Erdhorn

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Hallo,

wie kann man abgerundete Kanten von hartnäckigem Anstrich befreien?


Beim Reparieren unserer Haustür bin ich gerade dabei den Rahmen und das Festfeld abzuschleifen.
Die Pfosten haben mitunter abgerundete Kanten. Auf dem Holz (Kiefer?) war eine Acryl-Dickschichtlasur, die ich größtenteils mit Heißluft und Spachtel abgeschabt habe.

Jetzt sitzt nur noch eine hauchdünne Schicht auf dem Holz oder vielleicht auch im Holz.
Wenn ich mit feinem Schleifpapier drübergehe, wird dieses sofort zugesetzt und ist unbrauchbar.

Auf ebenen Flächen funktioniert eine Grobreinigungsscheibe oder der Multimaster mit 40er Deltaaufsatz und vergleichsweise viel Druck. Danach gehe ich mit einem Schleifteller mit P180 und 1700U/min drüber und es ist popoglatt :emoji_slight_smile:

Nur, wie mache ich das an den runden Kanten? Der Radius beträgt geschätzt 5mm.
Da kann ich ja nicht mit grobem Papier drübergehen, ohne mir richtig tiefe Furchen reinzuziehen.
 

beppob

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probier mal mit einer Ziehklinge, oder einem breiten Stemmeisen (steil angestellt und mit der spiegelseite vorraus) abschaben,

gruß beppo
 

Erdhorn

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Mit den gerade Klingen würde ich doch die Rundung ruinieren.
Das Holz ist ziemlich weich.
 

Meisterwolli

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Wässern,Radius bis zur Ecke mit nem Radiusfräser beigehen und dann Ecke nachstechen!
Wenn die Rundung sauber ist Rotex auf Kämpfen stellen und die Fläche schlichten,da biste am schnellsten durch
 

beppob

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da mußt du mit wenig druck arbeiten und immer leicht versetzt der Rundung folgen. das ist ja nur zum abziehen des lackes/dickschichtlasur. klar hast du dann genaugenommen statt einer Rundung ein 8eck oder so, aber darum schleifst du es hinterher ja noch :emoji_wink:

gruß beppo
 

Meisterwolli

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es sind doch schon poren frei,durch die das wasser eindringen kann!
trocknen lassen wäre nen vorschlag von mir....danach erst fräsen
 

Erdhorn

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Fräsen geht wahrscheinlich nicht.
Die Pfosten haben kein rechteckiges Profil, sondern sind im sichtbaren Bereich trapezfömig. Ich habe also keine 90°-Winkel und ich vermute, dass Rundungsfräser meistens darauf ausgelegt sind.
Gegen fräsen spricht aber auch, dass ich keine Fräse und keine Fräser habe und dass mit die Erfahrung damit fehlt. Die Gefahr, dass ich damit eine dicke Ecke reinhaue, ist mir zu groß.


Dieses Profilschleifset von Fein habe ich da.
Da ist auch ein Teil für konvexe Oberflächen bei, aber das dürfte auch nicht funktionieren. Das Papier wird durch den Anpresdruck gegen das Profilgummi gedrückt. Da Holz ist so weich, dass es völlig kaputt wäre, bevor das Schleifpapier am Profilgummi anliegen würde. Besonders wenn ich das grobe und harte Papier nehme, was ich brauche, damit es sich nicht gleich zusetzt.


Dieses Ding bringt mich aber auch eine Idee.
Vielleicht nehme ich einen Holzklotz/Stück Dachlatte, fräse dort eine viertelrunde Vertiefung aus und klebe Schleifpapier rein.
Mit etwas Pech setzt es sich zu und die Arbeit war umsonst. Mit etwas Glück setzt es sich nicht zu und ich muss nicht mal neues Papier einkleben.
Nachteil: Ich müsste eine gerade Vertiefung einfräsen, was für mich ohne entsprechende Maschinen ziemlich aufwendig wird.
 

beppob

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wenn du dir selber so einen schleifklotz mit der negativ-form von deinem abzuschleifenden holz machst, brauchst du das Schleifpapier normal nicht einkleben, wenn du es zuerst reindrückst, daß es die form in etwa hat und seitlich überstehen läßt und dann an der seite vom schleifklotz hochklappst, dann kannst du es prima gegen verrutschen festhalten, weil du ja doch öfter neues papier nehmen mußt, das setzt sich auf jeden fall zu. da wirst du ja mit kleben nicht froh.

gruß beppo
 

dascello

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[*Spott an*] Und wieder suchen wir Gründe für den Kauf neuer Maschinen ! [*Spott aus*]

Schleifklotz reicht völlig (s. Beppob)!

Schmunzelnder Gruß

michael
 

Keilzink

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... ich nehme mal an, die Profilform wechselt nicht alle Nase lang? Dann gibt es einen feinen Trick: Man nehme einen Tastkamm (paar Euro, gibts im Baumarkt), einen Winkelschleifer mit dünner INOX-Scheibe, eine Ziehklinge und einen Filzstift mit extra feiner Spitze. Das Profil mit dem Tastkamm abnehmen, auf die Ziehklinge übetragen, mit dem Winkelschleifer rausflexen - das geht supergenau, wenn man die dünnen Edelstahl-Scheiben verwendet. Auf das Profil in der Ziehklinge muss man zum Lackschaben auch keinen Grat aufziehen, da reicht der, der beim Flexen ensteht.
Klappt erstklassig, habe so schon Meterweise alte Profile abgezogen.

Auf dieselbe Weise mache ich auch meine Messer für die Schlaglade. Kürzlich hatte ich einen Aufsatz, an dem die Profile abgezogen und zwei kurze Leisten ersetzt werden mussten. Habe ich beides mit derselben Form einwandfrei hinbekommen.

Andreas
 

Erdhorn

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Hallo Leute,

ich war heute noch mal an der Tür zu Gange und habe einfach mal ein Stück 60er Sandpapier genommen, ein paar Mal gebogen und geknickt, damit es weicher wurde und bin dann mit der Hand über die Kante gegangen.
Das ging. Man muss natürlich aufpassen, dass man sich nicht die Finger verbrennt und es wird nicht so 100%ig gerade, wie mit einem Schleifklotz, der über eine gewisse Länge aufliegt, aber da guckt später keine Sau mehr drauf - außer ich natürlich :emoji_slight_smile:

Ohne Klotz geht es natürlich auch langsamer, aber im Vergleich zu den ganzen anderen Arbeiten, die ich an der Tür zu erledigen habe, geht es fast noch schnell.
Das Papier setzt sich auch relativ schnell zu, aber da es nicht gespannt wird, kann ich es leicht auswechseln.


Das mit der Ziehklinge hört sich interessant an.
Im Baumarkt hatten die das aber nicht, als ich es neulich kaufen wollte.
Einen Tastkamm habe ich noch nie gesehen. Google zeigt auch keine Bilder davon. Hat das Teil noch einen anderen Namen?
 

threedots

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Hallo Erdhorn,

wenn der Lasurrest von den Rundungen runter ist, kannst Du ja trotzdem mit einem Schleifklotz ein wenig nacharbeiten, um die händisch eingearbeitete Welligkeit wieder zu egalisieren.

Gutes Gelingen!
 

beppob

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da es sich um eine einfache Rundung handelt, könnte man die auch ohne konturschablone hinbringen, :rolleyes: wobei das teil nicht die welt kostet und evtl. noch öfter gebraucht wird :emoji_slight_smile:
 

zehlaus

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... Man muss natürlich aufpassen, dass man sich nicht die Finger verbrennt...

Moin,

wenn das Schleifpapier so warm wird, dann solltest Du mit etwas weniger Druck und Geschwindigkeit schleifen. Die Ursache für das Dichtsetzen des Schleifpapiers kann eben auch in der Anwendung liegen, da die Farbreste regelrecht schmelzen/verbacken. Den Abtrag erhöhst Du mit angepasster "Leistung" eher als mit viel Kraft.

Gruß
Claus
 

Erdhorn

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Das sagst du so einfach :emoji_slight_smile:

Wenn man nur mit den Fingern und dann auf eine Kante schleift, dann ist die Andruckfläche ziemlich klein. Da ist man ziemlich einfach mal zu schnell. Aber grundsätzlich hast du recht.


@threedots
Gute Idee. Ich muss ja ohnehin noch mit feinerem Papier drüber, denn mit dem 60er wird es sehr rau.
 
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