Kirschbaum geschenkt bekommen

moto4631

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Servus Leute!

Hab heute einen etwa 70jährigen Kirschbaum geschenkt bekommen.
Stammdurchmesser unten ~70cm bis zum Anfang der Verästelungen ~40cm.

Diesen Baum möchte ich im Sägewerk in Bretter sägen lassen, den Rest kriegt ein Freund der drechselt, da kommen sicher auch ein paar schöne Stücke raus. :emoji_slight_smile:

Nun ist das mein erster Baum und ich habe noch nie einen im Sägewerk "abgegeben".

Könnt ihr mir vielleicht einen Tip geben in welche Breite ich die Bretter sägen lassen soll?
Mit den Brettern möchte ich in einigen Jahren dann irgendein Möbelstück bauen, welches ist mir noch völlig unklar.

Ich danke Euch schonmal!

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skicu

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Egal wie, beim Verarbeiten ist's dann die falsche Stärke. :emoji_wink:

Der Klassiker bei solchen Empfehlungen lautet oft, den Kern stärker einzuschneiden, also bspw. in der Mitte zwei 60er Bohlen zu schneiden, die Seitenbretter dann etwa alle in 35 oder 40 mm o.ä.

Ich habe neulich ebenfalls ein paar Kirschstämme eingeschnitten und dabei alles konsequent in 35 mm geschnitten. Ich werde mit Kirsche sicher nie einen Tisch bauen, dafür habe ich zuviel Eiche und Ahorn. Eher werden daraus einmal Schränkchen oder ein Sideboard oder ähnliches - dafür habe ich, sofern der Verzug nicht zu sehr einsetzt, mit 35 mm normalerweise genug Fleisch zum Hobeln dran.
Kirsche in zB 60 mm würde ich mir persönlich also nicht in den Stapel legen. Wenn Du nur einen Stamm hast, ist auch schon fraglich, ob das für einen großen Tisch reicht. Und wenn es nur ein kleiner wird, reicht für die Platte auch 25 bis 30 mm ... Beine leimt man ja doch meistens zusammen.

Wenn Du eine leise Ahnung hast, was daraus einmal werden könnte - dann danach richten. Ansonsten würde ich irgendwas zwischen 30 und 45 mm empfehlen.

Gruß
Hannes
 

moto4631

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Morgen Hannes, vielen Dank für Deine Hilfe!

Vermutlich bis ganz sicher wird aus dieser Kirsche niemals ein Tisch werden.
Wenn dann wie Du schon sagst ein kleines Schränkchen oder sonstwas.

wenn ich ihn auf 40mm aufsägen lasse könnte ich die Bretter später immer noch mit der Bandsäge teilen, insofern gefällt mir die 40mm Variante eigentlich ganz gut.
 

skicu

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Da wäre ich vorsichtig: bei Einschnitt auf 40 mm musst Du Trocknungsschwinden auf ca. 36 mm einrechnen. Dann wird sich das Brett zumindest ein wenig werfen bzw. verziehen - wenn das nur minimal geschieht, brauchst Du auf beiden Seiten nochmal je 2 mm zum Hobeln, dann bleiben, wenn alles gut läuft, von dem 40 mm Brett nur 32 mm übrig. Wenn es schlecht läuft evtl. auch nur 25.
Nochmaliges Auftrennen solltest Du keinesfalls vorher einkalkulieren, da sich das Brett beim Akklimatisieren nach dem Auftrennen nochmal werfen / sich bewegen wird. Dann verlierst Du nochmals Stärke beim Hobeln.

Ich selbst würde für den Möbelbau nichts unter 30 mm einschneiden, wenn das später zu dick ist, muss eben gehobelt werden. Genauso braucht man aber Stärken oberhalb 40 mm eher nur für Tischplatten, -beine, Treppenstufen, etc. - bei Obsthölzern also untypisch.

Gruß
Hannes
 

skicu

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Du könntest natürlich in Furnierstärke einschneiden lassen, dann interessiert der Verzug nicht mehr so sehr... :emoji_wink:
 

magmog

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Guude,

den mittleren Bereich würde ich auf 55mm einschneiden lassen,
da bekommt man gut 42 mm Fertigstärke raus,
hochkant getrennt 2x20mm.
Seitenbretter auf 35mm oder 27mm.
 

moto4631

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Dankeschön, auch diese Version werd ich mir merken.
Das letzte Wort hat denke ich sowieso der Sägewerker der den Stamm dann sieht und mit seiner Erfahrung sagen kann mit welcher Methode am meisten Material rausgeht.

Dicker als 50 wollt ich aber nicht, rechne ich ein Jahr pro cm und das wohl mindestens statt höchstens dann möcht ich schon vor Pensionsantritt was damit anfangen. :emoji_slight_smile:
 

dieweltistrund

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Hallo Michael,

wenn Du Dir ein Sägewerk mit einer Blockbandsäge suchst, besteht in der Regel die Möglichkeit beim Einschnitt dabei zusein. Dann kannst Du flexibel auf die "inneren Werte" Deines Stammes reagieren und die Stärken entsprechend festlegen.

So wie ich den Stamm auf den Fotos sehe, würde ich den beim Einschnit auch 1-2 drehen, je nach dem wie tief die Braunfäule schon über die Äste eingedrungen ist. Desweiteren untersuche den Stamm auf jede Art von Metall - sonst wird der Sägewerker schnell sauer und es wird teuer!

Bei solchen Einzelstämmen optimiere ich immer konsequent in Richtung Qualität/Flexibilität, denn es wird in der Regel doch was Kleineres daraus entstehen, das sollte dann aber auch sehr fein sein.

Beim Einschnitt kannst Du Dich auch direkt nützlich machen und die Bretter/Bohlen direkt gut abkehren und dann auf min. 25mm Fi/Ta Latzen aufsetzen.

Gruß
Jörg
 

moto4631

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Auf Metall untersuchen... ein interessanter Gedanke.
Leider hab ich keinen Metalldetektor, sollte das nicht der Sägewerkler machen?
 

skicu

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Auf Metall untersuchen ist schwierig. Bei Gartenhölzern ist das Risiko generell recht hoch, dass Schrauben o.ä. drin sind.
Der potentielle Schaden hängt natürlich davon ab, welche Säge verwendet wird. Bei meiner Bandsäge mit recht schmalen Bändern liegt der Schaden zwischen 5 Euro für's Schärfen und 25 Euro für ein neues Band. Das ist in aller Regel zu verkraften, also säge ich nach einer Sichtprüfung einfach los.
Sollte durch ein sehr großes Stück Metall ein Blatt in einem Gatter wirklich zerstört sein, wird's natürlich teurer, auch bei Breitbandsägen wird's nicht günstig.

Erklär's dem Säger einfach vorher: das ist ein Kirschbaum, der nicht bei dir im Garten stand, du kannst daher nicht wissen, was innen drin ist. Dann könnt ihr im Gespräch immer noch entscheiden, ob ihr das Risiko mit dieser Säge eingeht.

Gruß
Hannes
 
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