Knochen- o. Propellerleim?

olk

ww-nussbaum
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Hallo,

für das furnieren (gestürzt) von MDF-Platten (90cm x 28cm) mit Tineo (Indischer Apfelbaum; 0,5mm) überlege ich, ob ich Knochenleim oder Propellerleim (Bindan-P) einsetzen soll.

Im INet wird meistens aufbügeln mit Ponal empfohlen - aber Knochenleim wird doch traditionell verwendet und wäre korrigierbar falls das Furnier verrutscht.

Ich tendiere daher zum Knochenleim - was wäre die optimale Konsistenz und wie stelle ich diese ein?

Vielen Dank im Voraus,
Oliver
 

welaloba

ww-robinie
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Wenn du noch nie mit Knochenleim gearbeitet hast, wirds schwierig. Der braucht im Sommer viel Zuwendung und beim Verarbeiten optimalerweise heisse Zulagen. Versuchs, wenn es korrigierbar sein soll, erst mal mit Fischleim. Der ist kalt wie Ponal zu verarbeiten und immer wasserlöslich. Pattex und Propellerleim haben imho an dieser Stelle mal garnix zu suchen. Gruß Werner
PS: Fischleim, auch in kleinen Gebinden, zB. bei kremer-pigmente
 

Mister G

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Auch mit Weißleim (Ponal o.ä.) lässt sich ganz normal furnieren und pressen - ohne Bügeleisen.

Für beanspruchte Oberflächen (Tischplatten) würde ich aber immer mit wasserunlöslichen Leimen furnieren. Sonst kann es passieren, dass schon bei geringer Feuchtigkeitseinwirkung (abstellen eines feuchten Glases, feuchtes abwischen o.ä.) sich das Furnier an den Fugen löst.
 

fritz-rs

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Ich arbeite seit langem nur noch mit Massivholz.
Wenn früher furniert wurde, kam meist Warmleim, sehr selten Kaurit, zwischen die Schichten. Und der wurde mit Kreide so gefüllt, daß er nicht durch die Poren schlug.
Auf welche Weise wird das mit heutigen Kaltleimen erreicht?
Wer klärt mich auf?

Gruß Fritz
 

Mister G

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Ist fast 20 Jahre her, dass ich in der Tischlerei furniert habe. Wir haben fast ausschließlich mit Kaurit furniert, nur für kleine Einzelteile ausnahmsweise mit Weißleim, wenn das anmachen der geringen Menge Kaurit nicht gelohnt hat. Haut-, Fisch- oder Knochenleime (Warmleime) waren bei uns gar nicht in Gebrauch.

Bei feinporigen Hölzern habe ich keinen Durchschlag erlebt, an grobporigen Holzern wurde vorwiegend Esche verarbeitet, die anschließend deckend farbig lackiert wurde. Da war Leimdurchschlag egal. Ich kann mich auch erinnern, dass Leim mit Farbpulver eingefärbt wurde.

Auch bei meinem Gesellenstück (Eiche) kann ich mich an keine Probleme mit Leimdurchschlag bei Verwendung von Kaurit erinnern.
 

welaloba

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Für beanspruchte Oberflächen (Tischplatten) würde ich aber immer mit wasserunlöslichen Leimen furnieren. Sonst kann es passieren, dass schon bei geringer Feuchtigkeitseinwirkung (abstellen eines feuchten Glases, feuchtes abwischen o.ä.) sich das Furnier an den Fugen löst.
Bei allem Respekt, aber das halte ich für leicht übertrieben. Dauernde Wassereinwirkung über Wochen durch undichte Übertöpfe - da ist es wohl normal, dass das Furnier hochkommt.
Aber sonst::
Gruß Werner
 

olk

ww-nussbaum
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Quintessenz

Danke für die Infos - d.h. also Weißleim (Ponal) + gebügelt?! Muß ich einen Durchschlag vom Weißleim bei Tineo befürchten?

Oliver
 

Mister G

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Bei allem Respekt, aber das halte ich für leicht übertrieben. Dauernde Wassereinwirkung über Wochen durch undichte Übertöpfe - da ist es wohl normal, dass das Furnier hochkommt.

Bei meinem Möbel handelte es sich um ein Tischchen mit eingelegtem Schachbrett (also mit vielen Fugen), dass - trotz Lackierung - dem "normalen Haushaltsgebrauch" als Beistelltisch - oder dem, was meine Frau für normal hält :emoji_wink: - leider nicht standgehalten hat. Das Furnier hat sich im Laufe weniger Monate großflächig verabschiedet.


Danke für die Infos - d.h. also Weißleim (Ponal) + gebügelt?!

Nochmal: Ich würde nicht bügeln sondern sofort nach dem Leimauftrag pressen. Bei so schmalen Flächen geht das auch mit zwei ordentlichen Zulagen und reichlich Zwingen. Dass es keinen Leimdurchschlag gibt kann Dir keiner garantieren. Es ist eine Sache der Erfahrung, nicht zu viel (aber natürlich auch nicht zu wenig) Leim aufzutragen. Weißleim-Durchschlag kann man evtl. sofort vorsichtig auswaschen.
 
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