Klavierband - belastbar?

Suahuab

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Hallo,

im Rahmen eines Hochschulprojekts muss ich einen Tischbock bauen. :rolleyes::emoji_grin:

Da mein Professor sich schon mehrmals widersprochen hat und mir seine Ratschläge als Notlösung nicht genügen, möchte ich Leute vom Fach befragen. :emoji_slight_smile:
Der Tischler an unserer Hochschule hat mir zu einem Klavierband geraten.

Der Tischbock:
207537s.jpg


Der Bock soll seine Funktion die Tischplatte zu stützen erfüllen und wenn man ihn nicht gerade braucht, eine Garderobe sein. Die Beine kann man ausfahren und die Kleiderstangen kann man ausklappen - die Auflagefläche vergrößert sich zudem für Taschen/Hütte etc.
Mein Professor meinte ein Klavierband federt zu sehr und bringt das Holz zum springen. :emoji_stuck_out_tongue:

Zusätzlich würde ich gerne wissen, wie ich die Kleiderstange befestigen kann :emoji_open_mouth:
dq5am9.jpg
 

uli2003

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Mit einem schmalen Klavierband, eingefälzt, könnte es klappen. Ein höheres federt in der Tat. Reißen wird nichts, wenn du sauber vorbohrst.

Die Stangen würde ich, ähnlich wie bei Möbelgriffen, mit Konsolen am Holz befestigen.

Was unternimmst du denn gegen das Umkippen? Wenn da einseitig 3 Winterjacken dranhängen,
kippt der Bock um.

Grüße
Uli
 

Suahuab

ww-pappel
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Vorbohren werde ich, das Klavierband misst 600mm, die Länge sollte doch reichen.
Im Internet habe ich gelesen, das ein Klavierband eine sehr hohe Belastbarkeit hat, deshalb wundere ich mich warum mir davon abgeraten wurde. Von der Praxis habe ich noch keine Ahnung.

Bisher haben die Füße ein ordentliches Eigengewicht, die Option der einseitigen Belastung habe ich noch nicht bedacht. :emoji_frowning2:
____________

Die Einfrässchaniere finde ich gut, die werde ich mir im Baumarkt mal ansehen.

Setzen die Möbelgriffe und das Relingsystem nicht voraus, dass sie von der Rückseite befestigt werden? Oder müsste ich dann durch das ganze Brett bohren?
 

dascello

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Dein Prof hat Recht und Unrecht zugleich.

wenn Du das Klavierband so einbaust wie gezeigt. dann federt da nichts, aber man kann der Band praktisch als Teil der Tischfläche verstehen. Ob das gefällt, da bin ich mir nicht sicher.

Dein Prof meinte das aber anders: Das Klavierband montiert wie üblich: Auf die Seiten deiner Tischplattenteile, so dass man im Benutzungszustand nur die Rolle sehen kann (wie bei einem zugeklappten Klavier halt.

Das wäre auch mir zu ungewiss, ob das die enormen Belastungen mit dem ultrakurzen Hebelweg aushält.

Wenn man etwas nicht verstecken kann, dann gibt man ihm einen Auftritt (alte Theaterweisheit). Warum suchst Du nicht schöne Einfrässcharniere aus Messing oder Edelstahl, die Du dann einbaust wie das Klavierband in Deiner Zeichnung, also von oben? Drei Scharniere pro Klappe reichen völlig und sehen dann gut aus, also nicht wie gewollt und nicht gekonnt.

Grüße sendet

Michael
 

WANNA1904

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Hey,

Vorbohren werde ich, das Klavierband misst 600mm, die Länge sollte doch reichen.

Ansonsten gibt es (ggf. auch nächträglich) noch die Möglichkeit, einfache ausziehbare Stützleisten unter die blaue Platte zu setzen.

Setzen die Möbelgriffe und das Relingsystem nicht voraus, dass sie von der Rückseite befestigt werden?

Wenn das so ist, könnten evtl. Rampamuffen helfen.
Hängt aber von der genauen Ausführung des Relingsystems ab.

Gruß Jens
 

dascello

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Jetzt sehe ich erst: Dessau!

Dass ich mal Tipps in Richtung Bauhaus funken würde, das habe ich mir nicht träumen lassen......

gruß

Michael
 

uli2003

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Setzen die Möbelgriffe und das Relingsystem nicht voraus, dass sie von der Rückseite befestigt werden? Oder müsste ich dann durch das ganze Brett bohren?

Nicht unbedingt. Bei Möbelgriffen ist das üblich, bei beispielsweise Küchenrelingsystemen muss man aber nicht vom Schlaf- oder Wohnzimmer aus durch die Wand bohren.
Ebenso bei Haustüren nicht. Hier wird eine Hülse mit Nut (konisch, wie auch immer) aufgeschraubt und durch die Konsole seitlich mit Madenschraube fixiert. Es gibt auch Lösungen die verstiftet werden. Oder du bohrst durch Brett oder Reling..

Von den wackeligen Einfrässcharnieren halte ich gar nichts. Selbst wenn es dir gelingt, diese mehrgliedrigen Teile so einzufräsen dass kein Spiel mehr da ist, sind sie ruckzuck wackelig und deine Tischverbreiterung folgt der Schwerkraft.

Da wäre mit Michaels Theaterweisheit lieber.

Grüße
Uli
 

Neige

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Von den wackeligen Einfrässcharnieren halte ich gar nichts. Selbst wenn es dir gelingt, diese mehrgliedrigen Teile so einzufräsen dass kein Spiel mehr da ist, sind sie ruckzuck wackelig und deine Tischverbreiterung folgt der Schwerkraft.
diese Ansicht teile ich persönlich nicht. Ich finde sie recht stabil.

Zur Montage des genannten Relingsytem:
 

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Suahuab

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Dein Prof hat Recht und Unrecht zugleich.

wenn Du das Klavierband so einbaust wie gezeigt. dann federt da nichts, aber man kann der Band praktisch als Teil der Tischfläche verstehen. Ob das gefällt, da bin ich mir nicht sicher.l

Das stimmt schon, sieht nicht schön aus - mein Problem war/ist die wenige Zeit die ich für dieses Projekt habe, nebenbei laufen noch andere Arbeiten. Also recherchiere ich jeden Abend für den Folgetag und ja, dass kam eben dabei heraus. :emoji_stuck_out_tongue::emoji_grin:

Jetzt sehe ich erst: Dessau!

Dass ich mal Tipps in Richtung Bauhaus funken würde, das habe ich mir nicht träumen lassen......

gruß

Michael
:emoji_slight_smile::emoji_grin:

Der Benutzername Bauhaus war schon vergeben, deshalb habe ich ihn gespiegelt.

Hey,
Ansonsten gibt es (ggf. auch nächträglich) noch die Möglichkeit, einfache ausziehbare Stützleisten unter die blaue Platte zu setzen.

Wenn das so ist, könnten evtl. Rampamuffen helfen.
Hängt aber von der genauen Ausführung des Relingsystems ab.

Gruß Jens

Die Stützleisten wären dann die letzte Lösung, danke

Die Rampamuffen drehe ich dann in die roten Klappbretter (natürlich vorbohren) und in das Rundholz? Wie befestige ich dann den Zwischensteg?

Ich bin ein Laie, mit Produktdesign habe ich sonst nichts zu tun, deshalb paddel ich hier auch in trüben Gewässern. Deshalb stelle ich Fragen, die für euch sicherlich logisch sind. :emoji_stuck_out_tongue:

Von den wackeligen Einfrässcharnieren halte ich gar nichts. Selbst wenn es dir gelingt, diese mehrgliedrigen Teile so einzufräsen dass kein Spiel mehr da ist, sind sie ruckzuck wackelig und deine Tischverbreiterung folgt der Schwerkraft.

Da wäre mit Michaels Theaterweisheit lieber.

Grüße
Uli

Ich werde sie mir mal ansehen, das man sie nicht so offen sieht, wie das Klavierband ist halt schon ein Pluspunkt für das Einfrässscharnier.
 

WANNA1904

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Hey

Die Rampamuffen drehe ich dann in die roten Klappbretter (natürlich vorbohren) und in das Rundholz? Wie befestige ich dann den Zwischensteg?

Jein.
Die Muffen stirnseitig in die Klappbretter - soweit richtig.

Die Muffen sind im Prinzip einfach Metallhülsen mit einem (metrischen) Metallgewinde innen und einem Holzgewinde aussen.
=> Du bekommst damit "nur" ein Metallgewinde ins Holz, an dem Du dann was anschrauben kannst z.B. eben fertige Griffe oder eine Reling.

Voraussetzung ist aber, dass diese dann Gewindestangen oder Schrauben haben, die Du in die Muffe einschrauben kannst.

Ganz andere Idee - die Kleiderstangen ausklappbar machen ist sicher nicht ganz einfach.
Vielleicht statt Platte + Rundholz + Zwischenstege einfach in die roten Platten Langlöcher im Abstand von 2-3 cm vom Rand fräsen/sägen, gut abrunden und dann da die Kleiderbügel aufhängen?
Einfach, stabil und die efektive Tischfläche ist dann auch größer (wenn auch mit Löchern).


Gruß Jens
 

SteffenH

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Als Klavierband Alternative würden sich noch sog. Nähtischscharniere anbieten (Google). Stabil und sehen edel aus.
 

magmog

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Guude,

ich denke, Dein Prof hat die gleichen Vorurteile gegen Stangenbänder wie viele.
Sie haben eine billige Anmutung, und sind deshalb bei hochwertigen Produkten
nicht gerne gesehen.
Alternativen sind bereits reichlich genannt.
 

Suahuab

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Also so sah, das Model im Maßstab 1:5 aus.
i70hsj.jpg


Da hatte ich eine Nut für die Kleiderbügel vorgesehen und das Holz für die Rundung ein wenig abgeschliffen.

Bei den Tischbeinen wollte ich eine tiefe Nut und da eine genauso breite Leiste mit einer 'durchlöcherten' Nut mittels Schlossschraube und Flügelmutter zum Höhenverstellen, fräsen. Blöder Satz, soll ich da noch Bilder von machen?

Mein Prof meinte, eine Schwalbenschwanzverbindung zwischen festem und ausfahrbaren Bein würde er gut finden, nur weiß ich da nicht, wie ich das befestigen soll, ohne unnötig viel Metall zu verwenden?
 

WANNA1904

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Hey,

Also so sah, das Model im Maßstab 1:5 aus.

Da hatte ich eine Nut für die Kleiderbügel vorgesehen und das Holz für die Rundung ein wenig abgeschliffen.

OK - dann ist mein Vorschlag von gestern also überholt :emoji_grin:

Mein Prof meinte, eine Schwalbenschwanzverbindung zwischen festem und ausfahrbaren Bein würde er gut finden, nur weiß ich da nicht, wie ich das befestigen soll, ohne unnötig viel Metall zu verwenden?

Welche Befestigung
a) Bewegliches Bein an festes Bein oder
b) "Bauteile" des Schwalbenschwanzes?

zu a): genau wie vorher.
Wenn der Untergrund eben ist und es reicht alle 4 Füße gleichmäßig (und in Stufen) zu verstellen, könnte ich mir eine Lösung ganz ohne Metall vorstellen:
In das feste Bein 1 Bohrung; in das bewegliche eine ganze Bohrungsreihe und dann in gewünschter Position mit einem durchgehenden (Holz-)Stab fixieren.

zu b): vielleicht verdübeln und leimen?

Gruß Jens
 
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