstellbare Kopiereinrichtung, mit der man dann gleich einen bestimmten Größenversatz berücksichtigt für das spätere Fräsen mit Kopierhülse. Eine verstellbare Kopiereinrichtung besteht einfach nur aus einem Kugellager, das verstellbar an einem Arm über dem Fräser schwebt, manchmal auch als Zubehör dabei.
 

spline

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Hi,

ich denke die Lösung von uglyripper ist genau die richtige.
Ich hab gedacht, dass man mit einem Kopierring auskommt, aber man braucht tatsächlich zwei, weil man sonst den Versatz zwischen "ausen" und "innen" Fräsen nicht hinbekommt.

Danke dafür


Jürgen
 

Jockel65

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Dazu würde ich dann keinen Fräser mit Anlaufring benutzen, sondern eine verstellbare Kopiereinrichtung, mit der man dann gleich einen bestimmten Größenversatz berücksichtigt für das spätere Fräsen mit Kopierhülse. Eine verstellbare Kopiereinrichtung besteht einfach nur aus einem Kugellager, das verstellbar an einem Arm über dem Fräser schwebt, manchmal auch als Zubehör dabei.

Etwas in der Art hat Matthias Wandel bei youtube vorgestellt:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=8wZ1v4PIsYI&list=SP7A1D94FF4FF10854&index=2]How the pantorouter works - YouTube[/ame]
 

seschmi

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Um noch die ursprüngliche Frage zu beantworten (wie man eine Platte in einen Tisch einlässt):

Ich habe es so gemacht:

- Vier Leisten aus Sperrholz geschnitten und in die Stirnseite und Breitseite eine Lamello-Nut geschnitten
- Die Leisten so zusammengelegt, dass immer die Stirnseite einer Leiste an die Breitseite einer anderen stößt und sie ein Viereck bilden
- In das Viereck kommt die Platte
- In der Oberfräse ist eine 24mm Kopierhülse und ein 16mm Fräser, Abstand also 8mm (bzw 4mm auf jeder Seite)
- Jetzt habe ich neben und über die Platte jeweils einen 8mm Bohrer gelegt und die Leisten zusammengeschoben. Damit ist das Leistenviereck genau 8mm länger und breiter als die Platte
- Mit den Lamellos verleimen und fixieren, bis der Leim trocken ist
- Das Leistenviereck ist die Schablone

Achtung: Beim Zusammenschieben nicht zu kräftig drücken, sonst wird die Ausfräsung nachher zu klein. Das muss alles noch locker sitzen. Oder minimal dickere Bohrer nehmen.

Die Rundungen in den Ecken haben dann den Radius des Fräsers. Da die Platte minimal kleinere Radien hatte, habe ich die Ecken mit den Dremel nachgearbeitet. Andere bohren einfach vier Löcher mit einem passenden Bohrer, das geht auch.
 
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