Kleine Kreise fräsen

walzing

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Hallo,

ich habe jetzt meine Lautsprecher zusammengeleimt und wollte nun die Löcher fräsen, musste aber feststellen, dass meine Fräse zwar einen eine Zirkelspitze hat, diese aber einen Radius von über 8cm hat.
Alles was ich fräsen muss ist aber leider viel kleiner (150mm - 46mm im Druchmesser).
Gibt es da zufällig vorgefertigte Schablonen für und muss ich mir die selber bauen? Ich hätte sonst ein paar Holzreste gesucht und darin einen großen Kreis ausgefräst an der ich die Fräse entlangführen kann.

cu
Walzing
 

steigerwälder

ww-robinie
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google mal nach fräszirkel oder schau unter ebay.
ich hab meinen fräszirkel selbst gebau, mit den führungsstangen eines parallelanschlages der oberfräse, alu-grundplatte mit gefrästem langloch in 40mm breite und 5mm zentrierstift, passend für eine festool of1010. lochkreise sind damit ab 30mm möglich.
welche oberfräse besitzt du denn?
 

steigerwälder

ww-robinie
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und wie soll er sich z.b. eine schablone für einen 55mm hochtöner herstellen? genau das ist ja sein problem.
klar kann man mit kreisfräser nen 180er ring fräsen und dann durch kopierhülse und kleinen nutfräser mehrere ringe fräsen und dadurch entsprechend kleiner werden, aber da ist der aufstand wohl eindeutig zu groß für.
mit den einfach fräszirkeln sollte man halt auf jeden fall erstmal ne probefräsung ausführen bevor man auf die fertige lautsprecherbox losgeht.
wenn öfter solche lautsprecherprojekte anstehen führt an einem hochwertigen selbstbau eines eben solchen zirkels wohl kein weg vorbei ( es sei denn, man besitzt eine cnc).
ich selbst hab noch etwa 30 schablonen der verschiedensten lautsprecherchassis hier rumliegen aus meiner aktiven selbstbauzeit, hab mich aber dann eben vor ein paar jahren mal drangesetzt und einen präzisen aluzirkel selbst gefertigt.
die oben genannten varianten von ebay bzw. google sind klar low-budget, aber es kommt halt drauf an was man damit vorhat.

@walzing: fräs entsprechend deinem finish den lochdurchmesser geringfügig größer, da sonst durch grundierung und lack deine lautsprecher eventuell nur mit presspassung passen oder im schlimmsten fall garnicht mehr rein gehen. die fräsung nach dem lacken im bereich des chassis zu schwärzen ist optisch auch meist zu empfehlen.
 

WinfriedM

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Wenn es ein Durchgangsloch ist, was man später nicht mehr sieht, tut es auch die Stichsäge.
 

scheids

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Selbstbau Zirkel

In solchen Fällen, schraube ich mir meine OF mit einem 8-10mm Nutfräser auf ein
Stück Multiplex, 15-18mm. Dann wird mit dem Fräser ein Loch durch die Platte
gefräst. Oberfräse wieder demontieren. Dann von einer der Fräsloch- aussenseiten den gewünschten Lochradius abmessen.
An dieser Markierung ein 4mm Loch bohren.
Bohrloch über dem Werkstück genau auf den Lautsprecherlochmittelpunkt positionieren. Multiplex durch das Bohrloch auf das Werkstück festschrauben ( 4mm Schraube ), jedoch nur so fest, dass ich das Multiplex noch an der Schraube über das Werkstück drehen kann.
Oberfräse wieder auf dem Multiplex befestigen, fertig ist ein Universalzirkel.

Hoffe ich konnte meien Methode halbwegs verständlich beschreiben.
Die ganze Prozedur dauert höchstens 5-6 Minuten.
Ich habe hiermit schon exakte Löcher von 20-780mm Radius hergestellt.
Achtung Multiplex nicht wegwerfen es lässt sich mehrfach wiederverwenden.
 

Metalwurm

ww-fichte
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Wenn du vor hast öfters so etwas zu bauen lohnt es sich einen Zirkel zu bauen.

Ich habe mir einen aus Plexiglas gebaut.

IMG_1128-1.jpg
 

walzing

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ich denke es geht dem fred-ersteller um ein oberflächig bündiges einsenken der chassis.
alles andere wurde ja jetzt schon mehrfach beschrieben.
Unter anderem - richtig.

Aber vielen Dank - ihr habt mir schon sehr geholfen. Jetzt muss ich leider erstmal in einen Kurzurlaub aber nächstes WE stehe ich dann im Baumarkt und kaufen Material für den Fräszirkel :emoji_wink:

cu
Walzing
 

Eurippon

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so etwas fräst man mit SChablonen, die selbst hergestellt werden.

Wenn die Lautsprecherchassis nicht flächenbündig werden würde ich die Ausschnitte mit der Stichsäge machen. Geht dann ungefähr 3x schneller.
Falls doch bündig, mittels Fräszirkel die Chassis einlassen und den Grundausschnitt mit der Stichsäge.
 

Mitglied Hummel123

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In solchen Fällen, schraube ich mir meine OF mit einem 8-10mm Nutfräser auf ein
Stück Multiplex, 15-18mm. Dann wird mit dem Fräser ein Loch durch die Platte
gefräst. Oberfräse wieder demontieren. Dann von einer der Fräsloch- aussenseiten den gewünschten Lochradius abmessen.
An dieser Markierung ein 4mm Loch bohren.
Bohrloch über dem Werkstück genau auf den Lautsprecherlochmittelpunkt positionieren. Multiplex durch das Bohrloch auf das Werkstück festschrauben ( 4mm Schraube ), jedoch nur so fest, dass ich das Multiplex noch an der Schraube über das Werkstück drehen kann.
Oberfräse wieder auf dem Multiplex befestigen, fertig ist ein Universalzirkel.

Hoffe ich konnte meien Methode halbwegs verständlich beschreiben.
Die ganze Prozedur dauert höchstens 5-6 Minuten.
Ich habe hiermit schon exakte Löcher von 20-780mm Radius hergestellt.
Achtung Multiplex nicht wegwerfen es lässt sich mehrfach wiederverwenden.

könntest Du das mal mit einem Bild veranschaulichen???
 

Helmut60

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Hallo Walzing,

wenn du eine Oberfräse und passende Kopierhülsen/Ringe hast, geht dass ganze recht einfach. Egal in welcher Größe.

Mit der Oberfräse mit 8 mm Nutfräser, und 24 mm Kopierring, fährst/ fräst du auf einem Brett das als Schablone dient, den Lautsprecher rund. Dann legst du diese Schablone passend auf die Box, tauscht den Kopierring gegen einen von 40 mm Durchmesser, und fräst damit entlang der Schablone. In das entstandene Loch sollte der Lautsprecher genau passen. Fertig. Das geht so mit fast allen Formen.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

walzing

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Ja - ich hatte schon an einen kopierting gedacht. Das Problem ist aber, dass der such so klein sein muss, dass ich den nur mit Mühe selber herstellen kann. Mit dem fräszirkel bin ich da flexibler.

Cu
Walzing
 

Helmut60

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Hallo Walzing,

ich weis nich so recht, ob das mit einem Fräszirkel wirklich einfacher geht. Bei der Methode mit dem 24 u. 40 mm Kopierring kann man fast alle Formen "einlassen". mit dem Fräszirkel nur runde. Dazu kommt, das man die Schablonen mehrfach verwenden kann. = du machst dir eine Schablone und kannst damit viele 100 % gleiche Boxen bauen. Mit dem Fräszirkel ist das Risiko Abweichungen zu haben wesentlich größer.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

walzing

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Ok,
den Tip mit der Schablone werde ich mir merken. Aber für etwas rundes werde ich wohl auf den zirkel gehen.
Danke an alle...

Cu
Walzing
 

dascello

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Ich würde so was IMMER mit Schablone angehen. Grund: Hierbei ist die Chance, das Werkstück zu versaubeuteln viel geringer. Das Loch grob mit der Stich- oder der Dekupiersäge vorsägen (2 - 3 mm zuviel stehen lassen) und dann die Schablone drauf zwingen (oder noch besser an Stellen, die später ausgesägt werden festschrauben) und mit dem Kopierfräser sauber ausfräsen. Da ist das Risiko eines Fehlers (auch des Ausreißens) viel geringer als mit jeder Form von Zentrierspitze.

Ich mache das bei den Schallöchern meiner Cembali so. Sollte ich da einen Resonanzboden versauen, wären 50 Stunden Arbeit und wertvolles Klangholz dahin.


Gruß aus der Toskana


Michael
 

Voider

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Hallo Leute,

also ich habe mir jetzt auch einen Fräszirkel gebaut, mit dem ich bis ca. 30 mm Kreise / Löcher fräsen kann.

Allerdings habe ich mal eine Frage hierzu:

Wenn ich eine ca. 20 mm dicke Platte habe und ich will ein kleines Loch heraus fräsen, dann ist das Zentrum des Kreises ja notgedrungen in dem Loch, das ich herausfräsen will.
Wenn ich also in 2-3 steps immer tiefer fräse, kommt irgendwann der Zeitpunkt wenn der Fräser durch die Platte geht und damit dann also das Loch endgültig schneidet.

Aber in dem Moment, in dem der letzte Rest gefräst ist, das Loch also komplett ist, hat der Fräszirkel ja keinen Fixpunkt mehr... um ein perfektes Loch zu fräsen, würde ich natürlich gerne nochmals rundherum fahren und besonders den letzten cm bevor das Loch vollständig war nochmals entlang fahren...

Jedes Mal wenn ich ein Loch zur Probe gefräst habe, gab es einen unschönen kleinen Überstand an der Stelle, wo der Kreis vollendet wurde und einmal habe ich sogar 1-2 mm aus dem Kreis herausgefräst weil ich verrutscht bin und der Zirkel ja keinen Fixpunkt mehr hatte.

Könnt ihr mir da bisschen weiterhelfen?

Vielen Dank.

Grüße an alle
 

Benston

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Du könntest den Abfallteil in der Mitte auf der Unterlage festschrauben/nageln (wenn genug Platz ist und gut versenken!).
Ansonsten evtl. doppelseitiges Klebeband drunter? (Wobei das bei sehr kleinem Reststück und großer Höhe/Dicke natürlich auch nur begrenzt Stabilität bietet)
Oder den Dorn des Fräszirkels bis in die Unterlage reichen lassen...
 

paddich

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Moin Voider,

noch schlimmer wird es bei großen Kreisen, dann fällt Dir nämlich gleich die ganze Fräse mitsamt Zirkel vor die Füße :emoji_slight_smile:

Ich mache es so:

* Kreis nicht ganz durchfräsen, oder teilweise durchfräsen und nur 2-3 Stege stehen lassen (je nach Größe)
* OF und Zirkel wegnehmen
* den Innenkreis grob herausholen (bei ausreichend kleinen Stegen tut es eine einfache Kombizange, alternative die Stichsäge und damit in der gefrästen Nut einmal 'rumfahren'... genauigkeit ist egeal, nur nicht aus der nut rausfahren. Große Nutfräser vereinfachen diesen Teil der Aufgabe :rolleyes:emoji_slight_smile:
* Bündigfräser in die OF und dann von unten oder oben (je nachem wo das Kugellager am Fräser sitzt) die Überstände wegnehmen...

hoffe geholfen zu haben
vg
paddich
 

Voider

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oh ok, das ist ne gute Idee... werde ich mal so probieren... vielen Dank!

Voider
 

Matze31

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Ich habe das bei meinen Boxen auch mit einem Fräszirkel gemacht.
Zuerst auf der Oberseite die Nut zum Versenken der Chassis, dann den Teil der nachher wegsoll soweit einfräsen, dass nachher der Anlaufring vom Bündigfräser sauber läuft.
Nun nehme ich, ohne Fräszirkel, den Bündigfräser mit Anlaufring oberhalb der Fräskopfes und fräse den Rest.
 

FredT

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Der Fräszirkel hat eine Achse: Diese muß sich beim Ausfräsen von Bohrungen, egal wie groß, in einem darunter liegenden Opferholz befinden! Dann klappt es auch mit dem Fäsen von solchen Ausschnitten. Man braucht auch keine Stege stehen zu lassen; es kann rundum gefräst werden.
Soll der Ausschnitt mit Absatz gearbeitet werden, dann eben zuerst den Absatz als Nut fräsen und danach den Ausschnitt durch.
Bei guter planer Aufspannung wird das Opferholz nur wenig "beschädigt" und kann für ähnliche oder andere Werkstattzwecke wieder verwendet werden. Man müßte dann nur die Bohrungen in Werkstück und opferholz gut fluchten, aber das geht ja mit einem eingesteckten Spiralbohrer.

Ohne Fräszirkel kann man solche Ausschnitte mit einer Schablone und Kopierring herstellen...

Und abschließend: In Abhängigkeit von der Zustellmöglichkeit des Zirkels kann man da bis Fräserdurchmesser +10mm gehen, wobei ich diese kleinen Dm doch mit Schablone fertigen würde...
 
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