Kindersitzgruppe - welches Holz

zhm

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Hallo,
ich plane gerade mein erstes Projekt, eine Kindersitzgruppe für Kleinkinder. Aber die Materialauswahl überfordert mich noch ein wenig. Geplant hatte ich mit Glattkantbrettern, 200x60 mit 19mm Stärke. Aber die sind ja gerade extrem teuer.
Leimholz, Spanplatte? Was wäre stattdessen richtig, damit es auch stabil und sicher ist?
 

netsupervisor

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Das kommt drauf an, ob es eine filigrane Optik geben soll oder es nur auf Stabilität ankommt, ob du Lack oder Öl oder gar nichts auf das Holz aufbringen willst.
Keilgezinktes Holz neigt zu Rissen bei Lacken, Multiplex ist zum lackieren auch nicht optimal.

Soll es filigran werden, würde ich Multiplex Buche/Birke verwenden. Wenn nicht, kannst du auch zu überteuerten Leimholz Buche vom Baumarkt greifen. Wenn es Nadelholz sein soll, kann ich 3-Schicht-Platte empfehlen.

Meine letzten Kindermöbel habe ich immer aus unbedenklichen Hölzern Buche oder Ahorn gemacht.
Ich würde tendenziell immer zu Laubhölzern greifen, wenn es im Budget ist.
 

zhm

ww-pappel
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Geplant ist eine eher ruistikale Optik, es soll zwei Sitzbänke mit Stauraum geben (also eine einfache Kiste mit Rückenlehne) und einen Tisch angelehnt an den "Berliner Hocker"
Die Seiten der Kiste möchte ich mit Latten (24x54mm) verbinden und so auch den Deckel aufliegen lassen. Der Deckel wird durch Scharniere geöffnet.
Der Tisch besteht aus zwei Platten als Tischbeine, der eigentlichen Tischplatte und den Leisten zur Stabilisierung.

Genutzt wird diese Sitzgruppe von 2jährigen Zwillingen, ca 15kg.
 

magmog

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Guuden,

persönlich selektiertes Leimholz vom günstigsten Baumarkt.
Wenn mehr Kohle vorhanden und Qualität erwartet wird,
hochwertiges Leimholz vom Fachhändler.
Holzart nach Geschmack und..... Geldbeutel, natürlich!
 

Rookie77

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Ich baue solche Dinge (für unsere Tagespflege) immer aus Multiplex.
Lackieren mit der Rolle ist jetzt auch nicht unbedingt ein Hexenwerk. Ich nutze dafür immer Holzsiegel Lack von Clou.

Man kann die Oberfläche auch vorher in einer beliebigen Farbe beizen. Dann sieht es später noch schöner aus.
 

zhm

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Ich danke euch schon einmal. Aus Budgetgründen bin ich noch einmal einen Schritt zurück gegangen...

Die Zwillinge werden im Februar 2 und sollen zum Geburtstag eine Sitzgruppe bekommen.
Die Anforderungen sind eigentlich recht gering: stabil und sicher.
Aber Zwillinge eben, sie müssen nebeneinander sitzen können, am liebsten ohne einen mm Abstand. Aber auch gegenüber ohne sich hauen/kneifen/beißen... zu können.
Dazu kommt, dass eine der beiden eine Kamikaze-Gustl ist, sie klettert überall und stürzt sich kopfüber runter. Die Schwester macht es dann, aber weniger geschickt, nach.

Von der Idee gefällt mir der "Berliner Hocker" ganz gut, der ist simpel und schnell gemacht, sieht auch auf den ersten Blick ganz stabil aus.
Für die gewünschten Maße habe ich bei Ikea geschaut, der Standart-Hocker hat dort eine Sitzfläche von 24x24 mit einer Sitzhöhe von 28cm.
Der Tisch hat 83x58 und ist 48cm hoch.

Daraus ergibt sich für mich eine Sitzfläche von 50x30, die Seitenteile wären dann jeweils 30x50 und die Rückwand 50x50
Für den Tisch bräuchte ich dann eine Tischplatte mit 80x60, die Seitenteile mit 50x60 und die Verstärkung in der Mitte mit 50x80 (minus Stärke des Holzes)

Aber mit welchem Holz in welcher Stärke ist es bei diesen Maßen noch stabil? Habt ihr vielleicht einen Link oder ähnliches, wo ich mir die Berechnung mal anschauen könnte?

Kosten soll das Projekt an Material nicht mehr als 100€, ich denke, sie werden sie sowieso nur 2 Jahre ungefähr verwenden und sind dann raus gewachsen.
 

ger-247

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Hi,
der Berliner Hocker ist ganz nett und ja auch mehrfach nutzbar, aber auch nicht gerade ein Kindermöbel.
Wenn du dich dafür entschließen solltest, bitte unbedingt alle Ecken und Kanten deutlich verrunden. Gerade wenn deine Mäuse etwas agiler sind.
 

zhm

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Da hast du mit beiden Punkten recht, ideal ist es nicht, aber mir fehlt die bessere Idee...

Und abgerundet und geschliffen wird auf jeden Fall, bisher sind wir krankenhausfrei, das darf gern so bleiben.
 

dascello

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Es ist im Grunde egal, woraus die das machst. Die Mäuse wird das aushalten. Viel spannender ist die Frage, was sich gut verrunden lässt. Da ist Spanplatte dann mal raus, Multiplex schon besser. Vollholz ja, wenn du dich an die üblichen Vorgehensweisen hältst. Ich benutze für solche Ex-und Hopp-Sachen (muss ja keine 30 Jahre halten) am liebsten Fichte-Regalbretter vom Baumarkt. Manchmal sogar im Angebot und dann richtig preiswert.
Behandeln würde ich da gar nix. Wird eh nicht lange neu aussehen.

Gruß

Michael
 

ger-247

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Beim Material wäre ich wie @Rookie77 bei 15 oder 18mm Multiplex. Alternativ gibt es im Baumarkt Leimholz Fichte in 18mm Stärke für einen vernünftigen Preis. Aber da wie @magmog schon schrieb, bei der Auswahl gut schauen, gerade und ausbruchfreie Ware ohne große Harzgallen zu finden.
Was hast du an Werkzeug zur Verfügung und wie willst du die Verbindungen machen?
 

zhm

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An Werkzeug habe ich:
Stichsäge
Handkreissäge
Kapp- Zug- und Gehrungssäge

Exenter- und Bandschleifer
Schleifklötze

Dazu das Standardsortiment wie Akkuschrauber und Co.

Oberfräse steht auf der Wunschliste und könnte ich auch leihen.

Ahnung habe ich vom Möbelbau keine, bisherige Holzprojekte waren eher Sanierungsarbeiten (Sparschalung, Fußboden legen etc) und ein Spielturm im Garten erweitern und aufbauen.

Als Verbindung dachte ich an Holzdübel und Schrauben, zusätzlich Latten zur Stabilisierung, also bei jedem 90 Grad Winkel innen eine Leiste drunter mit 24x54
 

ger-247

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Hey,

das sollte doch für das Projekt reichen.
Hier noch ein paar Low-Budget Werkzeugergänzungen, die ich für tauglich halte.

Zum Dübel setzen empfiehlt sich eine "Dübelhilfe". Gibt es im Baumarkt z.B. von Wolfcraft. Am besten gleich eine einfache Bohrhilfe dazu kaufen. Dann sind die Löcher schon mal senkrecht.:emoji_slight_smile:
Dübellehre
Bohrhilfe
Tiefenstopper zum Bohren sind auch hilfreich.
Tiefenstopper

Alles exemplarisch. Bin weder Angestellter bei Wolcraft noch Begünstigter.:emoji_wink:

Wenn du da sauber arbeitest, brauchst du auch keine Leisten zur Verstärkung.
Rundungen mit einem Trinkglas, Cremdose...anzeichen. Grob mit Stichsäge wegschneiden und mit Bandschleifer an die Linie heran arbeiten.
 

NOFX

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Aktuell ist bei uns Buche Leimholz mit 45€ pro Quadratmeter für 18 mm im Baumarkt, mit Verschnitt bei ca. 130 € bei der Stückelung.

Kiefer oder Fichte ist auch nicht billiger
 

foobar

ww-ulme
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Wenn du den Schleifaufwand nicht scheust oder irgendwo eine Hobelmaschine in der Nähe haben solltest, bekommst du geeignete Leimholzplatten auch regelmäßig für kleines Geld über Kleinanzeigenportale oder beim Sperrmüll. Firmiert dort meist unter „Kiefer-Kleiderschrank“ :emoji_wink:
Aus diesem Rohmaterial habe ich vor einer Weile einen Wendehocker gebaut. Sitzplatte eingegratet, Rückwand/Seitenteile als Schwalbenschwanzverbindung. Ja, ziemlicher Overkill, aber als Übung ok und so hält das Teil bei grob 20 mm Materialstärke auch ruppigeren Umgang und gelegentliche Verwendung als Tritthocker durch Erwachsene locker aus. Mit Fingerzinken oder eben ordentlich gedübelt und verschraubt sollte ähnliches gelten. Material- und arbeitssparend könnte man so einen Hocker auch teilweise aus Latten herstellen (Beispiel).
 

sammy12300

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https://www.woodworker.de/forum/threads/kinder-wendehocker-mpx.125811/
Hab ich gerade hinter mir. Buche MPX (aktuell günstiger als Birke) gekauft in 18 mm. 15 würden aber auch reichen! Du müsstest Mal ausrechnen, welche Plattengröße du benötigst, aber 100 Euro könnten passen. Ich hab mit flachdübeln gearbeitet. Normale Dübel oder Verschraubung sollte aber auch gehen. Eigentlich sehr einfach. Stühle sind durch ihr Gewicht auch sehr umkippsicher

Vorteil von MPX, wenn die Kinder rauswachsen kann ich das Zeug noch gut Weiterwenden für Werkstattsachen/kleinere Konstruktionen usw
 

NOFX

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Ich würde auch eher ein paar Euro für später nochmal brauchbares Material ausgeben als Kiefer/Fichte Leimholz zu kaufen, um ein paar Euro zu sparen.
 

Jowe

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Ich lass jetzt nochmal den Baubiologen raus.

Gerade bei Kindern würde ich auf Plattenwerkstoffe verzichten.
Grund ist die Herstellung. Wir haben Holzteile unterschiedlicher Größe (Spanplatte, Multiplex, OSB, MDF etc.) die mit Hilfe von Bindemitteln zu einer Platte geklebt werden. Früher war Formaldehyd dabei ein grosses Problem. Das ist zwar inzw. verboten, jedoch zeigen Tests immer wieder das das noch nicht zu allen Herstellen von Plattenware (Osteuropa, Asien) durchgedrungen ist. Das heutige Problem sind sogenannte Isothiazilonone. Es sind Konservierungsmittel die sich im Bindemittel (Leim) befinden. Man geht davon aus, das sie für jede 4. Allergie verantwortlich sind. Dem Zeug kann man in der heutigen Welt leider nicht entgehen. Es ist überall drin. Was die eigenen 4 Wände anbelangt, kann man jedoch das Schlimmste vermeiden.
Anstatt Wände großflächig mit Dispersionsfarben und Grundierungen (meist unnötig) zuzukleistern kann man auf Silikatfarben zurückgreifen. So langsam stellt die Industrie auch auf Wasserglas als Konservierungsmittel um. Das nur als Beispiel.

Ich muss sagen,das ich immer die Krise kriege, wenn ich Fotos und Videos von Heimwerkern sehe, die in schlecht belüfteten Kellern die kompletten Wände mit OSB verkleidet haben und zudem noch Regale, etc. daraus gebaut haben. Natürlich aus Unwissenheit, wer kommt denn auch schon darauf?

Also, tu Deinen Kids was gutes und verbanne Spanplattenmöbel& Co. aus ihren Zimmern. Leimholz ist ok, da der Leimanteil gering. Bei der Multiplexplatte (die ist natürlich aus Schreiners Sicht toll, weil sie formstabil und und sämtlichen Größen und Dicke verfügbar ist) hast du je nach Dicke mehrere Schichten, die alle mit einer Menge Leim vollflächig verklebt sind. OSB sind jedoch die schlimmsten. Wenn es nicht anders geht, so sind die MDF noch diejenieg die am wenigsten ausdünsten.

Wir müssen sicher nicht jetzt alle Knochenleim selber herstellen aber etwas verantwortungsvoller wäre auch nicht schlecht.
 

zhm

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Hallo,
gestern sind mir drei Bretter zugelaufen, Leimholz Fichte mit 2 mal 30x200 und ein mal 60x200 mit je 19mm Stärke.
Da es kostenlos ist, will ich es verwenden und habe nun mal mit Sketchup probiert, wie ich am besten Teile, damit es reicht.

Beim Tisch brauche ich sicher noch eine Versteifung, damit die Beinplatten fest sind, oder? Ich würde so auf halber Höhe/mittig eine Dachlatte dazwischen setzen.

Reicht das dann?
 

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