Kleinteile (Hartholz) auf Frästisch fräsen - Problem?

moriko

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Hallo Leute,

ich zweifel gerade an mir selbst und überlege was ich falsch gemacht habe.

Problem:

Ich wollte gerade ein paar Kleinteile mit dem Frästisch fräsen.
Ich habe dazu eine Sperrholzschablone auf Buchenholz (18 mm) befestigt und wollte das Werkstück entsprechend der Schablone mit einem Bündigfräser bearbeiten.

Das ging auch soweit ganz gut an den Längsseiten. Als ich aber in den Bereich der Stirnseiten des Holzes kam - hakt der Fräser ziemlich unschön ein. Ich bin mir auch recht sicher dass ich die richtige Fräsrichtung hatte. Versuch an der anderen Seite des Werkstückes verliefen ähnlich.

Ich hatte vorher das Buchenholz relativ randnah um die Schablone mittels Stichsäge zugeschnitten. Der Fräser (10mm) musste lediglich 4-5 mm abnehmen.

Vorher hatte ich schon mal dieselbe Schablone ohne Probleme mit 18 mm Nadelholz gefräst.

Wo liegt mein Fehler?
 

Grille

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Höchst wahrscheinlich ist dein Fräser stumpf, für Hartholz emphehlen sich Hartmetall bestückte Fräser.

Versuch mal bis auf 1mm mit der Stichsäge zu schneiden.

mfg
 

moriko

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@Grille: Das kann ich ausschließen --> Fräser neu - Festool - HM-Fräser

Trotzdem danke!
 

Grille

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Ok, war mal meine erste Vermutung. Moriko hat oben geschrieben das der Fräser 10mm Durchmesser hat.

Zu deiner Frage, dann bin ich erst mal überfragt, das die Stirnseiten nicht so sauber wie die Längsseiten werden ist meiner meinung nach normal. Kannst du ein Foto einstellen, wie stark die Ausrisse/Fransen sind?

mfg
 

fritz-rs

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Ich denke, daß 4-5 mm Abnahme für einen 10mm-Fräser etwas viel sind.
Mehr , als 2mm sind bei Buche kritisch.

Gruß Fritz
 

moriko

ww-robinie
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Anbei die Fotos...

Als der Fräser hat an den Längsseiten überhaubt keine Mühe gehabt.

Hätte ich mir auch schwerer vorgestellt in Hartholz. Der Fräser war nicht gequält. Größere Abträge > 6-7 mm habe ich zudem auch in mehreren Schritten bei voller Abtragsbreite durchgeführt.

Das ganze ging solange gut, bis ich an die Stirnseiten kam.

Vielleicht können Euch ja die Bilder weiteren Aufschluss geben.

Falls es jemand nicht erkennt.. Es sollte ein Igel als Kinderspielzeug werden... :emoji_slight_smile:

Vorab vielen Dank für Eure Mühe.
 

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Grille

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Wenn du nicht vorher schon geschrieben hättest das du in der richtigen Richtung gefräst hast, würde ich sagen: Per Hand in Gleichlauf richtung gefräst.

Wo sind die Fräsprofis????
 

koala

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Sieht mir auch sehr verdächtig nach Gleichlauffräsen aus...da sind ja richtige "Treppen" drin! Hast du beim fräsen irgendwie "Schläge" gespürt?
Und im übrigen: wie schon beschrieben wurde sind 4-5mm zuviel, bei der Dicke deines Werkstücks...
Gruß Manfred
 

moriko

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"Schläge" ???

JA !!!

Ich hatte echt schon ein bischen mit der Angst zu tun. Das Werkstück flog mir fast um die Ohren. Ich war echt froh einen Markenfräser zu haben - bei so einem Billigteil gäb es bestimmt gefährliche Flugteilchen des Fräsers.

Danach habe ich den ganzen Kram erst mal respektvoll zur Seite gepackt und mich halt hier an's Forum gewandt.

Ich bin nochmal schwer am überlegen, wie ich das Werkstück geführt habe.

---> Ich habe das Werkstück links am Fräser vorbei nach vorn geführt. Mit Beginn der Rundung habe ich angefangen das Werkstück am Fräser zu drehen.

Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
 

Shriner

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Anbei die Fotos...

Als der Fräser hat an den Längsseiten überhaubt keine Mühe gehabt.

Hätte ich mir auch schwerer vorgestellt in Hartholz. Der Fräser war nicht gequält. Größere Abträge > 6-7 mm habe ich zudem auch in mehreren Schritten bei voller Abtragsbreite durchgeführt.

Das ganze ging solange gut, bis ich an die Stirnseiten kam.

Vielleicht können Euch ja die Bilder weiteren Aufschluss geben.

Falls es jemand nicht erkennt.. Es sollte ein Igel als Kinderspielzeug werden... :emoji_slight_smile:

Vorab vielen Dank für Eure Mühe.


Dein Fräser hat sehr wahrscheinlich 12,7 mm Durchmesser.

Trotzdem ist eine "Span"-abnahme von mehr als 1/3 des Fräserdurchmessers -noch dabei in Buche-Hirnholz bei 18 mm Dicke- äußerst gewagt.
Daß das an den Längsseiten funktioniert, liegt an der Vorsplitterung des Holzes in Faserrichtung, die dem Werkzeug die Arbeit erleichtert.
An den Hirnkanten dagegen muß der Fräser die Zerspanarbeit komplett erledigen (ähnlich wie in MDF, bloß nicht ganz so homogen).
Das erfordert nicht nur deutlich höhere Zerspan-Leistung. darüberhinaus sind diese Werkzeuge in der begrenzten Spanlücke eher weniger geeignet, solche Abtragsleistungen auch abzuführen.
Daher (und aus dem ungünstigen Schnittwinkel) rühren die Schläge beim Fräsen und die daraus resultierenden Aussplitterungen.

Nun hast Du nicht nur die Schablone, vielmehr ist ein knapperes heransägen mit der Stichsäge auch mit dem Risiko verbunden, daß unsaubere Sägekanten nicht restlos weggefräst werden.

In meiner Schreinerei verwendete ich früher (heute macht sowas die CNC für mich) ich für solche Arbeiten einen HM-WP-Bündigfräser mit 18 mm Durchmesser.
Aber auch da habe ich nie als 2-3 mm auf einmal weggefräst (mehr gibt die. Stabilität des Schaftes nicht her ->Vibrationen)

JSO hat sowas im Programm (auch mit 8er-Schaft) - Festo kauft diese Werkzeuge auch bloß zu.


Tipp: klebe auf die Schablone für die ersten Fräsungen an den entsprechenden Stellen ein paar Lagen Kreppband auf die Schablone, die Du für den finalen Fräsgang entfernst, damit Du nicht gleich in die Vollen gehen musst.
 

fritz-rs

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Das Problem ist Deine Fräseinrichtung mit dem Bündigfräser.
Diese Fräser haben keine vernünftige Schneidengeometrie und können nur 100% zur Schablone abnehmen.
Besser wäre ein Anlaufring mit einem VHM-"Einzahnfräser" für ALU.
Dann könntest Du an den kritischen Stellen den Fräser eintauchen oder auch nur einen Teil der Brettdicke abtragen.
Ich fräse viel Holz. Deine Version würde ich nicht wagen!

VHM-Fräser 1 Schneider (Einzahnfräser) D=6,0mm | eBay
Die gibt es auch dicker.
Vorwiegend habe ich Ø8mm in der Maschine und nehme nicht mehr als max. die Ø-Hälfte ab.

Gruß Fritz
 

uli2003

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Was auch geht - sofern man verschiedene Bündigfräser des gleichen Herstellers hat - einfach das Kugellager tauschen. Ein größeres Lager auf einen kleineren Fräser lässt erst einmal etwas Material stehen.
Dann die passende Größe wieder drauf, und genau bündig fräsen.

Grüße
Uli
 

koala

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Hallo,
---> Ich habe das Werkstück links am Fräser vorbei nach vorn geführt. Mit Beginn der Rundung habe ich angefangen das Werkstück am Fräser zu drehen.
links am Fräser vorbei nach vorn...am Frästisch, oder? Oberfräse von unten montiert, also Standarddrehrichtung, Fräser mit Kugellager? Auch egal, aber wenn ich dann auf den Fräser schaue, dreht der links herum, und wenn du dann von links nach vorn führst, ist das "Fräsen im Gleichlauf", glaube nicht das dieses hier
Daher (und aus dem ungünstigen Schnittwinkel) rühren die Schläge beim Fräsen und die daraus resultierenden Aussplitterungen.
so richtig ist.
Gruß Manfred
 

Frankenholzwurm

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Hallo zusammen

Auch wenn es nicht eindeutig ist, glaube ich nicht an Gleichlauffräsen an diesem Stück.

Für mich sieht es nach ausgebrochenen Stellen aus, die extrem heftig gegen die Faserrichtung gefräst wurden.

Dann rupft der Fräser ziemlich stark, vorallem bei 5 oder noch mehr mm Überstand.

Das sollte besser werden, wenn der Materialüberstand an der Schablone auf 2mm reduziert wird, also das Werkstück deutlich knapper aussägen.

Soweit das, was meine Augen auf den Bildern sehen.....
 

koala

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Hallo,
habe mal eben eine kleine Skizze gemacht, die hoffentlich deutlich macht, daß hier vermutlich im Gleichlauf gefräst wurde:
Schwarz ist der Fräser im Frästisch, der dreht links herum (rote Pfeile)
Braun ist das Werkstück, welches von links nach vorn bewegt wurde...
Also? :eek:Gleichlauf!
Gruß Manfred
 

koala

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Ich dummie...bin hier bei der Spätschicht, hab´s vergessen...Entschuldigung! Aber hier das Bild:
 

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Frankenholzwurm

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Also dein Bild ist richtig, das zeigt Gleichlauf.

Ich verstehe den Text aber trotzdem anders:confused:, nämlich als gegenlauf.

Vielleicht kann uns moriko mal aufklären, was denn nun gemeint ist....
 

koala

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Wieso jetzt? Er schreibt doch eindeutig: Frästisch, also Drehrichtung des Fräsers links herum.
Werkstück von links vorbei am Fräser nach vorn...
Für mich ist das Gleichlauffräsen, die Schneiden des Fräsers "haken" sich dabei ein und schieben das Werkstück in die Richtung, in die es bewegt wird.Deswegen ja auch die "Schläge".
Meiner Meinung nach müsste er das Werkstück von vorn nach hinten links bewegen, das ist Gegenlauf. Scharfer Fräser und nicht zuviel Materialabtrag auf einmal, dann sollte das eigentlich funktionieren!
Gruß Manfred
 

Frankenholzwurm

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Er schreibt nicht "von links vorbei am Fräser" sondern "am Fräser links vorbei"

Aber warten wir auf Antwort, bevor wir uns hier noch deswegen in die Haare kriegen...:emoji_slight_smile:
 

koala

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Hallo Frankenholzwurm,
nein nein, kein Streit! Das machen hier leider in letzter Zeit viele andere...
Ich habe das Werkstück links am Fräser vorbei nach vorn geführt
Aber so hat er´s geschrieben!:rolleyes: Das "nach vorn" ist entscheidend...
Gruß Manfred
 

Grille

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Ich würde mal sagen abwarten, was er sagt. "Nach vorn" ist auch net umbedingt eindeutig,
-> zu mir nach vorne
-> zu mir nach hinten

:emoji_wink:

mfg
 
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